Lena hat geschrieben: ↑Fr 16. Apr 2021, 10:59
Eine abschliessende Antwort werden wir auf die Fragen nicht finden. Das Leben eines Menschen ist zu komplex.
Da verbindet sich vererbtes mit Erziehung, dem Umfeld, den eigenen Gedanken und wie damit umgegangen wird.
Was wir können, ist, dem Mitmenschen entgegenkommen. Versuchen, seinen Glauben, sein Handeln, seine Angst
ernst zu nehmen. Im Supermarktbeispiel: Der der keine Angst hat, nimmt Rücksicht auf den der Angst hat.
Der ohne Angst ist in diesem Fall der Ueberlegene, der Stärkere. Er kann grosszügig, gegenüber dem Schwachen sein.
Er muss seine Freiheit, keine Angst haben zu müssen, nicht herausstellen.
Eusebius, magst Du etwas persönliches, zum Thema Impfen schreiben?
Ja, natürlich sollten wir das. Ich denke, die meisten tun das auch. Nur manchmal geschehen Dinge unabsichtlich. Wenn wir unbewußt sind, verhalten wir uns vielleicht nicht so, wie es uns entspricht. In dem Fall wäre es gut, wenn auch dafür Verständnis da wäre, zumindest in der Form, dass man einem anderen nicht gleich Rücksichtslosigkeit unterstellt und aggressiv wird, sondern freundlich mit der Situation umgeht. In dem Moment, in dem man eine Seite verantwortlich macht und eine andere freistellt, hat man schon eine Grundlage für Streit. Erst wenn beide Seiten auch sich selbst irgendwo mit beteiligen, kann es auch friedlich bleiben.
Nur, das ist ein Beispiel. Mein Thema war vor allem: Verständnis füreinander insgesamt. Das wirkt sich dann auf alle möglichen Situationen aus.
Ich denke,
die persönlichen Ansichten zum Thema Impfen sind bedeutungslos.
Ich denke, es ist egal, ob man sie befürwortet, ganz oder teils, oder auch nicht. Ob man sie für notwendig, sinnlos oder schädlich hält.
Für mich ist nur bedeutungsvoll,
wie wir Menschen miteinander und mit unseren unterschiedlichen Ansichten, Perspektiven, Weltanschauungen, Gefühlen umgehen.
Wer lebt, wer stirbt, wer wie intensiv leidet oder auch nicht, das alles sehe ich als Teil des Lebensplans, den eine höhere Kraft für uns entworfen hat. Was jedoch nicht geplant ist, ist, wie wir damit umgehen und auch miteinander umgehen. Ob wir freundlich, tolerant und verständnisvoll zueinander sind - im Sinne der Nächstenliebe. Oder ob wir aggressiv werden, vorwurfsvoll, herabwürdigend und so weiter.
Für mich hat alles, was im Leben geschieht, einen tieferen Sinn und eine Bedeutung. Krankheit hat nach meinem Verständnis nicht unbedingt nur negative Aspekte. Sie kann einen Menschen auch zum Positiven verändern oder Prozesse im Körper abwickeln, die hilfreich und wertvoll sind. Auch den Tod sehe ich nicht unbedingt nur als etwas Negatives. Ich halte nichts davon, sich krampfhaft am Leben festzuklammern. Natürlich will jedes Wesen leben und hat auch einen Selbsterhaltungs- und Überlebenstrieb in sich. Aber was unsere Mittel und Wege betrifft, dem Leiden und Tod zu entkommen, gibt es Grenzen, die uns die Natur setzt. Diese Grenzen bis zum letzten Bruchteil eines Bruchteils auszureizen oder überschreiten, davon halte ich nichts.
Soviel dazu.