Abischai hat geschrieben:Wer bezeichnet das denn als Liebe? Die Ehe wird vertragsrechtlich geschlossen und hat den Charakter eines Bundes/Vertrages. Daß die Ehe ein Container der Liebe ist (Erotik, Sex etc.) sollte als vereinbart gelten.
in der Theorie stimme ich überein. In der Praxis sieht es so aus, dass die Liebe, wie der heilige Geist, sich niederlassen, wo immer sie wollen. Manchmal in einer Ehe, manchmal auch nicht.
Darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Höflicherweise könnte ich sagen, daß ich Dir das glaube, aber woher soll ich das denn genau wissen, weil Du das hier behauptest? Mir stehen oft die Haare zu Berge, wenn ich Deine Ansichten lese, daher solltest Du mit solchen Selbtszeugnissen vorsichtig sein, wenn Du nicht den Berufstand in Verruf bringen willst.
Dann lies genauer. Ich halte mich an den Ethikkodex und auch an die vorgeschriebenen Sprachregelungen. Wobei ich natürlich hier in der Eigenschaft als Privatperson schreibe.
Aber trotzdem gehört es sich schlicht nicht, sprich es ist lieblos, andern mangelndes Wissen und Können zu unterstellen, und das, ohne dass du das überhaupt sinnvoll beurteilen könntest.
Aber meinst du etwa, da wir ja nicht verheiratet sind, ist es nicht der Mühe wert, Liebe auf mich anzuwenden...?
Erweise Dich, nicht einfach nur behaupten, dass kann jeder, ich auch.
Dass ich ein bisschen Ahnung von Psychologie und Bewusstsein haben, geht wohl aus dem, was ich schreibe, hervor. Mehr als schreiben kann ich es auch nicht, und dass dir die Haare dabei zu Berge stehen (und dich beim Denken hindern, womöglich?), auch dafür kann ich nichts.
Das ist so dermaßen falsch, daß ich mich kaum traue zu glauben, daß Du als Profi das gesagt haben solltest. Oft wird Höflichkeit mit Freundlichkeit verwechselt, man muß wissen was das ist, sonst verirrt man sich. Aber die Höflichkeit ist das Koppelglied, mit dem unterschiedlichstes Charaktere dennoch harmonieren können. Das ist auch keine Heuchelei, sondern es ist Grenzziehung, es ist ein Blickschutz ins Herz jedes Menschen, damit man nicht mißbraucht wird, und anderen nicht versehentlich zu nahe tritt. Freundlichkeit ist individuell und geht weit über Höflichkeit hinaus, sie ist nämlich wirkliche Liebe (agapao), einseitig. Wehe es gibt sie nicht. Liebende sind immer freundlich zueinander, auch wenn sie einander hart kritisieren.
Du hast da eigenartige Definitionen, die nicht dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen.
Und darum zweifle ich, ob Du damit wohl recht hast:
...mir ist recht klar bewusst, wie Leute zu Höflichkeit und Freundlichkeit kommen.
im Rahmen deines Sprachgebrauchs nicht, das stimmt.
Die aktuelle Kultur, zum Beispiel im Bildungswesen, aber auch in der Erziehung durch die Familie zuhause, ist oft sehr dazu geeignet, Freiheit zu beschneiden und Konventionalität inklusiver der ihr innewohnenden Heuchelei zu züchten.
Auch hier wirfst Du wieder Fakten und Behauptungen zusammen und verkaufst das als Galle, so kann man nicht argumentieren!
Kannst ja selbst mal ein paar Beobachtungen anstellen in deinem Umfeld und du wirst feststellen, dass es in der Tat so ist. Kinder werden nach wie vor dressiert - viel zu oft. Und viel zu oft auch gegen ihren Willen dazu gezwungen, Freundschaftsbekundungen zu geben, wo sie diese womöglich gar nicht empfinden. Wenn das nicht Heuchelei ist, was dann?
Das ist Deine ureigenste Ansicht dazu. Aber was Du als Freiheit bezeichnest ist wohl eher die Vogelfreiheit, zumindest ist Deine Freiheit absolute Orientierungs- und Schutzlosigkeit, fern der Gruppe, weil die Gruppe für Dich ein Hindernis zu sein scheint.
ich bin eingebunden in verschiedene Gruppen - und auch das in Freiheit, weil ich es will. ich habe Orientierung und ich kenne Geborgenheit und Schutz als Lebensgefühl.
und schon wieder hast du etwas unterstellt, was du gar nicht wissen kannst... nur weil ich nicht in einer Gemeinde mit deiner ideologischen Ausrichtung tätig bin, heisst das noch lange nicht, dass ich ein verlorenes und verdorbenes Wesen sei.
Wir sollten den Begriff "Freiheit" an anderer Stelle ausgiebig erörtern, das Thema geht sonst den Bach runter.
nein, denn Liebe ist nur in Freiheit denkbar. Hier ist es ausnahmsweise mal sinnvoll zu sagen: was Gott geeint hat, soll der Mensch nicht in unterschiedlichen Threads diskutieren.
noch ein Zitat zum Thema:
"Die authentische Liebe müsste auf der wechselseitigen Anerkennung zweier Freiheiten beruhen, dann würde jeder der Liebenden sich als sich selbst und als der andere empfinden. Keinder von beiden würde seiner Transzendenz entsagen, keiner würde sich verstümmeln, und gemeinsam würden sie in der Welt Werte und Zwecke entdecken. Für den einen wie für den andern wäre die Liebe durch die Gabe seiner selbst eine Offenbarung seiner selbst und eine Bereicherung des Universums."
(Simone de Beauvoir, "das andere Geschlecht"
grüsse, barbara