Ehe für alle

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
closs
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#331 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Mi 9. Aug 2017, 20:42

Pluto hat geschrieben:Gesetzlich wird Eheschließung politisch festgelegt und läuft unter dem Begriff "Zivilehe". Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Kirchen unter dem Begriff "kirchliche Ehe" am alten Verständnis festhalten wollen.
Darauf wird es herauslaufen, und es ist keine schlechte Lösung. - Aber "Lebensgemeinschaft" versus "Ehe" wäre gescheiter gewesen - schon, um zu zeigen, dass eine Zivil-Ehe (auch zwischen Mann und Frau) erst mal überhaupt nichts mit Kirchlicher Ehe zu tun haben muss.

Pluto hat geschrieben:Sakramente beruhen auf Dogmen und Traditionen. Ob die Kirche es kann, weiß ich nicht. Auf jeden Fall will sie nicht.
Sie kann es wirklich nicht - das betrifft auch Homosexualität. - Und "nicht-können" heißt nicht "Wir würden gerne, dürfen aber wegen der Dogmen nicht", sondern "Dogmen hin oder her - es geht auch ohne Dogmen nicht".

Der Grund liegt darin, dass Sexualität und (potentielle) Vermehrung aus religiöser wesensmäßig verbunden sind - man kann sie also nicht trennen. - Man könnte das weiter erklären, aber dazu hatten wir schon einen Thread.

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Magdalena61
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#332 Re: Ehe für alle

Beitrag von Magdalena61 » Mi 9. Aug 2017, 23:42

Hemul hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Ich habe mich nicht nur auf das Gesetz des Mose bezogen sondern auch mehrfach Gottes Ansicht im NT wie z.B. im Römer oder Korintherbrief aufgezeigt. Leider-leider versuchst auch Du diese klaren unmissverständlichen Aussagen der Schrift zu verwässern. :thumbdown:
Die Verse in den Briefen an die Römer und an die Korinther erscheinen mir nicht so "klar", wie andere sie sehen (wollen). Man kann nicht Bibelverse zur Norm erheben, wenn sie die eigene Meinung/ die eigenen Absichten bestätigen, aber andere Verse, die gleichwertig sind, einfach ignorieren.
Wer aus dem NT ein, im Falle des Zuwiderhandelns mit Verdammnis belegtes Verbot der Homoehe ableiten will, der möge bitte ab sofort den Genuß von Blut in jeglicher Form unterlassen. O.k., die ZJ sind da im Gegensatz zu den meisten anderen Christen konsequent, aber-- sie essen auch Schweinefleisch?
Meine Güte-jetzt bitte ich Dich aber? :o Was hat denn die Homoehe mit dem Genuss von Schweinefleisch zu tun? Gar nix.
Aber doch :D . Beides findet im AT keine Zustimmung bzw. stößt auf offene Ablehnung.
Das Gesetz Mose ist ein Gesetz zum (Über-)leben, auch zur Sicherung des Fortbestehens eines Volkes.

Dieses Gesetz hat dem Volk Israel- allen, die sich daran gehalten haben, und meines Wissens sollten "Fremdlinge" es auch respektieren- das Überleben ermöglicht, mittlerweile etwa 3000 Jahre lang.
Und warum sollten ZJ kein Schweinefleisch essen dürfen?
Weil's immer noch [d]unrein[/d] ungesund ist.
:roll: Der heilige Geist hat es ihnen gem. Apostelgeschichte 15:28+29 u. 21:25 jedenfalls doch überhaupt gar nicht verboten:
Das geht noch weiter. Der Vers 21 wird einfach weggelassen?
Apg. 15,21 (SLT): Denn Mose hat von alten Zeiten her in jeder Stadt solche, die ihn verkündigen, da er in den Synagogen an jedem Sabbat vorgelesen wird.
"Sagt ihnen (den Heiden) mal das Wichtigste, und den Rest werden sie dann mit der Zeit auch noch verinnerlichen, denn Mose wird ja am Sabbat in den Synogogen jeder Stadt vorgelesen."--
Ein Verbot von Schweinefleischgenuss für Christen lese ich hier aber nicht heraus-Du etwa? :roll:
Ein Gebot, Schweinefleisch zu konsumieren ist aber auch nie gegeben worden. Die ersten Christen waren Juden, denen musste man das nicht extra sagen.
Wenn zeitlose Feststellungen des AT für uns nicht relevant sind, dann können wir das AT eigentlich entsorgen.
Es geht um die Gesundheit, welche eng verbunden ist mit geistlicher Stärke. Aber auch ganz klar um medizinische Prophylaxe.

"Speise wird uns nicht vor das Gericht Gottes bringen", schreibt Paulus in 1. Kor. 8,8. Daraus kann man aber nicht ableiten, dass man sich als Gläubiger hinsichtlich der Nahrung einfach über den offenbarten Willen Gottes hinwegsetzen kann und soll. Gott hat ja Gründe, zu warnen oder gar zu verbieten.
Und was oder wer alles z.B. von Gott der Unzucht zugeordnet wird geht doch unmissverständlich wie folgt aus Römer 1:26-28 hervor:
26 Weil die Menschen Gottes Wahrheit mit Füßen traten, gab Gott sie ihren Leidenschaften preis, durch die sie sich selbst entehren: Die Frauen haben die natürliche Sexualität aufgegeben und gehen gleichgeschlechtliche Beziehungen ein. 27 Ebenso haben die Männer die natürliche Beziehung zur Frau mit einer unnatürlichen vertauscht: Männer treiben es mit Männern, ohne sich dafür zu schämen, und lassen ihrer Lust freien Lauf. So erfahren sie die gerechte Strafe für ihren Götzendienst am eigenen Leib. 28 Gott war ihnen gleichgültig; sie gaben sich keine Mühe, ihn zu erkennen. Deshalb überlässt Gott sie einer inneren Haltung, die ihr ganzes Leben verdirbt. Und folglich tun sie Dinge, mit denen sie nichts zu tun haben sollten.
:wave:
Dazu hatte ich mich schon geäußert, meine ich.

Die Homoehe ist nicht das Ideal der Bibel für menschliches Zusammenleben.

Von Ungläubigen kann man nicht erwarten, dass sie die Maßstäbe der Bibel kennen, schätzen, ernst nehmen. Die Hausordnung gilt für alle; ist für alle verbindlich, die zum Haus gehören.

Es gewittert leider, es wird immer heftiger. Ausgerechnet jetzt. :(
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Janina
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#333 Re: Ehe für alle

Beitrag von Janina » Do 10. Aug 2017, 07:20

closs hat geschrieben:Machen wir es praktisch: Im Duden steht zur Zeit:

1. gesetzlich [und kirchlich] anerkannte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau
2. gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft, die sich an der Ehe orientiert


Sind das jetzt ZWEI Bedeutungen oder ist es eine?

Neu (ersetzt 1. und 2.): gesetzlich anerkannte auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft von zwei mündigen Menschen.

closs hat geschrieben:Aber "Lebensgemeinschaft" versus "Ehe" wäre gescheiter gewesen - schon, um zu zeigen, dass eine Zivil-Ehe (auch zwischen Mann und Frau) erst mal überhaupt nichts mit Kirchlicher Ehe zu tun haben muss.
Das ist seit Bismarck schon so.

Pluto
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#334 Re: Ehe für alle

Beitrag von Pluto » Do 10. Aug 2017, 09:35

Magdalena61 hat geschrieben:Meine Güte-jetzt bitte ich Dich aber? :o Was hat denn die Homoehe mit dem Genuss von Schweinefleisch zu tun? Gar nix.
Aber doch :D . Beides findet im AT keine Zustimmung bzw. stößt auf offene Ablehnung.

Magdalena61 hat geschrieben:Das Gesetz Mose ist ein Gesetz zum (Über-)leben, auch zur Sicherung des Fortbestehens eines Volkes.
Allerdings entstanden sie zu einer Zeit, da es keine Kühlschränke gab, und Hygiene noch nicht bekannt war. Auch nimmt sie keine Rücksicht auf die sich verändernden moralischen Vorstellungen im stets fortschreitenden kulturelle Umfeld.

Magdalena61 hat geschrieben:
Und warum sollten ZJ kein Schweinefleisch essen dürfen?
Weil's immer noch [d]unrein[/d] ungesund ist.
Da halte ich dagegen: in der heutigen Zeit gibt es Kühlschränke, die den Verzehr von Schweinefleisch unbedenklich machen. Das größte gesundheitliche Problem heute, ist nicht das Fleisch, sondern das darin enthaltene Fett.

Versteh mich nicht falsch: Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn du Schweinefleisch aus persönlichen Gründen ablehnst. Doch von einem Verbot für Christen kann nun mal keine Rede sein.

Magdalena61 hat geschrieben:Ein Gebot, Schweinefleisch zu konsumieren ist aber auch nie gegeben worden.
Das nicht, aber das Verbot wurde aufgehoben... Siehe Markus 7,19-20

Magdalena61 hat geschrieben:Wenn zeitlose Feststellungen des AT für uns nicht relevant sind, dann können wir das AT eigentlich entsorgen.
Ja. Denn es steht für heutigen Ohren und Augen so viel sinnloses drin. Aber es ist nun mal ein Teil der Schrift. Ohne AT, wäre das NT viel schwieriger verstehen.

Magdalena61 hat geschrieben:Es geht um die Gesundheit, welche eng verbunden ist mit geistlicher Stärke. Aber auch ganz klar um medizinische Prophylaxe.
Das ist mE eine unhaltbare Behauptung.

Magdalena61 hat geschrieben:Die Homoehe ist nicht das Ideal der Bibel für menschliches Zusammenleben.
Schon klar. Aber die Zeiten ändern sich, und mit ihnen auch die moralischen Empfindungen der Menschen.

Magdalena61 hat geschrieben:Von Ungläubigen kann man nicht erwarten, dass sie die Maßstäbe der Bibel kennen, schätzen, ernst nehmen. Die Hausordnung gilt für alle; ist für alle verbindlich, die zum Haus gehören.
Deshalb hat Jesus die Essensregeln in Markus, Kapitel 7 aufgehoben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#335 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Do 10. Aug 2017, 09:38

Janina hat geschrieben:Neu (ersetzt 1. und 2.): gesetzlich anerkannte auf Dauer angelegte Lebensgemeinschaft von zwei mündigen Menschen.
Gesetzlich - aber nicht im Verständnis eines Großteils der Bevölkerung - und zwar nachhaltig. - Hier wird auf Dauer eine Schere zwischen gesetzlicher Definition und Definition vieler Menschen aufgemacht.

Pluto
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#336 Re: Ehe für alle

Beitrag von Pluto » Do 10. Aug 2017, 09:57

closs hat geschrieben:Gesetzlich - aber nicht im Verständnis eines Großteils der Bevölkerung - und zwar nachhaltig. - Hier wird auf Dauer eine Schere zwischen gesetzlicher Definition und Definition vieler Menschen aufgemacht.
So ist das halt in einer Demokratie.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#337 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Do 10. Aug 2017, 10:16

Pluto hat geschrieben:So ist das halt in einer Demokratie.
Das wird doch anerkannt - es würde auch anerkannt werden, wenn die Verbindung von Wurst und Kühlschrank gesetzlich als "Ehe" bezeichnet werden würde - aber die Leute verstehen mehrheitlich halt TROTZDEM etwas anderes darunter.

Pluto
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#338 Re: Ehe für alle

Beitrag von Pluto » Do 10. Aug 2017, 10:44

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:So ist das halt in einer Demokratie.
Das wird doch anerkannt - es würde auch anerkannt werden, wenn die Verbindung von Wurst und Kühlschrank gesetzlich als "Ehe" bezeichnet werden würde
:lol:
Seitdem es in den USA legal ist, heiraten Menschen jetzt ihre Haustiere...

https://dogs.thefuntimesguide.com/marry_your_pet/
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#339 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Do 10. Aug 2017, 11:17

Pluto hat geschrieben:Seitdem es in den USA legal ist, heiraten Menschen jetzt ihre Haustiere...
Genau - und deshalb finde ich es nicht gut, dass ein christlich besetzter und fundamental-theologisch nicht veränderbarer Begriff, der bisher auch säkular galt, semantisch ganz anders besetzt wird, anstatt ein anderes Wort dafür zu wählen. - In 50 Jahren werden ver-orwellschte Menschen nicht mehr zwischen "Mann und Frau" und "Wurst und Kühlschrank" unterscheiden können.

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sven23
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#340 Re: Ehe für alle

Beitrag von sven23 » Do 10. Aug 2017, 12:41

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Seitdem es in den USA legal ist, heiraten Menschen jetzt ihre Haustiere...
Genau - und deshalb finde ich es nicht gut, dass ein christlich besetzter und fundamental-theologisch nicht veränderbarer Begriff, der bisher auch säkular galt, semantisch ganz anders besetzt wird, anstatt ein anderes Wort dafür zu wählen. - In 50 Jahren werden ver-orwellschte Menschen nicht mehr zwischen "Mann und Frau" und "Wurst und Kühlschrank" unterscheiden können.
Das ist Unsinn. Ich denke aber, dass sich die Aufregung mit der Zeit legen wird. So, wie Menschen sozialisiert werden, so werden sie Dinge als normal oder unnormal empfinden. Dafür gibt es historisch gesehen unzählige Beispiele.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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