Debatte, Diskussion und Dialog

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Punch
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#31 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von Punch » Mo 20. Jan 2020, 20:42

erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 20:32
Punch hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 20:07
Aber es gibt gutwillige Ansätze innerhalb aller weltanschaulichen Lager, und die, die das mit allen nur erdenklichen Mitteln verhindern wollen, die findest du zu allen Zeiten in jeder Zeit, auch in jedem Internet-Forum und auch immer wieder im realen Leben.
Und Menschen freien Geistes und Glaubens wie du es so vorbildhaft bist, die werden immer wieder angefeindet werden, denn dein Glauben ist gefährlich, deine in Freiheit und menschlichen Großmut geäußerten Gedanken wohl noch mehr.
Ich zitiere dazu Karl-Josef Kuschel aus dem Umschlagtext zum Buch "Leben ist Brückenschlagen":

Die Geschichte gehört Menschen, die zusammenbringen, was früher getrennt war; die Lebenswege gehen, die früher versperrt waren. Menschen somit, die zu Wandlungen und Weiterentwicklungen fähig sind. Vor-Denker eben, die anderen voraus sind in Problembewusstsein und Lösungswillen. Ihre Geschichte offenlegen heisst, eine Geschichte der Hoffnung erzählen. Deren Pointe lautet: Neue Wege zu gehen ist möglich, allen Konflikten, Widerständen, Verurteilungen und Ausgrenzungen zum Trotz. (...) Eindrucksvoll belegen diese Geschichten: Nicht den Traditionswächtern gehört die Zukunft, sondern den Kühnen und Mutigen. 

:welcomeani:

Genau das meinte ich in einem meiner vorhergehenden Beiträge mit dem Voranschreiten der Menschheit, der dann auch und prompt von Lovetrail angefeindet wurde. Von den Traditionswächtern, die Karl-Josef-Kuschel meinte, oder den intoleranten und betonköpfigen Glaubenswächtern, wie ich sie nenne.
Ich denke mal, das diese Spezies irgendwann einmal auf dem Müllhaufen der Weltgeschichte ihr wohlverdientes Ende finden wird, die Zukunft wird ihnen nicht gehören, das zeichnet sich heute schon sehr deutlich in der Realität ab.
 
Vielleicht nicht in den weltanschaulichen Foren, aber diese spiegeln weder die Realität noch sind diese maßgeblich wiederum im Spiegel der Zeit.

Hen kai pan, guter Erbreich, hen kai pan

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lovetrail
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#32 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von lovetrail » Mo 20. Jan 2020, 22:41

erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 18:02

Aber ich erlebe hier Bedenkliches, wenn ich auf die Threaderöffnung zum Thema Dialog per PN als Vollwaise, Spinner und Verführer beleidigt werde.

Das würde mich jetzt aber schon interessieren, warum jemand sich veranlasst fühlt auf ein so versöhnliches Unterfangen so ungehalten zu schreiben. Wer war denn das?

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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SamuelB
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#33 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von SamuelB » Di 21. Jan 2020, 09:09

erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 19:46
Du findest sie zuoberst unter den Regeln:

Ein Ziel dieses Forums ist es, Glaube und Religion mit Säkularismus und Naturwissenschaft so weit wie möglich zu versöhnen.

Von Versöhnung ist leider oft wenig bis nichts zu erkennen... 
Danke, diesen Satz habe ich gesucht. Steht der nur da, weil er hübsch aussieht? Vllt halten einige 4religion für ein christliches Forum. Da hat es in der Vergangenheit auch schon öfter Missverständnisse gegeben. Sogar bis ganz nach oben in die Reihen der Leitung.
 
Punch hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 19:58
Danke für deinen Beitrag, in der Hoffnung das wir auf dieser friedvollen Schiene "weiterfahren" können, ohne das uns die aus Passion und Hybris immer Unversöhnlichen hier weiter ihren wohl immer unbezähmbaren Hass säen.
Sehr gerne. Wir beide können weitermachen wie bisher. 🍻
Wenn dir jmd auf die Nerven geht, kannst du die Person übrigens "ignorieren". Dann werden dir die Beiträge nicht mehr angezeigt. Falls du das noch nicht wusstest.

 

Punch
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#34 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von Punch » Di 21. Jan 2020, 09:16

SamuelB hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 09:09
erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 19:46
 
 
Punch hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 19:58
Danke für deinen Beitrag, in der Hoffnung das wir auf dieser friedvollen Schiene "weiterfahren" können, ohne das uns die aus Passion und Hybris immer Unversöhnlichen hier weiter ihren wohl immer unbezähmbaren Hass säen.
Sehr gerne. Wir beide können weitermachen wie bisher. 🍻
Wenn dir jmd auf die Nerven geht, kannst du die Person übrigens "ignorieren". Dann werden dir die Beiträge nicht mehr angezeigt. Falls du das noch nicht wusstest.

Ignorieren ist nicht so meine Sache, dann wäre ich ja nicht besser, als die ignorant religiöse Klientel, die immer eine großes Schild um ihren gläubigen Hals vor sich hertragen, mit der Aufschrift: "Vorsicht, bissiger Gott"!

 

Punch
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#35 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von Punch » Di 21. Jan 2020, 09:34

lovetrail hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 22:41
erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 18:02

Aber ich erlebe hier Bedenkliches, wenn ich auf die Threaderöffnung zum Thema Dialog per PN als Vollwaise, Spinner und Verführer beleidigt werde.

Das würde mich jetzt aber schon interessieren, warum jemand sich veranlasst fühlt auf ein so versöhnliches Unterfangen so ungehalten zu schreiben. Wer war denn das?

LG

Haltet den Dieb, haltet den Dieb!
(Denn er hat mein Messer im Rücken)

erbreich
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#36 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von erbreich » Di 21. Jan 2020, 09:35

lovetrail hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 22:41
Das würde mich jetzt aber schon interessieren, warum jemand sich veranlasst fühlt auf ein so versöhnliches Unterfangen so ungehalten zu schreiben. Wer war denn das?
Das spielt keine Rolle, es gibt in diesem Forum nicht nur diesen, der sich gelegentlich so verhält. 

erbreich
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#37 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von erbreich » Di 21. Jan 2020, 09:38

Punch hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 09:34
Haltet den Dieb, haltet den Dieb!
(Denn er hat mein Messer im Rücken)
:loool:
 

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Vitella
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#38 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von Vitella » Di 21. Jan 2020, 10:07

erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 12:21
Was meines Erachtens vielerorts zu kurz kommt, ist der echte Dialog. Diesen Mangel sehe ich als eine Gefahr für jede Gemeinschaft, sei es in Familie und Partnerschaft oder in den vielen Formen grösserer Gemeinschaften (wie eben auch der Forumsgemeinschaft hier) bis hin zur Gemeinschaft der Menschen auf unserem Planeten. Erlebt dir das auch so? Und wenn ja, was denkt ihr, wie können wir über blosses debattieren und diskutieren hinaus kommen und zum echten Dialog finden?

ich weis zwar was du meinst, aber in Foren ist das einfach so, weil so viele Menschen aufeinander treffen, die in ihrem Leben niemanden haben mit dem sie reden können und im Internet hat dann jeder eine Stimme und endlich hört jemand zu.

Ich weis aber nicht was du mit "echtem" Dialog genau meinst...?
 
erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 12:21
Ich würde es sehr begrüssen, wenn sich hier im Forum eine starke Bewegung finden liesse - vielleicht ist sie ja da und ich habe sie nur noch nicht entdeckt - die sich über das Alleinedenken und das Monologisieren (in Debatte und Diskussion) erheben und zum Gemeinsamdenken (im empathischen und generativen Dialog) finden könnte.


Achso . . . . ich denke ja, dass man immer auf das trifft, was man sich wieder spiegelt, also alles hat einen Sinn, auch wenn wir diesen nicht sofort erkennen, ich würde mir auch wünschen dass in der Welt alles so läuft, wie ich das haben möchte, aber das geht nicht, was geht dann..? . sich abgrenzen, oder auf andere Sichtweisen einlassen, oder in seinen eigenen Schubladen sitzen bleiben usw . . . 
 
erbreich hat geschrieben:
Mo 20. Jan 2020, 12:21
und erschliesst immer wieder neue Möglichkeiten für ein gelingendes Zusammenleben. 

ein gelungenes Zusammenleben …..muss es gelungen sein? oder kann man es zum Gelingen bringen, oder kann man, was auch immer, in Foren hab ich bei mir beobachtet, dass ich andere in Schubladen steckte, je nachdem was ich hören wollte und das nervt mit der Zeit, da stimmt was nicht, da ich persönlich an eine "wir sind alle Eins" These glaube, hat mich das nerven anderer und meiner selbst dahin geführt, dass alles seine Zeit hat, theoretisch hat mir diese Bibelstelle immer besonders gut gefallen und jetzt glaube ich, dass ich sie erst verstanden habe.

Prediger 3,1-11 - 
Alles hat eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit.
2 Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und das Gepflanzte Ausreißen hat seine Zeit;
3 Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Abbrechen hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit;
4 Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit; Klagen hat seine Zeit und Tanzen hat seine Zeit;
5 Steinewerfen hat seine Zeit, und Steinesammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, . . . .usw
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

erbreich
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#39 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von erbreich » Di 21. Jan 2020, 17:53

Vitella hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 10:07
da ich persönlich an eine "wir sind alle Eins" These glaube, hat mich das nerven anderer und meiner selbst dahin geführt, dass alles seine Zeit hat, theoretisch hat mir diese Bibelstelle immer besonders gut gefallen und jetzt glaube ich, dass ich sie erst verstanden habe.
Schön, ja. Und wenn ich den Prediger mit meinem persönlichen Leben weiterschreibe, dann könnte das zum Beispiel etwa so aussehen:

- (Christliches) Beten hat seine Zeit und (buddhistisches) Meditieren hat seine Zeit.
- Bibelstudium hat seine Zeit und Palikanonstudium hat seine Zeit.
- Die Beschäftigung mit Religion hat ihre Zeit und die Beschäftigung mit säkularen Wissenschaften hat ihre Zeit.
- Mitglied einer christlichen Gemeinschaft sein hat seine Zeit und nicht Mitglied einer christlichen Gemeinschaft sein hat seine Zeit. 
- In einem christlichen Kloster als Gast mitleben hat seine Zeit und in einem buddhistischen Kloster als Gast mitleben hat seine Zeit.

Alles dies hat in meinem Leben seine Zeit und ich bin für alles dies und noch für vieles mehr dankbar und freue mich über die heutige Vielfalt der Möglichkeiten zum Leben, Lernen und Reifen.

erbreich
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#40 Re: Debatte, Diskussion und Dialog

Beitrag von erbreich » Di 21. Jan 2020, 18:29

Vitella hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 10:07
Ich weis aber nicht was du mit "echtem" Dialog genau meinst...?
Das wird deutlich wenn du hier im Modell die Debatte mit dem empathischen Dialog vergleichst:

Die Debatte besteht aus einem (lautstarken) Download des theoretischen Wissens aus dem Intellekt. Wenn zwei debattieren, dann hörst (oder liest) du zwei Monologe. Trefflicher als Heinrich Heine im Gedicht Disputation kann man eine Debatte wohl kaum charakterisieren... (bei Heine zwischen einem Kappuzinermönch und einem Rabbi). Der hellste Kopf im ganzen Geschehen dort ist sicherlich die (nach unseren heutigen Massstäben wohl noch kaum volljährige) Königin, wie sich im letzten Vers herausstellt.

Der empathische Dialog ist kein doppelter Monolog. Beiden Dialogpartnern ist es ein Anliegen, sich in das Gegenüber einzufühlen und nicht bloss die nackten Fakten zu hören und zu sagen, sondern auch die persönliche Betroffenheit wahrzunehmen - sowohl die eigene als auch die des Gegenübers - und in den Dialog mit einzubeziehen. Annemarie Schallhart (deren Website ich am Anfang verlinkt habe und von der auch das obige Modell stammt) beschreibt den Dialog trefflich:
 
Im Dialog geht es nicht mehr um die eigene Position, sondern um ein gemeinsames Zentrum. Es sollen neue Möglichkeiten erkannt werden: Das Wissen der Dialogpartner wird neu geordnet. Neue Einsichten werden gewonnen. Die Wahrnehmung wechselt vom faktischen Modus zu einem empathischen oder gar schöpferischen Modus. Dialog basiert nach Isaacs auf einem Denken, das den ganzen Menschen mitsamt seiner Emotionen, seinem Körpergefühl, seinen Vorstellungen und seinen Charakter- und Wesenseigenschaften einbezieht.
Dialog hilft, die Gleichwertigkeit zu wahren. Es ist genug Platz für unterschiedliche Grundannahmen und Meinungen. Es geht nicht um bewerten, es geht um den Austausch. Die Grenzen der eigenen Wahrnehmung werden gesprengt. Dialog schafft einen gemeinsamen Bedeutungsraum, aus dem heraus Neues entstehen kann.

Und das ist es, was ich mir wünsche. 
Vitella hat geschrieben:
Di 21. Jan 2020, 10:07
ich denke ja, dass man immer auf das trifft, was man sich wieder spiegelt, also alles hat einen Sinn, auch wenn wir diesen nicht sofort erkennen.​​​​​​
Das sehe ich auch so. Mir gefällt auch die Aussage: "Was einer am lautesten Predigt, das hat er selber am meisten nötig". Ich bin mir durchaus bewusst, dass es auch an mir liegt, wenn ich mich in sinnlosen Debatten wiederfinde, und das ich auch nicht gefeit bin dagegen, meine Theorien lautstark zu downloaden... vielleicht hilft mir dieser Thread ja, hier auch selber ein wenig bewusster zu werden...

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