Wenn es die Administratoren "gesetzlich" erlauben, kann ich mich jetzt auch als "Janina" im Forum anmelden - aber was soll das?Janina hat geschrieben:Eine Ehe kann ja jetzt seit einer Woche aus zwei beliebig genetisch ausgestatteten Personen bestehen, und dann ist das Wort "Ehe" dafür eben da.
Aber "Ehe" ist traditionell und theologisch semantisch mit "Mann und Frau" gemeint - natürlich kann man das ändern. - Man kann auch per Gesetz "Promotion" auf "Gesellenbrief" semantisch verändern - das geht alles. - Meine Frage ist: Warum tut man das?Janina hat geschrieben:Mutterschaft ist auch nicht abhängig vonm Ehestand.
Und da ist immer mehr mein Verdacht, dass es hier um "Neusprech" im Sinne von "1984" geht (übrigens ein sehr lohnendes Buch).
Der Maßstab in der deutschen Sprache ist das, was sich seit Bestehen der deutschen Sprache getan hat - und die gab es halt im 2.Jt.v.Chr noch nicht.SilverBullet hat geschrieben:Nur beachtest du nicht, dass es schon jahrtausendelang anders verankert war, bevor dein „jahrtausendlang“ aktiv wurde.
Mir geht es um Sprache - es geht um die Frage, warum man einen semantisch klar definierten Begriff, der in dieser Definition weiterhin bestehen bleibt, gleichzeitig mit einem anderen semantischen Inhalt belädt. - Weil das nicht das erste Mal ist, würde ich hier von einem aktiven Interesse an Polysemen sprechen - oder eben an "Neusprech" im Sinne von "1984".SilverBullet hat geschrieben:Geht es dir überhaupt um „Ehe“ oder willst du eine Art „Sexualhoheit“ verteidigen?
In meinem etymologischen Wörterbuch steht dazu auch "Mann und Frau" - und "Mann und Frau" war traditionell verbunden mit "Familie". - Es ist eine neue Erscheinung des 20. Jh., dass "Mann und Frau" nur sexuelle Gemeinschaft bedeutet.SilverBullet hat geschrieben:Wo steht da etwas von „Wunsch Kinder zu bekommen“?
Es ist keine ZUSATZ-Erfindung, sondern bis vor kurzer Zeit der sprachliche Usus der deutschen Sprache gewesen - welche aus einer abendländischen Kultur entstanden ist, die wiederum christlich geprägt ist. - So wie halt die jüdische Kultur jüdisch geprägt ist.SilverBullet hat geschrieben:Wozu brauchst du hier überhaupt Beispiele, es ist sonnenklar, dass du eine religiöse Zusatzerfindung ins Spiel bringen möchtest
Es wäre doch der Sprachklarheit dienlich gewesen, staatliche Verbindungen als "Lebensgemeinschaften" zu bezeichnen.