Ehe für alle

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
Helmuth
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#311 Re: Ehe für alle

Beitrag von Helmuth » Fr 4. Aug 2017, 14:44

Pluto hat geschrieben: Ich kann Homosexualität genauso wenig nachvollziehen wie du, aber ich akzeptiere, dass es Menschen gibt, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Homosexualität ist eine Präferenz, so wie ich Schokoladeneis lieber habe als Erdbeereis. Sie ist nach psychologisch/medizinischen Erkenntnissen NICHT heilbar. Man hat schon alles mögliche versucht: von Hormonbehandlung bis zur chirurgischen Kastration (bei Männern).
Schon mal gut, dass du es nicht nachvollziehen kannst - Hopfen und Malz :thumbup: - ich glaube auch, dass es sich nicht um eine Krankheit handelt, daher man nicht medizinisch daran herangehen kann. Das wäre so als würde man auch Betrüger und Räuber medizinisch behandeln können.

Es ist wie ich es sehe eine Haltung, eine Einstellung, die aber auch wie ich vermute milieubedingt gefördert wird. Normale Paare erziehen keine Kinder in diese Richtung. Das Umfeld trägt daher dazu bei. Und darauf sollten Eltern achten.

Da es nicht fortpflanzungsfähig ist, so hat es zumindest rein biologisch keine Zukunfstperspektive. Dass du als Nichtchrist an die Sache liberaler herangehst kann ich verstehen. Die Abartigkeit einer Gesellschaft ist halt leider erst im Endstaium erkennbar, dann wenn es aber für viele bereits zu spät ist.

Daher die klaren biblischen Warnungen wie seinerzeit Sodom und Gomorrha. Du glaubst daran nicht? Das ist aber dein Problem, Gott hat die Warnungen dennoch längst niederschreiben lassen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

JackSparrow
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#312 Re: Ehe für alle

Beitrag von JackSparrow » Di 8. Aug 2017, 22:02

closs hat geschrieben:Aber genau so ist es mit "Ehe" eben auch: Denn ab sofort bedeutet "Ehe":
1) Lebenslang versprochene Verbindung zwischen Mann und Frau mit Kinderwunsch.
Den bildungsferneren Anteilen des Volkskörpers müssen ja nicht zwangsläufig alle Bedeutungen dieses Wortes bekannt sein.

Wenn ein Mann gern mit acht Frauen und fünf Männern zusammenleben möchte, dann entspricht diese Konstellation jedenfalls einer etymologisch zulässigen Verwendung des germanischen Wortes "Ehe". Im Bibel-Hebräisch mag das vielleicht anders sein, aber wir leben eben in Mitteleuropa und damit in einem indogermanischen Sprachgebiet.


Helmuth hat geschrieben:Das wäre so als würde man auch Betrüger und Räuber medizinisch behandeln können.
Durchaus interessant, wie du deine homosexuellen Mitbürger mit Betrügern und Räubern gleichsetzt.

Es ist wie ich es sehe eine Haltung, eine Einstellung, die aber auch wie ich vermute milieubedingt gefördert wird.
Kannst du Beobachtungsstudien vorlegen, die zwischen sozialem Umfeld und vermehrten Auftreten von Homosexualität eine Korrelation anzeigen?

Die Abartigkeit einer Gesellschaft ist halt leider erst im Endstaium erkennbar, dann wenn es aber für viele bereits zu spät ist.
Haben deine Studien einen besorgniserregenden Rückgang der Weltbevölkerung festgestellt, den du aufgrund weiterer Studien allein auf eine erhöhte Inzidenz von Homosexualität zurückführen konntest? Durch welche Methoden erlangtest du dein Datenmaterial? Wo kann ich deine Publikationen nachlesen?

closs
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#313 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Di 8. Aug 2017, 22:31

JackSparrow hat geschrieben:. Im Bibel-Hebräisch mag das vielleicht anders sein, aber wir leben eben in Mitteleuropa und damit in einem indogermanischen Sprachgebiet.
Halten wir fest: Die letzten 2000 Jahre sind kulturell mehr germanisch als jüdisch-christlich geprägt - meinst Du es so?

JackSparrow
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#314 Re: Ehe für alle

Beitrag von JackSparrow » Mi 9. Aug 2017, 09:08

closs hat geschrieben:Die letzten 2000 Jahre sind kulturell mehr germanisch als jüdisch-christlich geprägt - meinst Du es so?
Wie bereits erwähnt, hatte das Wort selbst noch zu Luthers Zeiten höchstwahrscheinlich nicht die heutige Bedeutung.

Am anderen Ende des Spektrums haben wir Kognate in den nichtgermanischen Sprachen: griechisch aion, lateinisch aevum, spanisch era = "Ära", aus denen sich lustigerweise sowohl die genaue Bedeutung von "Ehe" als auch die genaue Bedeutung der biblischen "Ewigkeit" ableiten lässt (gleiche Wurzel)...

closs
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#315 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Mi 9. Aug 2017, 09:16

JackSparrow hat geschrieben:Am anderen Ende des Spektrums haben wir Kognate in den nichtgermanischen Sprachen: griechisch aion, lateinisch aevum, spanisch era = "Ära", aus denen sich lustigerweise sowohl die genaue Bedeutung von "Ehe" als auch die genaue Bedeutung der biblischen "Ewigkeit" ableiten lässt (gleiche Wurzel)...
Alles sehr interessant - aber es ändert doch nichts an der SEMANTISCHEN Bedeutungs-Geschichte - im Klartext: Seit 3000 Jahren gibt es in der jüdisch-europäischen Tradition EINE anerkannte sexuelle Beziehungsform, die "Ehe" genannt wird (seitdem dieses Wort in den deutschen Sprachraum vorgedrungen ist).

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sven23
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#316 Re: Ehe für alle

Beitrag von sven23 » Mi 9. Aug 2017, 09:37

closs hat geschrieben:
JackSparrow hat geschrieben:Am anderen Ende des Spektrums haben wir Kognate in den nichtgermanischen Sprachen: griechisch aion, lateinisch aevum, spanisch era = "Ära", aus denen sich lustigerweise sowohl die genaue Bedeutung von "Ehe" als auch die genaue Bedeutung der biblischen "Ewigkeit" ableiten lässt (gleiche Wurzel)...
Alles sehr interessant - aber es ändert doch nichts an der SEMANTISCHEN Bedeutungs-Geschichte - im Klartext: Seit 3000 Jahren gibt es in der jüdisch-europäischen Tradition EINE anerkannte sexuelle Beziehungsform, die "Ehe" genannt wird (seitdem dieses Wort in den deutschen Sprachraum vorgedrungen ist).
Was sind schon 3000 Jahre im Vergleich zu den lezten 300000 Jahren? Da wußte die Menschheit auch noch nichts von "jüdisch-christlicher" Tradition, und hat trotzdem gelebt, geliebt, gelitten und sich fortgepflanzt, ob mono- oder polygam. Es wird auch immer so getan, als sei das kleine Ziegenhirtenvolk auf dem kleinen Wüstenhügel der Nabel der Welt gewesen. Das war und ist mit Sicherheit nicht so.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#317 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Mi 9. Aug 2017, 11:36

sven23 hat geschrieben: Da wußte die Menschheit auch noch nichts von "jüdisch-christlicher" Tradition, und hat trotzdem gelebt, geliebt, gelitten und sich fortgepflanzt, ob mono- oder polygam.
"Polygam" war meines Wissens auch im AT nicht ausgeschlossen - darum geht es nicht. - Es geht um sexuelle Lebensgemeinschaften auf prinzipiell nicht fortpflanzungs-fähiger Ebene.

Wie auch immer: Das ändert nichts daran, dass die letzten 3000 Jahre jüdisch-christlich geprägt waren - und natürlich kann man etwas ganz anderes daraus machen - aber warum ausgerechnet dazu dasselbe Wort "Ehe" benutzen?

Meine Kritik ist hier nicht weltanschaulicher Natur, sondern linguistischer Natur: Warum erzeugt man eine ganz andere Bedeutung für ein Wort, das in alter Bedeutung bestehen bleiben wird, weil dessen Inhalte unverändert relevant sind? - Ich finde es einfach umständlich, wenn man reden muss in Mustern wie "Altsprech-Geist"-"Neusprech-Geist"/"Altsprech-Bewusstsein" - "Neusprech-Bewusstsein"/"Altsprech-Ehe" - "Neusprech-Ehe". - Furchtbar kompliziert.

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#318 Re: Ehe für alle

Beitrag von sven23 » Mi 9. Aug 2017, 12:45

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Da wußte die Menschheit auch noch nichts von "jüdisch-christlicher" Tradition, und hat trotzdem gelebt, geliebt, gelitten und sich fortgepflanzt, ob mono- oder polygam.
"Polygam" war meines Wissens auch im AT nicht ausgeschlossen - darum geht es nicht. - Es geht um sexuelle Lebensgemeinschaften auf prinzipiell nicht fortpflanzungs-fähiger Ebene.
Und trotzdem hat es Homosexualität immer schon in der Natur gegeben, bis heute.

closs hat geschrieben: Wie auch immer: Das ändert nichts daran, dass die letzten 3000 Jahre jüdisch-christlich geprägt waren - und natürlich kann man etwas ganz anderes daraus machen - aber warum ausgerechnet dazu dasselbe Wort "Ehe" benutzen?
Sagen wir mal so: eher vom christlichen Antijudaismus.

closs hat geschrieben: Meine Kritik ist hier nicht weltanschaulicher Natur, sondern linguistischer Natur: Warum erzeugt man eine ganz andere Bedeutung für ein Wort, das in alter Bedeutung bestehen bleiben wird, weil dessen Inhalte unverändert relevant sind? - Ich finde es einfach umständlich, wenn man reden muss in Mustern wie "Altsprech-Geist"-"Neusprech-Geist"/"Altsprech-Bewusstsein" - "Neusprech-Bewusstsein"/"Altsprech-Ehe" - "Neusprech-Ehe". - Furchtbar kompliziert.
Weil Gesellschaften und Sprache sich schon immer verändert haben. Wenn es eine Konstante in der menschlichen Kultur gibt, dann die Veränderung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#319 Re: Ehe für alle

Beitrag von closs » Mi 9. Aug 2017, 12:59

sven23 hat geschrieben:Und trotzdem hat es Homosexualität immer schon in der Natur gegeben, bis heute.
Natürlich - ja und? - Hier geht es um "Ehe" und wie dieses Wort (oder Worte, die durch "Ehe" ersetzt wurden) semantisch besetzt war.

sven23 hat geschrieben:Weil Gesellschaften und Sprache sich schon immer verändert haben. Wenn es eine Konstante in der menschlichen Kultur gibt, dann die Veränderung.
Warum sollte ich Dich ab heute "Pluto" nennen, nur weil sich Sprache verändert? - Vielleicht finden sich soviele Anhänger, dass Dich am Ende die Mehrheit "Pluto" nennt - aber in Altsprech wirst Du immer "Sven" genannt werden. - Was soll der Zirkus?

Pluto
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#320 Re: Ehe für alle

Beitrag von Pluto » Mi 9. Aug 2017, 13:08

closs hat geschrieben:Warum sollte ich Dich ab heute "Pluto" nennen, nur weil sich Sprache verändert? - Vielleicht finden sich soviele Anhänger, dass Dich am Ende die Mehrheit "Pluto" nennt - aber in Altsprech wirst Du immer "Sven" genannt werden. - Was soll der Zirkus?
Sprache beruht auf einem Konsens in der Bevölkerung und um Verständigung. Alte Worte fallen weg und werden vergessen; neue Worte kommen hinzu.

Aber hier geht es ja nicht einmal um sprachliche Veränderungen, sondern lediglich um die Erweiterung eines Begriffs. —
Ich muss hier fragen: Was soll der Zirkus?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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