Kritiksucht

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
barbara
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#31 Re: Kritiksucht

Beitrag von barbara » Di 30. Jul 2013, 12:28

Magdalena61 hat geschrieben:Und der Staat macht seinen Bürgern auch Druck, mit dem Strafgesetzbuch.
Erziehung ohne Konsequenzen funktioniert nicht.

Sind wir denn alle kleine Kinder, dass uns sowohl das Verhalten wie auch die Konsequenzen von einer menschlichen Autorität vorgekaut werden müssen?

Die Konsequenzen ergeben sich ja in der Regel von selbst, die sind in den Lauf der Welt eingebaut. Ein Kind, das mal von einem niedrigen Schemel fällt und sich dabei eine Beule holt, wird bei hohen Mauern von selbst vorsichtig sein - aus Erfahrung. Ein Kind, dem jedes Klettern auf niedrige Schemel verboten wurde, wird Gefahren nicht einschätzen können, wenn es mal grösser ist, und wenn es dann mal von der hohen Mauer fällt, werden die Folgen schlimm und schmerzhaft sein.

Irgendwo habe ich mal einen Spruch gelesen... "wenn der Klügere immer nachgeben würde, dann würden die Dummen die Welt regieren."

Es gibt auch für die Klugen mehr als genug Orte, wo sie die Tür hinter sich schliessen können und nur Menschen ihrer eigenen Wahl reinlassen können.

Aber man kann das Problem mit den Kritiksüchtigen auch so lösen, dass man selbst Chef wird und jene Leute entlässt, die nur destruktiv reden und handeln.


Im Ernst: Man kann die Konsequenzen ziehen und sich distanzieren, aber irgendwie passt das nicht so richtig zu-- die Liebe... " erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles."

Liebe bedeutet, die Menschen so zu lassen, wie sie sind. Das kann ohne Weiteres auch aus der Ferne geschehen: der Vater lässt seinen Sohn ziehen, und zahlt im das Erbe aus, sogar wenn er wohl schon vermutet, dass der Junge alles verjubeln wird. Liebe heisst oft auch, die Menschen ihre Erfahrungen machen zu lassen, und seinen Segen dazu zu geben.

grüsse, barbara

Hemul
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#32 Re: Kritiksucht

Beitrag von Hemul » Di 30. Jul 2013, 23:33

Pluto hat geschrieben: Woher willst du denn (jetzt schon) wissen, wer den Weg in die Vernichtung antreten muss?

Hi Pluto!
Wusste ich doch, dass Du meine bibl. Beweise nur oberflächlich liest. :roll: Hättest Du nämlich aufmerksam gelesen was Jesus in Matth. 7: 21 sagt, hättest auch Du gewusst, wer den Marsch in die Vernichtung antreten muss.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#33 Re: Kritiksucht

Beitrag von Magdalena61 » Do 1. Aug 2013, 00:17

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Und der Staat macht seinen Bürgern auch Druck, mit dem Strafgesetzbuch.
Erziehung ohne Konsequenzen funktioniert nicht.
Sind wir denn alle kleine Kinder, dass uns sowohl das Verhalten wie auch die Konsequenzen von einer menschlichen Autorität vorgekaut werden müssen?
Die Konsequenzen ergeben sich ja in der Regel von selbst, die sind in den Lauf der Welt eingebaut. Ein Kind, das mal von einem niedrigen Schemel fällt und sich dabei eine Beule holt, wird bei hohen Mauern von selbst vorsichtig sein - aus Erfahrung. Ein Kind, dem jedes Klettern auf niedrige Schemel verboten wurde, wird Gefahren nicht einschätzen können, wenn es mal grösser ist, und wenn es dann mal von der hohen Mauer fällt, werden die Folgen schlimm und schmerzhaft sein.
Jaaa.... ich meinte mehr die Strafen sowie die Durchsetzung derselben.
Der Staat macht "Ernst" und wir akzeptieren das, weil sonst das Böse übermächtig würde- warum erwartet man dann von Gott, unendlich nachsichtig zu sein und den Uneinsichtigen 1001 Chance zu geben?

barbara hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Man kann die Konsequenzen ziehen und sich distanzieren, aber irgendwie passt das nicht so richtig zu-- die Liebe... " erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles."
Liebe heisst oft auch, die Menschen ihre Erfahrungen machen zu lassen, und seinen Segen dazu zu geben.
Hm, da ist was dran. Das würde gelten, wenn ein anderer sich von mir distanzieren will.
Aber man kann das Problem mit den Kritiksüchtigen auch so lösen, dass man selbst Chef wird und jene Leute entlässt, die nur destruktiv reden und handeln.
Ein Arbeitgeber wird die Interessen seines Betriebs wahrnehmen müssen. Vom Menschlichen her ist diese "Lösung" jedoch unbefriedigend.
"Geh mir aus den Augen...weil du mich nervst."--

Manchmal steht man vor einem Wirrwarr von Informationen, Gedanken und Anweisungen. Einerseits soll ein Jünger die Frucht des Geistes hervorbringen... Geduld, Selbstbeherrschung, Liebe, Sanftmut und so weiter. Dann gibt es die Verpflichtung, für einen Bruder, der Sünde tut zu bitten 1. Joh. 5,16... und es ist die Rede von der Liebe, die Jünger untereinander haben sollen, und an der man sie erkennt. --

Eph. 4, 2-3 (Schlachter 2000): indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes1 zu bewahren durch das Band des Friedens
Kol. 3, 12-13 (Schlachter 2000): So zieht nun an als Gottes Auserwählte, Heilige und Geliebte herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt einander, wenn einer gegen den anderen zu klagen hat; gleichwie Christus euch vergeben hat, so auch ihr.
Wenn man diese Verse wirklich ernst nimmt, dann muß man einem anderen ja mehr oder weniger den Glauben absprechen oder ihn als unbußfertigen Sünder brandmarken (1. Kor. 5,11). Ansonsten ist es nicht zulässig, einem Bruder oder einer Schwester die Gemeinschaft aufzukündigen bzw. zu verweigern.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#34 Re: Kritiksucht

Beitrag von barbara » Do 1. Aug 2013, 09:47

Magdalena61 hat geschrieben:Jaaa.... ich meinte mehr die Strafen sowie die Durchsetzung derselben.
Der Staat macht "Ernst" und wir akzeptieren das, weil sonst das Böse übermächtig würde-

Ich gehe davon aus, dass Menschen im Grunde gut sind und dass sie zum Bösen erst mal gebracht werden müssen. Nicht umgekehrt. Gottes Odem in uns, das was uns belebt, ist seiner Natur nach göttlich. und folglich gut.

Damit ein Mensch in Hass und Leid und Perversion lebt, muss er erst dazu gebracht werden durch ein langes und intensives Training. Es ist zum Beispiel im Militär sehr schwierig und aufwendig, Menschen dazu zu bringen, andere zu töten. Da werden je nach Zeit und Laune entmenschlichende Progpaganda eingesetzt, Drogen, ausgeklügelte Trainingsprogramme... aber die Menschen töten nun mal nicht gern.
http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2004-3 ... oeten.html

Dass es in der Zivilgesellschaft ein Minimum an Regeln braucht, im Strassenverkehr oder im Vertragsrecht, und entsprechende Konsequenzen wenn diese Regeln missachtet werden, würde ich selten mit Bosheit begründen; eher mit Dummheit und Verantwortungslosigkeit. Und Konsequenzen nicht als Strafe für den Betroffenen, sondern als Selbstschutz der Gesellschaft.

warum erwartet man dann von Gott, unendlich nachsichtig zu sein und den Uneinsichtigen 1001 Chance zu geben?

ich bin auch unendlich nachsichtig und gebe Uneinsichtigen 1001 Chancen. Dass Gott, der die Liebe ist, das nicht könnte oder täte, was ich selbst tue, ist keine Option.


Hm, da ist was dran. Das würde gelten, wenn ein anderer sich von mir distanzieren will.

Oder ich mich von jemandem distanzieren will. Es gibt einige wenige Menschen, die erzeugen in mir einen solchen Widerwillen, mit denen kann ich ausser kühler Höflichkeit keinen Weg finden, in Liebe und Gerechtigkeit zu kommunizieren. Da ist es besser, alle gehen ihres Wegs, und zwar alle den eigenen Weg.


Ein Arbeitgeber wird die Interessen seines Betriebs wahrnehmen müssen. Vom Menschlichen her ist diese "Lösung" jedoch unbefriedigend.
"Geh mir aus den Augen...weil du mich nervst."--

Manchmal ist das genau die richtige Lösung. Es kommt natürlich auch auf den Kontext an. In einer Familie oder Gemeinde wird grundsätzlich niemand ausgestossen; aber auch dort können Menschen von Aufgaben entbunden werden, wenn sie diese Aufgaben nicht gut erfüllen, oder die Kompetenzen, die mit der Aufgabe einhergehen, missbrauchen.


Manchmal steht man vor einem Wirrwarr von Informationen, Gedanken und Anweisungen. Einerseits soll ein Jünger die Frucht des Geistes hervorbringen... Geduld, Selbstbeherrschung, Liebe, Sanftmut und so weiter.

Wichtig finde ich, dass all diese guten Qualitäten die Frucht des Geistes sind. Das heisst: wenn einer im Geist ist, werden diese Dinge wie von selbst, ohne Anstrengung, sich manifestieren.

Umgekehrt geht es nicht wirklich: wer sich immer sanftmütig und geduldig benimmt, es aber in der Tat gar nicht ist, ist bloss ein Heuchler.


Wenn man diese Verse wirklich ernst nimmt, dann muß man einem anderen ja mehr oder weniger den Glauben absprechen oder ihn als unbußfertigen Sünder brandmarken

Die meisten Menschen sind unbussfertige Sünder; doch die Bereitschaft zur Busse ist nichts, was erzwungen werden kann. Ein erster Schritt ist schon, dass Menschen nachsichtig miteinander umgehen, im Bewusstsein der eigenen Schwächen nachsichtig sind mit Schwächen anderer Menschen.

Um jemandem die Gemeinschaft zu verweigern, braucht es aber schon eine grosse und starke Verletzung der Gemeinschaft; nur übliche Schwächen reichen dazu nicht aus.

grüsse, barbara

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