Janina hat geschrieben:Natürlich ist es prüfbar. Empirisch durch Experiment, oder auf Widerspruchsfreiheit durch Vergleich untereinander.
Nein. - Experiment geht eh nicht und "Widerspruchsfreiheit" ist bei allen Exegese genauso da wie nicht da. - Einfach deshalb weil
1) die Textstellen situativ zu verstehen sind,
2) gleichzeitig aber kontextual wieder passen, aber nicht wörtlich,
3) tatsächlich Widersprüche in den Texten da sind,
4) etc.
Geht nicht. - Man kann bei der Exegese ausschließlich einen kontextualen Entwurf vorstellen, der im Sinne der eigenen Hermeneutik widerspruchsfrei ist.
Das ist doch der Grund, warum die HKM meint, Jesus habe eine Naherwartung (im Sinne einer göttlichen Übernahme der weltlichen Macht) gehabt habe und die Theologie unterm Strich das Gegenteil sagt. - Dieser Unterschied liegt NICHT darin, dass der eine wissenschaftlich arbeitet und der andere unwissenschaftlich, sondern weil beide unterschiedliche Hermeneutiken bei der Interpretation anwenden.
Janina hat geschrieben:Wenn man die widersprechenden Modelle nicht bewerten kann, ist es wohl überflüssig, darüber überhaupt zu spekulieren.
Man kann überprüfen, ob Stockfehler im Sinne von Argumentationsfehler da sind und ob es Widersprüche im Sinne der angelegten Hermeneutik gibt.
Janina hat geschrieben:Dann ist es ja ganz einfach. If it disagrees with the experiment - its wrong.
Which experiment?
Janina hat geschrieben:Wenn ein Modell keine Wirklichkeit modelliert, was taugt es dann überhaupt?
Ein Säkularist und ein Theologie sind beide davon überzeugt, dass ihr Modell die Wirklichkeit abbildet - nur: Diese Modelle sind unterschiedlich. - Und nur eines kann ontisch wahr sein. - Und dann sagen die einen: Unseres ist wahr, weil es in der Welt keine Wunder geben kann. - Die anderen sagen: Unseres ist wahr, weil es Gott als Entität gibt.
Janina hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
und wenn das Modell falsch ist, wird logischerweise eine falsche Wirklichkeit als "Tatsache" behauptet.
Nein. Dann hält man den Rand.
Man weiß es doch nicht - beide GLAUBEN doch, dass ihr Ergebnis eine "Tatsache" ist.
Dieses Problem lässt sich nicht dadurch lösen, dass man überprüft, wer "wissenschaftlicher" gearbeitet hat. - Von Stockfehlern abgesehen ist das nicht die Frage. - Es liegt an den Vorannahmen/dem Weltbild/der Hermeneutik, die bewusst oder unbewusst einfließt. - Geht nicht anders (nur: Nur die Aufgeklärteren begreifen das).