Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

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barbara
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#11 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von barbara » Mo 16. Feb 2015, 11:36

Magdalena61 hat geschrieben:Hoffentlich nicht.

Es lässt sich wohl kaum vermeiden und ist, im Vergleich zu andern Möglichkeiten, sich den Lebensunterhalt zu erarbeiten, relativ schnell verdientes Geld. In einer Welt, wo es so viel Armut und Gewalt gibt wie in unserer, wird es auch Frauen geben, die dies machen.



Aber dass man als Konsument entmündigt und vorsätzlich in Unwissenheit belassen wird, liegt im Verantwortungsbereich der Politik. Wenn die "Ware" Embryo so ausgeschlachtet wird wie oben beschrieben, um damit arbeiten und handeln zu können, fragt man sich: Auf welcher Gesetzesgrundlage bewegen sich diese "Kaufleute"?

Wie bei allen neuen Dingen: gar keiner. Gesetze hinken immer der Realität hinterher, was heisst, dass viele Dinge erst mal gar nicht geregelt sind.

Doch da jene, die in dieser Branche tätig sind, sehr wohl eine Ahnung davon haben, dass ihre Praktiken missbilligt werden von allen, die ein bisschen Menschlichkeit in sich tragen, achten sie wohl sehr darauf, diskret zu bleiben.

gruss, barbara

closs
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#12 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 12:35

sven23 hat geschrieben:Wie wäre es denn, wenn man dahin kommt, daß Kinder erst gar nicht in Slums leben müssen und zu leichten Opfern werden? Da sind auch die Kirchen angesprochen.
Das wäre super. - Aber das geht nur mit einem weltweit akzeptierten Kodex,
* dass Leistung belohnt (betriebswirtschaftlich wie volkswirtschaftlich) wird,
* Vermögen angemessen besteuert wird,
* Börsen-Casino auf Kosten von Volkswirtschaften untersagt wird.

Mit anderen Worten: Nicht machbar.

Natürlich könnte die Kirche ihr Tafelsilber verscherbeln - dann würden sich Auktions-Häuser und Immobilien-Kaufleute freuen. - Einmalige Millarden (schätzungsweise dreistellig) könnten erzielt werden - und dann wäre es verpufft. - Und die RKK wäre für Banken nicht mehr kreditwürdig, was sie aufgrund des großen Grundstücks-/Kunst-Besitzes heute ist (was übrigens zum erheblichen Teil sehr schwer veräußerbar ist). - Die RKK ist finanziell stark, aber kein ganz großer Player, der einen weltwirtschaftlichen Umschwung erzwingen könnte.

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sven23
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#13 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 13:16

closs hat geschrieben: Mit anderen Worten: Nicht machbar.

Warum eigentlich nicht? Das ist nur eine Frage des politischen Willens. Und wir, das Volk, haben die Pflicht zu sagen, was wir wollen.
Bis in die 70-er Jahre funktionierte die Kontrolle der Finanzmärkte doch hervorragend (gem. Keynes) bis dann eine gewisse Frau Thatcher und ein Herr Reagan damit begannen, Kontrollen abzuschaffen und den Finanzmarkt "liberalisierten".

closs hat geschrieben: Natürlich könnte die Kirche ihr Tafelsilber verscherbeln - dann würden sich Auktions-Häuser und Immobilien-Kaufleute freuen. -

Wer redet vom Tafelsilber? Auch die liquiden Mittel sind beachtlich und durch die Kirchensteuer kommt immer frisches Geld rein, wie aus einer nie versiegenden Quelle.
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closs
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#14 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 13:27

sven23 hat geschrieben:Warum eigentlich nicht?
Ja - vielleicht kommen alles Thatchers und Reagans mal zu Sinnen. - Aber sehr schwer vorstellbar - jetzt wo die Dämme gebrochen sind.

sven23 hat geschrieben: Auch die liquiden Mittel sind beachtlich
Auch dann nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

sven23 hat geschrieben:durch die Kirchensteuer kommt immer frisches Geld rein
Und Kosten, die damit gedeckt werden.

Aus meiner Sicht eine pfiffige Idee wäre, wenn Kirche und Staat den Staatsvertrag in einen ganz normalen Kreditvertrag wandeln würden, UND sich die Kirche dabei verpflichten würde, das daraus fließende Geld ausschließlich für soziale Projekte zu nutzen. - Dann könnte man für 30 Jahre pro Jahr so um die 5 Milliarden ausgeben - wäre das nicht eine schön Überbrückung, bis die Bevölkerungs-Pyramide wieder in ORdnung ist?.

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sven23
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#15 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von sven23 » Mo 16. Feb 2015, 14:05

closs hat geschrieben:Auch dann nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Damit kann man jede Hilfe abtun.

closs hat geschrieben: Und Kosten, die damit gedeckt werden.
Ja, vor allem Kosten, die die Kirche selbst verursacht. Deutsche Geistliche sind die am besten bezahlten in der Welt.

https://www.ibka.org/infos/ksteuer.html
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#16 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von closs » Mo 16. Feb 2015, 14:22

sven23 hat geschrieben: Deutsche Geistliche sind die am besten bezahlten in der Welt.
Zwei mir bekannte RKK-Pfarrer haben knapp über 2.000 Euro netto - Facharbeiter-Gehalt. - Was soll das?

sven23 hat geschrieben:Damit kann man jede Hilfe abtun.
Es gibt k(aum)eine internationale Organisation, die so viele Hilfs-Projekte durchführt wie die RKK. - Was soll das?

barbara
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#17 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von barbara » Mo 16. Feb 2015, 14:36

nun ja, hauptsache Kirchenbashing. :roll:

Da kommt es auf sachliche Richtigkeit offenbar nur am Rande an. Oder gar nicht.

gruss, barbara

ThomasM
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#18 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von ThomasM » Di 17. Feb 2015, 11:00

Magdalena61 hat geschrieben:Der pietätslose Umgang mit menschlichen Körpern oder Körperteilen ist offenbar ein Milliardengeschäft
Hallo Magdalena

Ich frage mich, warum du diesen thread in dieser Weise aufgesetzt hast bzw. warum es Leute gibt, die diese Art von Bücher schreiben.
Ist es etwa ein Versuch, an den Symptomen von etwas herumzudoktorn, weil es so viel schwerer ist, die Ursachen zu bekämpfen?

Schon deine thread Formulierung führt in die Irre.
Denn das, was du ansprichst ist ein "Geschäft mit der Abtreibung" kein "Geschäft Abtreibung. Gäbe es die Abtreibung nicht, gäbe es auch das Geschäft nicht.
Mit deiner Überschrift implizierst du etwas, was so nicht stimmt.

In Deutschland gibt es die besondere Situation, dass das Bundesverfassungsgericht Abtreibung nicht erlaubt hat (weil Föten in D durchaus als menschliche Wesen gesehen werden), sondern Abtreibung unter Bedingungen straffrei gestellt hat. Das mag zwar in den praktischen Auswirkungen sehr ähnlich sein, hat aber eben auch die Konsequenz, dass der Umgang mit den Toten nicht so beliebig ist, wie in anderen Ländern.
Daher sollte man die ethische Frage der Verwertung eher in anderen Ländern stellen. Da dort die Föten nicht als Menschen angesehen werden, ist die Verwertung auch nicht unethisch.

Das eigentliche Problem ist doch:
- Warum sehen sich Frauen genötigt abzutreiben?
- Aus welchen Gründen ist diese Not so groß, dass sie in den Ländern, wo Abtreibung illegal ist, zu den Witwenmachern gehen?

Dieses Problem anzugehen ist bislang noch nie gelungen, weder bevor Abtreibung legalisiert wurde, noch danach.

Gruß
Thomas
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Janina
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#19 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von Janina » Di 17. Feb 2015, 13:10

Magdalena61 hat geschrieben:Kein Gesetz verbietet, dass man durch Abtreibung getötete Kinder für Medizin, Transplantation, Kosmetik oder Anti-Aging-Behandlungen ausschlachtet.
Also wo ist dann das Problem?

Magdalena61 hat geschrieben:In anderen Ländern werden teilweise auch alternative Aktiv-Impfstoffe gegen Hepatitis A und Röteln angeboten, die nicht mit Hilfe menschlicher Zelllinien aus abgetriebenen Foeten hergestellt werden.
Es gibt sie also, weshalb nicht in Deutschland?
Lass mich raten: Weil sie teurer sind?

barbara hat geschrieben:Der einzige Staat mit kirchlicher Regierung, der Vatikan, hat keine Slums.
Und keine Abtreibungen, weil keine Frauen. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Warum eigentlich nicht?
Ja - vielleicht kommen alles Thatchers und Reagans mal zu Sinnen.
Wie denn? Nach meiner Information sind beide nicht mehr am Leben.

barbara
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#20 Re: Abtreibung: Ein Milliardengeschäft?

Beitrag von barbara » Mi 18. Feb 2015, 12:29

Janina hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Kein Gesetz verbietet, dass man durch Abtreibung getötete Kinder für Medizin, Transplantation, Kosmetik oder Anti-Aging-Behandlungen ausschlachtet.
Also wo ist dann das Problem?

Du meinst also, wenn die Gesetze es in einem bestimmten Land erlauben sollten, dass gefoltert wird, so ist das kein Problem, weil es ja legal ist?

ach komm. Das meinst du nicht ernst.

gruss, barbara

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