Christen und Sexualität

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
Ehe & Familie, Partnerschaft & Sexualität, Abtreibung, Homosexualität
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Demian
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#261 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Demian » Do 4. Jul 2013, 13:47

Anders rum: wenn man ständig kontrollieren will ( was überhaupt?! ), besteht die Gefahr eines Kontrollwahns. Wohin das gesellschaftlich zu Ende gedacht führt, hat George Orwell ausgiebig beschrieben. ;)

Magdalena61 hat geschrieben:Der Verlust der Selbstkontrolle versklavt den Menschen.

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Demian
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#262 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Demian » Do 4. Jul 2013, 13:53

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Janina
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#263 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Do 4. Jul 2013, 14:00

Demian hat geschrieben:Anders rum: wenn man ständig kontrollieren will ( was überhaupt?! ), besteht die Gefahr eines Kontrollwahns.
Und genau DAS ist die Sucht.

closs
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#264 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Do 4. Jul 2013, 14:28

Janina hat geschrieben:Dann kann man auch "begehrliche Blicke nachwerfen" dazu zählen.
Christlich ist da was dran - wenn wir beide uns begegnen, ich würde gerne mit Dir schlafen, bekomme aber einen Korb von Dir, bin ich im Geist fremdgegangen. -

Aber soweit wollte ich eigentlich gar nicht gehen: Belassen wir es doch einmal dabei, dass 400.000 Prostituierte davon leben, dass sie GV mit Männern haben, die in einer festen Beziehung stehen. - Ich verurteile das nicht, stelle aber fest, dass es definitiv unchristlich ist.

piscator
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#265 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von piscator » Do 4. Jul 2013, 14:44

Prostitution mag zwar unchristlich sein, aber es ist Tatsache, dass die Prostitution historisch gesehen zum Christentum gehört.

Das fängt damit an, das früher Nonnenklöster die reinsten Bordelle waren, geht über die Konkubinen der Päpste und endet damit, dass bei allen Konzilen, Zusammenkünften und wie man das sonst in der RKK nennt, neben den Klerikern ganze Heerscharen von Prostituierten anrückten, die dafür sorgten, dass es den geistlichen Herren an nichts mangelte. :mrgreen:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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Janina
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#266 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Janina » Do 4. Jul 2013, 14:58

closs hat geschrieben:Christlich ist da was dran - wenn wir beide uns begegnen, ich würde gerne mit Dir schlafen, bekomme aber einen Korb von Dir, bin ich im Geist fremdgegangen.
Was nur heißt, dass diese Begrifflichkeit völlig ungeeignet ist, einen Sachverhalt zu beschreiben. Was ich z.B. dabei denke und darüber schweige, taucht da schonmal in keiner Statistik auf. 8-)
Und eine Prostituierte ist der sicherste Weg des "Outsourcing", den es überhaupt gibt. Noch nie ist ein Freier mit seiner Dienstleisterin durchgebrannt. Ich würde jeder überforderten Ehefrau empfehlen, ihren Gatten zum Bordell zu fahren, da ist wenigstens sicher, dass er keine Dummheiten macht.

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Lamarck
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#267 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Lamarck » Do 4. Jul 2013, 16:02

Hi Pluto!

Pluto hat geschrieben: Das := kommt nur in der Programmierkrücke die sich Pascal nennt, vor. In einer richtige Sprache wie C gibt es so was nicht — es wäre verschwenderisch, zwei Zeichen zu verwenden, wo eins genügt.

':=' := 'def.' = 'definiert als' = 'gdw' = 'genau dann, wenn'




Cheers,

Lamarck
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„If you can’t stand algebra, keep out of evolutionary biology.” (John Maynard Smith)

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closs
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#268 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von closs » Do 4. Jul 2013, 19:09

Janina hat geschrieben:Und eine Prostituierte ist der sicherste Weg des "Outsourcing", den es überhaupt gibt.
Pragmatisch absolut richtig - persönlich moralisiere ich da nicht.

Janina hat geschrieben:Was nur heißt, dass diese Begrifflichkeit völlig ungeeignet ist, einen Sachverhalt zu beschreiben.
Da sind wir beim Hauptproblem: die Besetzung von Begriffen. Deshalb habe ich (hoffentlich) hinzugefügt: "aus christlicher Sicht". Strenggenommen müssten wir bei jedem Thread eine Begriffs-Definition machen, was jeder genau unter diesem oder jenem Begriff versteht. Mal OT: Etwa der "Bildungs-"Begriff hat sich in den letzten Jahrzehnten vollkommen geändert: Das was man heute "Bildung" nennt, hieß früher "Ausbildung". Das, was man früher "Bildung" nannte, gibt es so gut wie nicht mehr. Und so spricht man nebeneinander vorbei, wenn so unterschiedliche Inhalte mit EINEM Wort kommuniziert werden. - So ähnlich ist es auch, wenn Inhalte säkular oder christlich verwendet werden (jetzt mal ganz ohne Wertung gemeint).

Abischai
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#269 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Abischai » Fr 5. Jul 2013, 15:12

Iss schon richtig was Du schreibst.

Der Teufel kippt die Begriffscontainer aus und füllt sie mit völlig anderen Inhalten, die zwar auf den ersten Blick ähnlich aussehen, damit es keiner so schnell merkt, aber eine ganz andere Zielrichtung haben.
Säkulares Beispiel:
Der "Patriot-Act" der USA. Man könnte jetzt versöhnlich denken: "Ah, Patriot, das muß gut sein". Aber in Wirklichkeit heißt das Ding " P.A.T.R.I.O.T-Act" und ist straff antipatriotisch. Jeder Buchstabe steht für einen Begriff, der zusammen dieses verschleiernde Wort ergibt. Man nennt das auch "wohlreden", eine Sache zurechtreden in "Schönsprech".

Weitere Beispiele dieser Begriffsumdeutungen sind:
Glaube, Liebe, Recht und "Gott" oder B.U.N.D.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Magdalena61
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#270 Re: Christen und Sexualität

Beitrag von Magdalena61 » Sa 6. Jul 2013, 00:45

piscator hat geschrieben:In der Glaubensgemeinschaft meiner jetzigen Partnerin sollte vor einiger Zeit das Thema "Sex vor der Ehe" thematisiert werden, in Predigten, Vorträgen und so genannten Workshops. Das Ganze kam nicht zustande, weil zum einen der Großteil der Gemeinde andere Sorgen hatte und zum anderen, weil einige "wichtige" Gemeindemitglieder anregten, man soll sich doch besser über (mangelnden) Sex in der Ehe unterhalten.
Vermutlich wäre das nicht gerade ein Fehler. Es scheint ja ein Problem zu sein, in dieser Gemeinde.

Wenn es um den theologischen Hintergrund geht, darum, falsche Zöpfe von dieser Seite her abzuschneiden, dann können Workshops sinnvoll sein und etwas bringen. Die Infos bleiben aber eher allgemein; das ist auch o.k. so, für Ehepaare mit langjährig gezüchteten Problemen sind solche Veranstaltungen jedoch nicht unbedingt geeignet.
Für solche Paare mit Veränderungswunsch wäre es wahrscheinlich besser, einen gläubigen Therapeuten zu konsultieren und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.
piscator hat geschrieben:Aus Gesprächen mit der großen Familie meiner Partnerin weiss ich, dass viele Frauen keinen Sex haben wollen, sie empfinden keine Lust dabei, es stösst sie aber, meist ekeln sie sich sogar davor. Das betrifft meist Frauen die heute zwischen 50 und 60 Jahren alt sind.
Das ist ein individuelles,also eher ein persönliches, und nicht unbedingt theologisches (geistliches) Problem.
Was denken und machen eigentlich die Männer dieser Frauen?
Für einen Mann wird es ja auch nicht gerade die größte Freude sein, wenn seine Frau keine Lust auf Eheliches hat. Ich vermute mal, es liegt nicht nur an den Frauen.
piscator hat geschrieben:Sei wuchs in einem extrem katholischen Landstrich auf, wo ihrt von Jugend an eingebläut wurde, dass alles unter der Gürtellinie "Pfui" ist. Aufklärung gab es weder in der Schule noch im Elternhaus. Wenn sie den Frauenarzt vor Ort auf Verhütungsmittel ansprach, ist der schnurstracks zu den Eltern gelaufen.
Irgendwann einmal muß jeder von uns erwachsen werden. Man kann nicht ein Leben lang die Eltern, die Familie, den Pfarrer, den Lehrer, den Partner oder ungünstige Verhältnisse für die eigenen Mankos und die fehlende Bereitschaft, sich diesen zu stellen, verantwortlich machen.
piscator hat geschrieben:Man sieht ja schon hier im Forum, wie leichtfertig oder besser gesagt, wie unterschwellig bösartig das Wort "Hure" gebraucht wird.
Das ist eine Definitionsfrage.
Jemanden eine "Hure" zu nennen, bedeutet im heutigen Sprachgebrauch eine Beleidigung. Eine "Hure" pflegt unmoralische und schnell wechselnde Beziehungen, die von der Gesellschaft verurteilt werden. Manchmal wird "Hure" auch als Synonym für den Begriff "Prostituierte" gebraucht.
In der Bibel meint "Hurerei" Ehebruch und/ oder sexuelle oder geistliche Untreue.
piscator hat geschrieben: Ich vermute mal, dass vor 30 oder 40 Jahren eine ledige junge Mutter nicht nur von der Gesellschaft, sondern auch von der RKK ausgegrenzt wurde.
Nein, ich nicht. Mit dem Vater meiner ersten beiden Kinder war nicht nicht verheiratet, sondern lebte mit ihm etwa zwei Jahre lang in "wilder Ehe". Das war in der Zeit, in welcher ich meinen Glauben aufgegeben hatte.
Von Seiten der Kirche (RKK) wurde mir zwar nicht gerade Begeisterung signalisiert, aber ich wurde auch nicht verurteilt oder ausgeschlossen. Im Gegenteil: Die haben mir sogar geholfen, mit einer finanziellen Zuwendung für die Babyausstattung. Mit der Gesellschaft war's dann schon etwas schwieriger... Anfang der 80ger :mrgreen: .

Ich verstehe eines nicht. Wenn sich jemand durch "die Kirche" eingeschränkt fühlt und eh nicht glaubt, warum kümmert der sich dann überhaupt um die Meinung irgendwelcher Christen?
Er kann doch nicht andere Leute für sein eigenes Versagen; für seine Unfähigkeit oder seine Weigerung, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um sich aus falschen Denk- und Verhaltensmustern zu lösen, verantwortlich machen.

Und wenn jemand gläubig ist, dann gelten die Richtlinien der Bibel. Die Totalverweigerung von Sex gegen den Willen des Partners ist von der Schrift her nicht gebongt. Wer zu Gott gehört, der kann doch darum bitten, dass dieser Bereich in seiner Ehe in Ordnung kommt. Gott wird dann schon handeln. Vielleicht heilt Er "einfach so"... vielleicht durch Informationen und die dadurch einsetzende Änderung des Denkens, das eine Entspannung der verkrampften Haltung nach sich zieht... vielleicht führt der Weg zu einem Therapeuten.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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