Sexualität nicht nur schön

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Tree of life
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#41 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von Tree of life » Sa 1. Mai 2021, 19:25

Eusebius hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 13:59
Tree of life hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 13:40
Was machst du dann mit dieser "Energie", wofür nutzt du sie konkret?
Gibt es irgendwas in deinem Leben, dass dich glücklich macht oder etwas, dass dir selber Freude bereitet, etwas, worüber du lachen kannst.

Ich bemühe mich, sie zu bewahren, damit sie in dem Sinne, wie es Gott meinem Glauben nach vorgesehen hat, wirken kann.
Sie gibt mit Kraft, Stärke, Mut, Ausdauer, Willenskraft, Gesundheit und mehr. Sie unterstützt mich dabei, bewusster zu werden, mich besser zu konzentrieren, aufnahmefähiger zu sein,  klarer zu denken, schneller ans Ziel zu kommen. Sie hilft mir, auch in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben. Mich besser auf Menschen und ihre Anliegen zu konzentrieren. Darum bin ich sehr dankbar dafür. Ich wertschätze diese Energie sehr.
Du schriebst, was sie dir gibt, aber das meinte ich nicht mit meiner Frage, wofür du sie nutzt...
Du schreibst: Um schneller ans Ziel zu kommen.
Was genau ist dein Ziel, dass du hier ansprichst?
Ich dachte bei meiner Frage eher, vielleicht betreibt er eine Sportart, wofür er die Energie dann aufbraucht oder investiert sie in ein Projekt, um andren damit zu helfen o.ä.
Verstehst du, was ich meinte?
Was ist mit Dir? Was macht Dich glücklich im Leben? Was bereitet Dir eine Freude und worüber kannst Du lachen?
Glücklich: es sind Momente, die auf mich zukommen und mein Körper zeigt mir das, indem ich das fühle-ich strebe aber nicht nach Glück
Freude: abermals Momente, die auf mich zukommen und ich mich spontan freue, Freude bereitet mir tanzen oder singen, Austausch mit Menschen und ja, wenn ich anderen helfen kann..Zärtlichkeiten austauschen und im net surfen, Tiere beobachten uvm.
Lachen: Ich bin an und für sich ein fröhlicher Mensch und versuche oft, andere aufzuheitern und lachen kann ich über alles mögliche, es passiert einfach.
Was ich nicht mag= wenn man andere auslacht oder höhnisches,bösartiges Gelächter








 

Eusebius
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#42 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von Eusebius » Sa 1. Mai 2021, 21:43

Tree of life hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 19:25
Was genau ist dein Ziel, dass du hier ansprichst?

Damit ist kein bestimmtes Ziel gemeint. Einfach das, was ansteht, was man so macht. Das wechselt ja im Leben. Generell einfach.
 
Tree of life hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 14:50
Aber woher willst du wissen, was göttlich ist?

Wissen im Sinne einer Beweisbarkeit gibt es nicht. Es ist einfach mein Gottesbild. So wie jeder eines hat. Wie bei allen Menschen beruht es auf Erfahrungen, Erleben, Denken, Reflektieren, Beobachten, Lesen und so weiter.
 
Tree of life hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 19:25
Was ich nicht mag= wenn man andere auslacht oder höhnisches,bösartiges Gelächter

Schön, das gefällt mir. Singen, Tanzen, Lachen... eine "Frohnatur" mit viel Lebensfreude. Gefühlvoll, emotional, empfindsam, sensibel. Richtig?


 

Tree of life
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#43 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von Tree of life » Sa 1. Mai 2021, 23:18

Eusebius hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 21:43
...mit viel Lebensfreude. Gefühlvoll, emotional, empfindsam, sensibel. Richtig?
Nein.... ;)
Aber ich bin hier nicht das Thema.

Eusebius
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#44 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von Eusebius » So 2. Mai 2021, 00:06

Tree of life hat geschrieben:
Sa 1. Mai 2021, 23:18
Nein.... :wink:
Aber ich bin hier nicht das Thema.

Ok, natürlich, entschuldige bitte.

SilverBullet
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#45 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von SilverBullet » So 2. Mai 2021, 09:25

Eusebius hat geschrieben: Woher hast Du diese Infos bzw. hast Du das jetzt meinetwegen recherchiert oder war Dir das schon vorher bekannt?
Hallo Eusebius

Das ist eine interessante Frage und interessant ist, dass du sie stellst.

Sieh es mal aus meiner Perspektive.
Für mich ist es erkennbar, dass du hier im Gespräch in Bezug auf Sexualität eine asiatische Denkrichtung favorisierst.
Du sprichst von "ich habe es erlebt, ich habe Erfahrungen gemacht, also ist da 'mehr'".
Das Interessante ist nun: ich kann nicht herausfinden, ob du da tatsächlich über Erfahrung, über eine Bestätigung verfügst.
Nun habe ich das Yoga-Denkgebäude einfach mal ein wenig über Sanskritbegriffe angerissen und dir signalisiert, dass bei mir ein Einblick vorhanden ist.
Und schon hast du das gleiche Problem wie ich: du kannst nicht sagen, wie weit mein Einblick geht.

Habe ich eine Yoga-Vergangenheit?
Bin ich die 8 Glieder des Raja-Yoga durchlaufen?
Bin ich in der Lage über Mudras, (meine) Energien zu lenken?
Wie erfolgreich war meine Japa-Meditation?
Welche Chakren habe ich gereinigt und 'energetisch verstärkt'?

Wir beide könnten über Samadhi sprechen und keiner von uns könnte sagen, ob der jeweils andere überhaupt in der Nähe irgendeiner tatsächlichen Veränderung war.

Du betonst weiter unten den Unterschied zwischen "Theorie und Praxis" und auch dort fragst du mich, "was ich davon schon praktiziert habe".

Wäre "Praxis" nicht etwas, wodurch eindeutig geklärt werden kann, ob ein Erleben, eine Erfahrung vorliegt?
Wer von uns beiden kann da etwas vorlegen?

Ich sage es mal ganz ehrlich:
Vor Jahren habe ich damit aufgehört bei Aktivität entlang dieser ganzen Begriffe irgendeinen Fortschritt zu erwarten.
Ich kann vielleicht mit diesen Begriffen halbwegs umgehen, aber nichts davon hat sich mir anders aufgedrängt, als durch Behauptungen aus Texten.
=> 0 Erleben
=> 0 Erfahrung (bzw. die Erfahrung ist das 0 Erleben)

Das "Sublimieren der Sexualenergie" und das "Anhäufen dieser Sublimation in einem Chakra" muss man glauben - es gibt keinerlei Dabei-Sein, wenn es geschieht.

Macht man die Augen auf, dann stellt man fest, dass "Sublimieren" zum tausendsten Mal ein Luft-Begriff ist.
"Geist" und "Luft" sind fantastische "Partner", wenn es um nicht-erlebbare Behauptungen geht.

Eusebius hat geschrieben: Magie ist für mich ein Machtinstrument zum Realisieren diverser weltlicher Ziele.
Heilung anderer oder Selbstheilung mit solchen Mitteln zähle ich dazu aber nicht, obwohl es in bestimmten Fällen im Prinzip das Gleiche ist.
Warum sollte man "Magie" vom Zweck her sehen?
Im Grunde ist es doch nur der Zugang, das Anhäufen und Verwenden von übersinnlichen Kräften.

Im Kundalini-Yoga geht es um "Ojas", die "spirituelle, umgewandelte Sexualenergie".
=> durch gewisse Praktiken soll die "Sexualenergie" umgewandelt und angehäuft werden können.
Das Ziel dieser "umgewandelten, sublimierten Energie" soll der "spirituelle Fortschritt", eine "tiefe Meditation" und "das Erkennen der Einheit mit Brahman" sein, was letztlich der religiöse Überbau ist.

Handelt es sich nicht immer um eine Magie-Idee, wenn es um Nutzung/Unterstützung durch "unsichtbare Kräfte" geht?
Beispiele:
  • Ein Yogi nimmt eine besondere Körperstellung ein (Asana/Mudra), chantet ein Mantra und sublimiert Sexualenergien zu deren späteren (spirituellen) Nutzung (alternativ: er erweckt die universelle Lebenskraft 'Kundalini' und lässt sie durch die Chakren aufsteigen, so dass er Fähigkeiten erlangt).
  • Ein Christ kniet vor einem Kreuz, faltet die Hände, betet zu Gott und nimmt dadurch Jesus an, so dass er durch die Kraft des heiligen Geistes unterstützt wird.
  • Ein Mensch legt Objekte in einer bestimmten Ausrichtung vor sich hin und bewirkt durch das Aussprechen einer Formel eine Veränderung in der Welt.
Ist es letztlich nicht immer der magische Anteil, der die Faszination an diesen Aktivitäten ausmacht?
Liegt der positive Effekt, den ich einem Gläubigen gerne zugestehe, nicht genau in der Möglichkeit eines magischen Vorteils?

Eusebius hat geschrieben: Im Daoismus geht es um letzteres. Es ist eine Arbeit an sich selbst, um stärker zu werden, ausgeglichener, mutiger, gesünder und vieles mehr. Man lernt einfach, den Körper zu verstehen, zu empfinden und kontrollieren.
Schau genau hin (insbesondere auf den Zugang zu dem du mir oben geraten hast), du lernst nicht deinen Körper kennen, sondern einen Entwurf mit vielen Begriffen und entlang dieser Vorlage beschäftigst du dich mit dem Körper - die Reihenfolge ist hier entscheidend!

Irgendwo hast du glaube ich angedeutet, dass du da "nicht wirklich viel erreicht hast", sondern "lieber nach oben schaust".
Von meinem Standpunkt aus gilt: "die anderen sind auch nicht weitergekommen".

Hast du dich schon mal gefragt, wozu "das Rad der Wiedergeburt" gut ist?
=> ich würde sagen: "weil man selbst in einer ganzen Lebenszeit keinen Millimeter weit kommt".

Du sagst es ja im Grunde auch:
zitat-Eusebius:
Im System des Daoismus oder des Yoga Fortschritte zu machen ist jedoch mühsam, aufwändig, es kostet Jahrzehnte, ein ganzes Leben.
Die fortgeschrittenen Übungen im Daoismus sind auf einen Anwendungszeitraum von hunderten von Jahren ausgelegt. Zum Beispiel: Eine bestimmte Übung muss mindestens 300 Jahre praktiziert werden, um sie erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Aber nicht jeder schafft es in dem Zeitraum. Es kann auch 400 Jahre dauern oder noch länger. So wird es von den Lehrern überliefert.


Eusebius hat geschrieben: Ein anderer wichtiger Punkt:
Theorie und Praxis.
Praxis ist erbarmungslos.
Praxis fordert Konsequenzen, wenn es um Korrektheit gehen soll.

Findest du tatsächlich einen Hauch an Konsequenz, wenn dir ein "Lehrer" etwas von "300 Jahre Übung" erzählt?

Eusebius hat geschrieben: In meinem Weltbild ist Sexualität, wie sie die Menschen heute ausleben, nichts anderes als das Ausleben eines Triebes, einem Drang nachzugeben, der einen Mißbrauch eines sehr wertvollen System darstellt, das einen hohen Zweck erfüllt, der nicht darin besteht, sich zu vergnügen und ein bißchen Spass zu haben. Wir brauchen diese Energie dringend, sie ist sehr wichtig und wertvoll, damit wir stark und gesund sind. Nur mit Stärke und Gesundheit können wir ein selbstbestimmtes Leben führen.
Das darfst du gerne so sehen - im Sinne des Threads wollte ich dich oben nur fragen, ob du in dieser Haltung nicht auch eine gewisse Ungünstigkeit erkennst - es scheint nicht so zu sein.

Eusebius hat geschrieben: Das, worum es geht, ist diese sexuelle Energie. Wie man mit ihr umgeht, was man mit ihr macht, das ist unterschiedlich. Die einen verschleudern sie zum Vergnügen. Andere benutzen sie, um damit zu Macht, Wohlstand und anderen Vorteilen zu kommen. Oder um die Verbundenheit in einer Partnerschaft zu stärken. Wieder andere bemühen sich darum, sie zu nutzen, um sich weiterzuentwickeln. Und ganz andere verwenden sie auf eine sehr negative Art und Weise.
Nur wenn man sich das entsprechende Weltbild aneignet "geht es darum" bzw. "man stellt es sich dann so vor".
Entscheidend ist hierbei der "Glaubenssprung".

Meine Erfahrung ist:
Nur durch diesen Glaubenssprung kommt man in dieses Denkgebäude und es funktioniert nur solange, wie man sich in diesem Gebäude aufhalten möchte.

Eusebius hat geschrieben: Warum ist das so schlimm für sie?
Ich wollte mit meiner Antwort nur signalisieren, dass ich drastischen Einblick in die Thematik "Borderline" habe - ich rede nicht leichtfertig über diese Sachverhalte.

Eusebius
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#46 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von Eusebius » So 2. Mai 2021, 12:21

SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Das ist eine interessante Frage und interessant ist, dass du sie stellst.

Und ich freue mich darüber, dass Du offener bist und auf das Thema eingehst.
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Du sprichst von "ich habe es erlebt, ich habe Erfahrungen gemacht, also ist da 'mehr'".
Das Interessante ist nun: ich kann nicht herausfinden, ob du da tatsächlich über Erfahrung, über eine Bestätigung verfügst.
Sicher. Das ist ein Problem. Man kann nicht mehr tun als es zu erzählen. Das Glauben oder Verwerfen liegt am Zuhörer. Wenn man generell ausschließt, dass etwas so ist oder möglich ist, steht ein Mensch mit authentischen Erfahrungen alleine da. Er kann erzählen was er will, niemand glaubt ihm. Auch wenn er die Wahrheit sagt.
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Im Grunde ist es doch nur der Zugang, das Anhäufen und Verwenden von übersinnlichen Kräften.

Auf keinen Fall sehe ich das so.

Kein Christ erhofft sich den Erwerb übersinnlicher Kräfte von seinem Glauben bzw. der Glaubenspraxis. Der heilige Geist ist nicht dazu da, dass man solche Kräfte entwickelt. Sicher hatte Jesus solche Kräfte angeblich. Seine Apostel angeblich auch in einem gewissen Ausmaß. Aber darum ging es nicht. Es geht um das ewige Leben, um die Unsterblichkeit, die Gemeinschaft mit Jesus, mit Gott in einem Paradies auf Erden oder einem Himmel. Um die Vollkommenheit im Sinne einer Entfaltung des menschlichen Potentials im Sinne einer Reife. Dass der Mensch seine niederen, tierischen, negativen Anteile überwindet. Und damit wertvoll und nützlich wird in dem Sinne, dass er anderen Menschen helfen kann, dass er stark ist.

Auch der Yogi hat letztlich nur ein Ziel: Gottverwirklichung. Die Einheit mit Gott. Aber auf dem Weg dahin geht es um Stärke, Gesundheit, Reinheit, Widerstandsfähigkeit. Ein asketisches Leben führen, die Bedürfnisse auf ein Minimum reduzieren, besitzlos, mittellos zu sein. Sicher gibt es Yogis, die es auf die Siddhis abgesehen haben. Es gibt auch Yogis, die sich davon großen Reichtum und Erfolg in einer kommenden Inkarnation versprechen. Aber das ist nicht das, was dominiert. Die meisten Menschen in der heutigen Zeit wollen damit eine bessere Gesundheit, mehr Bewusstheit, Wachheit und Stärke entwickeln - oder / und "dem Göttlichen entgegenwachsen.

Selbst in der Magie geht es nicht unbedingt um übersinnliche Kräfte. Die erfolgreiche Anwendung einer Methode stellt nicht das Ausführen einer übersinnlichen Kraft dar. Im Sinne von: Ich habe diese Kraft in mir entwickelt und jetzt wende ich sie an. Wenn man zB eine 3D-Druck Maschine etwas herstellen lässt nach Wunsch, ist es die Maschine, die das macht und nicht man selbst.
 
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Schau genau hin (insbesondere auf den Zugang zu dem du mir oben geraten hast), du lernst nicht deinen Körper kennen, sondern einen Entwurf mit vielen Begriffen und entlang dieser Vorlage beschäftigst du dich mit dem Körper - die Reihenfolge ist hier entscheidend!

Nein, bei mir war es nicht so. Ich habe meinen Körper anfänglich durch Erfahrungen kennengelernt. Ich habe gelitten und einige Beobachtungen gemacht. Generell waren es immer meine eigenen Erfahrungen, die mich dazu brachten, nach Erklärungen und Lösungen zu suchen. Und es war nicht leicht für mich, solche Informationen aufzuspüren. Sie gaben mir dann Antworten auf meine Fragen, immer nur einen Teil, aber das brachte mich weiter. So fand ich Mittel und Wege, neue Erfahrungen zu sammeln, die mich wieder ein Stück weiter brachten und so weiter.
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Irgendwo hast du glaube ich angedeutet, dass du da "nicht wirklich viel erreicht hast", sondern "lieber nach oben schaust".
Von meinem Standpunkt aus gilt: "die anderen sind auch nicht weitergekommen".

Aus meiner Perspektive habe ich "da nicht viel erreicht". Aber wenn ich Dir alles erzählen würde, was ich da erlebt habe, würdest Du das nicht so sehen.

Ich habe bis zu einem gewissen Punkt daran gearbeitet, was mir sehr wichtige Dinge sehr eindrucksvoll gezeigt hat. Irgendwo bauten sich massive Hindernisse, Widerstände und Probleme auf, die für mich nicht zu überwinden waren. Das hing auch mit einer Partnerschaft zusammen, die sich als ein absoluter Killer für jede Form von Disziplin und Selbstbeherrschung heraus stellte. Ich habe mit der Zeit auch herausgefunden, was eigentlich das Problem ist, wieso es mir so schwer fiel, weitere Fortschritte zu machen. Das ist eine lange Geschichte.

Es ist nicht wahr, dass die anderen auch nicht weitergekommen sind. Es gibt Menschen, die weiter gekommen sind. Nur über solche Menschen wird in den Medien nichts berichtet. Wieso sollte man auch? Schließlich kann jeder daher kommen und irgendwas erzählen, was er sich ausgedacht hat. Man erkennt sie nicht und sie stellen sich auch nicht hin und verkünden laut, was sie erlebt haben. Erst recht nicht außerhalb des Kreises, in dem sie sich bewegen.

Solche Vorgänge, die innerlich extrem intensiv und klar sind, kann man überhaupt nicht sichtbar machen. Die wenigsten sind für solche Dinge empfänglich. Es ist fremdartig, es passt nicht in die gängige Weltanschauung. Man kann damit nichts anfangen. Ein Mensch kann darüber reden aber es greift nicht. Es kommt nicht an.
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Findest du tatsächlich einen Hauch an Konsequenz, wenn dir ein "Lehrer" etwas von "300 Jahre Übung" erzählt?

Diese Informationen finden sich in einem Buch von Mantak Chia. Es sind Informationen, die er somit weitergegeben hat von völlig unbekannten Meistern des Dao, die er besucht hat, die noch nie zuvor ihre Lehren einer Öffentlichkeit preisgaben. Es sind Lehren aus längst vergangenen Zeiten. Es ist völlig klar, dass diese Übungen für uns nicht relevant sind. Weil wir dieses Alter nicht erreichen werden. Mantak Chia hat es nur weitergegeben, weil das sein Auftrag ist, seine Lebensaufgabe. Er hat all diese verborgenen Meister besucht, die ihr Wissen noch nie zuvor nach außen getragen haben. Und somit ans Licht gebracht, was zuvor noch Geheimnisse waren, die kaum ein Mensch je zuvor gehört hatte.

Mantak Chia ist mittlerweile 77 Jahr alt. Er ist ultrastark und gesund und aktiv. Darüber hinaus sehr erfolgreich als Geschäftsmann und Autor. Ich habe einige Leute gesehen in dem Alter, die nur mit Mühe noch laufen konnten. (Rollator) Er könnte uns alle einfach umhauen. Ich habe ihn auch selbst erlebt in einem 5-Tages Seminar.
 
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Nur wenn man sich das entsprechende Weltbild aneignet "geht es darum" bzw. "man stellt es sich dann so vor".

In diesem Bereich geht es nicht um Glauben. Es geht um die Praxis. Man fühlt Dinge, man nimmt sie wahr. Es stimmt, dass auch die Vorstellungskraft gebraucht wird, aber das sind nur Hilfsmittel. Man kann auch ohne jede Vorstellung und jeden Glauben Erfahrungen damit machen.
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Für mich ist es erkennbar, dass du hier im Gespräch in Bezug auf Sexualität eine asiatische Denkrichtung favorisierst.

Auf keinen Fall favorisiere ich das. Ich gehe in eine ganz andere Richtung. Mantak Chia war mal für eine kurze Zeit im Fokus. Vielleicht 2 Jahre. Vielleicht etwas weniger. Ich habe davon einige sehr wichtige Erfahrungen, Erkenntnisse mitgenommen. Sogar eine bestimmte Übung habe ich vollständig verinnerlicht und das hat sich bis zum heutigen Tag als sehr sehr hilfreich und wertvoll herausgestellt. Aber ich gehe diesen Weg nicht.
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Ich sage es mal ganz ehrlich:
Vor Jahren habe ich damit aufgehört bei Aktivität entlang dieser ganzen Begriffe irgendeinen Fortschritt zu erwarten.
Ich kann vielleicht mit diesen Begriffen halbwegs umgehen, aber nichts davon hat sich mir anders aufgedrängt, als durch Behauptungen aus Texten.
=> 0 Erleben
=> 0 Erfahrung (bzw. die Erfahrung ist das 0 Erleben)

Dass Du so ehrlich bist, ehrt Dich. Ich danke Dir dafür.

Ich bin seit mehr als 25 Jahren darum bemüht, Erfahrungen zu sammeln. Die Widerstände, die ich erlebt habe und heute noch erlebe, sind immens. Es ist mir immer sehr schwer gefallen und das tut es heute noch. Ich weiß, wie hart und frustrierend es ist. Aber man kann Erfahrungen sammeln, man kann Fortschritte machen, es ist möglich. Wir haben auch ein höheres Selbst in uns, an das wir uns wenden können, das uns helfen kann, voran zu kommen. Und auch sonst gibt es immer Mittel und Wege, Hilfe in Anspruch zu nehmen, was eigentlich auch unumgänglich ist. Im Alleingang kann man sowas nicht schaffen. (Von wenigen Ausnahmen a`la Buddha vielleicht abgesehen.)
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Wäre "Praxis" nicht etwas, wodurch eindeutig geklärt werden kann, ob ein Erleben, eine Erfahrung vorliegt?
Wer von uns beiden kann da etwas vorlegen?
Es sind letztlich nur Worte. Man kann viel erzählen aber nichts beweisen. Es kann für Außenstehende durch eine erfolgreiche Praxis normalerweise nicht geklärt werden, ob ein Erleben, eine Erfahrung vorliegt. Wie soll das möglich sein?
 
SilverBullet hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 09:25
Nur durch diesen Glaubenssprung kommt man in dieses Denkgebäude und es funktioniert nur solange, wie man sich in diesem Gebäude aufhalten möchte.

Geistig-Energetische Übungen sind im Prinzip auch nur technische Abläufe. Spanne diese und jene Muskeln an. Konzentriere Dich auf dieses oder jenes Organ, erhitze die Energie, kühle sie ab, bewege sie von Punkt A nach Punkt B und so weiter. Das Problem ist, dass man ein Gespür dafür bekommen muss und dass man Widerstände überwinden muss. Manche mehr, manche weniger. Das hat viel mit unserem Zustand zu tun. Körperlich und geistig. Wenn man eine Übung wirklich beherrscht, funktioniert es und man braucht dazu kein "Denkgebäude". Es ist einfach nur Praxis.
 

oTp
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#47 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von oTp » So 2. Mai 2021, 17:30

Interessante Antworten.
Bezüglich tantrischer, yogischer Magie fällt mir ein, dass der Avatar Sai Baba durch Sexhandlungen in Verruf kam. Und auch vom Lama sind zumindest Gerüchte in Umlauf.
Freien Umgang mit Sexualität zeigt ja der Tempel von Khajuraho. Bin aber nie dagewesen.
Auch in Poona nie, wo ein Mix von Psychologie, Yoga und Sex gepredigt wurde. Die Inder selber haben eigentlich eine strenge Sexualmoral, besonders natürlich für die Frauen.


lg, oTp 

piscator
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#48 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von piscator » So 2. Mai 2021, 18:01

Hallo oTp, schön, dass du hierher gefunden hast. :strauss:

Was du schreibst kann ich bestätigen. Ich habe einen Mandanten, der aus Indien stammt. Ich habe mich mit ihm vor einiger Zeit mal über die Bollywood Produktionen unterhalten und ihm erklärt, dass ich diese Filme mit ihren Tanzszenen und den durchgestylten Schauspieler für kitschig halte.

Er meinte, das sei ein Ausdruck der indischen Sexualmoral, die er inzwischen auch seltsam findet. Die ganze Tanzerei und all die wunderschönen Frauen und gut aussehenden Jungs sind nichts anderes als ein Sinnbild für ausschweifenden Sex, der nicht dargestellt werden kann und darf. 

 
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

oTp
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#49 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von oTp » So 2. Mai 2021, 18:28

piscator hat geschrieben:
So 2. Mai 2021, 18:01
Hallo oTp, schön, dass du hierher gefunden hast. :strauss:

Was du schreibst kann ich bestätigen. Ich habe einen Mandanten, der aus Indien stammt. Ich habe mich mit ihm vor einiger Zeit mal über die Bollywood Produktionen unterhalten und ihm erklärt, dass ich diese Filme mit ihren Tanzszenen und den durchgestylten Schauspieler für kitschig halte.

Er meinte, das sei ein Ausdruck der indischen Sexualmoral, die er inzwischen auch seltsam findet. Die ganze Tanzerei und all die wunderschönen Frauen und gut aussehenden Jungs sind nichts anderes als ein Sinnbild für ausschweifenden Sex, der nicht dargestellt werden kann und darf. 



Danke.
Sind wir wieder bei der Frage, wieviel und welcher Sex gut tut.
Poona gehörte ja quasi dem freien Sex der Hippie-Bewegung zu. So frei bin ich auch wieder nicht. Und dazu möchte ich mich auch nicht befreien lassen.



lg, oTp
 

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#50 Sexualität nicht nur schön

Beitrag von piscator » So 2. Mai 2021, 18:52

Poona, Bhagwan und die orange gekleideten Typen mit ihrem "Hare Krishna" kenne ich noch aus den späten 70-ern. Wir hielten die damals für durchgeknallt. 

Und der freie Sex? Aids gab's damals noch nicht, dafür aber die Pille. Nix gegen Sex, aber mit jemandem, der in jedes Bett hüpft? War noch nie mein Ding. Mit der Körperhygiene hatten die es damals auch nicht so wichtig. ***Schauder***

Ein paar der damaligen Bekannten sind auf den ganzen Schmonzes reingefallen, die waren dann richtig "erleuchtet", hinterher aber Job und Geld los. manche haben dann die Kurve gekriegt und andere wiederum sind unter die Räder gekommen.

Habe Mitte der 80-er ein paar Monate Auszeit genommen und bin über Indien, Singapur, Malaysia, Burma , Hongkong nach Thailand. Da habe ich dann auf Koi Samui etc. einige gestrandete Existenzen aus dieser Zeit gesehen, Bettler, Elendsprostitution, körperlich kaputt ohne Geld und Reisepass.
 
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