Tierethik und Nächstenliebe

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#11 Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Rembremerding » Sa 25. Okt 2014, 12:24

Aber wenn Tiere es nicht tun, warum stellen sich dann Übertiere vor Schlachthöfen und demonstrieren gegen die unwürdige Behandlung bei der Schlachtung von Rindern? Ja, sie essen nicht mal Rinder, obwohl es Teil ihrer Nahrung ist, sie ohne nicht überleben könnten. Was ist also der Inhalt dieses Über- und wie entstand er?
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#12 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Pluto » Sa 25. Okt 2014, 12:30

Catholic hat geschrieben:Hallo Pluto,

würdest Du auch diesem Satz

Es gibt Schimpansen,die älteren Antilopen zu trinken holen, wenn sie es nicht zum Wasserloch schaffen.

zustimmen?
Dass das eher selten unter der Tieren anzutreffen ist, ist klar. Andererseits gibt es viele Beispiele von spielerischen Tieren, also warum nicht auch Altruismus?

Im Grunde sind wir Menschen was Besonderes, weil wir (teilweise) mit unseren Haustieren eine Lebensgemeinschaft bilden.
Bei Tieren ist so was eher ungewöhnlich, aber nicht unmöglich.

Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#13 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Pluto » Sa 25. Okt 2014, 12:35

Rembremerding hat geschrieben:warum stellen sich dann Übertiere vor Schlachthöfen und demonstrieren gegen die unwürdige Behandlung bei der Schlachtung von Rindern?
Das wichtige Wort hier ist "unwürdig".
Der Mensch hat wohl als einziges "Tier" ein ausgeprätes Gefühl des Mitleids. Wir können uns vorstellen wie das Tier leidet, und wollen helfen. Das ist letztlich die Projektion von Nächstenliebe über unsere Artgrenzen hinaus.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Rembremerding
Beiträge: 2984
Registriert: So 18. Aug 2013, 16:16

#14 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Beitrag von Rembremerding » Sa 25. Okt 2014, 12:49

Und dieses ausgeprägte Gefühl des Mitleids gegenüber seinen Beutetieren ist wohl entstanden, weil der Mensch dadurch einen Überlebensvorteil erhielt?

Das wird nichts @Pluto. Weißt Du, das solche Gedanken wie "Übertiere" das ideologische Fundament für atheistische Systeme eines Stalin und Hitler bildeten?
Sobald Du dem Menschen die Würde nimmst, die darauf basiert, dass er eben ein wertvoller Mensch ist und kein Übertier, muss der Mensch beginnen seine Würde zu verdienen. Wer oder was ist es dann, das den Maßstab festlegt, bis zu dem man etwas leisten oder sein muss, um würdig zu sein?
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#15 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von Catholic » Sa 25. Okt 2014, 12:57

Pluto hat geschrieben:es, weil wir (teilweise) mit unseren Haustieren eine Lebensgemeinschaft bilden.
Bei Tieren ist so was eher ungewöhnlich, aber nicht unmöglich.


wenn die Tiere von kleinauf miteinander aufgewachsen sind.
denoch:
Weisst Du,wie ein Tierpfleger,der einen männlichen Tiger oder eine andere männlicheRaubkatze, mit der Flasche aufgezogen hat (z.B. weil das Muttertier das Jungtier nicht annahm) reagiert,sobald dieses Tier geschlechtsreif wird?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#16 Re: Gott hängte Erde auf im Nichts

Beitrag von sven23 » Sa 25. Okt 2014, 13:36

Catholic hat geschrieben: Weisst Du,wie ein Tierpfleger,der einen männlichen Tiger oder eine andere männlicheRaubkatze, mit der Flasche aufgezogen hat (z.B. weil das Muttertier das Jungtier nicht annahm) reagiert,sobald dieses Tier geschlechtsreif wird?

Ich hoffe doch, der Tierpfleger bespringt es nicht. :lol:

Es ist wohl eine Frage des Testosteronspiegels. Manche Tiere haben in der Brunftzeit einen bis zum 80fach erhöhten Testosteronspiegel. Da ist dann Schluss mit lustig. Amoklaufende Elefanten in Gefangenschaft sind fast immer nicht kastrierte Bullen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#17 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Beitrag von sven23 » Sa 25. Okt 2014, 13:38

Rembremerding hat geschrieben:
Das wird nichts @Pluto. Weißt Du, das solche Gedanken wie "Übertiere" das ideologische Fundament für atheistische Systeme eines Stalin und Hitler bildeten?

Übertier ist ja auch ein etwas unglücklicher Ausdruck. Sagen wir mal so: Der Mensch nimmt im Tierreich durch seine überragende Gehirnleistung eine Sonderstellung ein, wer wollte das bestreiten?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#18 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Beitrag von Catholic » Sa 25. Okt 2014, 13:49

Rembremerding hat geschrieben: Sobald Du dem Menschen die Würde nimmst, die darauf basiert, dass er eben ein wertvoller Mensch ist und kein Übertier, muss der Mensch beginnen seine Würde zu verdienen. ...?

Und genau das,"Rembre",war ein wesentlicher Grund,warum der NS-Rassenwahn erfolgreich sein konnte.
Die "Arier" wurden zur "Herrenrasse" ernannt- anders ausgedrückt:Die Deutschen herrschen und alle anderen Völker/Nationen habem zu gehorchen! - und die Juden wurden zu Parasiten herabgestuft und Parasiten - so der NS-Jargon - waren Schädlingen und die kann,darf,ja muss man vernichten.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#19 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Beitrag von Pluto » Sa 25. Okt 2014, 16:44

sven23 hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Das wird nichts @Pluto. Weißt Du, das solche Gedanken wie "Übertiere" das ideologische Fundament für atheistische Systeme eines Stalin und Hitler bildeten?
Übertier ist ja auch ein etwas unglücklicher Ausdruck.
Sehr sogar!
Genau aus dem Grund vermeide ich die Verwendung solcher "braun" gefärbten Worte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#20 Re: Tierethik und Nächstenliebe

Beitrag von Pluto » Sa 25. Okt 2014, 16:55

Catholic hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:Sobald Du dem Menschen die Würde nimmst, die darauf basiert, dass er eben ein wertvoller Mensch ist und kein Übertier, muss der Mensch beginnen seine Würde zu verdienen. ...?
Und genau das,"Rembre",war ein wesentlicher Grund,warum der NS-Rassenwahn erfolgreich sein konnte.
...und auch die Folter in Abu Ghraib erfolgreich sein.

Catholic hat geschrieben:Die Deutschen herrschen und alle anderen Völker/Nationen habem zu gehorchen! - und die Juden wurden zu Parasiten herabgestuft und Parasiten - so der NS-Jargon - waren Schädlingen und die kann,darf,ja muss man vernichten.
Der Mensch hat eine innere Hemmschwelle, anderen Menschen Leid zuzufügen. Immer wenn er das will, muss er sich selbst zunächst über andere erheben, bzw. die Menschlichkeit des Opfers "demotieren", es erniedrigen und entwürdigen, erst dann gelingen ihm die entsetzlichsten Gräueltaten.

Man darf diesen Faktor niemals im Umgang mit Menschen unterschätzen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Antworten