Impfung -- JA oder NEIN?

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Pluto
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#1001 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von Pluto » So 1. Mär 2015, 11:05

2Lena hat geschrieben:Vergeblich wie die Beschneidung und weitere Opfer wie Mandeln, Zähne, Blinddarm, laufend Blut abzapfen. Als ob ein Schöpfer nicht gewusst hätte wie die Glieder wachsen.
Wer ist der Schöpfer des ewigen Kampfes ums nackte Überleben?

Die Erde setzt doch alles darauf an uns zu töten. Ein Tsunami der eine viertel Million Menschen dahinrafft... immer wieder Erdbeben, Stürme, Überschwemmungen, Umweltkatastrophen ungeheuerlichen Ausmaßes die millionen Opfer fordern. Hungersnöte in der Dritten Welt.
Ein Universum in dem ein Mensch ohne geeigneten Schutzanzug keine 5 Sekunden überleben kann...?

Sind das Zeichen eines allmächtigen, allgütigen Schöpfers der Liebe? Wer das glauben will, der braucht eine ganz besondere Fantasie.

Doch zurück zur Impfung.
Der Mensch ist für die Evolution von Viren und Bakterien die neue Krankheiten schaffen, völlig unvorbereitet. Da hilft NUR die moderne Medizin.
Es ist dieselbe Medizin, die in den letzten 200 Jahren unglaubliches geleistet hat, in dem sie die Dauer eines Menschenlebens nahezu verdoppelt hat.
Ist das etwa kein Fortschrittt — willst du das als schlecht verurteilen?
Nein. Solche Gedanken kann ich irgendwie nicht ganz ernst nehmen.

2Lena hat geschrieben:Schaut die Gründe an!
Warum schaust du dann weg?
Was die Bibel angeht, bist DU für mich eine unglaublich belesene und gut informierte Person, die oft mit ihrer Argumentation den Nagel auf den Kopf trifft.
Aber was medizinische Versorgung angeht, liebe 2Lena ... :silent:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

piscator
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#1002 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » So 1. Mär 2015, 11:12

sven23 hat geschrieben: Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß gegen so viel Vernunft-Resistenz nur eine allgemeine Impfpflicht hilft.
Sich mit Impfgegnern auseinanderzusetzen ist so ähnlich, als würde man mit Kinderschändern über Erziehungsmethoden diskutieren.
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#1003 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » So 1. Mär 2015, 11:29

sven23 hat geschrieben:Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß gegen so viel Vernunft-Resistenz nur eine allgemeine Impfpflicht hilft.
Ich bin wirklich kein Impfgegner, sehe aber gleichzeitig, dass die Gründe der Impfgegner von den Befürwortern schlicht und ergreifend nicht kapiert werden. Oder nicht kapiert werden wollen, weil man ja sein Ratio zwischen Impf-Risiken und Erkrankungs-Risiken hat. - Was soll man da noch nachdenken - schließlich ist man doch aufgeklärt. :devil:

Mir geht das alles zu banal zu. - Selbst wenn man sich am Ende für das Impfen entscheidet (es gibt ja wirklich gute Gründe dafür), sollte man wenigstens die Gründe dagegen VERSTANDEN haben. - Tut man aber nicht, weil man unter "verstehen" nicht "nachdenken" meint, sondern einfach fragt: "Gibt es Studien für Eure Argumente?". - Wenn nein, geht es in den Modus 1 zurück: Was soll man da noch nachdenken - schließlich ist man doch aufgeklärt.

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#1004 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von piscator » So 1. Mär 2015, 11:37

closs hat geschrieben:Ich bin wirklich kein Impfgegner, sehe aber gleichzeitig, dass die Gründe der Impfgegner von den Befürwortern schlicht und ergreifend nicht kapiert werden. Oder nicht kapiert werden wollen, weil man ja sein Ratio zwischen Impf-Risiken und Erkrankungs-Risiken hat. - Was soll man da noch nachdenken - schließlich ist man doch aufgeklärt. :devil:

Wer seine Kinder bewusst Krankheiten aussetzt, verdient in meinen Augen die Bezeichnung "Eltern" nicht. Die Frage, wer da "aufgeklärt" oder schlicht nur einfach strunz dumm oder verblödet ist, stellt sich ebenfalls nicht. In diesen Fällen müsste der Staatsanwalt tätig werden und gegen die Eltern wegen Körperverletzung oder versuchter Tötung vorgehen.
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#1005 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » So 1. Mär 2015, 11:41

piscator hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß gegen so viel Vernunft-Resistenz nur eine allgemeine Impfpflicht hilft.
Sich mit Impfgegnern auseinanderzusetzen ist so ähnlich, als würde man mit Kinderschändern über Erziehungsmethoden diskutieren.

:lol: :lol: :lol:
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#1006 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » So 1. Mär 2015, 11:43

closs hat geschrieben:Selbst wenn man sich am Ende für das Impfen entscheidet (es gibt ja wirklich gute Gründe dafür), sollte man wenigstens die Gründe dagegen VERSTANDEN haben. - Tut man aber nicht, weil man unter "verstehen" nicht "nachdenken" meint, sondern einfach fragt: "Gibt es Studien für Eure Argumente?". - Wenn nein, geht es in den Modus 1 zurück: Was soll man da noch nachdenken - schließlich ist man doch aufgeklärt.

Das stimmt einfach nicht, daß man sich mit den Argumenten der Impfgegner nicht auseinander setzen würde. Selbst von professioneller Seite hat man das getan, wie man an dem 20 Punkte Programm sieht.

http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Imp ... aende.html
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#1007 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von barbara » So 1. Mär 2015, 12:01

sven23 hat geschrieben: Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß gegen so viel Vernunft-Resistenz nur eine allgemeine Impfpflicht hilft.


Rechnen wir doch mal ein bisschen:

die ältesten eindeutig nachgewiesenen Lebensspuren auf der Erde (also unsere Vorfahren, als unsere Ur-ur-...-ur-grosseltern noch Blaualgen waren) sind 1.9 Milliarden Jahre alt, also ausgeschrieben:
1'900'000'000 Jahre
http://de.wikipedia.org/wiki/Erde#Leben

Impfungen gibt es, sagen wir seit zweihundert Jahren. Ausgeschrieben: 200 Jahre.

nochmals die beiden Zahlen zum Vergleich:

1'900'000'000 Jahre
200 Jahre

Differenz:
1'899'999'800 Jahre

und ein Leben ohne Impfung soll unmöglich sein?

naja, wenn die aufgeklärten, scharf kalkulierenden und klar denkenden Rationalisten das so sagen, muss es ja stimmen... :lol:

gruss, barbara

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#1008 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » So 1. Mär 2015, 12:03

sven23 hat geschrieben:Selbst von professioneller Seite hat man das getan, wie man an dem 20 Punkte Programm sieht.
Da steht viel Vernünftiges drin - aber ein Satz ist mir gleich aufgefallen: "Selbst wenn man manchen Krankheitserfahrungen einen positiven Wert beimessen mag, steht umgekehrt außer Frage, dass Kinder durch Infektionen in ihrer Entwicklung zurückgeworfen werden können". - Impfkritische Ärzte sagen exakt das Gegenteil: Gerade durch die Krankheit gäbe es einen Entwicklungsschub.

Man muss sich mal das Prozedere an sich angucken (gilt für alle Themen):
1
Man macht Studien, die im Sinne der Fragestellung wasserdichte Aussagen ergeben - bspw: "Risiko der Impfung ist geringer als Risiko der Erkrankung". - Stimmt in der Praxis. - Auf dieser Basis sagt man: Impfung muss sein. - Logisch.
2
Jetzt kommen komplexe Einwände, deren Validität wissenschaftlich nicht abgesichert ist - entweder weil keiner die Studien bezahlt (wer hätte auch Interesse dazu UND Geld dazu? :devil: ), oder weil die Einwände zu komplex sind (wie will man heute Folgen auf kommende Generationen mal eben so nachweisen?)
3
Also tritt wieder 1 in Kraft - denn das hat man wenigstens.

Wir leben in einer extrem kleinteiligen Welt, die im Regelfall nur Bäume, aber keinen Wald kennt, weil Bäume leichter objektiv zu untersuchen sind als Wald. - Und WENN sich dann mal nach 20 Jahren der Wald meldet, gibt es eine Randnotiz "Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass ...". - Und dann wird plötzlich so geforscht, wie es Leute vor 50 Jahren vorausgesehen haben.

Diese Struktur gilt für Impfen genauso wie für HP und wird auch bei der Genforschung so ablaufen - es gibt keinen Blick fürs Ganze, sondern man baut sich sein Gesamtbild mosaik-mäßig auf. - Und mehr darf ja Wissenschaft auch (verständlicherweise) nicht. - Das heisst natürlich NICHT, dass jeder, der einen (falschen) Blick fürs Ganze hat, plötzlich recht hat - auch das gilt sowohl für Impfen, HP wie auch Gentechnik. - Aber beiden Seiten sollte wenigstens bewusst sein, dass die andere Seite WIRKLICH recht haben könnte.

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sven23
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#1009 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von sven23 » So 1. Mär 2015, 12:13

closs hat geschrieben: Impfkritische Ärzte sagen exakt das Gegenteil: Gerade durch die Krankheit gäbe es einen Entwicklungsschub.
Wenn man solche Behauptungen mit Fakten belegen könnte, müßte man das neu bewerten. Aber solche harten Fakten gibt es nicht. Es sind Vermutungen und Anekdoten, das reicht nicht.
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#1010 Re: Impfung -- JA oder NEIN?

Beitrag von closs » So 1. Mär 2015, 12:54

sven23 hat geschrieben: Es sind Vermutungen und Anekdoten, das reicht nicht.
Es sind langjährige Erfahrungswerte praxis-fitter Ärzte - wissenschaftlich ausreichend ist es nicht. - Auch hier gilt: Wer hat gleichzeitig das Interesse und das Geld, solche Erfahrungswerte wissenschaftlich zu verifizieren? Niemand. - Und so bleibt es dabei, dass sich Ärzte untereinander einig sind, weil sie es einfach "wissen", es aber "irrelvant" ist, weil unser System kleinteilig formatiert ist.

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