(Keine) Ahnung von Liebe

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Magdalena61
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#1 (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Magdalena61 » So 7. Jul 2013, 23:05

"Eine Liebe, die anders ist als alles, was bisher war"

Es wird zwar kaum jemand zugeben wollen, aber üblich ist: "Ich liebe dich, weil ich mir vom Zusammensein mit dir Unterhaltung, Spaß, die Befriedigung meiner Bedürfnisse, Bestätigung, eine Aufwertung meiner Person; eine Verbesserung meiner Situation... also, unter dem Strich: Eine Menge Vorteile! erhoffe".
Wer einen akzeptablen "Marktwert" aufzuweisen hat, der hat die größeren Chancen, Interesse zu erregen und sich zu verpartnern.

Aber wenn der Nutzen wegfallen sollte, weil man vom Partner irgendwann alles kopiert und gelernt hat, das ihn attraktiv machte; das man haben wollte... und der Reiz des Neuen; die Faszination der Persönlichkeit des anderen verblasst sind--- dann war's das mit der "Liebe". (?)
Und dann muß man halt zusammen bleiben--- weil Kinder da sind oder, weil es zu teuer wird, die Ehe zu canceln... oder, weil es Gläubigen nicht erlaubt ist, sich scheiden zu lassen, nur, weil die Liebe den Bach runtergegangen ist?

Geht es vielleicht auch anders? Oder sind das nur hoffnungslos romantische Träume: Von einer Liebe, die, indem sie sich verschenkt, immer stärker und inniger wird....die eine Beziehung trägt, bis dass der Tod die Partner scheidet und darüber hinaus?

Da habe ich einen wunderschönen Text gefunden (die Markierungen sind von mir):
Bedingungslose Liebe in einer Partnerschaft zu leben ist das hohe Ziel vieler Menschen und es scheint, dass diese Art von Beziehung nur in einer Seelenpartnerschaft möglich ist.

Seelenpartner sind die Paare, die man um ihre Innigkeit beneidet. Sie sind so tief miteinander verbunden, dass man geneigt ist, von einer überirdischen, vielleicht sogar von einer transzendierten Liebe zu sprechen.

Auf jeden Fall handelt es sich um eine Verbindung, die über alles erhaben ist, was übliche Beziehungen früher oder später zermürbt. Eifersüchteleien, Konkurrenzkämpfe, Machtspiele, Kontrollsucht – all das spielt keine Rolle mehr. Selbst Zeit und Raum kann so eine Beziehung überwinden, weil die Partner auch über große Entfernung hinweg Intimität und Nähe aufrechterhalten können. Ja – es ist genau die Art von Liebe, nach der wir uns sehnen.
Gerti Samel--Liebe in der neuen Zeit
Das ist gut beschrieben. :)

Wunschtraum oder erfahrbare Wirklichkeit?
LG
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Pluto
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#2 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Pluto » Mo 8. Jul 2013, 02:20

Magdalena61 hat geschrieben:"Eine Liebe, die anders ist als alles, was bisher war"
[...]


Wunschtraum oder erfahrbare Wirklichkeit?
Das sind wirklich sehr schöne Worte, Magdalena.
Ich würde sagen, zunächst beschreiben sie einen Wunschtraum, aber einer der zur Wirklichkeit werden kann.
Man muss es vielleicht nur wollen, und dann auch danach leben.

Warum nicht -- mit dem richtigen Partner?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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PastorKlaus
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#3 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von PastorKlaus » Mo 8. Jul 2013, 03:25

Paulus gibt uns eine schöne und feste Darstellung von Liebe.
1.Korinther 13. Solange beide Partner in gegenseitigen Respekt
und vor allem im Gespräch sind wird es Wachsen.
Leget die Lüge ab und redet die Wahrheit miteinander Eph.5

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Tara
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#4 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Tara » Mo 8. Jul 2013, 08:16

Magdalena hat geschrieben
Wunschtraum oder erfahrbare Wirklichkeit?
gewünscht hatte ich es mir schon immer und plötzlich ist es erfahrbare ---> Wirklichkeit geworden "Eine Liebe, die anders ist als alles, was bisher war" eine gegenseitige Ergänzung, gespickt mit viel Humor :lol: mit gegenseitigem Respekt und Anerkennung dass jeden Tag aufs neue mit Freude gehegt und gepflegt wird, aber auch Gewitter zulässt die aber - wie Gewitter nun mal sind - rasch vorbei zieht....auch weil sich öfters die 3 Buchstaben 'ICH' in WIR verzaubert haben, ein gelebte Liebe wovon ich keinen Tag verrmissen möchte :thumbup:
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

Sola
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#5 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Sola » Mo 8. Jul 2013, 09:31

Ich denke, so wie das in in dem Text geschildert ist, ist es eine Illusion.

Weil ich darin die Projektion aller Wünsche und Sehnsüchte auf einen Menschen sehe. Und damit ist jeder Mensch auf Dauer überfordert, all diese Erwartungen erfüllen zu müssen.

Dieses "Lebensgefühl" kenne ich auch sehr gut und es kennzeichnet die erste Zeit der Verliebtheit, in der der Himmel voller Geigen hängt und die ganze Welt rosarot erscheint. Das muss nicht ein kurzes "Strohfeuer" sein, das kann so über einige Jahre gehen (wie bspw bei uns).

Aber irgendwann kommt die Zeit, wo man auch in der Liebe den "Bodenkontakt" wieder finden muss und erkennen, was sie leisten kann und was nicht. Das, was mir in meinem eigenen Leben "fehlt", kann mir der Partner auch nicht geben. Er kann mir helfen, damit besser umzugehen, indem er mich trotz meiner Fehlern und "Mankos" liebt, aber klarkommen muss ich schon selbst damit. Und auch er wird meine idealisierten Erwartungen nicht erfüllen können. Auch ich muss den Märchenprinz irgendwann verabschieden und den Menschen als ganzen Menschen lieben, wenn die Beziehung eine Zukunft haben soll. Erst so "reift" die Liebe und wird "krisenfest" und beständig".

Telepathischer Gleichklang und Wünsche von den Augen ablesen, noch bevor der andere sie selbst empfindet - das gibt es. Aber dass ist kein "Dauerzustand" und auch nicht das Kriterium dafür, ob man den "echten" Seelenpartner gefunden hat.
Mit dieser Einstellung sind Enttäuschungen und ewige Suche vorprogrammiert.
Liebe Grüsse
Sola

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Magdalena61
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#6 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Magdalena61 » Mo 8. Jul 2013, 09:39

Tara hat geschrieben:gewünscht hatte ich es mir schon immer und plötzlich ist es erfahrbare ---> Wirklichkeit geworden "Eine Liebe, die anders ist als alles, was bisher war" eine gegenseitige Ergänzung, gespickt mit viel Humor :lol: mit gegenseitigem Respekt und Anerkennung dass jeden Tag aufs neue mit Freude gehegt und gepflegt wird, aber auch Gewitter zulässt die aber - wie Gewitter nun mal sind - rasch vorbei zieht....auch weil sich öfters die 3 Buchstaben 'ICH' in WIR verzaubert haben, ein gelebte Liebe wovon ich keinen Tag verrmissen möchte :thumbup:
Wie schön! :D
Danke für das positive Feedback, liebe Tara.

Pluto hat geschrieben:Man muss es vielleicht nur wollen, und dann auch danach leben.
Warum nicht -- mit dem richtigen Partner?
So einen, nämlich "den Richtigen" oder "die Richtige", muß man erst einmal finden.

Meiner Einschätzung nach funktioniert Beziehung nicht so übermäßig gut, wenn die Partner erhebliche Defizite kompensieren müssen und sozusagen emotional, psychisch, finanziell etc. an der Milchflasche hängen. Wer nicht autonom ist, der ist bei der Partnerwahl vielleicht nicht kritisch genug. Er bindet sich zu schnell an jemanden, mit dem er nicht wirklich "seelenverwandt" ist, und dann folgen nach dem Rausch der ersten Liebe so nervige Dinge wie: (zu viele) Kompromisse machen müssen, erzwungene Anpassung, wobei dann oftmals der schwächere Teil "gegen den Strich" leben muß in vielen Bereichen... und die Notwendigkeit, "Beziehungsarbeit" (welch ein schreckliches Wort!)-- zu leisten.

PastorKlaus hat geschrieben:Paulus gibt uns eine schöne und feste Darstellung von Liebe.
1.Korinther 13. Solange beide Partner in gegenseitigen Respekt
und vor allem im Gespräch sind wird es Wachsen.
*zustimm*
Um 1. Kor. 13 zu leben, braucht es meiner Meinung nach eine relativ gefestigte Persönlichkeit, die in Gott und in sich selbst ruht und deshalb mit den Fehlern des anderen und mit den Tücken des Alltags etwas nachsichtiger sein kann.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Janina
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#7 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Janina » Mo 8. Jul 2013, 09:51

Magdalena61 hat geschrieben:Aber wenn der Nutzen wegfallen sollte, weil man vom Partner irgendwann alles kopiert und gelernt hat, das ihn attraktiv machte; das man haben wollte...
Lieben will ich jeden Tag neu, so wie essen. Da höre ich ja auch nicht mit auf, nur weil ich weiß wie's schmeckt. 8-)

Abischai
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#8 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Abischai » Mo 8. Jul 2013, 11:19

Ich möchte da noch mal an die Kategorisierung der Griechen erinnern, die für uns zum Verständnis sehr hilfreich sein kann.

Der eingangs beschriebene negative Fall ist ja nicht einmal echte Erotik, sondern vielmehr Schmarotzen.
Wer sich reiner Erotik zugetan denkt der erzielt, durch sein Gegenüber besser zu werden, nicht bis alles "gelernt" und "abgeguckt" ist, wie beim Handwerker auf der Walz (wo das ja gut ist), sondern der will stetig besser werden, reiner, lauterer, und das eben durch gepflegt ausgelebte Sexualität. Wenn das in der Ehe erfolgt (also einer dafür vorgesehenen Partnerschaft) kann man das tun, ob das der Königsweg ist, steht allerdings zur Diskussion.

Eines aber ist dennoch nicht ganz von der Hand zu weisen. Man wird klüger. Zwar nehmen die vorsichtigen Ängste (Versagensängste) wohl mit zunehmendem Alter auch zu, aber man macht nicht jeden Fehler von früher ein wiederholtes Mal.

Wer mit der Erfahrung von "heute" noch mal "neu anfangen" will, mancher tut das durch Scheidung oder Tod des anderen gezwungenermaßen, der wird unter Umständen ein besserer Mitmensch sein, als in der gedanken- und verantwortungslosen Jugend.

Der Bundesgenosse (Ehemann/Ehefrau) um den Preis diesen verlassen zu haben man jetzt einen guten "Ausbildungsstand" hat, wird damit aber betrogen. Denn jeder "reife" Mensch ist auf Kosten seines Bundesgenossen erst zu dem geworden, was er heute ist. Das gilt für die negativen Dinge wie auch für die guten im Leben. Jetzt aufzustehen und mit dem rechtmäßigen Eigentum eines anderen "eine neue Liebe" zu gewinnen und neu zu "starten", ist dem verlassenen Bundesgenossen gegenüber fies.

Bezüglich seiner Priester hat Gott in Maleachi 2 einen eindrücklichen Hinweis seines Willens gegeben.
Mal 2;13-16:
Weiter tut ihr auch das: Ihr bedeckt den Altar Jahwehs mit Tränen und Weinen und Seufzen; aber er mag das Opfer nicht mehr ansehen noch etwas Angenehmes von euren Händen empfangen. Ihr aber sprecht: »Warum das?« Weil Jahweh Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du treulos geworden bist, obwohl sie doch deine Gefährtin und die Frau ist, mit der du einen Bund geschlossen hast. Nicht einer hat das getan, in dem noch ein Rest von Geist war. Denn er sucht Nachkommen, die Gott geheiligt sind. Darum so seht euch vor in eurem Geist, und werde keiner treulos der Frau seiner Jugend. Wer ihr aber gram ist und sie verstößt, spricht Jahweh, der Gott Israels, der bedeckt mit Frevel sein Kleid, spricht Jahweh Zebaoth. Darum so seht euch vor in eurem Geist und brecht nicht die Treue!
___________

(Den Gottesnamen Jahweh habe ich eingesetzt wo das Synonym "HERR" bei Luther steht)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

barbara
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#9 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von barbara » Mo 8. Jul 2013, 12:35

Liebe, in der Variante "Liebespaar", braucht vor allem eins: Freiheit.

und wenn die Liebe in Freiheit geschieht, dann ist alles möglich, gegen alle Widerwärtigkeiten. Das ist kein romantischer Traum, das ist mein Alltag. :angel:

Freiheit heisst auch: Frei von Ideen, wie eine Beziehung sein "müsste", gemäss dieser oder jener Autorität. Sondern die Liebe kann sich gemäss ihren eigenen Gesetzen entfalten, und die sind im Detail bei jedem Paar anders.

grüsse, barbara

Abischai
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#10 Re: (Keine) Ahnung von Liebe

Beitrag von Abischai » Mo 8. Jul 2013, 13:06

Das glaube ich Dir so in der beschriebenen Weise nicht. Du magst das subjektiv so empfinden, aber etwas verschweigst Du, vielleicht unbewußt, ohne das jedoch keine Beziehung von zwei Menschen auskommt.

Alles, ohne Ausnahme ist dem Verfall unterworfen. Und wenn nicht schöpferisch auf alles ständig eingewirkt wird, dann trudelt es aus. Oft merkt man dieses disziplinierende Eingreifen, den Werterhalt, die Reparatur und Kurskorrektur nicht, aber sie ist da, sie muß da sein, sonst ist das ganze nur ein Traum.

Sicherheit bedeutet immer den Verlust von Freiheit. Und wer in der Liebe keine Sicherheit will, was will er dann?
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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