Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Demian
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#351 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Demian » Mi 9. Okt 2013, 17:39

Janina hat geschrieben: Ist der Mund auch Gottes Schlupfloch?

Natürlich!

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Heliaia
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#352 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Heliaia » Mi 9. Okt 2013, 17:39

Hemul hat geschrieben: Hi Heliaia!
Keine göttlichen Gründe? :roll: Weißt Du wie im Mittelalter die nächtliche Notdurft entsorgt wurde? Der Pisspott wurde aus dem Fenster entsorgt. Weißt Du wie und wo die Juden damals ihre Notdurft verrichteten?
muss man das denn wirklich wissen ? :roll:
nehme an sie gingen mit ner Schaufel ums Eck und buddelten fleißig
An individual who breaks a law that conscience tells him is unjust, and who willingly accepts the penalty of imprisonment in order to arouse the conscience of the community over its injustice, is in reality expressing the highest respect for the law

Hemul
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#353 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Hemul » Mi 9. Okt 2013, 17:48

Heliaia hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Hi Heliaia!
Keine göttlichen Gründe? :roll: Weißt Du wie im Mittelalter die nächtliche Notdurft entsorgt wurde? Der Pisspott wurde aus dem Fenster entsorgt. Weißt Du wie und wo die Juden damals ihre Notdurft verrichteten?
muss man das denn wirklich wissen ? :roll:
nehme an sie gingen mit ner Schaufel ums Eck und buddelten fleißig

Bingo, nachzulesen in 5.Mose 23:13+14,

13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.

14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!

Auch so eine von den damaligen "archaischen Vorschriften" Gottes.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Magdalena61
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#354 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Mi 9. Okt 2013, 21:13

Naqual hat geschrieben:Wie kommst Du auf das "Begehren"?
Weil Jesus gesagt hat, "Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Frau?"
Ja, unter anderem.
Eine Negativ- Version von sexuellem Begehren liest man z.B. in Jer. 5,8. Oder in Jer. 2, 23-24.
Naqual hat geschrieben:Hier muss man die Frage stellen, ob er das geschlechtliche Begehren gemeint hat, also Sinne von erotischer Erregung beim Anblick einer Frau (der Mann ist von Gott in der Regel genau so geschaffen worden).
Oder ob damit gemeint ist, er hat innerlich das Begehren, dem anderen die Frau wegzunehmen und zu seiner eigenen Frau zu machen.
Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Das eine ist doch mit dem anderen gekoppelt, bei der Negativ- Sorte von "Begehren". Es geht ja noch weiter: "...der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen" Mt. 5,28.

Ehebruch ist das noch nicht, die Frau "nur" zu lieben/ anzuhimmeln, sondern Sünde wird daraus, wenn der Interessent sich erlaubt, die Frau eines anderen Mannes in unangemessener Weise sexuell zu begehren.
(Den Nächsten) zu "lieben" ist erlaubt, sogar befohlen. Davon kann man nun Menschen des anderen Geschlechts nicht ausnehmen.

Es ist doch keine Sünde, einen anderen Menschen zu lieben. Auch dann nicht, wenn dieser ungläubig ist. Diese Gefühle sind o.k.
Nur wäre es nicht o.k., ihn zu begehren- ihn haben zu wollen, wenn er nicht frei ist oder andere gewichtige Gründe einer (legalen) partnerschaftlichen Verbindung mit diesem Menschen entgegen stehen.

Schwierig?- Es bedarf einiger Überwindung und Übung, uneigennützig zu lieben :) .

M.E. ist die bloße erotische Erregung nichts Schlechtes. Eher ein Zeichen, dass man völlig normal ist. :devil:
Wäre ja schlimm, wenn nicht.....
Ja.
Aber die Frage lautete: "Was genau gilt aus der Perspektive der Schrift als Sex?"-- und nicht: "Welcher Sex ist sündig?" -- und auf die erste Frage habe ich eine Antwort aus meiner Sicht gegeben.

Nicht jedes (sexuelle) Begehren ist Sünde, meine ich... wenn man gewisse Grenzen beachtet, und die Disziplin aufbringt, nicht darüber hinaus zu gehen.

Das heißt- nach meiner privaten Definition: Die erotische Anziehungskraft eines Menschen des anderen Geschlechts kann man durchaus unbefangen wahrnehmen und sich ihrer bewußt werden, das ist noch keine Sünde.
Aber man ist verantwortlich dafür, was man dann daraus macht, wie man darauf reagiert.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Magdalena61
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#355 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Mi 9. Okt 2013, 21:16

Hemul hat geschrieben:5.Mose 23:13+14,

13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.

14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!

Auch so eine von den damaligen "archaischen Vorschriften" Gottes.
:mrgreen: Irgendwie finde ich das jetzt gar nicht so arg erotisch...
"Christen und Sexualität"... :D
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Hemul
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#356 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Hemul » Mi 9. Okt 2013, 21:51

Magdalena61 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:5.Mose 23:13+14,

13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.

14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!

Auch so eine von den damaligen "archaischen Vorschriften" Gottes.
:mrgreen: Irgendwie finde ich das jetzt gar nicht so arg erotisch...
"Christen und Sexualität"... :D
LG

Hi Magda!
Na gut extra für Dich etwas erotisches von dem weisen König Salomo:

Sprüche 5:15-20,
15 Trink Wasser aus deiner eigenen Zisterne, Wasser, das aus deinem Brunnen quillt.

16 Sollen deine Quellen auf die Straße fließen, auf die freien Plätze deine Bäche?

17 Dir allein sollen sie gehören, kein Fremder soll teilen mit dir.

18 Dein Brunnen sei gesegnet; freu dich der Frau deiner Jugendtage,

19 der lieblichen Gazelle, der anmutigen Gämse! Ihre Liebkosung mache dich immerfort trunken, an ihrer Liebe berausch dich immer wieder!

20 Warum solltest du dich an einer Fremden berauschen, den Busen einer andern umfangen? :mrgreen:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Naqual
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#357 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Naqual » Do 10. Okt 2013, 08:59

Magdalena61 hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:Hier muss man die Frage stellen, ob er das geschlechtliche Begehren gemeint hat, also Sinne von erotischer Erregung beim Anblick einer Frau (der Mann ist von Gott in der Regel genau so geschaffen worden).
Oder ob damit gemeint ist, er hat innerlich das Begehren, dem anderen die Frau wegzunehmen und zu seiner eigenen Frau zu machen.
Das ist ein wesentlicher Unterschied.
Das eine ist doch mit dem anderen gekoppelt, bei der Negativ- Sorte von "Begehren". Es geht ja noch weiter: "...der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen" Mt. 5,28.
Natürlich hängt es zusammen, wenn die erotischen Begehrlichkeiten in ein Besitzenwollen der Frau endet.
Aber m.E. ist nicht maßgeblich der "erotische Impuls", krass gesagt die Erotik überhaupt nicht, sondern das Besitzenwollen der Frau eines anderen. Hierauf stellt der Text ab. Der Satz Jesu gibt zum Beispiel auch reichlich Sinn, wenn der Mann die Frau eines anderen besitzen will in seinen Gedanken und Gefühlen aus ganz anderen Gründen.
Aus meiner Sicht ist der deutsche Begriff "Begehren" hier irreführend, da dieser automatisch mit dem Sexuellen gekoppelt wird. Der griechische Begriff schließt dies nicht aus, ist aber umfassender. Im Sinne von "danach streben" die Frau eines anderen in eigenen Besitz zu bringen.

Ehebruch ist das noch nicht, die Frau "nur" zu lieben/ anzuhimmeln, sondern Sünde wird daraus, wenn der Interessent sich erlaubt, die Frau eines anderen Mannes in unangemessener Weise sexuell zu begehren.
Betonung liegt dann auf unangemessen, das sexuelle Begehren ist ein natürlicher biologischer Prozess. Unangemessenheit kommt m.E. dann rein, wenn es mit dem Besitzstreben gekoppelt wird. Natürlich kann dies eine Gradwanderung sein, weil der inialisierende erotische Impuls quasi dazu führen kann, das eigene Wollen auf das Besitzenwollen zu lenken. Genau wegen diesem engen Zusammenhang konnte Jesus dies auch als Beispiel dafür nehmen, dass Herabschauen auf andere Sünder völlig sinnlos ist, da die Anlagen in einem selbst nicht anders sind wie beim "astreinen tätigen Sünder".

Es ist doch keine Sünde, einen anderen Menschen zu lieben. Auch dann nicht, wenn dieser ungläubig ist. Diese Gefühle sind o.k.
Nur wäre es nicht o.k., ihn zu begehren- ihn haben zu wollen, wenn er nicht frei ist oder andere gewichtige Gründe einer (legalen) partnerschaftlichen Verbindung mit diesem Menschen entgegen stehen.
Das könnte ich jetzt unterschreiben. ;)

Schwierig?- Es bedarf einiger Überwindung und Übung, uneigennützig zu lieben :) .
Das ist richtig, wobei aus meiner Sicht dies hier auf eine andere Zielrichtung hinsteuert.
Die eheliche Liebe beinhaltet ein gegenseitiges Besitzenwollen und ist von daher nie uneigennützig.
Wobei es die Liebe nicht schlecht macht, wenn man selbst etwas davon hat. ;)

Aber die Frage lautete: "Was genau gilt aus der Perspektive der Schrift als Sex?"-- und nicht: "Welcher Sex ist sündig?" -- und auf die erste Frage habe ich eine Antwort aus meiner Sicht gegeben.
Sex hat mit Sünde nichts zu tun (auch wenn das ihm christlichen Denken die Fußnägel aufzustellen scheint).
Man kann aber mit Sex Dinge kombinieren, die dem/der anderen schadet oder sich selbst. Das Problem ist das Kombinierte, nicht der Sex an sich.
Für meinen Eindruck haben Christen Angst vor Sex und sexuellem Empfinden, weil dies die Grundlage sein kann für ganz andere (verwerfliche) Ambitionen, die sie in sich schon spüren (wie auch Nichtchristen).
Entsprechend wird Sex schon aus einem gedanklichen Abstand heraus behandelt, der noch eine ganz andere Gefahr birgt: neurotisch ausgeprägt werden kann.

Die erotische Anziehungskraft eines Menschen des anderen Geschlechts kann man durchaus unbefangen wahrnehmen und sich ihrer bewußt werden, das ist noch keine Sünde. Aber man ist verantwortlich dafür, was man dann daraus macht, wie man darauf reagiert.
So sehe ich es auch.

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Naqual
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#358 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Naqual » Do 10. Okt 2013, 09:07

Hemul hat geschrieben: Bingo, nachzulesen in 5.Mose 23:13+14,

13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.

14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!

Auch so eine von den damaligen "archaischen Vorschriften" Gottes.

Wobei Du dieses Beispiel m.E. zum Ablenken benutzt. Quasi, es gab in den archaischen Vorschriften auch sinnvolle Sachen (wie z.B. die Notdurftentsorgung). Natürlich.
Das ändert aber nichts daran, dass nach dem Gesetz, junge Frauen, die beim ersten Geschlechtsakt nicht bluteten gesteinigt werden mussten, weil man davon ausging, sie hätten in ihrem Vaterhaus herumgehurt. So jedenfalls der auch von Dir zitierte Text. Das ist eine gruselige tödliche Regelung für Frauen, die nicht dabei bluten, was sehr oft der Fall ist übrigens.
Das Gesetz ist da wenig von Gott, sondern Ausdruck der patriarchalischen Strukturen damals bei denen. Frau als Eigentum und Besitz. Regelungen, mit denen Männern ihre männliche Jungfrauenschaft nachweisen mussten, gab es nicht.
Wozu auch in Systemen, in denen ein Mann viele Frauen haben durfte?

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Janina
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#359 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Do 10. Okt 2013, 11:29

Hemul hat geschrieben:Stets zu Diensten.
15 wenn Vater und Mutter des Mädchens dann das Beweisstück ihrer Unberührtheit holen...
Jau, das blutige Bettlaken!
War mir ja klar, dass deine gynäkologischen Kenntnisse auf dem Niveau sind.
:lol:

Bild
(Selbst eingescannter Comic. Jean Marc Reiser: Sexdoping)

Magdalena61 hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Ist der Mund auch Gottes Schlupfloch?
Meiner Meinung nach: Nein. Die Frau hat nichts davon...
Nicht? :shock: Was mach ich falsch?



Hemul hat geschrieben:13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.
14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!
Verdammt, musst du jetzt deswegen ein Klo mit Wasserspülung verweigern? :o

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Naqual
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#360 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Naqual » Do 10. Okt 2013, 14:02

Janina hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:13 Du sollst im Vorgelände des Lagers eine Ecke haben, wo du austreten kannst.
14 In deinem Gepäck sollst du eine Schaufel haben, und wenn du dich draußen hinhocken willst, dann grab damit ein Loch und nachher deck deine Notdurft wieder zu!
Verdammt, musst du jetzt deswegen ein Klo mit Wasserspülung verweigern? :o
Ne, nur den Klodeckel wieder nach unten klappen.
Exegetisch liegt hier ein Analogschluss nahe zum Zubuddeln des Erdlochs. :lol:
Das Runterklappen der Brille wiederum ist biblisch als Erfordernis nicht belegbar, so viele christliche Frauen dies auch von Männern fordern mögen.

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