Magdalena61 hat geschrieben:Die Kirche kann natürlich ihre eigene Definition von "Toleranz" erarbeiten und festlegen. Wenn sie sich zu weit von ihren Wurzeln entfernt, dann riskiert sie halt, dass Jesus dann irgendwann nicht mehr mit im Boot sitzt-- der steigt einfach aus= Laodicea.
Die Anspielung zu Laodicea verstehe ich nicht, aber ja: es kann schon mal sein, dass der Heilige Geist so gar nicht mehr weht an gewissen Häusern, auf deren Tür "christliche Kirche" geschrieben steht.
Sehr oft ist der Grund, dass zu sehr am Buchstaben alter Gesetze geklebt wird, die wir heute sowieso kaum mehr richtig verstehen und in einen Kontext einordnen können, aber das Grundlegende - die Liebe - wird vergessen.
und die Liebe ist einfach. Sie stellt nicht Kataloge auf von Leuten, die Hilfe und Anerkennung verdienen, und andern, die sie nicht verdienen - sie liebt wie die Sonne - grosszügig und überreichlich und ohne dass sich jemand diese Liebe durch irgend ein besonders erwartetes Verhalten verdienen müsste.
Gnade übertüncht nicht großzügig die Sünde, sondern Gnade deckt auf, überführt und reinigt von Sünde.
Richtig. Bleibt zu hoffen, dass dies jeweils am richtigen Ort geschieht. Gerade eben bei jenen, die ihre *Liebe* abhängig machen von formalen Kriterien, was zur Folge hat, dass die echte Liebe weg ist.
Jesus: verzeihe nicht sieben mal, sondenr sieben Mal siebenundsiebzig mal - immer wieder. So oft es sein muss
Paulus: die Liebe ist langmütig und sanft, sie bläht sich nicht auf, sie sucht nicht das Ihre...
Dieser Jesus, der die religiöse Elite seines Volkes mit wenig schmeichelhaften Prädikaten bedachte, wird es nicht tolerieren, wenn die "christliche Kirche" grundlegende Richtlinien, z.B. die Qualifikation eines Ältesten betreffend "uminterpretiert" und denjenigen Gläubigen, die hier Bedenken anmelden, Intoleranz, das Ausleben persönlicher Abneigungen, Engstirnigkeit, Legalismus und so weiter vorwirf-- um berechtigte Einwände/ Kritik abzuweisen, abzuwürgen.
Jesus hatte die Hohepriester nie dafür kritisiert, was sie an ihrem Körper alles so machtne, ob sie Bart trugen oder nicht, ob sie bestimmte Gewänder trugen oder nicht.
Was er aber ausführlich und immer wieder kritisiert hatte, war: der Mangel an Liebe. Das Kleben an den Buchstaben des Gesetzes, aber da die Liebe fehlte, war es hohl und leer, was sie taten.
Wenn eine Person als Mann als Gemeindeleiter als geeignet gefunden wurde, sehe ich keinen Grund, warum dies als Frau auf einmal anders sein sollte. Es wurden schliesslich die Geschlechtsteile operiert und nicht das Gehirn weggeschnitten!
Worin ganz konkret das Problem bestehen könnte, mal abgesehen davon, dass es gewissen Leuten nicht gefallen könnte, darauf warte ich noch immer.
Vergeblich aber verehren sie mich, weil sie Lehren vortragen, die Menschengebote sind.«
Stimmt. Das göttliche Gebot ist die Liebe - das Mitgefühl mit andern Wesen, die Empathie, die Hilfsbereitschaft.
Wer lange genug die Frau seines Nächsten begehrt, der ist sich seiner Sache dann auch irgendwann sehr sicher. Wer lange genug Alkohol konsumiert, der ist sich sicher, dass er ihn braucht und ohne diesen nicht mehr leben kann (will). Womit er übrigens Recht hat, denn die Sucht bewirkt einen zunehmenden Verlust der Selbstkontrolle.
Warum sollte dies vergleichbar sein mit einem Identitätskonflikt?
Sexuelle Identität wählt man nicht aus, man hat sie. Es war in vielen Kulturen durchaus normal und üblich, dass es Männer gab, die im Gender als Frau lebten, und umgekehrt. Heute ist eben die technische Möglichkeit der Operation dazu gekommen.
so what?
Warum sollte dies Gott weniger gefallen als Blinddarmoperationen, oder gentechnisch veränderte Baumwolle, oder Computer?
Wer eine verkehrte Einstellung nicht grundsätzlich hinterfragen und sich nicht davon distanzieren will, der verliert so nach und nach alle Handlungsfreiheit, er wird zum Knecht der Sünde.
Wenn sie denn verkehrt ist.
.... vergiß es. Ein Blinder kann keinen Blinden führen. Pfarrer Zwölfer konnte nicht einmal sich selbst helfen... er bringt das Leben seiner Familie und seiner Gemeinde(n) in Unordnung... nein, unter "erfolgreicher, kompetenter Seelsorge" stelle ich mir etwas anderes vor.
Du kennst Details aus ihrem Familienleben? Bist du also persönlich mit ihr bekannt?
Ausserdem gab's da noch was: "ich bin nicht gekommen, um den Frieden zu bringen, sondern das Schwert" - was ich interpretiere als: Harmoniesucht um des nicht-Streitens willen ist keinesfalls im Sinne von Jesus. In seinem Sinne ist, Probleme auf dem Tisch zu legen und sie mit dem scharfen Schwert der Analyse und des Wortes zu zerlegen, bis die Sache völlig klar und offen da liegt.
"Unordnung in die Gemeinde bringen" muss nicht per se schlecht sein, oder absolut zu vermeiden sein. Unordnung kann auch sehr produktiv sein, und zu grösserer Liebe führen.
Liebe barbara, eine ausgesprochene Abneigung habe ich gegen fahrlässige bzw. auf mich teilweise sogar feindselig wirkende WERTUNGEN meiner Motivation und Person. Auf solch einer Basis vergeht mir die Lust am Diskutieren, denn davon hatte ich in den letzten Jahren mehr als genug

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nun, dann sag doch einfach, was Sache ist und wo das Problem genau liegt. Mit dem, was ich weiss - aufgrund des Threads hier und des von dir verlinkten Artikels - kann ich in dem Widerstand hier tatsächlich nichts anderes sehen als eine Reaktion, die aufgrund von persönlichem Widerwillen erfolgt und dann noch mit ein paar Bibelzitaten garniert wird als Rechtfertigung.
Wenn ich eventuell mehr Zusammenhänge wüsste, würde ich eventuell meine Meinung ändern.
Aber was in der Öffentlichkeit abgeht und auf das Denken und auf das Urteil der Gemeinde Einfluß nehmen und diese prägen wird, das ist mir nicht egal.
Die Gemeinde wird das überleben. Sich damit auseinandersetzen und daran wachsen. Das ist Leben und ich sehe nichts Schlimmes daran.
grüsse, barbara