Verwandschaftsproblematik

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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Mimi
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#11 Re: Verwandschaftsproblematik

Beitrag von Mimi » Sa 12. Okt 2013, 00:17

Closs schrieb:
Vielleicht wäre es angebracht, zu Geburtstagen wirklich nette Kärtchen zu schicken ("Ich bin da - ich wünsche Euch alles Gute - mehr muss nicht sein").
Damit hast Du recht. Zwar wäre ich im Moment dazu noch nicht in der Verfassung, werde aber daran arbeiten. Der nächste Geburtstag stünde im Januar an....
Pluto schrieb:
Ich finde, wenn du keinen Kontakt mehr haben willst zu deinen Verwandten, ist es dein gutes Recht dich von ihen fernzuhalten... ganz ohne dabei ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.
Schlechtes Gewissen durchaus noch etwas vorhanden – vor allem im Sinne, etwas nicht auf die Reihe zu bekommen, nicht lange genug geduldig durchzuhalten. Werde meinen Gewissenskonflikt relativieren, mir ist gerade wieder eingefallen, dass ich 60 Jahre bin.....

Rembremerding schrieb:
Mir scheint aber, dass du doch noch an der Herabsetzung und Demütigung leidest, was ganz normal ist.
Das stimmt.
Hab' auch oft überlegt, wie ich mich verhalten habe. Ein paar Trotzreaktionen sind zu bemängeln!
Sonst nicht auf den Mund gefallen, war ich einige Male wegen der strengen Beleidigungen nicht in der Lage, irgendwie adäquat zu kontern, lief wortlos ins Freie oder legte den Hörer auf – weil es mir schlicht den Atem abstellte. Wie kleine Tode, als würde die Lebenskraft und die Selbstwertschätzung komplett zusammenbrechen.
Deine Erläuterungen über Erniedrigung und Demut sind für mich sehr einleuchtend und ermöglichen mir einen friedfertigeren Umgang damit. Ich danke Dir, für Deine Mühe!
Für Gott, liebe Mimi, bist du ein geliebtes Kind. Er hat dir zwei wunderbare Kinder geschenkt, richtete es so ein, dass sie keinen bösen Vater hatten (dem Vater schenkte er die Gnade zwei göttliche Seelen auf der Welt die Möglichkeit zur Heiligung zu geben) und segnete euch alle, damit ihr Geduld, Respekt und Verständnis füreinander aufbringt.
Hatte hin und wieder schon denselben Verdacht, schön, dass Du mir die Erinnerung daran zurückbringst.
Es sei noch gesagt: Wenn andere böses tun, soll man selbst nicht mit bösem, sondern gutem vergelten. Denn unser höchstes Ziel ist es bei Gott und nicht bei schlecht gesinnten Verwandten zu weilen, wie der Psalmist auch weiß:
Ps 84,11 hatte ich bisher leider noch nie gelesen, danke, dass Du ihn anführst.
Ps 22, kenne ich gut. Und Du scheinst genau die Wirkung zu kennen.
Was für gewaltige Worte!
Ich werde darum bitten, dass sie zu Menschen in echt schwerer Drangsal und Leid gelangen -
denn schon, im Ernst, schrumpft mein Problemchen vergleichsweise zu einer vergänglichen Kleinigkeit zusammen.

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

Rembremerding
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#12 Re: Verwandschaftsproblematik

Beitrag von Rembremerding » Sa 12. Okt 2013, 14:21

Mimi hat geschrieben:[
Ps 84,11 hatte ich bisher leider noch nie gelesen, danke, dass Du ihn anführst.
Ps 22, kenne ich gut. Und Du scheinst genau die Wirkung zu kennen.
Was für gewaltige Worte!
Ich werde darum bitten, dass sie zu Menschen in echt schwerer Drangsal und Leid gelangen -
denn schon, im Ernst, schrumpft mein Problemchen vergleichsweise zu einer vergänglichen Kleinigkeit zusammen.
LG
Oh @Mimi, das freut mich so sehr! :Herz:
Preisen wir Gott für seine Güte und Liebe. Preisen wir ihn dafür, dass er uns stets dann Kraft schenkt, wenn wir unsere absolute Hilflosigkeit erkennen und ihn um Hilfe bitten.
Bitten wir ihn, dass er uns beim nächsten Angriff des bösen Feinds schützen möge, wenn dieser uns Selbstüberschätzung, Stolz und Egoismus eingeben will.
Danken wir Gott, dass er uns in der eigenen Not trotzdem nicht die Not der anderen vergessen lässt, gerade die Not jener, die Gott nicht kennen oder die ihn verachten. Sie benötigen besonders unsere Fürbitte, wie du, dank des Hl. Geistes in dir, auch richtig erkannt hast.
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Pflanzenfreak
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#13 Re: Verwandschaftsproblematik

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 12. Okt 2013, 16:54

Mimi hat geschrieben:
Man denkt immer, als Christ müsse man geduldig sein, alles ertragen und so weiter. Man müsse großzügig sein mit den Fehlern anderer, vergebungsbereit ohne Ende und immer wieder beide Augen zudrücken.
Im Prinzip wäre das wohl auch richtig. Aber es gibt eine Grenze – nämlich dann, wenn es derart an die Substanz geht, wenn man erkennt, dass man – egal was man anstellt - bestimmten Menschen nicht genügen kann und sich alles immer und immer wieder wiederholt. Dann sollte man seine Kraft sicher nützlicher verwenden.
Wenn die eigene Geduld nur dazu dient, dass der Berg der Verletzungen wächst ist Geduld der falsche Weg. Dasselbe gilt auch dann, wenn Mauern zwischen Menschen gebaut werden.

Pflanzenfreak
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#14 Re: Verwandschaftsproblematik

Beitrag von Pflanzenfreak » Sa 12. Okt 2013, 16:59

Pluto hat geschrieben:Ich glaube dies trifft meist nicht auf das Eltern/Kind Verhältnis zu, denn das ist oft sehr innig. Von Problemem höre ich meistens bei Onkel, Tanten und Cousins, oder auch bei Geschwister.
Das glaube ich ganz und gar nicht. Man redet nicht darüber, weil nicht sein kann was nicht sein darf.

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