Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelligent

Leben in einer christlich geprägten Gesellschaft
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closs
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#11 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von closs » So 24. Nov 2013, 00:02

Münek hat geschrieben:da ist absolut nichts dran.
Woher willst Du das wissen? - Im übrigen kann man DAS Satanische auch als Negation des Göttlichen verstehen - dadurch ändert sich (erst mal) nichts. Dann ist ein Mensch eben nicht leichtes Opfer für DEN Satan, sondern für DAS Satanische. - Daran soll es nicht liegen.

Münek hat geschrieben: Nie trat er als Feind Gottes auf! Nie!
Das ist ein ganz anderes Thema - auch ich bin der Meinung, dass der Satan eine Funktionsgröße (egal ob personal oder nicht) ist. - Die Anti-These zum Göttlichen im Dasein (!) (nicht im göttlichen Sein) - weil es sonst die Dialektik zwischen gut und böse nicht geben könnte - die wiederum nötig ist, damit der Mensch BEWUSST erkenntnis-fähig wird. - Aus meiner Sicht ist der Satan/das Satanische eine teleologische Größe wie auch Leid und Wille. - Der zweite Tod ist der Tod des Tods - Dialektik ist weg.

Münek hat geschrieben:Gottes Allmacht schließt die Existenz eines solchen fast ebenbürtigen "Widergottes" absolut aus.
Sehe ich auch so.

Münek hat geschrieben:Die jüdische Theologie sieht Satan im Übrigen genauso.
Stimmt.
Zuletzt geändert von closs am So 24. Nov 2013, 00:07, insgesamt 1-mal geändert.

closs
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#12 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von closs » So 24. Nov 2013, 00:06

Catholic hat geschrieben:Geht aus den Studien auch hervor,auf welche Regionen sich die Aussage bezieht?
Aus meiner Erinnerung bezog sich das auf Deutschland. - Man hat (u.a.) festgestellt, dass mehr Führungsfunktionen von Protestanten besetzt waren.

Da müsste man natürlich weiter untersuchen - z.B: Ob das alles beeinflusst ist etwa von einer preußischen (protestantischen!) Tradition, die stärker auf gesellschaftliche Gestaltungs-Präsenz ausgerichtet war. - Insofern sind solche Studien nur Schlaglichter. - Trotzdem: Es wäre aus meiner Sicht KEINE Herabwürdigung der Katholiken, weil man in der Welt ganz einfach unterschiedliche Schwerpunkte setzen kann - und da könnten beim einen Gestaltungs-Präsenz, beim anderen spirituelle Präsenz im Mittelpunkt stehen.

Malika
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#13 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Malika » So 24. Nov 2013, 09:23

Münek hat geschrieben:Bei dem einfachen Mütterchen jedoch, das sonntäglich in seinem bayerischen
Heimatdorf auf der dritten Bank in der Dorfkirche mit Inbrunst und brüchiger
Stimme das "Nun danket alle Gott..." singt, hätte der Gehörnte weit mehr
"zu knacken". :engel:

Solche bodenständige Menschen besitzen eine "natürliche Immunität" gegen
gotteswidrige Attacken und Einflüsterungen des Leibhaftigen. Da will er sich
nicht schweißtreibend abarbeiten. :cry:

Genau solche Äußerungen finde ich schwierig. Mag daran liegen, dass ich Philosophie studiere, was manche Christen für schlecht halten, eben weil man zu viel fragt. Aber grundsätzlich sollte Gott durchaus auch einer höheren Intelligenz standhalten können (nein, ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mich dazuzähle, aber schon alleine aufgrunde meines Studienfachs werde ich eben oft dazugezählt) und einer höheren Bildung. Leider entsteht da bei manchen Christen eine gewisse Bildungsfeindlichkeit, die ich für schlecht halte, denn diese bedeutet ja eigentlich, dass unser allmächtiger Gott so klein ist, dass er nur für Dumme ist. Wer gebildet und intelligent ist, stellt zu viele Fragen und kommt deshalb vom Glauben ab. Das stimmt so aber nicht. Gerade z. B. C. S. Lewis kam als sehr gebildeter Mensch zum Glauben.

Ich verstehe z. B. auch nicht, warum es so schlimm sein soll, wenn die Kinder in der Schule über die Evolutionstheorie lernen. Als Christ sollte man sich auch mit Dingen auseinandersetzen können, die man selbst vielleicht nicht glaubt. Es ist gerade diese Bildungsfeindlichkeit, die Christen oft ein schlechtes Image einbringt.

closs
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#14 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von closs » So 24. Nov 2013, 10:27

Malika hat geschrieben:Mag daran liegen, dass ich Philosophie studiere, was manche Christen für schlecht halten, eben weil man zu viel fragt.
Keine Sorge - zu viel fragen, ist nicht auf dem Index. :lol:

Malika hat geschrieben:Aber grundsätzlich sollte Gott durchaus auch einer höheren Intelligenz standhalten können
Das tut er doch. - Das Problem ist ein anderes: Gott wird von denen verstanden, die ihn geistig (NICHT intellektuell) verstehen - dazu gehört auch das "alte Mütterchen". - Er wird auch von großen Philosophen (mindestens als Phänomen) verstanden - da ist Nietzsche ein sehr gutes Beispiel. - Er wird aber oft nicht von dem Halbzeug dazwischen verstanden.

Malika hat geschrieben:Leider entsteht da bei manchen Christen eine gewisse Bildungsfeindlichkeit, die ich für schlecht halte
Was ist "Bildung"? Meinst Du den modernen Bildungs-Begriff (= berufliche Befähigung)? Oder sprichst Du vom humboldtschen Bildungsbegriff) (= geistige, kulturelle Befähigung)?

Im übrigen stimmt das im 21. Jh. eh nicht. - Das Bildungs-Prekariat findet man beim religions-indifferenten BILDungs-Bürgertum.

Malika hat geschrieben:Ich verstehe z. B. auch nicht, warum es so schlimm sein soll, wenn die Kinder in der Schule über die Evolutionstheorie lernen.
Muss sogar so sein. - Die Schule soll naturwissenschaftliche Grundlagen vermitteln und nicht Spezial-Meinungen besonderer Glaubensgemeinschaften. - Übrigens: Die RKK zweifelt die Evolutionstheorien (im naturalistischen Kontext) überhaupt nicht an.

Malika hat geschrieben: Es ist gerade diese Bildungsfeindlichkeit, die Christen oft ein schlechtes Image einbringt.
Nur dass es diese Bildungsfeindlichkeit (im humboldtschen Sinn) bei den Christen gar nicht gibt - ich gehe sogar davon aus, dass in diesem Sinne Christen bildungs-freundlicher sind.

Diese Thematik kam doch nur deshalb auf, weil man Berufsbilder abgeklopft hat und aus dem (relativ geringen) Anteil der Besetzung von Spitzenjobs geschlussfolgert hat, dass Christen bildungsfeindlich seien. - Der Ansatz ist an sich Quatsch, weil Spitzenjobs in der Regel keine Bildung (im humboldtschen Sinne) voraussetzen.

Ich habe ein Leben lang mit solchen Leuten zu tun gehabt. Da gibt es wunderbare, wirklich gebildete Menschen - aber die Mehrzahl sind Karrieristen, die (im humboldtschen Sinn) eher überdurchschnittlich oft ungebildet sind. - Bei Bedarf einige Anekdoten. :lol: :lol: :lol:

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#15 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Malika » So 24. Nov 2013, 22:09

closs hat geschrieben:
Malika hat geschrieben:Mag daran liegen, dass ich Philosophie studiere, was manche Christen für schlecht halten, eben weil man zu viel fragt.
Keine Sorge - zu viel fragen, ist nicht auf dem Index. :lol:

Gut zu wissen! Nicht, dass ich jetzt plötzlich noch das Studienfach hätte wechseln müssen! ;)

closs hat geschrieben:Was ist "Bildung"? Meinst Du den modernen Bildungs-Begriff (= berufliche Befähigung)? Oder sprichst Du vom humboldtschen Bildungsbegriff) (= geistige, kulturelle Befähigung)?
Letzteres. Der moderne Begriff bedeutet nur, dass man sich selbst zum Humankapital macht, das auf dem Arbeitsmarkt möglichst gut verwertet werden kann. Das hat mit der eigentlichen Bildung wenig zu tun und hinterfragen soll man da ohnehin lieber nicht zu viel.

Malika hat geschrieben:Ich verstehe z. B. auch nicht, warum es so schlimm sein soll, wenn die Kinder in der Schule über die Evolutionstheorie lernen.
Muss sogar so sein. - Die Schule soll naturwissenschaftliche Grundlagen vermitteln und nicht Spezial-Meinungen besonderer Glaubensgemeinschaften. - Übrigens: Die RKK zweifelt die Evolutionstheorien (im naturalistischen Kontext) überhaupt nicht an.[/quote]

Nun, es gibt ja viele Christen, die sehr gegen die Evolutionstheorie sind. Aber die müssen doch eigentlich gerade lernen, sich damit auseinanderzusetzen! Warum sollten sie das nicht tun? Weil sich herausstellen könnte, dass da doch was dran ist? Dann kann es mit der Überzeugung vom Creationismnus nicht weit her sein.

closs hat geschrieben:Nur dass es diese Bildungsfeindlichkeit (im humboldtschen Sinn) bei den Christen gar nicht gibt - ich gehe sogar davon aus, dass in diesem Sinne Christen bildungs-freundlicher sind.

Da habe ich halt leider schon anderes gehört, manche stehen gerade der Philosophie und den Naturwissenschaften feindlich gegenüber und oft muss auch noch die Literatur dran glauben, denn Werke wie Gothes Faust oder von Edgar Allan Poe, wie viele andere, sind da eben tabu.

closs hat geschrieben:aber die Mehrzahl sind Karrieristen, die (im humboldtschen Sinn) eher überdurchschnittlich oft ungebildet sind. - Bei Bedarf einige Anekdoten. :lol: :lol: :lol:

Glaube mir, von denen kenne ich leider mehr als mir lieb ist. :?

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#16 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Demian » So 24. Nov 2013, 23:07

...
Zuletzt geändert von Demian am Mo 25. Nov 2013, 00:02, insgesamt 2-mal geändert.

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#17 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Demian » So 24. Nov 2013, 23:09

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#18 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von closs » Mo 25. Nov 2013, 01:19

Malika hat geschrieben:Nun, es gibt ja viele Christen, die sehr gegen die Evolutionstheorie sind.
Da muss man aber wirklich differenzieren. - Inzwischen weiss, dass auch Anhänger des Gedankens, hinter der Evolution stehe ein Schöpfer, als Kreationisten bezeichnet werden. - Undurchsichtig.

Malika hat geschrieben:Nun, es gibt ja viele Christen, die sehr gegen die Evolutionstheorie sind.
Dass Evolution als solche abgelehnt wird, habe ich vor meiner Forenzeit überhaupt nicht gehört. - Bei den Katholiken gibt es solche Diskussionen nicht.

Malika hat geschrieben:Da habe ich halt leider schon anderes gehört
Kann sein - das scheint mir aber von speziellen Glaubensgemeinschaften zu kommen.

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#19 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Demian » Mo 25. Nov 2013, 01:28

Vitella hat geschrieben: Bericht Spiegel:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 80956.html Konservative und religiöse Menschen haben hingegen einen geringeren Intelligenzquotienten. Erste Untersuchungen darüber sind fast hundert Jahre alt. In fast allen Studien stellten Forscher fest, dass religiöse Menschen einen geringeren IQ haben.

Ich verweise auf Enzenbergers Im Irrgarten der Intelligenz: Ein Idiotenführer ... "Intuitiv heftet man Freunden oder Kollegen schnell den semantischen Orden »hochintelligent« ans Revers, Intelligenz gilt neben Flexibilität und Teamfähigkeit als Kardinaltugend der Gegenwart. Wenn der subjektiv plausible Befund jedoch objektiviert werden soll, stößt man auf seltsame geometrische Figuren, Zahlenreihen und Listen mit Tieren, von denen eines angeblich nicht zu den anderen paßt. In seinem Essay setzt sich Hans Magnus Enzensberger mit der Geschichte und den Tücken der Verfahren auseinander, mit denen Psychologen seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts an der Vermessung der Intelligenz arbeiten. Er kommt zu dem Ergebnis: »Wir sind eben nicht intelligent genug, um zu wissen, was intelligent ist.«"

Quelle

Wenn der Glaube nicht zur Liebe führt, dann zum Gegenteil und das ist nun mal nicht Intelligent, oder.?.

Man kann "Intelligenz" so definieren, dass sie in besonderem Maße emotionale Intelligenz berücksichtigt, aber es scheint eher so zu sein, dass es viele verschiedene Intelligenzien gibt, die keineswegs miteinander im Einklang sein müssen. Ein Psychopath kann in einem bestimmten Bereich hochintelligent sein, während er im Bereich der Empathie völlig verkümmerte Fähigkeiten aufzuweisen hat. Um soetwas zu differenzieren hat man in der christlichen Psychologie die sieben Tugenden mit ihren verschiedenen "Todsünden" entwickelt. Lenin war sicherlich der Fall eines hochbegabten Menschen, der leider seinen Untugenden zum Opfer fiel.

Srinivasa Ramanujan, eines der größten Mathematikgenies, sagte, dass „eine Gleichung für mich keinen Sinn ergibt, wenn sie nicht einen göttlichen Gedanken zum Ausdruck bringt.“ - oder man denke an Goethe, Bach, Tolkien. Viele große Geister waren zugleich sehr spirituell. Für fundierten, tiefen und intelligenten Glauben gibt es genügend Beispiele. Für platten, mit Vourteilen und Dummheiten überladenen Unglauben auch - darum würde ich empfehlen mit keinen einseitigen Begriffen von "Intelligenz" und "Glaube" zu operieren.

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#20 Re: Intelligenz und Evolution, sind Gläubige weniger Intelli

Beitrag von Demian » Mo 25. Nov 2013, 02:16

Malika hat geschrieben: Genau solche Äußerungen finde ich schwierig. Mag daran liegen, dass ich Philosophie studiere, was manche Christen für schlecht halten, eben weil man zu viel fragt. Aber grundsätzlich sollte Gott durchaus auch einer höheren Intelligenz standhalten können (nein, ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mich dazuzähle, aber schon alleine aufgrunde meines Studienfachs werde ich eben oft dazugezählt) und einer höheren Bildung.

Ein sehr schönes Studienfach, mein Kompliment. ;) Wenn Philosophie von einem Glauben wegführt, dann nur von einem Glauben, der dem Leben ohnehin nicht standhält. Dann hat man den richtigen Glauben noch nicht gefunden.

Das stimmt so aber nicht. Gerade z. B. C. S. Lewis kam als sehr gebildeter Mensch zum Glauben..

Lewis ist ein sehr gutes Beispiel.

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