Schwer zu beantworten - es kommt wirklich auf die inneren und äußeren Umständen an.Pluto hat geschrieben:Die Frage ist welches Kreuz für sie schwerer zu tragen ist:
a) Die Abtreibung,
b) die Verantwortung für das Kind, oder
c) die Freigabe zur Adoption.
Kommt eine junge Frau aus intakten Familienverhältnissen und ist gesellschaftlich souverän, wird sie aus meiner Sicht b) wählen.
Die Abwägung zwischen a) und c) ist schwer - christlich gesehen wäre natürlich c) besser. - Rein menschlich kann es eine mehrfache Qual sein, wenn man 9 Monate lang mit etwas zu tun hat, dem man nicht gewachsen ist - da geht ein Wochenende in der Klink schneller rum. - Umgekehrt kann die Schwangerschaft so sehr zur inneren Reifung beitragen, dass man nach 9 Monaten ganz anders denkt als nach 3 Wochen nach der Empfängnis.
Das Problem in dieser Frage sind sicherlich nicht die Kirchen, sondern die Gesellschaft. - Solange eine Frau (de facto) nicht frei wählen kann, ob sie einen volkswirtschaftlichen Beruf (Mutter) oder einen betriebswirtschaftlichen Beruf (Facharbeiterin, Sekretärin, Managerin, etc.) ergreift, weil Familie zum Synonym für Armuts-Risiko geworden ist, besteht ein Zwang. - Dazu kommt, dass unsere "aufgeklärte" Gesellschaft Kinder nicht als Segen, sondern als "zusätzliche Herausforderung" versteht. - Unter solchen Umständen muss man jede Frau verstehen, die abtreibt, weil sie von überall her beschallt wird, dass sie ihr Leben kaputt macht, wenn sie es NICHT tut.