Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

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closs
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#131 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von closs » Do 3. Jul 2014, 23:58

Pluto hat geschrieben:Wenn es Auswirkungen hat auf die Natur, dann würde ich dir hier widersrprechen.
Ja - aber dann müsste die Naturwissenschaft sagen: "Hier scheint es einen Einfluss in unser Gebiet zu geben, das uns nicht betrifft". - Es sei denn, dieser Schöpfer wäre ein Bestandteil der Natur. Aber dann wäre er nicht transzendent.

Pluto hat geschrieben:t. Es ist eine philosophische Frage, aber dazu hat doch jeder ein Recht sich zu äußern, oder etwa ncht?
Privat schon, aber nicht in der Eigenschaft eines Naturwissenschaftlers - der "weiße Kittel" muss vorher ausgezogen werden.

Pluto hat geschrieben:In beiden Fällen würde der Biologe daraus schließen, dass die Existenz eines intelligenten Designers nur eine Behauptung der ID-ler war
Noch besser wäre, wenn die Biologie feststellen würde, dass es sich hier um einen Kommentar handelt, der nicht biologischer Natur ist - egal, ob dieser Kommentar zutreffend ist oder nicht.

Pluto
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#132 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Jul 2014, 00:25

closs hat geschrieben:aber dann müsste die Naturwissenschaft sagen: "Hier scheint es einen Einfluss in unser Gebiet zu geben, das uns nicht betrifft".
Warum?
Wenn sich etwas in der Natur auswirkt, dann kann der Naturwissenschaftler es untersuchen und beschreiben. — Das ist sein Job.
Wenn es keine Auswirkung hat, kann er auch das festhalten.
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es ist eine philosophische Frage, aber dazu hat doch jeder ein Recht sich zu äußern, oder etwa ncht?
Privat schon, aber nicht in der Eigenschaft eines Naturwissenschaftlers - der "weiße Kittel" muss vorher ausgezogen werden.
Ich verstehe nicht warum nur privat?
Warum sollte ein Mensch in seiner Funktion als Wissenschaftler nicht sagen dürfen, was er entdeckt hat?
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:In beiden Fällen würde der Biologe daraus schließen, dass die Existenz eines intelligenten Designers nur eine Behauptung der ID-ler war
Noch besser wäre, wenn die Biologie feststellen würde, dass es sich hier um einen Kommentar handelt, der nicht biologischer Natur ist - egal, ob dieser Kommentar zutreffend ist oder nicht.
Warum willst du eigentlich einem Naturwissenschaftler das Recht auf freie Meinungsäußerung verbieten, sei es als Wissenschaftler oder als freier Bürger?
Mir scheint du willst damit der Naturwissenschaft einen Maulkorb aufbinden. Das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#133 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von closs » Fr 4. Jul 2014, 01:01

Pluto hat geschrieben:Wenn sich etwas in der Natur auswirkt, dann kann der Naturwissenschaftler es untersuchen und beschreiben.
Da gibt es ein ganz anderes Problem: Alles, was man als äußeren Eingriff erklären kann, kann man auch ohne äußeren Eingriff erklären - oder verwerfen. - Ein beliebiges Beispiel:

Wenn ein Mensch freitag abends einen tennisball-großen Tumor sonstwo hat und dieser ist am Sonntag drauf weg, wird die Naturwissenschaft sagen: "Anekdote/nicht intersubjektiv nachweisbar/kein klinischer Nachweis erbringbar". - Die Naturwissenschaft wird sicherlich nicht sagen: "Da ist ein göttliches Wunder ins Dasein hinein geschehen". Zumal der göttliche Einfluss auf physikalisches Geschehen als solcher nicht falsifizierbar ist.

Pluto hat geschrieben:Warum sollte ein Mensch in seiner Funktion als Wissenschaftler nicht sagen dürfen, was er entdeckt hat?
Das soll er sogar. Aber in seiner Dienstzeit darf er nur physikalisch Beschreibbares entdecken - so wie ein Mathematiker keine Blumenzwiebel während der Dienstzeit zu finden hat (schlechtes Beispiel *lösch*).

Pluto hat geschrieben:Warum willst du eigentlich einem Naturwissenschaftler das Recht auf freie Meinungsäußerung verbieten, sei es als Wissenschaftler oder als freier Bürger?
Als Bürger kann der Naturwissenschaftler alles äußern. - Aber in seiner "Dienstzeit" als Naturwissenschaftler kann er nicht Meinungen loswerden, die nicht Gegenstand seiner Disziplin sind. - Stelle Dir mal vor, ich sollte in der Uni einen Vortrag über den Piccinisten-Streit in Paris halten (Musikgeschichte wäre das) und würde mit Hinweis auf freie Meinungs-Äußerung einen Vortrag über Flora und Fauna im westlichen Unterfranken halten.

Dieser Vortrag wäre sicherlich AUCH interessant - aber es ist disziplinlos (also undiszipliniert), ihn als musikgeschichtliches Thema zu behandeln. - "Flora und Fauna" gehört einfach nicht zur Disziplin "Musikgeschichte".

Und so ist es auch hier: Die Frage, ob die Welt von Gott geschaffen ist oder nicht, ist nicht per Beobachtung zu beantworten - somit "irrelevant" für die Naturwissenschaft". - Wiewohl es natürlich schon gut wäre, wenn Naturwissenschaftler ein Studium Generale zu philosophischen Fragestellungen und deren Beantwortung in den letzen (mindestens) 2000 Jahren hätten - auch um die Grenzen des eigenen Arbeitsbereichs zu erkennen.

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#134 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Pluto » Fr 4. Jul 2014, 01:37

closs hat geschrieben:Ein beliebiges Beispiel:
Wenn ein Mensch freitag abends einen tennisball-großen Tumor sonstwo hat und dieser ist am Sonntag drauf weg, wird die Naturwissenschaft sagen: "Anekdote/nicht intersubjektiv nachweisbar/kein klinischer Nachweis erbringbar". - Die Naturwissenschaft wird sicherlich nicht sagen: "Da ist ein göttliches Wunder ins Dasein hinein geschehen". Zumal der göttliche Einfluss auf physikalisches Geschehen als solcher nicht falsifizierbar ist.
Wenn der Mann am Freitag einen Tumor hatte, woher wusste er das? Ist es eine Diagnose eines Krankenhauses, dann existiert ein MRI-Scan oder Röntgen-Bild. Warum sollte es ein Problem sein, den Tumor anhand solcher Diagnosen nachzuweisen, wenn der tatsächlich vorhanden war, und nicht bloß Einbildung oder ein Muskelkrampf oder sonst was?
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum sollte ein Mensch in seiner Funktion als Wissenschaftler nicht sagen dürfen, was er entdeckt hat?
Das soll er sogar. Aber in seiner Dienstzeit darf er nur physikalisch Beschreibbares entdecken
Genau darüber reden wir doch...
Von einem physikalischen Phänomen, mit a priori unbekannter Ursache. Wenn der Wissenschaftler so was entdeckt, warum soll er das nicht ebenso sagen dürfen, wie wenn er eine ihm bekannte Ursache findet? Wichtiges Kriterium in der Wissenschaft ist nicht die Ursache (die oft unbekannt ist), sondern die Reproduzierbarkeit des Phänomens.
closs hat geschrieben:Und so ist es auch hier: Die Frage, ob die Welt von Gott geschaffen ist oder nicht, ist nicht per Beobachtung zu beantworten - somit "irrelevant" für die Naturwissenschaft".
So ist es nicht, denn der Wissenschaftler entdeckt im Rahmen seiner Arbeit ein natürliches Phänomen, wofür er keine Erklärung hat. Warum soll er über seine neugewonnene Erkenntnis schweigen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#135 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Scrypton » Fr 4. Jul 2014, 08:58

Hemul hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Welche Evolution hat wo was belegt ?
Es ist belegt, dass sich aus dem Homo x vor (meinetwegen) 1 Mio Jahren der Homo y vor (meinetwegen) 500.000 Jahren und daraus der Homo z vor (meinetwegen) 50.000 Jahren entwickelt hat,
Weißt du überhaupt was die Bibel hierzu sagt? :roll:
Die Bibel macht zur Evolution sowie zum Alter der Menschheit keine Aussagen. :)

Welche Belege der Evolutionstheorie willst du denn haben? Schließlich gibt es einige hunderte.
Sind dir Transitionalfossilien recht? Chronologische Altersdatierungen? Genetische Nachweise über z.B. die Verwandschaftsgrade?
Oder Beobachtungen aus der freien Natur sowie einiger Experimente?

Lustig übrigens: Du behauptest, Hintergrundwissen von Lönning zu besitzen, dennoch gehe ich jede Wette ein, dass du keinen einzigen Beleg anführen kannst welcher gegen die Evolutionstheorie spricht.
Also was soll das ganze?

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#136 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Janina » Fr 4. Jul 2014, 09:37

Hemul hat geschrieben:Deshalb halt ich auch im Gegensatz zu anderen auch meine Muhle wenn ich von tuten und blasen Zero Ahnung habe. :Smiley popcorn:
Na das wäre ja mal eine gute Idee. :thumbup: :clap:
(Was ist eigentlich tuten?)

Darkside hat geschrieben:Lustig übrigens: Du behauptest, Hintergrundwissen von Lönning zu besitzen, dennoch gehe ich jede Wette ein, dass du keinen einzigen Beleg anführen kannst welcher gegen die Evolutionstheorie spricht.
Oder noch lustiger: Schrott für einen Beleg halten. :lol:

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#137 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von closs » Fr 4. Jul 2014, 11:05

Pluto hat geschrieben:Wenn der Mann am Freitag einen Tumor hatte, woher wusste er das? Ist es eine Diagnose eines Krankenhauses
Das hatte ich vorausgesetzt.

Pluto hat geschrieben: Warum sollte es ein Problem sein, den Tumor anhand solcher Diagnosen nachzuweisen
Meine Story war eine andere: Der Tumro ist nachgewiesenerweise am Freitag so groß wie ein Tennisball und zwei Tage später komplett weg. - Wenn ein solcher Fall vorliegt, darf der Naturwissenschaftler NICHT von einem transzendenten "Wunder" sprechen, sondern muss sich auf naturwissenschaftliche Erklärungsmuster beschränken - privat dagegen darf er es für ein "Wunder" (im Sinne eines göttlichen Eingriffs) halten.

Pluto hat geschrieben:Wichtiges Kriterium in der Wissenschaft ist nicht die Ursache (die oft unbekannt ist), sondern die Reproduzierbarkeit des Phänomens.
Das ist sicherlich auch der wissenschaftlichen Methodik angemessen. - Transzendente Dinge, auch Wunder, sind aber eben NICHT reproduzierbar - das wiederum heisst nicht, dass sie nicht "der Fall wären". - "Sein" ist also auch dann möglich, wenn es per wissenschaftlicher Methodik nicht greifbar ist.

Pluto hat geschrieben:So ist es nicht, denn der Wissenschaftler entdeckt im Rahmen seiner Arbeit ein natürliches Phänomen
Wäre es aus Sicht der Wissenschaft ein natürliches Phänomen, dass ein transzendenter Gott die "Welt" geschaffen hat? Schließt sich "natürlich" und "transzendent" nicht aus?

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#138 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Scrypton » Fr 4. Jul 2014, 11:18

closs hat geschrieben:"Sein" ist also auch dann möglich, wenn es per wissenschaftlicher Methodik nicht greifbar ist.
Musst du diesen ohnehin unerheblichen Quark in JEDEM Thread wiederholen, in dem es um deine Spiritualität an sich sowieso nicht geht?
Irgendwann wird es tatsächlich langweilig.

Es zeigt nicht mehr und nicht weniger, als dass du deine behaupteten Seins-Vorstellungen von uns gerne als eventuelle Möglichkeit bestätigt haben willst.
Doch ALLES ist möglich, wenn man sich auf diese "Argumentation" einschießt, völlig egal, wie unsinnig es tatsächlich ist. So kommste nicht weiter.

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#139 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von closs » Fr 4. Jul 2014, 11:48

Darkside hat geschrieben:Es zeigt nicht mehr und nicht weniger, als dass du deine behaupteten Seins-Vorstellungen von uns gerne als eventuelle Möglichkeit bestätigt haben willst.
Es ist schlicht die Voraussetzung, dass man überhaupt interdisziplinär sprechen kann. - Stelle Dir mal vor, Du wolltest Dich als Bäcker mit einem Metzger unterhalten - unter der Voraussetzungen, dass es keine Würste gibt. :lol:

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#140 Re: Warum diskutieren Atheisten etc. mit gläubigen Christen?

Beitrag von Scrypton » Fr 4. Jul 2014, 11:53

closs hat geschrieben:Stelle Dir mal vor, Du wolltest Dich als Bäcker mit einem Metzger unterhalten - unter der Voraussetzungen, dass es keine Würste gibt. :lol:
Äpfel und Birnen... ;D

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