Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Abischai
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#41 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 01:14

Und ob ich das meine! ""Sexualität"" hat immer wieder die Auswirkung, daß jeder dabei sofort an Hautkontakt und Küssen und Kerzenschein und Vorhänge zuziehen denkt. Isses nich!
"Geschlechtlichkeit" ist ein Fakt, und wenn ein Mann einer Frau gegenübersteht, dann verhält er sich so, als stünde er einer Frau gegenüber, ist doch normal oder? Und genau das ist sexuelles Verhalten.

Wehe wenn wir das ausblenden! Das geht gar nicht, höchsten beim Militär, wenn überhaupt.

Beobachte das mal für Dich selbst ganz unvoreingenommen.

Natürlich kann und muß man seine Reaktionen steuern. Bei einer fremden Frau verwehre ich mir z.B. die Gedanken, die als Frau haben zu wollen. Bei einem fremden Mann verwehre ich mir diese Gedanken nicht, weil die mir gar nicht kommen.

Diese die eigenen Blickrichtung korrigierenden Gedanken kann man nur haben, wenn man anerkennt, daß das Problem da ist, daß die theoretische Möglichkeit z.B. des Ehebruches/der Hurerei besteht. Wer das verneint, lügt und steht ganz dicht davor, irgendwann in eben diese Falle zu tappen.

Angenommen ich würde einen Freund besuchen, hätte ich gar keine Probleme in seinem Haus zu nächtigen, auch wenn seine Kinder seltsam gucken. Muß er denen erklären, warum ich bei ihm auf der Couch penne? Nö iss nicht nötig.
Würde ich hingegen im Hause einer Frau gastieren, würde ich gar nicht auf die Idee kommen, mich dort als Schlafgast einzuladen, dann penne ich im Auto oder im Hotel oder so.
Ich werde mich also hüten die Einflüsse "auszublenden" oder gar hinwegzuleugnen, das wäre dann nämlich gefährlich.
Zuletzt geändert von Abischai am Sa 15. Jun 2013, 01:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Pluto
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#42 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Pluto » Sa 15. Jun 2013, 01:21

Abischai hat geschrieben:Und ob ich das meine! ""Sexualität"" hat immer wieder die Auswirkung, daß jeder dabei sofort an Hautkontakt und Küssen und Kerzenschein und Vorhänge zuziehen denkt. Isses nich!
"Geschlechtlichkeit" ist ein Fakt, und wenn ein Mann einer Frau gegenübersteht, dann verhält er sich so, als stünde er einer Frau gegenüber, ist doch normal oder? Und genau das ist sexuelles Verhalten.
Übertreibst du da nicht ein bisserl, Abischai?
Ich meine wozu gibt denn mehrere Wörter um das alles zu beschreiben was du meinst. "Geschlechtsbewusstein", also ist imo das Bewusstsein anders zu sein.
Das was ich mit Kerzenschein, usw. verbinde ist nicht Sexualität, sondern Zärtlichkeit oder Gefühl.
Und Sexualität ist für mich der Instikt, der Mann und Frau gegenseitig anzieht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#43 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 01:27

Was dieser Begriff für Dich bedeutet, ist plausibel, aber wir müssen schon eine gemeinsame Sprache reden.
Sexualität bedeutet die Tatsachen der Geschlechterunterschiede, deren man sich natürlich auch bewußt ist.
Entscheidend sind aber die Tatsachen, nicht das, was ich davon halte.

Und Kerzenschein, na gut, ich wollte das nicht so auswalzen.
Dann eben coitus, viele verbinden Sexualität unbedingt damit. Aber das ist eben nicht der Inhalt des Begriffes, und daher führt das auch zu viel Verwirrung.
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Magdalena61
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#44 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Sa 15. Jun 2013, 01:44

Puh, was seid ihr romantisch. :shock:
Abischai hat geschrieben:"Geschlechtlichkeit" ist ein Fakt, und wenn ein Mann einer Frau gegenübersteht, dann verhält er sich so, als stünde er einer Frau gegenüber, ist doch normal oder? Und genau das ist sexuelles Verhalten.
?
Manchmal nennt man den praktizierten männlichen Charme auch einfach nur "gute Manieren".
Beobachte das mal für Dich selbst ganz unvoreingenommen.
Du liebe Zeit, ich checke doch nicht jeden Mann, der mir begegnet daraufhin ab, ob ich für ihn etwas "empfinde". Im Gegenteil.
Den Abstand, den ich für gewöhnlich halte, brachte mir bei so manchem Zeitgenossen den Ruf ein, "unnahbar" zu sein :mrgreen: . Obwohl ich es gar nicht bin. Aber es gibt so viele Männer, die offenbar denken, alleinstehende Frauen hätten es nötig... und nur darauf gewartet, dass ausgerechnet die-ser sie "glücklich macht", deshalb. :roll:

Mit dieser gewollt- demonstrativen Distanz zum anderen Geschlecht kann man sich in der Welt relativ frei bewegen. Schwieriger wird es, wenn sich ein persönlicher Kontakt entwickelt, eine Freundschaft, die dann etwas inniger wird. Dann muß man sich entscheiden, wie man mit den Emotionen umgeht; welchen Stellenwert man ihnen einräumt.
Bei einem fremden Mann verwehre ich mir diese Gedanken nicht, weil die mir gar nicht kommen.
:lol:
Diese die eigenen Blickrichtung korrigierenden Gedanken kann man nur haben, wenn man anerkennt, daß das Problem da ist, daß die theoretische Möglichkeit z.B. des Ehebruches/der Hurerei besteht. Wer das verneint, lügt und steht ganz dicht davor, irgendwann in eben diese Falle zu tappen.
Es ist eine Frage der Zielsetzung: Was will ich, was darf ich, was ist möglich, was nicht?

Wenn man die Lage nicht genau einschätzen/ analysieren kann, dann sollte man Situationen, die für einen selbst oder für den Nächsten eine Versuchung darstellen könnten, konsequent meiden, bevor etwas aus dem Ruder läuft und peinlich wird/ außer Kontrolle gerät. Das sehe ich auch so wie du.
LG
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#45 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Sa 15. Jun 2013, 01:56

Ja, natürlich ist "meiden" die einfachste Lösung. Aber dann würde ich alle Menschen meiden. Ich halte es auf Dauer für besser, nicht so zu tun, als wäre ich in Mutters Schoß.

Ich habe mal eine Zeit lang versucht, "unnahbar" zu sein. Aber dann bleiben die "guten Manieren" auf der Strecke. Seit dem weiß ich, daß gute männliche Manieren einer Frau gegenüber die beherrschte Sexualität darstellen.

Und ich glaube eine Frau kann sich in der Gegenwart eines beherrschten Mannes sicherer fühlen, als in Gegenwart eines Mannes, der hier überhaupt kein Problem sieht.

Romantisch! Was ist denn das für ein Wort?
Aber OK. Ich behaupte mal, daß ein Mann der sich beherrschen kann (und das auch tut), sich romantisches Wesen erlauben kann, nur dann.
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Mia
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#46 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Mia » Sa 15. Jun 2013, 08:20

Abischai hat geschrieben:Ich habe mal eine Zeit lang versucht, "unnahbar" zu sein. Aber dann bleiben die "guten Manieren" auf der Strecke. Seit dem weiß ich, daß gute männliche Manieren einer Frau gegenüber die beherrschte Sexualität darstellen.

Und ich glaube eine Frau kann sich in der Gegenwart eines beherrschten Mannes sicherer fühlen, als in Gegenwart eines Mannes, der hier überhaupt kein Problem sieht.

:shock: heißt das, jeder Mann der sich mit mir unterhält denkt an Sex :shock: ?????

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#47 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Sa 15. Jun 2013, 08:49

Magdalena61 hat geschrieben:Aber es gibt so viele Männer, die offenbar denken, alleinstehende Frauen hätten es nötig... und nur darauf gewartet, dass ausgerechnet die-ser sie "glücklich macht",
Diesen Reflex kann ich nachvollziehen. - Vielleicht erklärt Dir Pluto mal, was "freie Radikale" sind :lol: - Ernsthaft: Wäre ich Junggeselle und würde ich Dich als alleinstehende Frau treffen, würde mindestens unterbewusst ein Prüfvorgang stattfinden, ob Du "die Richtige" bist.

Mia hat geschrieben:jeder Mann der sich mit mir unterhält denkt an Sex
Als Mann geantwortet: Nein. - Jedoch wird mir immer klarer, dass man das Gegenüber geschlechtsspezifisch sieht (eigentlich ist das eine Binse, aber durch das ganze heutige Gender-Gegrätsche verdeckt). - Konkret:

Wenn ich mit Dir, Mia, oder mit MAgdalena persönlich sprechen würde, würde ich mit einer FRAU sprechen. - Bei jüngeren Männern kann das eher ins Sexuelle hinein-empfunden werden als bei älteren Semestern. - So alt bin ich ja auch nicht, aber: Es ist inzwischen ein Genuss für mich, das Weibliche in vollen Zügen genießen zu können, ohne mit sexuellem Begehrlichkeits-Stress kämpfen zu müssen.

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#48 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » Sa 15. Jun 2013, 12:06

Pluto hat geschrieben:Naja, der Thread begann damit, dass offenbar viele christliche Frauen (Piscator erwähnt beispielhaft die Katholikinennen) vom Sex in der Ehe total frustriert sind, und nach dem Tod (oder der Trennung) des Ehemannes nicht wieder so eine Bezieheung haben wollen (Dankeschön!). Schlimmer noch, sie trauen sich aus einer falsch verstandenen religiösen Scham und Prüde heraus, nicht mehr sexuelle Gedanken zu denken ("solchen Schmutz wollen wir nicht, nein Danke). Wenn es so wäre, wäre es ein echtes Armutszeugnis für das Christentum. Allerdings glaube ich, dass das in Wirkllichkeit eine ungerechtfertigte Pauschalisierung ist, und das ist es vielleicht auch was Magdalena sagen wollte.

Sagen wir mal so: Christliche Sexualmoral hat während Jahrhunderten hierzulande vorgeherrscht, mit der Folge, dass auch die nicht prakiziernden Gläubigen und auch die Ungläubigen in aller Regel noch ein gutes Päckchen davon mit sich tragen.

Stichwort: die Heilige und die Hure und die psychische Abspaltung, die das schafft. Wer Feldstudien machen will, begebe sich in irgend einem weiblich ausgerichteten Forum in die Beziehungsecke und lese sich da mal etwas durch.

Wenn Menschen die Ähnlichkeiten zwischen sich und den Tieren erkennen, so müssten sie irgendwann auf drauf kommen, dass wir auch "nur" Tiere sind.

Wir sind Tiere - aber wir sind auch Engel. Die Kunst besteht darin, diese beiden Aspekte friedlich und einträchtig zusammen auf ein gemeinsames Ziel streben lassen, und nicht darin, den einen oder andern Aspekt zu unterwerfen.

grüsse, barbara

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#49 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von barbara » Sa 15. Jun 2013, 12:15

Magdalena61 hat geschrieben: :thumbup:
Aber ins andere Extrem zu fallen und sich als Christ "Freiheiten" ohne Ende zu genehmigen, das ist auch nicht richtig.

Wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind und nirgendwo Zwang oder ein Vertrauensbruch stattfindet, sehe ich nichts dagegen einzuwenden.

Christentum ist Freiheit; Gerade Jesus hatte immer die Freiheit über die Konventionen gestellt. Das heisst, er hat gefastet, wenn er selbst das als richtig empfand, und nicht, wann offizielle Fastenzeit war; und er hat gefeiert, wenn er es als richtig empfand. Und was sein Sexualleben betrifft, das betrachteten die Autoren der Bibel als so wenig wichtig, es war noch nicht mal erwähnt - abgesehen vom apokryphen Evangelium der Myriam von Magdala, wo ein Kuss erwähnt wird (sehr zum Unwillen von Petrus)


Es ist wohl eine Frage der persönlichen Einstellung. Man kann diese "Einflüsse" ausblenden, abwehren, sich einfach nicht dafür öffnen. Wenn der Mensch Impulse, die von außen kommen nicht filtern und seine Reaktionen nicht steuern könnte, wäre es etwas schwierig, als Verheirateter sexuelle Reinheit zu leben.

Wer will denn schon mit allen Menschen Sex haben? Doch wohl niemand. Wer sich die Freiheit gibt, Sex zu haben, mit wem man tatsächlich will, wird von selbst feststellen: so oft will man eben gar nicht. Sex mit Prostitutierten, Sex als rein mechanische Angelegenheit hat einen so geringen Nährwert, sowas tut man sich selbst nicht lange freiwillig an.

Und wieso dennoch Prostitution, Pornos etc ein so grosses Geschäft sind: weil Sex nach wie vor mit Schuld verbunden ist. Und weil Menschen sich selbst nicht zugestehen, genau das zu tun, was sie tatsächlich wollen.

Beim Essen ist es genau dasselbe: wer wirklich mal geschmeckt hat, was gutes frisches Essen ist, für den ist billiger Fast Food schlicht nicht mehr reizvoll. Da können noch so viele bunte Werbungen kommen, an denen geht man mit Schulterzucken vorbei; es ist keinerlei Opfer oder Anstrengung damit verbunden, auf minderwertiges Zeug zu verzichten. Im Gegenteil, man ist froh, dass man das nicht essen muss.

grüsse, barbara

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Magdalena61
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#50 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Sa 15. Jun 2013, 15:18

Abischai hat geschrieben:Ich habe mal eine Zeit lang versucht, "unnahbar" zu sein. Aber dann bleiben die "guten Manieren" auf der Strecke. Seit dem weiß ich, daß gute männliche Manieren einer Frau gegenüber die beherrschte Sexualität darstellen.
Hm, ich kann nur denken wie eine Frau halt denkt. Das Denken eines Mannes kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
Und ich glaube eine Frau kann sich in der Gegenwart eines beherrschten Mannes sicherer fühlen, als in Gegenwart eines Mannes, der hier überhaupt kein Problem sieht.
Das glaube ich allerdings auch.

Die meisten der gut erzogenen Männer, die ich kenne, tragen ein so ausgeprägtes "Bild" mit sich herum, was sie sich unter einer Partnerin vorstellen--- das sortiert schon mal ganz gut, weil ich nicht den gängigen Klischees entspreche :) und auch nicht entsprechen will.

Von daher... muß ich nur diejenigen abwehren, die sich meinen Namen nicht merken können und mehr an Dienstleistungen/ finanziellen Vorteilen/ Wohnraum... und am Geschlecht interessiert sind als an der Person.
Romantisch! Was ist denn das für ein Wort?
Es gefällt dir wohl nicht? :)

barbara hat geschrieben:Beim Essen ist es genau dasselbe: wer wirklich mal geschmeckt hat, was gutes frisches Essen ist, für den ist billiger Fast Food schlicht nicht mehr reizvoll.
Das sehe ich auch so. Etwas anders formuliert: Wer will denn schon, wenn er den Fahrkomfort eines Fahrzeugs der gehobenen Klasse schätzen lernte, noch mit einem Bobbycar fahren? (Das bezieht sich auch auf die unbrauchbare Krücke SB)
Christentum ist Freiheit; Gerade Jesus hatte immer die Freiheit über die Konventionen gestellt.
Ähm. Röm. 6,15
Das hier sehe ich auch als verbindlich an für Christen:1. Kor. 7,2
Das ist, glaube ich, besser so. :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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