Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelligent

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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dagegen
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#21 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von dagegen » Mo 25. Nov 2013, 12:22

closs hat geschrieben:... schon im letzten Jahrhundert gab es Studien, denen nach mehr Protestanten gesellschaftlich durchschnittlich höhere Positionen innehatten als Katholiken - weil Katholiken spirituell in machen Felder spirituell anders ausgerichtet sind. - Berufliche Verwendungs-Bildung und geistige Bildung können sich komplett spreizen, also ganz andere Richtungen nehmen.

closs hat es schon gesagt, kann ich nur unterstützen. Die Staatsreligion in der zweiten Hälfte des 19.Jh. in Deutschland ist der Protestantismus, die Lutherische Landeskirche Preussens. Demzufolge wurden -These!- eben auch hörere Beamtenlaufbahnen, Universitätsprofessuren usw. mit Protestanten besetzt. Katholiken mussten dann vielleicht??? notgedrungen die Rolle der Dumpfbacken spielen. Es ist eben immer die Frage, wer wie ausgeschlossen wird.

Mir erschliesst sich übrigens die Methode der Studie, soweit aus dem Spiegelartikel ersichtlich, nicht.

Doof ist, wer sich um seine Familie und Freunde kümmert, gescheit ist, wer sich auch um nicht-genetisch verwandte Personen kümmert? Welchen Grund soll es geben, Intelligenz an solchen Kriterien festmachen zu müssen? Dass jemand, der sich auch um nicht-genetisch verwandte Personen kümmert, intelligenter sein soll als jemand, der sich nur im die Familie und die Freunde kümmert, ist eine methodische Voraussetzung, die ihrerseits keinerlei Grundlage hat. Mal abgesehen davon, dass familiäre Bande auch immer nicht-genetischer Natur sind.

Pluto
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#22 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Pluto » Mo 25. Nov 2013, 13:10

closs hat geschrieben:
Malika hat geschrieben:Nun, es gibt ja viele Christen, die sehr gegen die Evolutionstheorie sind.
Dass Evolution als solche abgelehnt wird, habe ich vor meiner Forenzeit überhaupt nicht gehört. - Bei den Katholiken gibt es solche Diskussionen nicht.
Davon hatte ich früher auch nie gehört. Es wäre mich gar nicht in den Sinn gekommen, dass man die Evolution überhaupt anzweifeln könnte. Die allermeisten Christen hierzulande hinterfragen die Evolution nicht; und zwar nicht weil sie unkritisch sind, sondern weil die Evidenzen dafür einfach erdrückend sind.

Malika hat geschrieben:Da habe ich halt leider schon anderes gehört
Kann sein - das scheint mir aber von speziellen Glaubensgemeinschaften zu kommen.
Richtig. Der Kreationismus wird hauptsächlich von streng fundamentalistisch geprägten bibeltreuen Christen vertreten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#23 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Malika » Mo 25. Nov 2013, 13:48

Pluto hat geschrieben:Richtig. Der Kreationismus wird hauptsächlich von streng fundamentalistisch geprägten bibeltreuen Christen vertreten.

Wahrscheinlich kannte ich einfach zu viele davon. Und ich war einer, als Kind. ich wuchs mit dem Kreationismus auf und lernte erst in der Grundschule von der Evolutionstheorie, war aber in der Oberstufe mit absoluter Begeisterung dabei, als wir das in Biologie durchnahmen. Da schrieb ich die besten Noten, die ich in dem Fach überhaupt hatte.

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#24 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von closs » Mo 25. Nov 2013, 14:43

Pluto hat geschrieben: Der Kreationismus wird hauptsächlich von streng fundamentalistisch geprägten bibeltreuen Christen vertreten.
In diesem Satz stecken drei kritische Punkte (keine Kritik an Dich, sondern nur ein gutes Beispiel).

1) Es gibt einen Kreationismus-Begriff, wonach die Erde so um die 6000 Jahre als ist, UND es gibt eine Kreationismus-Begriff, wonach Gott der Schöpfer der Evolution ist. - In diesem Sinne bin ich auch Kreationist. - Mit anderen Worten: Sprachverwirrung pur.

2) "Fundamentalistisch" ist einerseits der bewusstlose Beton-Kopf UND andererseits derjenige, der auf ein festes Fundament für seine Äußerungen wert legt. - In diesem Sinne bin ich auch Fundamentalist - und Du bist auch einer, wenn Du als Fundament Deiner Welterklärung die naturwissenschaftliche Denkweise zugrunde legst. - Mit anderen Worten: Sprachverwirrung pur.

3) "Bibeltreu" ist einerseits derjenige, der die für einen Begriff notwendige jeweilige Buchstaben-Ansammlung eines Textes oder dessen Übersetzung als "Treue" versteht. - Andererseits versteht sich derjenige ebenfalls als bibeltreu, der dem Sinn der Bibel treu ist - also letztlich Gott treu ist. - Mit anderen Worten: Sprachverwirrung pur.

*ratlos bin* - Die einzige Lösung aus meiner Sicht: Man sollte diskutieren mit dem Gedanken "Was meint der andere?" und nicht "Wie kann ich den anderen falsch verstehen, ohne dass man mir was anhängen kann". - Denn die Sprache (Beispiele siehe oben) schafft es alleine nicht.

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#25 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Catholic » Mo 25. Nov 2013, 17:38

Das ist so wie mit dem Kirchen-/Christenkritiker,der mir mal im Gespräch sagte,dass er diese ganzen "fundamentalistischen Evangelikalen" nicht ausstehen könne.
Daraufhin habe ich ihm erläutert,dass es geschichtlich betrachtet einen Unterschied zwischen christlichen Fundamentalisten und christlichen Evangelikalen gibt,sofern man nicht (!) eh jeden Christen,der seiner Glaubensüberzeugung nach lebt,als Fundamentalisten betrachtet.
Er machte einen reichlich verdutzten Gesichtsausdruck.

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#26 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Scrypton » Mi 27. Nov 2013, 17:22

closs hat geschrieben:Es gibt einen Kreationismus-Begriff, wonach die Erde so um die 6000 Jahre als ist, UND es gibt eine Kreationismus-Begriff, wonach Gott der Schöpfer der Evolution ist.
Wo hast du diesen Unsinn schon wieder her?
Es gibt Kurzzeit- und Langzeit-Kreationisten, aber weder bei den einen noch bei den anderen schuf Gott durch Evolution.

Dann gibt es noch die Vertreter von Intelligent Design, die man teilweise gerne als Evolutions-Kreationisten bezeichnen kann, da manche von ihnen eben die Evolution nicht abstreiten.

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#27 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von closs » Mi 27. Nov 2013, 17:35

Darkside hat geschrieben:Wo hast du diesen Unsinn schon wieder her?
Aus Kreationisten-Threads - wusste doch vorher gar nicht, was da alles unterschieden wird.

Die RKK beispielsweise geht (selbstverständlich) von einem Schöpfergott aus UND versteht Evolution als Entwicklung der Schöpfung - nur nennt man sich nicht "Kreationist" - wird aber dann von anderen doch ab und zu so genannt.

Der Begriff "Kreationismus" scheint auf untaugliche Weise so zerfleddert sein, dass man jedesmal nachfragen muss, was derjenige, der ihn benutzt, damit meint.

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#28 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Pluto » Mi 27. Nov 2013, 20:45

dagegen hat geschrieben:Doof ist, wer sich um seine Familie und Freunde kümmert, gescheit ist, wer sich auch um nicht-genetisch verwandte Personen kümmert?
Wie bitte?
Wer soll diesen Unfug behauptet haben?

Mal abgesehen davon, dass familiäre Bande auch immer nicht-genetischer Natur sind.
Das ist so nicht richtig.
I.d.R. sorgt gerade die genetische Verwandtschaft massgeblich für die Bindung zwischen Verwandten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#29 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von dagegen » Do 28. Nov 2013, 11:34

Pluto hat geschrieben:
dagegen hat geschrieben: Doof ist, wer sich um seine Familie und Freunde kümmert, gescheit ist, wer sich auch um nicht-genetisch verwandte Personen kümmert?
Wie bitte?
Wer soll diesen Unfug behauptet haben?

Kanazawa hat geschrieben:Das Bewahren alter Werte ist ... Sache der Konservativen, die weniger intelligent sein sollen. ... Konservative würden sich vor allem um ihre Familie und Freunde kümmern, während Linke und Liberale auch ein Herz für fremde, ihnen genetisch nicht nahestehende Personen hätten, behauptet der Londoner Wissenschaftler. Dies sei in der Evolution eine neue Entwicklung.

Pluto hat geschrieben:I.d.R. sorgt gerade die genetische Verwandtschaft massgeblich für die Bindung zwischen Verwandten.

das ist ein überholter Eurozentrismus, den die ethnologische Forschung ausräumen konnte. Verwandtschaftliche Bande beruhen zwar sowohl auf Blutsverwandtschaft als auch auf Wahlverwandtschaft. Und gerade die Wahlverwandtschaft kann sehr weitreichend sein. Und im Erleben der Menschen können Wahlverwandtschaften eine ebenso grosse Rolle spielen wie Blutsverwandtschaft. Beispiel: in matrilinearen Gesellschaften fungiert der Ehemann lediglich als Genitor, seine Kinder wachsen beim Bruder seiner Frau auf, der damit die Vaterrolle übernimmt. Die Kinder haben somit eine engere Bindung zu ihm als zu ihrem Genitor. Das wird in den Fällen noch verstärkt, wo der Genitor, also der Ehemann, gar nicht im gemeinsamen Haushalt wohnt, sondern sich seinerseits um die Kinder seiner Schwester kümmert.

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#30 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Pluto » Do 28. Nov 2013, 12:29

dagegen hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:I.d.R. sorgt gerade die genetische Verwandtschaft massgeblich für die Bindung zwischen Verwandten.
das ist ein überholter Eurozentrismus, den die ethnologische Forschung ausräumen konnte.
Hast du auch eine Quelle oder einen Beleg für diese waghalsig spekulative Behauptung?

Ich meine viel mehr, dass Fakten stark für genetische Bande sprechen.
I would lay down my life for two brothers or eight cousins.
[J.B.S. Haldane, Biologe und Genetiker]
Weitere Artikel dazu:
http://en.wikipedia.org/wiki/Kin_selection
http://www.erin.utoronto.ca/~w3bio205/mammal_brain.pdf
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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