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Magdalena61 hat geschrieben:Der Begriff "Rute" umfasst weit mehr als den "Stock".

Richtig. Ein Stock ist fest und eine Rute ist biegbar.

In die Sprache der heutigen Zeit übertragen würde die Aufforderung wohl ungefähr so lauten

Spr23:13 Du schlägst ihn mit der Rute, aber rettest sein Leben vom Scheol.

In die Sprache der heutigen Zeit übertragen würde die Aufforderung wohl ungefähr so lauten: Du musst deinen Sohn schlagen, damit Gott ihn nicht umbringt.

JackSparrow hat geschrieben:Du musst deinen Sohn schlagen, damit Gott ihn nicht umbringt.

In Zeiten, in denen der Tod Alltag ist und man grundsätzlich ums Überleben kämpft, diskutiert man nicht über psychologische Selbstverwirklichungs-Modelle. - Das war bei uns in den 40er und 50er Jahren des 20. Jh. auch nicht anders. - Und es wird wieder genauso sein, wenn wieder einmal eine Katastrophe eintritt.

Lass mal einen Atombomben-Teppich auf Deutschland fallen. - Und schau dann mal, was passiert, wenn's in den Wald geht, um Brennholz zu holen, und einer sagt: "Laut § soundso habe ich ein Recht auf Selbstverwirklichung". - Wir müssen uns darüber klar bleiben, dass unsere heutigen gesellschaftlichen Bedingungen außergewöhnlich sind. - Wenn heute das AT geschrieben werden würde, hieße es nicht: "Du sollst Deinen Sohn schlagen", sondern "Du sollst Deinem Sohn Orientierung geben, wenn er selber keine hat". - Da hat Magdalena schon recht. - Wir dürfen AT-Sätze nicht wörtlich übertragen, sondern müssen sie sinngemäß übertragen ("Was würde man unter heutigen Gesellschafts-Bedingungen sagen?")

closs hat geschrieben:Wir dürfen AT-Sätze nicht wörtlich übertragen, sondern müssen sie sinngemäß übertragen ("Was würde man unter heutigen Gesellschafts-Bedingungen sagen?")

Wer nicht religiös ist, muss sich das nicht fragen, denn heutzutage hat jedes Land seine eigenen Gesetze, an die sich die Bürger halten müssen.

Wer religiös ist, muss sich das auch nicht fragen. Gott bleibt nämlich immer derselbe, und wenn er es gestern für richtig hielt, ungehorsame Kinder zu steinigen, dann hält er es auch heute noch für richtig.

Seine ungehorsamen Anhänger denken heute, sie dürften im Namen der Aufklärung gegen Gottes Willen verstoßen. Aber die Aufklärung wird in der Bibel nicht erwähnt. Die ist ein Werk des Satans.

JackSparrow hat geschrieben: Gott bleibt nämlich immer derselbe, und wenn er es gestern für richtig hielt, ungehorsame Kinder zu steinigen, dann hält er es auch heute noch für richtig.

Falscher Ansatz - man muss es von der menschlichen Seite sehen:

Wenn Gott damals so wahrgenommen wurde, dass er es für richtig hielt, ungehorsame Kinder zu steinigen, dann kann das heute ganz anders sein.

JackSparrow hat geschrieben: Aber die Aufklärung wird in der Bibel nicht erwähnt. Die ist ein Werk des Satans.

"Aufklärung" im heutigen Mainstream-Sinn der Egomanie ist in der Tat "ein Werk des Satans". - Im ursprünglichen Sinne war sie als "Ad maiorem Gloriam Dei" gemeint - also das Gegenteil. - Also auch hinter dem BEgriff "Aufklärung" können diametrale Gegensätze stecken.

JackSparrow hat geschrieben:

Magdalena61 hat geschrieben:Der Begriff "Rute" umfasst weit mehr als den "Stock".

Richtig. Ein Stock ist fest und eine Rute ist biegbar.

In die Sprache der heutigen Zeit übertragen würde die Aufforderung wohl ungefähr so lauten

Spr23:13 Du schlägst ihn mit der Rute, aber rettest sein Leben vom Scheol.

In die Sprache der heutigen Zeit übertragen würde die Aufforderung wohl ungefähr so lauten: Du musst deinen Sohn schlagen, damit Gott ihn nicht umbringt.

Aha.

Und wie müssen wir dann folgende Verse interpretieren?

Ps. 89, 32-33 (SLT): wenn sie meine Satzungen entheiligen und meine Gebote nicht beachten, so will ich ihre Abtrünnigkeit mit der Rute heimsuchen und ihre Missetat mit Schlägen;

Kommt Gott dann als so eine Art Knecht Ruprecht und haut die bösen Menschen auf das Gesäß oder woanders hin?

Jes. 10,24 (SLT): Deshalb spricht der Herrscher, der Herr der Heerscharen: Du mein Volk, das in Zion wohnt, fürchte dich nicht vor Assyrien, das dich mit der Rute schlägt und seinen Stock gegen dich erhebt nach der Weise Ägyptens!

Sind die Assyrer mit Ruten und mit Stöcken auf Israel losgegangen? Konnten die sich echt keine besseren Waffen leisten?

Hes. 7,11 spricht von einer "Rute der Gottlosigkeit".

Und Paulus droht auch mit der Rute 1. Kor. 4,21, anstatt sich mit entwicklungshemmenden Einflüssen in der Kindheit und dem daraus resultierenden Werdegang der Korinther zu beschäftigen, um die Gründe für ihr Fehlverhalten herauszufinden und die richtige Therapie einzuleiten.
Was ist denn das für ein Benehmen?!

Irgendwo müsste man bei dem Unterfangen, biblischen Begriffen konkrete Inhalte zuzuordnen, doch einfach auch eine gewisse Konsequenz an den Tag legen... und nicht das eine Mal sagen: "Das ist wörtlich gemeint" und ein anderes Mal: "Das muß man von den Buchstaben lösen und die im Text enthaltene Botschaft herausfiltern". Eine solche Vorgehensweise öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Man nimmt, was einem gefällt, was gerade bequem in die eigenen Vorstellungen passt, und den Rest relativiert man.
LG

Magdalena61 hat geschrieben:Irgendwo müsste man bei dem Unterfangen, biblischen Begriffen konkrete Inhalte zuzuordnen, doch einfach auch eine gewisse Konsequenz an den Tag legen...

Das ist leider nicht möglich. Aus der Beobachtung, dass man nicht ein ganzes Volk mit einer Rute schlagen kann, lässt sich nicht mathematisch korrekt implizieren, dass man auch den eigenen Sohn nicht mit einer Rute schlagen kann.

Eine solche Vorgehensweise öffnet der Beliebigkeit Tür und Tor. Man nimmt, was einem gefällt, was gerade bequem in die eigenen Vorstellungen passt, und den Rest relativiert man.

So wars doch schon immer. Und es geht schon im ersten Satz der Bibel los. Dort wird das Wort "elohim" verwendet, ohne je zu definieren, was das Wort bedeuten soll. Man kann es also für alles benutzen. Einschließlich für eine Horde Außerirdischer.

Samantha hat geschrieben:Ein leichter Klaps ist kein Schlag.

Aber mit diesem einen Satz - hast Du wieder mal etwas gesagt.

Lena hat geschrieben:

Samantha hat geschrieben:Ein leichter Klaps ist kein Schlag.

Aber mit diesem einen Satz - hast Du wieder mal etwas gesagt.

Römer 2,1
Johannes 8,7

Wir sind der Spiegel unserer Kinder.
Wenn man es OK findet sein Kind zu schlagen, muss einem klar sein, dass sein Kind auch schlägt, anstatt Probleme auf eine andere Art zu lösen.
Schlagen ist immer die eigene Hilflosigkeit, weil man kein anderen Weg weiß.

Mia hat geschrieben:Schlagen ist immer die eigene Hilflosigkeit, weil man kein anderen Weg weiß.

Und wenn Eltern 2 x pro Jahr hilflos sind, dann erkennt das Kind das auch. - Deshalb sind es keine Schläger-Eltern (denn die gibt es WIRKLICH).