goldene Wirtschaft

[2Lena]

Pluto meinte vor einigen Tagen, "unsere" Wirtschaft sei "gesund" ...
Ich verstehe nicht ganz, warum ausgerechnet über dieses Thema laufend pessimistische Reportagen erfolgen, zum Teil auch großspurige. Da würde es einem Angst und Bange. Ist die Wirtschaft wirklich "goldig"?

Bei Plutos Ausspruch ist mir ein altes Märchen in Erinnerung gekommen.

Es war einmal .... in Hintermühlhausen ....

Da lebten alle Einwohner so gut wie es geht friedlich miteinander. Sie hatten einen Wald voll Früchte tragender Bäume. Es machte keine Mühe das ganze Jahr über täglich so viel aufzuheben - wie nur in den Magen hineinpasste. Alle anfallenden Arbeiten machten sie gemeinsam. Sie legten Wege an, erkundeten die Gegend und sorgten für alle. Wenn eine neue Familie entstand, bauten ihr alle Dorfbewohner ein neues Haus. Als Belohnung gab es ein Fest.

Eines Tages kam ein Reisender und hatte ein paar Körner Weizen in der Tasche. "Das wäre etwas Wunderbares, ein Fortschritt", meinte er. Da begannen die Leute den Boden aufzureißen, pflanzten die Körner und hatten dann, nach etwas Mühe mit dem Ernten, viel zum Essen. Das Kauen machte Probleme, die einseitige Kost beschädigte nicht nur die Zähne, sodass ein pfiffiger Kerl erst den Mörser, dann die Mühle erfand. Selbstverständlich wurden er und seine Familie deshalb von der mühseligen gemeinsamen Feldarbeit befreit und sie bekamen ihren Anteil am Dorfleben, Gratishäuser und Füllung der Mägen.

Doch mit der Zeit war das gelegentliche Mahlen und die Instandsetzung der Mühle zur Routine geworden und die Müllersfamilie beschloss - obwohl gar keine Not vorlag - das Grundstück hinter dem Haus zu belagern. Sie vertrieben den Fuchs, der dort lebte, ebneten die Ameisenhügel ein, ersoffen die Erdwespen und pflanzten Weizen an. Den verkauften sie, gemahlen natürlich, an die Bewohner der Stadt, die etliche Wanderstunden hinter den Wäldern lag. Der Müller war nicht unverschämt, sondern verlangte einen günstigen Preis. Die Ware war begehrt und so bekam er nach und nach einige Goldstücke für seinen Zusatzfleiß.

Doch leider, es tatem ihm die Füße weh. Als eines Tages wieder einmal eine Gemeinschaftsarbeit anstand, meinte er treuherzig zu einem Freund: "Mach du das für mich, ich bin so müde. Ich gebe dir dafür ein Goldstück". Der andere war einverstanden. Er rechnete nicht, dass in dem Gold der Mehrwert steckte, für den er (und die Gemeinschaft) bereits einmal - gratis - gearbeitet hatte.

Nun schuftete er, wie verbart, für zwei. Schließlich war er so erschöpft, dass er das Vermögen teilte, damit andere für das bereitwillig arbeiteten. Für einen Wert, den sie geschaffen hatten, indem sie früher einmal gratis arbeiteten. Allmählich zerstritt sich die Gemeinschaft über die vielen Schmarotzer, hauptsächlich über jene, die bei der Mehrarbeit zusammengebrochen waren. Man glaubte, das Problem durch bezahlte Sklaventreiber in den Griff zu bekommen, aber leider ... die Forderungen stiegen. Längst war keiner mehr bereit, sich mit dem zufrieden zu geben, was in seinen Magen passte.

Der plötzliche Wohlstand hatte eine Menge Fremder angelockt, nachdem sie selbst ihrer Lebensgrundlage beraubt, von der neuen Geldquelle erfahren hatten.

Ich vermute, selbst ein geschickterer Rechner als ich kann nicht so ohne Weiteres die weitere Kalkullation der "Gratisarbeit" erfassen, die sich Zig-fach multipliziert - weshalb ich das weitere Ausmalen und Nachrechnen dem jeweiligen Leser überlasse.

[Vitella]

Pluto meinte vor einigen Tagen, "unsere" Wirtschaft sei "gesund" ...
Ich verstehe nicht ganz, warum ausgerechnet über dieses Thema laufend pessimistische Reportagen erfolgen, zum Teil auch großspurige. Da würde es einem Angst und Bange. Ist die Wirtschaft wirklich "goldig"?

Bei Plutos Ausspruch ist mir ein altes Märchen in Erinnerung gekommen.

Es war einmal .... in Hintermühlhausen ....

Da lebten alle Einwohner so gut wie es geht friedlich miteinander.

. . . naja, Du kennst doch Pluto....
er lebt auf jeden Fall in (s)einer gesunden Welt, da dringt nichts rein, was nicht rein gehört.

[R.F.]

Pluto meinte vor einigen Tagen, "unsere" Wirtschaft sei "gesund" ...
Ich verstehe nicht ganz, warum ausgerechnet über dieses Thema laufend pessimistische Reportagen erfolgen, zum Teil auch großspurige. Da würde es einem Angst und Bange. Ist die Wirtschaft wirklich "goldig"?
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Es trifft zwar zu, dass es bei der jetzigen Weltwirtschafts- und Finanzkrise - wie von vielen erwartet - zu ähnlichen Folgen wie durch die Weltwirtschaftskrise der dreißiger Jahre nicht gekommen ist. Aber mit welchen Mitteln ist es gelungen, die eigentlich längst fälligen politischen Konsequenzen vorläufig zu verhindern? Wenn der Einsatz der Fed und der EZB auf mittlere Sicht richtige Maßnahmen waren, dann müsste der größte Teil der Fachliteratur eingestampft werden...

Übrigens hat die von den USA ausgehende Krise eine schlimme Wahrheit aufgedeckt: der heimlich angesammelte Reichtum der Deutschen. Mag sein, dass Merkels Vorgänger diese Tatsache verkannten. Sie spielten diese Überlegenheit gegenüber den Mitgliedstaaten der Europäischen Union jedenfalls nicht aus. Das tat dagegen Merkel um so mehr. Der Vorgänger Hollandes - Sarkozy - kannte gewisse Schwächen der Merkel, nutzte diese zum Vorteil Frankreichs. Der arme Hollande dagegen ist nicht so geschickt, musste daher auf Druck einflussreicher Kreise noch am Tag seiner Amtseinführung bei der Merkel antanzen. Die Franzosen mussten ohne ihren Präsidenten feiern. Übrigens wäre Hollande bei dem Flug nach Berlin fast noch vom Himmel gefallen, die Maschine musste ausgewechselt werden...

Die Gleichgültigkeit, mit der dieses Ereignis zur Kenntnis genommen wurde, ist bedrückend. Wenn sich die stolze Nation Frankreich so gefügig gibt, ist die Abhängigkeit von deutschem Kapital weit größer als die meisten ahnen. Wer nach den Erfahrungen aus der Geschichte nicht langsam ein Grauen in sich aufsteigen spürt, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen...Nein, die nach wie vor anhaltende, sich im Grunde verstärkende Weltfinanzkrise ist mit Ursache für den Ausbruch des III. Weltkrieges in naher Zukunft. Weitere Ursachen sind der Bürgerkrieg in Syrien und der Konflikt in der Ukraine; gefährlich deshalb, weil es in beiden Ländern um die Interessen der größten Atommächte Russland und der USA geht...

[Pluto]

. . . naja, Du kennst doch Pluto....

Ich glaube nicht, dass du mich gut genug kennst, um darüber zu urteilen.

er lebt auf jeden Fall in (s)einer gesunden Welt, da dringt nichts rein, was nicht rein gehört.

Im Gegenteil Du würdest dich wundern, wie es bei mir zur Zeit rund geht.

[barbara]

Im Gegenteil Du würdest dich wundern, wie es bei mir zur Zeit rund geht.

immerhin scheint dein Konto gesund zu sein. das ist doch schon viel wert.

gruss, barbara

[R.F.]

. . . naja, Du kennst doch Pluto...er lebt auf jeden Fall in (s)einer gesunden Welt, da dringt nichts rein, was nicht rein gehört.

Im Gegenteil Du würdest dich wundern, wie es bei mir zur Zeit rund geht.

Also, ein U-Boot-Krieg im Zürichsee kann ich mir nicht vorstellen. Während des II. Weltkriegs warfen aber meines Wissens Flugzeuge der Alliierten versehentlich mal ein paar Bomben in den See. Aber das ist nun schon siebzig Jahre her...Du kannst jedenfalls vorläufig weitermachen wie bisher, lieber Pluto. Doch garantiert nicht mehr lange...

Du hast sicher mitbekommen, dass die Schweiz Ermittlungsverfahren gegen Janukowitsch und einigen seiner Angehörigen einleiten will. Wieder einmal hat die Schweiz als Depot für zu Unrecht erworbenen Vermögens gedient. Nach dem Umsturz in Europa, der nach meiner Überzeugung dicht bevorsteht, wird man sich daran erinnern. Bis dahin verbleibt den Schweizern und Immigranten noch ein wenig Zeit...

[Pluto]

Also, ein U-Boot-Krieg im Zürichsee kann ich mir nicht vorstellen.

Wo denkst du denn hin, Erwin? — Krieg in der Schweiz?
Es muss nicht immer um Krieg gehen, wenn größere Umwälzungen unser Leben bewegen.

[Pluto]

Thema abgetrennt: Eskaliert der Konflikt in der Ukraine?