2Lena hat geschrieben:Das möchten alle Mamis. Aber sie haben meist die Wahl zwischen selbst aufräumen, wenn die Wohnung sauber sein muss oder den Frust-Ritt mit Gebrumm.

Ich schätze mal, meine Kids haben recht gute Nerven. Die würden notfalls auch in Pantoffeln zur Schule gehen, wenn sie ihre Outdoor- Schuhe nicht finden.Eine Nachbarin hat den Mülltipp viel Tage durchgehalten. Die Kinder pflegten an der Eingangstür die Schuhe einzeln hinzuschmeißen. Dann machten es die Eltern schlimmer noch und warfen ihre Schuhe dazu. Nach einer Woche Rumsuchen kamen die Kinder bettelnd zu den Eltern:
Könnt ihr nicht ...
Nein, also die Schuhe der Kids sind meist zivilisiert abgestellt, und ihre Mäntel hängen sie auch auf. Es geht mehr um die fehlende Motivation, das eigene Zimmer sauber und gemütlich zu halten.
Alles haben meine Großen nicht gerade übernommen, aber erstaunlich viel.Ich kann deine Erfahrung teilen, wie erstaunlich ist es doch, dass die Kinder alles abgeschaut hatten.
Eine wirksame *regelmäßige* Regel gab es früher im Dorf. Jeden Freitag wurde am Abend die Straße gekehrt. Jeden Samstag ein Kuchen gebacken. Zur festgesetzen Zeit gab es den Großputz. Um 9 Uhr mussten die Betten gemacht sein. Das kontrollierten die "Weiber", indem sie die Dorfstraße hinabblickten, ob nicht irgendwer da nicht mitmachte, die Betten am Fenster nicht lüftete.

Die Gemeinschaftsregeln vergangener Zeiten hatten ihre Vorteile, keine Frage. Ob sie immer sinnvoll waren?
Betten zum Fenster raushängen; das war nötig bei den Federbetten, die man nicht in der Maschine waschen kann. Heute ist das in vielen Häusern per Mietvertrag untersagt.
Die fortschreitende Entmündigung der Eltern durch den Staat trägt dazu bei, dass Kinder heutzutage ein ganz anderes Selbstbewußtsein entwickeln als noch vor 50 Jahren. Und wenn man dann als Exot (und als Christ) gegen die heutigen "Gemeinschaftsregeln" anschwimmen will, hat man es schwerer als früher, weil konservativ eingestellte Eltern nicht mehr kollektiv verstärkt, sondern zunehmend in Frage gestellt werden.
Vielleicht sollte ich die "Mülltherapie" partiell anwenden, z.B. in der Küche.

Eine Woche lang nicht aufräumen, nicht spülen... alles stehen lassen nach dem Kochen... warum eigentlich nicht?
LG