Die Liebe eines Vaters

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Magdalena61
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#1 Die Liebe eines Vaters

Beitrag von Magdalena61 » Mi 29. Jan 2014, 01:22

Als Nachlass für Tochter
Krebskranker Vater schreibt Lebensweisheiten auf Servietten

Schon als seine Tochter noch im Kindergarten war, fing Garth Callaghan an, ihr ab und zu Nachrichten in die Lunchbox zu legen. Eine kleine Zeichnung hier, ein paar Sätze dort, um sie aufzumuntern und zu inspirieren, während sie ihr Pausenbrot aß. Als Emma schließlich zur Schule ging, wurde daraus ein tägliches Ritual: Bis zu ihrem Abschluss sollte sie an jedem Schultag eine "Napkin Note", also eine Servietten-Nachricht, bekommen. Dieses Versprechen konnte der Vater seiner Tochter geben. Etwas anderes konnte er ihr jedoch nicht garantieren: dass er ihren Schulabschluss noch erleben würde.

Garth Callaghan hat Krebs. 2011 wurde die Krankheit bei dem 44-Jährigen diagnostiziert, da kam Emma gerade in die Junior High School. Seine Chance, länger als fünf Jahre zu überleben, sagte ihm sein Arzt, liege gerade einmal bei acht Prozent. Doch egal wie viele Tage, Monate oder Jahre ihm tatsächlich noch bleiben, Callaghan will auch darüber hinaus mit seiner Tochter verbunden bleiben. "Es geht mir darum, dass sie versteht, was meine Lebensphilosophie ist und wie sehr ich sie liebe", sagte er der Nachrichtenseite "Today".
stern.de
Hier sind die beiden zu sehen, auf dem Titelbild ihrer Facebook-Seite.

Es rührt mich an.

Man fragt sich: Was bleibt den Kindern, wenn Eltern gehen müssen, wenn sie abberufen werden, durch einen Unfall oder eine Krankheit, bevor ihre Kinder erwachsen sind und Fuß gefasst haben in der Welt? Wie können Eltern.... Vater oder Mutter... ihren Kids noch Halt und Wegweiser sein, wenn sie nicht mehr da sind?

Müssten wir als Eltern nicht Vorsorge treffen und unseren Kindern etwas mitgeben, an dem sie sich festhalten können, bis sie es gelernt haben, mit dem Verlust des Vaters oder der Mutter zu leben?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Pluto
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#2 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von Pluto » Mi 29. Jan 2014, 01:39

Magdalena61 hat geschrieben:Als Nachlass für Tochter
Krebskranker Vater schreibt Lebensweisheiten auf Servietten

Schon als seine Tochter noch im Kindergarten war, fing Garth Callaghan an, ihr ab und zu Nachrichten in die Lunchbox zu legen. Eine kleine Zeichnung hier, ein paar Sätze dort, um sie aufzumuntern und zu inspirieren, während sie ihr Pausenbrot aß. Als Emma schließlich zur Schule ging, wurde daraus ein tägliches Ritual: Bis zu ihrem Abschluss sollte sie an jedem Schultag eine "Napkin Note", also eine Servietten-Nachricht, bekommen. Dieses Versprechen konnte der Vater seiner Tochter geben. Etwas anderes konnte er ihr jedoch nicht garantieren: dass er ihren Schulabschluss noch erleben würde.

Magdalena61 hat geschrieben:Garth Callaghan hat Krebs...
stern.de
Hier sind die beiden zu sehen, auf dem Titelbild ihrer Facebook-Seite.

Es rührt mich an.
Ja. Mich auch.
Ich habe mir viele seiner Sprüche angesehen. Er hatte eine bewundernswerte Lebensphilosophie.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

erbreich
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#3 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von erbreich » Do 30. Jan 2014, 15:38

Magdalena61 hat geschrieben:Müssten wir als Eltern nicht Vorsorge treffen und unseren Kindern etwas mitgeben, an dem sie sich festhalten können, bis sie es gelernt haben, mit dem Verlust des Vaters oder der Mutter zu leben?
Was wir ihnen mitgeben ist das, was wir in ihrer Gegenwart leben.
Daran werden sie sich eine lange Zeit - unter Umständen ihr ganzes Leben lang - festhalten.
Im Guten und im Nicht-Guten.

Pflanzenfreak
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#4 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von Pflanzenfreak » Fr 31. Jan 2014, 17:27

erbreich hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Müssten wir als Eltern nicht Vorsorge treffen und unseren Kindern etwas mitgeben, an dem sie sich festhalten können, bis sie es gelernt haben, mit dem Verlust des Vaters oder der Mutter zu leben?
Was wir ihnen mitgeben ist das, was wir in ihrer Gegenwart leben.
Daran werden sie sich eine lange Zeit - unter Umständen ihr ganzes Leben lang - festhalten.
Im Guten und im Nicht-Guten.
Aber nur wenn sie es wollen. Ansonsten haben wir Pech gehabt.

erbreich
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#5 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von erbreich » Sa 1. Feb 2014, 11:26

Pflanzenfreak hat geschrieben:Aber nur wenn sie es wollen. Ansonsten haben wir Pech gehabt.
Oder Glück, je nach dem... ;)

Wobei das Wollen alleine oftmals nicht genügt um - ev. von Kind an - eingefahrene Verhaltensmuster aufzulösen...

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Magdalena61
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#6 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von Magdalena61 » So 2. Feb 2014, 02:29

erbreich hat geschrieben:Was wir ihnen mitgeben ist das, was wir in ihrer Gegenwart leben.
Ja, auch.

Aber Alltagszwänge lassen oftmals keinen Raum für Philosophisches, für Nähe.

Geschriebene Botschaften, ganz persönlich... sprechen über den Tod hinaus.
Gott hat uns auch ein "Testament" hinterlassen-- einen Wegweiser.
Daran werden sie sich eine lange Zeit - unter Umständen ihr ganzes Leben lang - festhalten.
Im Guten und im Nicht-Guten.
Wenn sie älter und vernünftiger werden vielleicht. :roll:

Als meine Mutter starb, war ich gerade 17 geworden. Ich habe gar nicht viel von ihr an persönlicher Ansprache... einen Eintrag in mein Posiealbum und ihre letzten Worte an mich: "Wiedersehen, Mädelchen, mach's gut!"
(Ich mußte zur Arbeit, und als ich wiederkam, hatte man sie ins Krankenhaus gebracht, wo sie ins Koma fiel, aus dem sie nicht mehr erwachte).

Die nächsten Jahre waren hart. Wahrscheinlich kann ich nicht vermitteln, wie sehr ich mich an diesen Worten festhielt, wenn ich dachte: Es ist zu schwer, ich schaffe es nicht.
"Mach's gut!"-- "Mache es GUT!"--

"Ich muß es GUT machen, ich darf nicht aufgeben".

Und wie oft sagen wir unseren Kinder, dass wir sie lieben?
LG
God bless you all for what you all have done for me.

erbreich
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#7 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von erbreich » So 2. Feb 2014, 09:19

Magdalena61 hat geschrieben:Und wie oft sagen wir unseren Kinder, dass wir sie lieben?
"Man kann nicht nicht kommunizieren", sagte trefflich Paul Watzlawik. Wir "sprechen" ununterbrochen: Mit unserem ganzen Wesen - "Das Grundwort Ich-Du kann nur mit dem ganzen Wesen gesprochen werden" (Martin Buber).

Auch wer mit Sprache nicht gut umgehen kann - oder gar nicht sprechen kann (wie z.B. viele der körperlich und geistig schwerst behinderten Menschen, die ich während einiger Jahre betreute; oder wie ein Mensch, der nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen kann) - auch dieser Mensch kommuniziert immer noch: Mit dem ganzen Wesen. Und wenn ich gelernt habe, die nonverbale Kommunikation zu verstehen, dann erlebe ich im konkreten Moment genauso seine Liebe oder auch seine Aversion.

Wie oft sagen wir also unseren Kindern, dass wir sie lieben? Bei jeder Begegnung, die im Herzen von Liebe getragen ist. Ich kann mich nicht erinnern, dass mein Vater oder meine Mutter mir jemals in Worten gesagt hätten, dass sie mich liebten oder mich gern hätten. Dennoch trage ich ein tiefes Bewusstsein und Wissen um die Liebe meiner Eltern mir gegenüber in Geist und Herz.

Die Sprache scheint mir eher ein hilfreiches Mittel für praktisches gemeinsames Arbeiten oder auch für theoretisches Philosophieren. Um Liebe auszudrücken scheint sie mir ziemlich dürftig zu sein. Desgleichen um Wahrheit zu vermitteln.

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#8 Re: Die Liebe eines Vaters

Beitrag von Pflanzenfreak » So 2. Feb 2014, 12:30

Ich misstraue Worten. Taten sind das was mich von der Liebe überzeugt. Allerdings gebe ich zu, dass manchesmal die Liebe erst im Nachhinein erkennbar wird. Weil man im Augenblick glaubt ein nein sei eine Ablehnung.

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