Entscheidungen treffen

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Magdalena61
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#1 Entscheidungen treffen

Beitrag von Magdalena61 » Mo 13. Jan 2014, 11:33

Lass andere Leute nicht für dich Entscheidungen treffen, für die du am Ende verantwortlich bist. -
Joyce Meyer
... das ist ein wahres Wort.

Wie oft sagen wir "ja", wenn wir "nein" oder "vielleicht" meinen?

Wie oft machen wir Zugeständnisse, mit denen wir uns nicht so richtig wohl fühlen, die wir eigentlich gar nicht machen wollen.... weil Menschen in unserem sozialen Umfeld recht unbekümmert über unsere Zeit, unsere Kraft... über unser Leben verfügen? --

Christen sollen nicht aggressiv agieren bzw. reagieren, sondern sanftmütig, geduldig und jederzeit zu guten Werken bereit sein. Aber nirgends fordert die Bibel uns dazu auf, Fremdbestimmung widerspruchslos zu tolerieren.
Wir sollen JESUS nachfolgen und nicht irgendwelchen Machtmenschen. (!)
Gal 5,1 (Schlachter 2000): Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!
Wer "fest stehen" will, muß in der Lage und fähig sein, Ziele formulieren und Entscheidungen treffen zu können.

Jetzt bin ich gespannt auf die Antworten. :)
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Vitella
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#2 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von Vitella » Mo 13. Jan 2014, 12:27

Ich denke , dass Entscheidungen zu treffen das wichtigste überhaupt ist und manchmal muss man sich zurück oder umentscheiden, aber immer entscheiden.
Hingegen das mit dem Ziel, damit fühle ich mich z.B. unwohl....wo ein Ziel erreicht werden will, sieht man oft nicht mehr in andere Richtungen.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

closs
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#3 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von closs » Mo 13. Jan 2014, 13:57

Magdalena61 hat geschrieben:Wer "fest stehen" will, muß in der Lage und fähig sein, Ziele formulieren und Entscheidungen treffen zu können.
Ja - weil man keine Angst haben muss, wenn man falsch entscheidet.

Dein Galater-Zitat heisst für mich, dass man keinem etwas schuldig ist außer Gott. - Aus dieser Freiheit heraus darf man seinem Herzen folgen - selbst wenn es sich im Nachhinein als falsch herausstellt - Hauptsache, das Motiv der Entscheidung war rein.

Das ist wichtig, da Entscheidungen in der Regel ein Sprung ins Ungewisse sind - denn man entscheidet üblicherweise, weil man weiss, sondern weil man nicht weiss, aber trotzdem richtig handeln will. - Verstehst Du das ähnlich?

Abischai
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#4 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von Abischai » Mo 13. Jan 2014, 22:02

Ich weiß von Leuten, die stecken sich immerfort Ziele und streben die dann an. Sowas kann ich gar nicht. Aber wenn das der Umgang mit eigener Undiszipliniertheit ist, dann ist das für diejenigen sicher eine gute Lösung, davor habe ich Respekt.
Wer "Karriere machen" will, ist sicher von der Sorte. Ich mache auch Karriere, aber eher so wie Josef oder wie Daniel, ich wollte das so nie, aber ich bin dort, wo mich "das Schicksal" hingeschubst hat. Ich nenne das nur anders; Gott hat mich dahin geführt.

Ich "lebe in den Tag hinein". Was ich entscheide dient selten einem Ziel, sondern meistens folge ich meinem Gewissen. Bei Kindererziehung z.B. verfolge ich klare Ziele (mitunter) und arbeite da wirklich auf ein imaginäre Ziel hin (die Mädchen sollen lebensfähige, tüchtige Weiber werden, als Ehefrauen zu gebrauchen, die Jungen sollen treue Männer werden, usw). Ich lege mich aber nicht so fest, daß ich schwerst enttäuscht bin, wenn es nicht trifft.

Wenn ich aber Entscheidungen treffe, dann entgegen Magdalenas Auffassung sehr oft als Kompromiß, mit dem ich aber leben kann, weil der Kompromiß immer zu Gunsten irgendeines anderen Menschen erfolgt, dem es seinerseits mehr Pein bereiten würde, mir zu Willen zu sein, als anders herum. Mit anderen Worten verfolge ich Ziele und verantworte mehr das, was andere anstreben, wie der Koch im Feldlager. Wohin die Truppe befohlen wird und was die anderen machen, ist deren Sache, aber sie bekommen überall wo sie sind eine gute Suppe. Und ich beschwere mich auch nicht, wenn es schief geht, sondern "ich trage es mit". Das ist so ungefähr mein Verständnis dafür, Entscheidungen zu fällen, die andere mir "aufgenötigt" haben. Ich muß nicht so entscheiden, aber wenn ich so entscheide, dann ist es meine Entscheidung.

"Die Glorreichen Sieben" veranschaulicht ziemlich gut wie es ist, wenn man (d.i. ein Mann) eine Option erwägt, die man eigentlich gar nicht will, sich dann aber doch dafür entscheidet. Dann ist es fest, "in feste Formen gegossen" oder "in Stein gemeißelt".
Oder wie der Colonel D. in "Pearl Harbour" feststellt: "Nicht schlägt so stark wie das Herz eines Freiwilligen".

Mir hat mal jemand gesagt: "Du willst das doch gar nicht wirklich!", aber ich habe daraufhin nur gebeten, man möge bitte meine Entscheidung respektieren!

Treue funktioniert so.

Und in der Schrift steht, daß der Mann gesegnet ist der, hat er sich selbst zum Nachteil geschworen, er die Sache im Nachhinein nicht verändert. (zu dt.: der zu seinem Wort steht)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
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#5 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von closs » Mo 13. Jan 2014, 22:39

Abischai hat geschrieben:Und in der Schrift steht, daß der Mann gesegnet ist der, hat er sich selbst zum Nachteil geschworen, er die Sache im Nachhinein nicht verändert. (zu dt.: der zu seinem Wort steht)
Ja - das ist gut, weil dann die Sache und nicht das eigene vordergründige Wohl den Ausschlag gibt. - Trotzdem:

"Zielkontrolle" sollte aber möglich sein: "Ist meine Entscheidung INHALTLICH noch richtig?". - Beispiel: - Wenn Du mir vertraust und mir Deine Finanzen übergibst UND nach einiger Zeit bemerkst, dass ich Dich ausnehme, wirst Du nicht nibelungenhaft zu Deiner vorherigen Entscheidung stehen - weil sich die Entscheidungs-Grundlage geändert hat. - Nicht wahr?

Wind
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#6 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von Wind » Mo 13. Jan 2014, 22:40

Ich kenne Leute, die kaum fähig sind, Entscheidungen zu treffen. Weil sie nicht mit der Verantwortung leben wollen, wenn die Entscheidung falsch ist. Mit solchen Leuten zu leben ist äußerst schwierig.
Wenn man die nach einer Entscheidung fragt, dann fragen sie gleich zurück, wie man das entscheiden würde und wählen das als Ziel. Wenn dann das Ergebnis nicht befriedigend ist, heißt es: "du hast das so gesagt". Und hat er dann doch mal eine Entscheidung getroffen, dann sinnt er nur Minuten später darüber nach, dass diese bestimmt falsch war.
Das ist eine ganz andere Variante, als die, wo jemand über andere Menschen Macht ausüben will.

Entscheidungen zu treffen ist ein Merkmal, dass man erwachsen ist. Wenn man andere für sich entscheiden lässt, ist man oft nicht bereit, die Verantwortung dafür zu tragen.

Magdalena61 hat geschrieben:Wer "fest stehen" will, muss in der Lage und fähig sein, Ziele formulieren und Entscheidungen treffen zu können.
Ich denke, man muss sich einfach bewusst sein, dass man als erwachsener Mensch für sein eigenes Handeln verantwortlich ist. Dass man das nicht einfach abschieben kann auf jemand anderes. Dass man die Folgen tragen muss für sein Tun.

Ziele suchen und finden kann man auch mit Hilfe von anderen Menschen. Für die Entscheidung, welches Ziel man wählt, ist man selbst verantwortlich, auch wenn man die Entscheidung abschiebt.

Abischai
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#7 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von Abischai » Di 14. Jan 2014, 00:23

closs hat geschrieben:..."Ist meine Entscheidung INHALTLICH noch richtig?"...
Ja, natürlich hast Du damit Recht. Das ist die andere Seite, die es auch zu bedenken gilt. Ich hatte z.B. mal eine Lebensversicherung, hochdotiert, dazu eine echte BU-Versicherung, ebenfalls hochdotiert. Die habe ich nach vielen Jahren gekündigt.
Auch habe ich viele Glaubensgewohnheiten und den Umgang mit Geschwistern, deren Versammlungen zu besuchen mir früher heiliges Gebot war, abgeschnitten.

Ich bin in der Hinsicht unberechenbar.

Aber ich bin nicht schnell, sondern sehr langsam und träge in solchen Entscheidungen. Was ich tue ist also einer beständigen Korrektur unterworfen, den selben Fehler mache ich selten zweimal. Und Entscheidungen die so gereift sind, korrigiere ich in Fahrtrichtung zum Himmel hin, aber ich widerrufe niemals etwas, gehe nie zurück, es sei denn ich bin von der Notwendigkeit dazu überzeugt, das kam aber bisher noch nie vor.

In meinem Leben habe ich schon vielen Menschen "mein Wort" gegeben. Und die sollen sich darauf verlassen können, daß diese meine Entscheidung keinem Wandel unterworfen ist, daß sie auch nach 20 Jahren ungeachtet des Wandels der Sympathie und evtl. Wegfalles des ursprünglichen Grundes, noch gilt, so etwa wie man seinen Kindern in der Wiege zusagt, man werde immer für sie dasein.

Das ist die andere Seite der Medaille.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

closs
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#8 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von closs » Di 14. Jan 2014, 00:42

Abischai hat geschrieben:so etwa wie man seinen Kindern in der Wiege zusagt, man werde immer für sie dasein.
Da sind wir uns ähnlich. - Auch unsere Kinder gehören zu den immer weniger Werdenden, die zeit ihres Lebens immer nur eine Mutter und einen Vater hatten - allerdings gibt es das bei uns auf dem Dorf bei den Alteingesessenen noch relativ oft.

Allerdings muss ich auch hier wieder einmal auf mein Steckenpferd zurückkommen, dass "Entscheidung" Folge von Erkenntnis ist. - Denn einem "entschiedenen" Ja-Wort geht voraus, dass man von der Richtung (natürlich nicht im Detail) her weiß, warum man es tut - also geistig verwurzelt ist. - In diesem Sinne sind "Entscheidungen" im modernen Sinne in der Regel eher oberflächliche Übungen - eigentlich sind in diesem Sinne wahrscheinlich die Mehrzahl der Ehe-Versprechen im geistigen Sinne ungültig.

Denn unter "Entscheidung" versteht man heute, dass man für die Vertragsdauer dazu steht, den Vertrag aber jederzeit kündigen kann. - Daran ändert auch nicht, dass es in der Kirche heißt "bis dass der Tod Euch scheide" - das wird sehr oft eher unter sentimentalen Gesichtspunkten gesagt ("Ich liebe Dich sooooooooooo sehr, dass ich lieber sterben würde, als mich von Dir zu trennen *schneuz* *romantik* *ist DAS aber rührend*") - Aber man nimmt es nicht ernst.

Dazu kommt, dass allein das Wort "Entscheidung" heutzutage zu gesellschaftlichen Plus-Punkten führt: "Ich MUSSTE entscheiden, meine Frau zu verlassen, weil ich mir sonst nicht hätte treu bleiben können *mutig* *bewunderungswürdig* *selbst-bestimmt*". - Insofern sind die Grundlagen von "Entscheidung" heute selten geistiger Natur, sondern ganz umgekehrt gegen-geistiger Natur. - Und trotzdem sind diejenigen, die diese Entscheidungen subjektiv (!) unschuldig - sie kennen es nicht anders. - Das ist Kultur bzw. Kultur-Verfall.

Pluto
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#9 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von Pluto » Di 14. Jan 2014, 00:57

closs hat geschrieben:Allerdings muss ich auch hier wieder einmal auf mein Steckenpferd zurückkommen, dass "Entscheidung" Folge von Erkenntnis ist. - Denn einem "entschiedenen" Ja-Wort geht voraus, dass man von der Richtung (natürlich nicht im Detail) her weiß, warum man es tut - also geistig verwurzelt ist. - In diesem Sinne sind "Entscheidungen" im modernen Sinne in der Regel eher oberflächliche Übungen - eigentlich sind in diesem Sinne wahrscheinlich die Mehrzahl der Ehe-Versprechen im geistigen Sinne ungültig.
Ich glaube, das ist eine zu starke Verallgemeinerung denn —
Nicht jede Ehe endet in einem Rosenkrieg. Nur 50%. :mrgreen:
Dabei vergisst man allzuschnell, dass die restlichen 50% der Ehen halten, nicht wahr?

Man kann nun antworten, dass früher mehr Ehen hielten, aber das ist falsch, denn das betrifft nur die Scheidungsrate, und die ist kein Maßstab für das Glück einer Ehe.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#10 Re: Entscheidungen treffen

Beitrag von closs » Di 14. Jan 2014, 01:10

Pluto hat geschrieben: die Scheidungsrate ... ist kein Maßstab für das Glück einer Ehe.
Das ist natürlich richtig. - Und ich will auch gar nicht einen auf "heilig" tun - es gab auch in meiner langen Ehe Krisen-Zeiten, die anfällig gewesen wären, wenn genau in dieser Zeit die "falsche" Person aufgetaucht wäre.

Mir geht es eher darum, dass unsere gesellschaftliche Ausrichtung zunehmend auf "Selbstverwirklichung" gepolt ist - und das ist meistens kurz- bis mittel-fristig, aber nicht lang-fristig angelegt - und: Die Leute können gar nichts dafür. - Du wirst nicht erleben, dass ich auf jemandem mit dem Finger deuten werde - auch wenn er 7 Mal geschieden ist. - Jeder trägt sein Kreuz.

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