piscator hat geschrieben:Dann stelle dir mal vor, du heiratest und die Frau beschließt kurz nach der Heirat, keinen Sex mehr haben zu wollen, weil sie "das" nicht mag. Wahrscheinlich ist sie auch noch der Ansicht, dass wenn sie nichts von Sex hält,, dass dies eigentlich auch auf den Mann zutreffen könnte.
Hm, piscator, bei meinen Statements denke ich an "gewöhnliche Verhältnisse", an Singles mit Hoffnung auf Partnerschaft oder an Verheiratete, die diesen Teil ihres Ehelebens (lediglich) optimieren möchten und können, die aber vom Empfinden und vom Verhalten her eher dem Durchschnitt entsprechen.
Was du beschreibst... da fehlen mir die Worte; ich finde ein solches Verhalten einfach unmöglich. Man kann doch nicht einen Menschen heiraten, wenn man ihm grundlegende Informationen (eine merkliche Abweichung von der Norm) vorenthält, und man kann niemanden dazu zwingen, (und erst recht nicht mit der Bibel, falls es sich um Gläubige handelt),
gegen seinen Willen eine Josefsehe zu führen.
Sicher gibt es irgendwelche Gründe, die maßgeblich waren für die Entscheidung deiner Exfrau. Die "Norm" ist aber, dass ein Ehepaar GV
hat, das ist allgemein bekannt.
Unter diesen Umständen: Einer der Partner verweigert den GV und ist auch nicht dazu bereit, den Ursachen seiner Abneigung nachzugehen und eventuell eine Therapie in Anspruch zu nehmen-- hätte ein Katholik wahrscheinlich eine ziemlich reelle Chance, dass einem Antrag auf Annullierung seiner Ehe stattgegeben würde.
Was machst du dann als Mann?
Ich könnte es ihm nicht verübeln, wenn er eines Tages aus der Ehe aussteigt.
Und wenn man damit aufgewachsen ist, dass alles unter der Gürtellinie "pfui" ist, dann hast du auch ein gestörtes Verhältnis zur SB.
Die optimale Lösung ist SB dann aber auch nicht. Wenn ein Paar sich nicht gegenseitig anzieht, sondern dauerhaft auf Distanz bleibt, dann fehlt da doch etwas Elementares in der Ehe.
Wenn das Sexualleben zwischen Mann und Frau funktioniert, dann sollte SB überflüssig sein,
Bingo. So war da ja ursprünglich mal gedacht von Gott: Eine
exklusive, intime Gemeinschaft zwischen Mann und Frau-- eine (seelische und körperliche) Nähe, die man zu
keinem anderen Menschen hat.
Ich denke, Gott hat die Sexualität nicht erschaffen, damit seine Schäfchen total verzopft damit umgehen.

Deswegen reden wir ja darüber.
Wenn Christen ihre höchstpersönlichen Macken, Hemmungen, Komplexe, Einschränkungen, Vorurteile, Unzulänglichkeiten und ihre Inkompetenz ausleben und dann noch behaupten, "die Bibel schreibe das so vor", dann ärgert mich das wirklich. Weil es nicht stimmt.
Die Bibel negiert
nicht die Veranlagung und die Bedürfnisse des Menschen, sondern verlangt nur, dass alles geordnet zugeht. Daran finde ich nichts auszusetzen. Die Gesetze haben in erster Linie eine Schutzfunktion. Damit sich der Mensch nicht durch Fehlverhalten selbst ins Abseits manövriert und... für die Schwächeren, damit diese nicht von den Stärkeren gewissenlos ausgenützt werden.
LG