Homöopathie V

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Janina
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#641 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Sa 4. Aug 2018, 16:08

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wie soll etwas Maßstab sein das du nicht kennst?
Du sprichst von "Maßstab für Deine Methodik"
Sag mal kannst du nicht mal einem technischen Beruf nachgehen oder zumindest ein Praktikum machen? Das ist ja fürchterlich was du dir da zusammenfantasierst.
Also ein Maßstab ist sowas wie ein Zollstock. Die empirische Messung ist der Vergleich einer Tischplatte mit dem Zollstock. Dazu sollte der Zollstock vorhanden und idealerweise sichtbar sein. Zudem wäre es ungünstig, wenn der aus Gummi wäre. Ein Maßstab ist für Bauteile. Methodik ist die Idee, dass man einen Zollstock neben Bauteile legen kann um deren Länge zu ermitteln, dabei muss der Maßstab bekannt, d.h. sichtbar und nicht aus Gummi sein. Wenn du mit Methodik ein Problem hast, versuchs echt mal mit einem Praktikum.

closs hat geschrieben:Zwischen uns ist ständig das "methodisch" versus "wirklich".
Nein. Mit deiner Vorstellung von "Wirklich" kann niemand arbeiten.

closs hat geschrieben:Du fragst "Wie kann ich möglichst sicher wissen? Per Wissenschaft", ich frage "Was ist das Korrektiv der Wissenschaft?
Deine Frage ist Anfängerstoff: Logik und Empirie.

closs hat geschrieben:Das, was WIRKLICH ist." - Im besten Fall ist Deines authentisch zu meinem.
Richtig. Aber du hast trotzdem keinen Vorsprung. Du bist nicht näher an Realität dran, denn dazu ist saubere Methodik der EINZIGE Weg.

closs hat geschrieben:"Test" ist zu wenig - auch "Aspirin unterm Kopfkissen" ist ein Test. - Ich reite deshalb drauf rum
In der Schule hieß das Klassenclown. :roll:
Ok, der Patient ist auch eine Schwachstelle:



Ist DAS jetzt HP???

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Das sind aber für Andere keine Zugänge.
Richtig. - Lautet die Frage "Welche Zugänge gibt es?"
Nein. Nur bei mehreren Zugängen kann man vergleichen, besteht also erst die Chance auf Intersubjektivität.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Auch da gibt es spontan aus dem Nichts entstehendes "Etwas".
Das wäre mir neu - ich wiederhole, wie ich Dich verstehe: "Auch in einem absoluten Vakuum bei absoluter Wellenlosigkeit (geht das überhaupt?)
<-- nein

closs hat geschrieben:gibt es das Phänomen in der QM, dass Beobachtung/Messung zu einer geschaffenen Entität durch Beobachtung/Messung führt". ---???
Aufspaltung: Ja, es gibt in "absolut wellenlosem Vakuum" Objekte, weil sie spontan entstehen, und Ja, es gibt Entitäten, die durch Beobachtung geschaffen werden. Hehe, und um noch einen draufzusetzen: Es gibt sogar Entitäten, die durch Beobachtung vernichtet werden. 8-)

closs hat geschrieben:Die Aussage "Wenn alle Menschen 4 Ohren haben, haben 10 Menschen 40 Ohren" ist logisch und trotzdem inhaltlich falsch
Nein, das ist inhaltlich richtig.

closs hat geschrieben:Für die Wirklichkeit irrelevant, ob jemand an ihr rumspielt oder nicht.
Nein. Rumspielen kann Realitäten schaffen oder vernichten. Erwähnte ich das schon?

closs hat geschrieben:Weil dann Wissenschaftler meinen, dass ihr methodisches Wissen dasselbe ist wie wirkliches Wissen - das ist gefährlich.
Gefährlich? Nö, ich denke sogar es ist nötig. Das sichert die Qualität von Wissen. Denn "wirkliches Wissen" gibt es nicht. Es ist entweder methodisch gewonnen oder wertlos und damit als Wissen nichtexistent. Ich bin sogar geneigt, "Wissen" zu definieren als methodisch gewonnene Erkenntnis.

closs hat geschrieben:Grundübel vieler heutiger Philosophien und der Tod jeglicher Spiritualität und Transzendenz-Offenheit.
Warum? Spiritualität beruht ja gar nicht auf Wissen.

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#642 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 4. Aug 2018, 16:12

Janina hat geschrieben:Also ein Maßstab ist sowas wie ein Zollstock.
Herrschaft, Du bist schon arg haptisch geprägt. - Ich verstehe "Maßstab" als "vorbildhafte Norm" (wik), nach der etwas beurteilt wird: "Die Wirklichkeit ist die Norm, an der Wahrnehmungs-Versuche beurteilt werden".

Janina hat geschrieben:Sag mal kannst du nicht mal einem technischen Beruf nachgehen oder zumindest ein Praktikum machen?
Kannst Du nicht mal ein Seminar für Linguistik machen?

Janina hat geschrieben:Nein. Mit deiner Vorstellung von "Wirklich" kann niemand arbeiten.
Du willst schon wieder damit "arbeiten". - Nimm doch einfach mal hin, dass es Normen geben kann, die da sind, ohne dass wir sie im Griff haben müssen.


Janina hat geschrieben:Deine Frage ist Anfängerstoff: Logik und Empirie.
Und was sind die Anfänger-Anworten? Ich wette, dabei kommt raus, dass die die Möglichkeiten der Empirie über die Wirklichkeit gestellt wird und Loig als Erfüllungsgehilfe eingesetzt wird. - Das reicht nicht.

Janina hat geschrieben:Richtig. Aber du hast trotzdem keinen Vorsprung. Du bist nicht näher an Realität dran, denn dazu ist saubere Methodik der EINZIGE Weg.
Halte Dich fest: Da stimme ich Dir (seit jeher) zu, WENN es sich um Dinge handelt, die methodisch greifbar sind.

Dass es gelegentlich NICHT so ist, sieht man im Unendlich-Thread "Teufelszeug", bei dem die Historisch-kritische Exegese das Thema ist. - Dort ist ersichtlich, dass deren Methodik (auf Grund ihrer spezifischen Vorannahmen) eben NICHT in der Lage ist, diesen Vorsprung zu haben - im Gegenteil: Es kommen Verfälschungen raus, wenn man nicht ganz diszipliniert bei seinen Leisten bleibt (was leider üblich zu sein scheint).

Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
"Test" ist zu wenig - auch "Aspirin unterm Kopfkissen" ist ein Test. - Ich reite deshalb drauf rum

In der Schule hieß das Klassenclown. :roll:
Das ist ein Clown-Beispiel, aber der Hintergrund ist ernst. - Das Ernste ist: Randomisierung und Verblindung sind nicht mehr als hohle Rituale, wenn die Test-Bedingungen falsch sind.

Janina hat geschrieben:Nur bei mehreren Zugängen kann man vergleichen, besteht also erst die Chance auf Intersubjektivität.
Stimmt - aber wir reden doch von "Zugang zur Wirklichkeit" und nicht von "Intersubjektivität". - Diese ist natürlich wichtig, aber geht halt nicht immer. - Prüfe mal nach, ob alle Deine Erkenntnisse intersubjektiv überprüfbar sind - gerade im geistigen Bereich wird's da mau.

Janina hat geschrieben:Ja, es gibt in "absolut wellenlosem Vakuum" Objekte, weil sie spontan entstehen
Woraus? - Wo kommt die Energie her? Vom Beobachtenden oder aus dem "Vakuum"?

Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Die Aussage "Wenn alle Menschen 4 Ohren haben, haben 10 Menschen 40 Ohren" ist logisch und trotzdem inhaltlich falsch

Nein, das ist inhaltlich richtig.
Es ist LOGISCH richtig - aber sind alle Menschen mit 4 Ohren "wirklich". - Ist es WIRKLICH richtig?

Janina hat geschrieben:Nein. Rumspielen kann Realitäten schaffen oder vernichten. Erwähnte ich das schon?
Du tauchst jetzt in die QM weg. - Hier geht es aber um die Frage, ob man im Normal-Fall durch methodische Ergebnisse Wirklichkeit verändern kann. - Konkret: Wenn ich methodisch zum Ergebnis komme, dass Du depressiv, lesbisch und afd-sympathisierend bist: WIRST Du es dadurch?

Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Weil dann Wissenschaftler meinen, dass ihr methodisches Wissen dasselbe ist wie wirkliches Wissen - das ist gefährlich.

Gefährlich? Nö, ich denke sogar es ist nötig. Das sichert die Qualität von Wissen. Denn "wirkliches Wissen" gibt es nicht.
OK - der letzte Satz rettet Deine Aussage. - Halten wir fest: "Wissen" ist eine methodische, also anthropogene, und keine absolute Größe. - Damit stimmst Du mit Anton überein - und mit mir auch.

Jetzt gibt es aber zwei ganz unterschiedliche Haken:

1) "Methodik" hat Vorannahmen, die in er Regel nicht falsifizierbar sind - sie könnten also falsch sein.
2) Wenn Du 99,843856% erzählst "Die Wissenschaft WEISS das", wird es verstanden als "Es IST so" - es wird also "falsch" verstanden, weil Sprache nun mal so ist, dass ein Wort Unterschiedliches bedeuten kann.

Janina hat geschrieben:Es ist entweder methodisch gewonnen oder wertlos und damit als Wissen nichtexistent.
Dieser Satz gilt nur unter kritisch-rationalen, also letztlich anthropozentrischen Vorannahmen.

Janina hat geschrieben:Ich bin sogar geneigt, "Wissen" zu definieren als methodisch gewonnene Erkenntnis.
Dito. - Im Sinne des hebräischen "jada" ist dieser Satz falsch.

Das heißt überm Daumen:
Deine Sätze gelten für den naturalistischen Raum unter kritisch-rationalen Bedingungen - also für das meiste in der Naturwissenschaft. - Allgemein gesehen stimmen sie nicht.

Janina hat geschrieben:Warum? Spiritualität beruht ja gar nicht auf Wissen.
Aber auf Erkenntnis - ein gutes Beispiel dafür, dass "Wissen" und "Erkenntnis" nicht synonym sind, wenn man naturalistisches, kritisch-rationales Denken verläßt.

Bezogen auf die HP: Du hast gemäß Deiner Vorannahmen mit Deiner Meinung zur HP recht (wusste ich aber vorher schon). - Aber stimmt das auch WIRKLICH?

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Janina
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#643 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Sa 4. Aug 2018, 16:19

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Also ein Maßstab ist sowas wie ein Zollstock.
Herrschaft, Du bist schon arg haptisch geprägt.
Kann schon sein. Ich plädiere auch eher dazu, etwas zu beGREIFEN anstatt es "geistig zu verstehen". :lol:

closs hat geschrieben:Die Wirklichkeit ist die Norm, an der Wahrnehmungs-Versuche beurteilt werden
Nachlässig ausgedrückt. Präzise scheitert das an der im Grunde unbekannten Wirklichkeit... oder sagte ich das schon? :o

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Sag mal kannst du nicht mal einem technischen Beruf nachgehen oder zumindest ein Praktikum machen?
Kannst Du nicht mal ein Seminar für Linguistik machen?
Hoffst du dass ich dadurch den praktischen Bezug verlerne? :roll:

closs hat geschrieben:Nimm doch einfach mal hin, dass es Normen geben kann, die da sind, ohne dass wir sie im Griff haben müssen.
Nimm du lieber hin, dass es das nicht gibt. Eine Norm die wir nicht erkennen können ist Blödsinn.

closs hat geschrieben:Ich wette, dabei kommt raus, dass die die Möglichkeiten der Empirie über die Wirklichkeit gestellt wird
Verdammt, ist das jetzt schon wieder zwei Beiträge her, dass du dich nicht daran erinnern kannst?

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Richtig. Aber du hast trotzdem keinen Vorsprung. Du bist nicht näher an Realität dran, denn dazu ist saubere Methodik der EINZIGE Weg.
Halte Dich fest: Da stimme ich Dir (seit jeher) zu, WENN es sich um Dinge handelt, die methodisch greifbar sind.
Jetzt wirds kritisch. Warum sollte ich, nur weil du sie Methodik nicht im Griff hast, einer unsauberen Methodik vertrauen?
Ob du das tätest weiß ich nicht, dass ich das NICHT tue, darauf kannst du dich verlassen. 8-)

closs hat geschrieben:Dass es gelegentlich NICHT so ist, sieht man im Unendlich-Thread "Teufelszeug", bei dem die Historisch-kritische Exegese das Thema ist. - Dort ist ersichtlich, dass deren Methodik (auf Grund ihrer spezifischen Vorannahmen) eben NICHT in der Lage ist, diesen Vorsprung zu haben
Und woran willst du das Ergebnis dann überhaupt prüfen?

closs hat geschrieben:Randomisierung und Verblindung sind nicht mehr als hohle Rituale
aber unverzichtbar. Ich behaupte NICHT, dass immer was Bedeutendes rauskommt. Ich weiß nur, dass ohne GAR NICHTS rauskommt. Damit ist es kein hohles Ritual, sondern ein Garantiesiegel.

closs hat geschrieben:Prüfe mal nach, ob alle Deine Erkenntnisse intersubjektiv überprüfbar sind - gerade im geistigen Bereich wird's da mau.
Gerade bei der Mathematik wirds da alles andere als mau.
Und nochmal: Was nicht untersubjektiv bestätigt wird, verdient die Bezeichnung Erkenntnis nicht.

closs hat geschrieben:Woraus? - Wo kommt die Energie her?
Aus der Unschärfe. Wenn die Energie = 0 ist, gibt es eine nicht verschwindende Abweichung davon, aus der Teilchen entstehen.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Die Aussage "Wenn alle Menschen 4 Ohren haben, haben 10 Menschen 40 Ohren" ist logisch und trotzdem inhaltlich falsch
Nein, das ist inhaltlich richtig.
Es ist LOGISCH richtig - aber sind alle Menschen mit 4 Ohren "wirklich". - Ist es WIRKLICH richtig?
Die Aussage ist, dass aus der Existenz 4-ohriger Menschen folgt, dass 10 Menschen 40 Ohren haben.
Die Aussage ist NICHT, dass es 4-ohrige Menschen gibt.

Für Mathematiker: Aus der Richtigkeit der Indunktionsfolge folgt noch nicht die Richtigkeit des Induktionsbeginns, sollte also nicht damit verwechselt werden.

closs hat geschrieben:Hier geht es aber um die Frage, ob man im Normal-Fall durch methodische Ergebnisse Wirklichkeit verändern kann.
Nein, darum geht es nicht. Es geht darum, dass durch methodische Ergebnisse deine Kenntnis der Wirklichkeit verändern kann. Jedenfalls wenn du sie wahrnimmst.
Die Wirklichkeit hast du vorher auf alle Fälle nicht gewusst.

closs hat geschrieben:1) "Methodik" hat Vorannahmen, die in er Regel nicht falsifizierbar sind - sie könnten also falsch sein.
Methodik bewährt sich in der Praxis. Damit ist sie in der Tat falsifizierbar.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Es ist entweder methodisch gewonnen oder wertlos und damit als Wissen nichtexistent.
Dieser Satz gilt nur unter kritisch-rationalen, also letztlich anthropozentrischen Vorannahmen.
Logisch ist eine Einschränkung des Satzes sinnlos. Denn die Annahme einer Welt mit eingeschränkter Logik kann durch Logik nicht beschrieben werden. Wir betrachten den Fall als geistige Selbstbefriedigung. Fruchtet nicht, fühlt sich bestenfalls schön an.

closs hat geschrieben:Im Sinne des hebräischen "jada"...
Was soll das sein?

closs hat geschrieben:...ist dieser Satz falsch.
Erwägst du allen Ernstes, dass ein 3000 Jahre alter Begriff unserem Konzept von Erkenntnistheorie überlegen sein sollte?

closs hat geschrieben:Allgemein gesehen stimmen sie nicht.
Eine Einschränkung der Gültigkeit verlangt zwingend eine Beschreibung der Umstände, unter denen die Gültigkeit nicht vorliegt. Und daran fehlt es dir komplett.

closs hat geschrieben:Bezogen auf die HP: Du hast gemäß Deiner Vorannahmen mit Deiner Meinung zur HP recht (wusste ich aber vorher schon). - Aber stimmt das auch WIRKLICH?
Wenn ich recht habe, dann stimmt das. Weißt du einen logischen Ausweg?

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Münek
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#644 Re: Homöopathie V

Beitrag von Münek » Sa 4. Aug 2018, 16:20

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Richtig. Aber du hast trotzdem keinen Vorsprung. Du bist nicht näher an Realität dran, denn dazu ist saubere Methodik der EINZIGE Weg.
Halte Dich fest: Da stimme ich Dir (seit jeher) zu, WENN es sich um Dinge handelt, die methodisch greifbar sind.

Dass es gelegentlich NICHT so ist, sieht man im Unendlich-Thread "Teufelszeug", bei dem die Historisch-kritische Exegese das Thema ist. - Dort ist ersichtlich, dass deren Methodik (auf Grund ihrer spezifischen Vorannahmen) eben NICHT in der Lage ist, diesen Vorsprung zu haben - im Gegenteil: Es kommen Verfälschungen raus, wenn man nicht ganz diszipliniert bei seinen Leisten bleibt (was leider üblich zu sein scheint).

Herr - wirf Hirn herab. Wie oft denn noch: Die HKM benötigt KEINE "spezifischen Vorannahmen".

Sie hält sich strikt an die Vorgaben der "Päpstlichen Bibelkommission", d.h. sie verzichtet auf Apriori-Glaubensannahmen und legt Bibeltexte in derselben Art und Weise aus wie andere antiken Schriften auch. Zur Existenz oder Nichtexistenz des Bibelgottes äußert sie sich nicht. Ist das so schwer zu verstehen?

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#645 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 4. Aug 2018, 16:27

Janina hat geschrieben:Präzise scheitert das an der im Grunde unbekannten Wirklichkeit... oder sagte ich das schon?
MEhrfach - aber das bedeutet lediglich, dass Du Denkfehler wiederholst. - Der Denkfehler besteht darin, dass Du "Norm" anthropozentrisch verstehst und nicht absolut. - Was Du meinst, ist: "Wir müssen das zur Norm MACHEN, was wir präzise handhaben können" - aber das IST nicht die Norm, sondern ein pragmatischer Behelf (geht ja auch gar nicht anders - aber es muss einem bewusst sein).

Janina hat geschrieben:Hoffst du dass ich dadurch den praktischen Bezug verlerne?
Nein - sondern dass Du über den praktischen Bezug hinausschaust.

Janina hat geschrieben:Eine Norm die wir nicht erkennen können ist Blödsinn.
q.e.d. - Genau das meine ich: " "Wir müssen das zur Norm MACHEN, was wir präzise handhaben können" - aber das IST nicht die Norm, sondern ein pragmatischer Behelf (geht ja auch gar nicht anders - aber es muss einem bewusst sein).

Janina hat geschrieben:Warum sollte ich, nur weil du sie Methodik nicht im Griff hast, einer unsauberen Methodik vertrauen?
Du stellst die Sachen auf den Kopf - denn eigentlich sagst Du: "Entität, die ich nicht methodisch sauber in den Griff bekomme, interessieren mich nicht".

Solange Du nicht sagst "Entität, die ich nicht methodisch sauber in den Griff bekomme, gibt es nicht", geht es ja noch. - Jedenfalls sollte DIr klar sein, dass Du methodisch nur für einen Ausschnitt der Wirklichkeit sprechen kannst (davon abgesehen, dass Anton jetzt - streng genommen richtigerweise - sagen würde: "Wieso 'Wirklichkeit?')".

Janina hat geschrieben:Und woran willst du das Ergebnis dann überhaupt prüfen?
Die historisch-kritische Exegese kann ihre Ergebnisse an ihren Regeln prüfen. - Und jetzt? - Was nützt das, außer dass man nachweisen kann, dass man regelkonform arbeitet? - Was nützt es, wenn gleichzeitig die Vorannahmen dieser Exegese ein vertieftes Verständnis vereiteln?

Janina hat geschrieben:Ich behaupte NICHT, dass immer was Bedeutendes rauskommt. Ich weiß nur, dass ohne GAR NICHTS rauskommt. Damit ist es kein hohles Ritual, sondern ein Garantiesiegel.
Wofür???? - Dass die Wirksamkeit von Aspirin falsifiziert ist, weil der Kopfkissentest randomisiert und verblindet ist? - Verstehst Du nicht? Das alles ist doch hohl, wenn der Test selber falsch angelegt ist.

Das Problem ist doch nicht Randomisierung oder Verblindung, sondern WAS randomisiert und verblindet wird. - Und übrigens auch, OB die Voraussetzungen da sind, etwas randomisieren und verblinden zu können.

Janina hat geschrieben:Was nicht untersubjektiv bestätigt wird, verdient die Bezeichnung Erkenntnis nicht.
Das liegt aber doch nur an der naturwissenschaftlichen Bedeutung von "Erkenntnis" - in anderen Bereichen bedeutet "Erkenntnis" etwas anderes - guckst Du wik.

Janina hat geschrieben:Wenn die Energie = 0 ist, gibt es eine nicht verschwindende Abweichung davon, aus der Teilchen entstehen.
Wovon? Von 0?

Janina hat geschrieben:Für Mathematiker: Aus der Richtigkeit der Indunktionsfolge folgt noch nicht die Richtigkeit des Induktionsbeginns, sollte also nicht damit verwechselt werden.
Genau das versuche ich seit Äonen einzubleuen: "Das alles ist doch hohl, wenn der Test selber falsch angelegt ist?"Der Induktionsbeginn muss richtig sein.

Janina hat geschrieben:Die Wirklichkeit hast du vorher auf alle Fälle nicht gewusst.
Natürlich nicht - das war doch nie der Anspruch. - Der Anspruch ist, dass Wirklichkeit unabhängig davon wirkt, ob ich die Wirklichkeit kenne oder nicht. - Alias: Dass durch falschen Induktionsbeginn bedingte Ergebnisse keine Wirklichkeit machen. - Dass also jegliche methodische Aussage über Wirklichkeit kategorial etwas anderes ist als die Wirklichkeit selbst. - Konkret: Das methodische Ergebnis, dass HP keine Wirkung hat, heißt nicht, dass HP keine Wirkung hat, sondern dass es methodisch nicht anders dargestellt werden kann.

Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
1) "Methodik" hat Vorannahmen, die in er Regel nicht falsifizierbar sind - sie könnten also falsch sein.

Methodik bewährt sich in der Praxis. Damit ist sie in der Tat falsifizierbar.
Hahaha - das stimmt zwar, hat aber einen Haken: Man kann nur mit dem Inventar DER MEthodik falsifizieren, die zu falsifizieren ist. - Das ist wie bei den Autos, die 20% mehr Sprit brauchen als angegeben, was man vor Gericht nur nachweisen kann auf dem Prüfstand, auf dem der Verbrauch wieder 20% weniger ist. - Insofern: Zirkelschluss.

Janina hat geschrieben:Denn die Annahme einer Welt mit eingeschränkter Logik kann durch Logik nicht beschrieben werden.
Wir sprechen doch nicht von eingeschränkter Logik, sondern unterschiedlichen Vorannahmen ("Induktionsbeginn").

Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Im Sinne des hebräischen "jada"...

Was soll das sein?
"Jada" beschreibt das Erkennen durch Verschmelzen - bspw. wenn Du mit Deinem SChatz in die Heia gehst ("Adam ERKANNTE Eva"). - Intersubjektiv schwierig. :oops:

Janina hat geschrieben:Erwägst du allen Ernstes, dass ein 3000 Jahre alter Begriff unserem Konzept von Erkenntnistheorie überlegen sein sollte?
Die heutige Erkenntnis-Theorie ist - wie mir zu meiner Überraschung gesagt wurde - eine INNER-kritisch-rationale Größe. - Das heißt: Sie lässt die Fragestellungen zwischen "ontisch" und "methodisch" aus, weil sie einfach danach erst anfängt (ob ich diesbezüglich falsch informiert wurde, weiß ich nicht - aber es passt ins Bild). - Das heißt: Unser Konzept von Erkenntnistheorie basiert auf Vorannahmen ("Induktionsbeginn"), die sehr einschränkend sind und eigentlich hinter Kant zurückfallen (dass sie auch hinter "Hiob" zurückfallen, will ich erst gar nicht ausführen :lol: ).

Janina hat geschrieben:Eine Einschränkung der Gültigkeit verlangt zwingend eine Beschreibung der Umstände, unter denen die Gültigkeit nicht vorliegt. Und daran fehlt es dir komplett.
Das ist sehr schnell gelöst: Bei der nicht falsifizierbaren Vorannahme, dass Materie Produkt von Geist ist, haben wir einen Induktionsbeginn, der zu ganz anderen Ergebnissen führt. - Der Naturalismus und somit auch der kritische Rationalismus basiert auf der Vorannahme, dass Geist Produkt von Materie ist - eine ebenfalls nicht falsifizierbare Vorannahme. - Also unterschiedliche Induktionsbeginne und unterschiedliche Gültigkeiten.

Janina hat geschrieben:Weißt du einen logischen Ausweg?
Nur insofern, dass man Sachen offenlassen sollte, die man nicht weiß.

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#646 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 4. Aug 2018, 16:27

Münek hat geschrieben:legt Bibeltexte in derselben Art und Weise aus wie andere antiken Schriften auch.
Das SIND doch Vorannahmen. - Wenn Ratzinger von "apriorifrei" spricht, meint er es doch nur im Sinne von "nicht religiös priorisiert". - Das ändert doch nichts an methodischen Vorannahmen, ohne die es doch gar nicht geht.

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Janina
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#647 Re: Homöopathie V

Beitrag von Janina » Sa 4. Aug 2018, 16:32

closs hat geschrieben:Der Denkfehler besteht darin, dass Du "Norm" anthropozentrisch verstehst und nicht absolut. - Was Du meinst, ist: "Wir müssen das zur Norm MACHEN, was wir präzise handhaben können" - aber das IST nicht die Norm, sondern ein pragmatischer Behelf
Natürlich ist das ein pragmatischer Behelf. Etwas anderes GIBT ES NICHT. Was will ich mit einem unsichtbaren Zollstock?

closs hat geschrieben:Jedenfalls sollte DIr klar sein, dass Du methodisch nur für einen Ausschnitt der Wirklichkeit sprechen kannst
Mein Text. Schon immer.
Ebenso sollte dIr klar sein, dass Du methodisch für das Komplement der Wirklichkeit NICHT sprechen kannst. Jede Aussage darüber kann nur falsch sein.

closs hat geschrieben:Was nützt das, außer dass man nachweisen kann, dass man regelkonform arbeitet? - Was nützt es, wenn gleichzeitig die Vorannahmen dieser Exegese ein vertieftes Verständnis vereiteln?
Das wirst du besser wissen als ich. Ich könnte verständnislos davor stehen und glotzen wie ein Auto.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ich behaupte NICHT, dass immer was Bedeutendes rauskommt. Ich weiß nur, dass ohne GAR NICHTS rauskommt. Damit ist es kein hohles Ritual, sondern ein Garantiesiegel.
Wofür????
Für brauchbare Grundlagen. Das ist wie ein TÜV-Siegel auf dem Auto. Es bedeutet, dass du damit fahren darfst, es hindert dich aber nicht, dich vor die Wand zu klatschen. Mit einer Schrottkarre ohne Bremsen würde ein guter Autofahrer auch lieber gar nicht erst losfahren.
Eine retrospektiv selektierte nichtverblindete Möchtegernstudie wäre eine solche Schrottkarre. Einfach nur Finger weg. Eine Studie zu Pillen unterm Kopfkissen haben ein zwar triviales aber zumindest richtiges Ergebnis. :lol:

closs hat geschrieben:Das Problem ist doch nicht Randomisierung oder Verblindung
Stimmt. Deren Fehlen wäre eines.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Wenn die Energie = 0 ist, gibt es eine nicht verschwindende Abweichung davon, aus der Teilchen entstehen.
Wovon? Von 0?
Ja.
Wenn die Energie = 0 ist, dann gilt wegen ΔE * Δt > ħ/2 (Unschärferelation), dass sich das Vakuum für die Zeitdauer t die Energie ħ/2Δt aus dem Nichts ausleiht (- die Herleitung ist viel komplizierter).

closs hat geschrieben:Der Anspruch ist, dass Wirklichkeit unabhängig davon wirkt, ob ich die Wirklichkeit kenne oder nicht.
Nein. Was wirkt ist prinzipiell messbar.
Daher ist die Nichtwirkung von HP inklusive das Fehlen jeglicher pharmakologischen Relvanz + die fundamentalen Fehler beim Zustandekommen der HP-Hypothese das endgültige Aus für die HP-Hypothese.
Fehler beim Zustandekommen + Widerspruch zur bekannten Chemie / Physik + alle Beobachtungen = Ein großer Haufen Nichts.
Kurz: Das methodische Ergebnis, dass HP keine Wirkung hat, heißt, dass HP keine Wirkung hat.

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:closs hat geschrieben:
Im Sinne des hebräischen "jada"...
Was soll das sein?
"Jada" beschreibt das Erkennen durch Verschmelzen - bspw. wenn Du mit Deinem SChatz in die Heia gehst ("Adam ERKANNTE Eva"). - Intersubjektiv schwierig. :oops:
Ich sag da was anderes zu. Und das mit dem Gehirn, das kömmt später im DIenst wieder dazu. :mrgreen:

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Eine Einschränkung der Gültigkeit verlangt zwingend eine Beschreibung der Umstände, unter denen die Gültigkeit nicht vorliegt. Und daran fehlt es dir komplett.
Das ist sehr schnell gelöst: Bei der nicht falsifizierbaren Vorannahme, dass Materie Produkt von Geist ist...
Dafür gibt es keinen Grund, kann folglich NICHT als Vorbedingung angenommen werden.
closs hat geschrieben:Vorannahme, dass Geist Produkt von Materie ist
ist uninteressant, da kein Laborant Geist erforscht. Ach doch, Neurologen kommen mit der Annahme ganz git klar. Wäre die Annahme falsch, wären Widersprüche innerhalb der Theorie und auch zwischen Theorie und Empirie zu erwarten. Werden aber nicht beobachtet.
Ich wüsste allerding auch nicht, was eine so komische Vorannahme nützen sollte. Was für unterschiedliche Folgerungen sollten sich denn deiner Meinung nach daraus ergeben?

closs hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Weißt du einen logischen Ausweg?
Nur insofern, dass man Sachen offenlassen sollte, die man nicht weiß.
Mein Text, schon immer.

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#648 Re: Homöopathie V

Beitrag von T4125Gamer » Sa 4. Aug 2018, 16:33

Seite 65, 66, 67 und 68 konnte ich nicht mehr finden

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sven23
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#649 Re: Homöopathie V

Beitrag von sven23 » Sa 4. Aug 2018, 16:34

closs hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:Welche Induktionsbedingungen?
Diejenigen, die man begriffen haben muss, bevor man misst. - Konkret (bspw,):
* Wie bewerte ich Messungen, wenn die HP eine ganz andere Philosophie zur Frage hat, was eigentlich "Heilung" ist?
Was soll das für eine Philosophie sein? Ist Heilung jetzt auf einmal keine Verbesserung des Gesundheitszustandes mehr? :roll:

closs hat geschrieben:* Wie gehe ich damit um, dass bei High-D-HP die Patienten Anton, Janina, Sven und Closs bei schulmedizinisch identisch diagnostizierter KRankheit 4 verschiedenen Mittel bekommen?
Wäre auch egal, denn jeder bekommt ja das nach Homöopathie-Philosophie optimale Mittel. Mehr Zugeständnis geht eigentlich nicht.

closs hat geschrieben:* Wie gehe ich damit um, dass die Patienten Anton, Janina, Sven und Closs bei schulmedizinisch ganz unterschiedlich diagnostizierter KRankheit eventuell DASSELBE Mittel bekommen?
Damit hat man eine homogene Vergleichsgruppe, ebenfalls kein Problem.

closs hat geschrieben:* Kann ich überhaupt in solchen Fällen Gruppen, geschweige denn Kontroll-Gruppen erstellen?
Ja. Die Kontrollgruppe ist homogen, eine Placebo-kontrollgruppe ist es ebenfalls.

Alles keine Gründe, die gegen kontrolllierte Blindstudien sprechen. Da musst du dir schon bessere Ausreden einfallen lassen, auch wenn du mit Induktionsbedingungen ein neues Wort gelernt hast. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#650 Re: Homöopathie V

Beitrag von closs » Sa 4. Aug 2018, 16:40

sven23 hat geschrieben:Nee, der KR darf alles hinterfragen, die Kirche nicht.
Der KR hinterfrage SICH SELBST nicht - wie die Kirche damals auch.

sven23 hat geschrieben:Was machen denn deine Fachleute von der Carstens-Stiftung deiner Meinung nach falsch?
???

sven23 hat geschrieben:closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
Wie würde closs sagen: wir dürfen doch die Wirklichkeit nicht zum Sklaven der Esoterik machen.


Wirklichkeit darf nicht zum Sklaven von Wahrnehmung werden


Genau das tust du mit deinem Dr. Müller, indem du ihm falsche Kausalitäten zuschreibst.
Gradnioser Denkfehler. - "Wirklichkeit" ist doch "das, was ist" und nicht "warum es so ist". --- All die Dr. Müllers sagen doch nicht "Ich begründe methodisch meine Ergebnisse/Wirklichkeit", sondern "Ich kann erfahrungsgemäß unter bestimmten Umständen Ergebnisse/Wirklichkeit herbeiführen". ---- Wenn die Patienten der Dr. Müllers geheilt sind (erkennbar über "Vorher - nachher"), ist das Ausdruck von "it works", aber nicht von "warum it works". - Die Kausalitäts-Betrachtungen sind nachfolgende Versuche, aber nicht Teil der Behandlung.

sven23 hat geschrieben:Muss man dir den Text noch übersetzen oder kriegst du das alleine hin?
Eigentlich versuche ich die ganze Zeit, DIR diesen Text zu übersetzen, damit Du Dein eigenes Zitat verstehst.

sven23 hat geschrieben:Die längst geklärt ist, nämlich nur durch kontrollierte Studien.
Das sagt NICHTS, solange nicht der Induktions-Beginn überprüft ist. - Bei "Aspirin unterm Kopfkissen" kann man per "Goldstandard" nachweisen, dass Aspirin NICHT wirkt - aber der Induktions-Beginn ist halt falsch.

sven23 hat geschrieben:Dass der Laie und selbst der Behandler Kausalität nicht erkennen können ist bekannt
Korrekt.

sven23 hat geschrieben:kann aber nicht verhindern, Kausalitäten durch kontrollierte Studien erkennen zu können.
Aber doch nur im Sinne des Induktions-Beginns/der Hermeneutik.

sven23 hat geschrieben:Die möglichen Erklärungen sind oben von der Carstens-Stiftung benannt worden.
Richtig - aber man kann sie nicht kausal isolieren. - Es scheint also keine eindeutigen Induktions-Grundlagen zu geben, auf denen kontrollierte Studien Sinn machen.

sven23 hat geschrieben:closs hat geschrieben:
- Alelrdings sehe ich die große Gefahr, dass den BEtroffenen eingeredet werden soll, sie hätten vorher nichts Ernstes gehabt, wenn sie im Umfeld von HP gesund werden


Nein, diese Gefahr ist ein Strohmann.
Wurde hier schon als letztes Mittel eingesetzt. - Wenn alle Stricke reißen, scheut man auch dieses "Argument" nicht.

sven23 hat geschrieben:Die Carstens-Stiftung sagt lediglich, dass Beobachtungsstudien nicht geeignet sind die "Outcomes" unter Alltagbedingugen kausal zuordnen zu können.
Das gilt doch generell, solange man keine einvernehmlichen Induktions-Grundlagen hat.

sven23 hat geschrieben:Daraufhin hast du immer wieder trotzdem Aktenauswertung gefordert, was darauf schließen läßt, dass du nicht wußtest, was Beobachtungsstudien sind.
Der richtige Schluss wäre gewesen, dass das alles ist, was wir haben, solange es keine einvernehmlichen Induktions-Grundlagen hat.

Du kannst doch vernüftigerweise nur dann etwas kontrolliert untersuchen, wenn die Grundlagen der HP klar sind, ein Modell dazu da ist, Gruppen bildbar sind, etc. ---- Ganz arg vereinfacht: Du musst VORHER wissen, ob Du Aspirin unters Kopfkissen legen oder in den Hintern stopfen musst.

sven23 hat geschrieben:Was willst du konkret transponieren? Wer sagt denn, dass Globuli unters Kopfkissen gelegt werden oder rektal eingeführt werden sollen?
O mannomann. - Entweder man sagt es allgemein und Du verstehst es nicht, da zu theoretisch - oder man serviert Dir Gleichnisse/Bilder/Beispiele, dann verstehst Du nicht, wofür sie stehen. - Also wieder allegemein:

Will man etwas testen,
* muss man definieren, was man unter "Heilung" versteht,
* muss einem klar sein, dass die Zuordnung von Mittel und Patient unter pharmakologischen Aspekten chaotisch ist - man muss also die HP-Ordnung verstehen,
* muss einem klar sein, dass man in der Praxis zeitgleich keine Gruppe bilden kann,
* etc.

Das heißt: Wenn man HP testet wie ein pharmakologisches Mittel, ist das so, als würde man Aspirin unters Kopfkissen legen, um damit die Wirkung von ACC falsifizieren. --- Damit Du bildhaft mal die Problematik verstehst.

sven23 hat geschrieben:Damit ist nachgewiesen, dass Aspirin unterm Kopfkissen nicht wirkt. Warum formulierst du immer so laienhaft unsauber?
Weil ich Dich imitiere!!! - Natürlich ist nur "Aspirin unterm Kopfkissen" falsifiziert, weil "Kopfkissen" eine ungeeignete Test-Vorbedingung ist - endlich!!!

sven23 hat geschrieben:closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
Man benötigt kein Modell, wie oft denn noch?

Prinzipiell ist das richtig:


Eben, aber wetten, dass du gleich wieder das Gegenteil behauptest.

closs hat geschrieben:
Selbstverständlich braucht man jedoch für eine Studie ein Modell:


q.e.d.
Siehst Du: Jegliche Differenzierung überfordert Dich (schau mal rein, was Anton dazu sagt - der ist bei diesem Thema richtig strikt).

Zur Sache: Wenn eine Atombombe hochgeht, kann man die Wirkung auch ohne Modell messen - hat einfach "bumms" gemacht - Du hast also prinzipiell recht. - Wenn Du aber kausal rausfinden willst, warum, brauchst Du ein Modell.

Wenn man KEINE Wirkung misst, braucht man auch kein Modell - man misst einfach was und kein Zeiger schlägt aus. - Wenn man aber die Induktions-Grundlagen dafür finden will, was man eigentlich wie und unter welchen Umständen messen will, braucht man ein Modell.

sven23 hat geschrieben:Es geht erst mal darum, herauszufinden, ob HP wirkt.
Dazu braucht man die notwendigen Voraussetzungenm wie man unter welchen Umständen messen muss, um überhaupt etwas herausfinden zu können.

sven23 hat geschrieben:Man muss nichts "messen", sondern lediglich überprüfen, ob sich eine Wirkung zeigt.
Dann muss man gucken, wie man Vorgänge rund um die HP (incl. die Dr. Müllers) so in den Griff kriegt, dass diese Wirkung methodisch nachweisbar ist - das scheint bisher keinem gelungen zu sein.
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