Magdalena61 hat geschrieben:
Man kann die für Partnerschaften geltenden Bedingungen vergleichen mit dem "Gesetz" (Gottes). Wenn dieses nicht nur aus Angst vor Strafe oder, weil "alle es so machen" eingehalten wird, sondern "ins Herz geschrieben" ist, also, aus Überzeugung verwirklicht/ gelebt wird, dann ist das eine ganz andere Grundlage für eine Partnerschaft als "aufgezwungene Regeln und Normen", mit denen man sich nicht wirklich identifizieren kann.
Richtig. Das Herz zählt.
Was aber auch bedeutet: Gesetze können das Herz nie ersetzen.
Und dann freundet man sich auch mit den weniger angenehmen Paragraphen des Gesetzes an, weil man weiß: Es ist ein Gesetz zum LEBEN-- wer diese Werte verinnerlicht und lebt, der wird Gewinn davon haben und zum Segen werden für seinen Partner/ seine Nächsten.
Doch auch hier: wenn's in Herz geschrieben ist, dann machst du es von allein - zum Beispiel, dass man sofort den Partner informiert, wenn man einen Fehler gemacht hat, und sei dieser Fehler noch so unangenehm, peinlich oder schmerzhaft - damit man es zusammen lösen kann. Auch hier: sowas äusserlich zu erzwingen bringt keinen Frieden, wenn das Herz nicht dabei ist.
Wenn dem so wäre, und es egal ist, wer im ersten Lebensjahr das Kind betreut, dann kann das jede Kinderkrippe leisten, in der engagierte Erzieher arbeiten. Egal, wie oft das Personal wechset.
Moment!
Kinder brauchen FESTE Bezugspersonen. Leute, die sie lieben, die beständig sind, verlässlich sind, die über Jahre und Jahrzehnte anwesend sind.
Aber das bedeutet eben nicht notwendigerweise, dass nur die genetischen Eltern diese Aufgabe erfüllen können. Es gibt und gab auch immer Waisenkinder, die ein gutes Zuhause fanden, bei Menschen, die nicht ihre leiblichen Eltern waren.
Nein, ein Baby braucht seine Eltern... und aufgrund der biologischen Disposition ist für die ersten Wochen und Monate die Mutter vorgesehen-- das Baby braucht EIN Gegenüber, ein "Du", an und mit dem es lernt, eine tragfähige Beziehung aufzubauen.
ja sicher, aber sobald es abgestillt ist, kann ein Mann genauso dieses "Du" sein.
Und es war auch häufig genug - früher, bei adligen Familien - dass Kleinkinder einer Amme gegeben wurden, also zB einer jungen Frau, die ihr eigenes Kind verloren hatten, und dass diese Kinder die nicht verwandte Amme eher als Mutter betrachteten und ihr vertrauten, als ihre leibliche Mutter.
Man muß nicht die Perversionen überbetonen und auch nicht von den Traditionen der eigenen Kultur ausgehen, wenn man sich ein Gesamtbild von einer Gesellschaft und der Rolle + der Lebensqualität der Frauen darin machen will.
Was heute in muslimischen Ländern geschieht, war noch bis vor fünfzig Jahren auch bei uns gang und gäbe: das Recht des Mannes auf die Erfüllung der "ehelichen Pflicht" in der Ehe (sprich: legale Vergewaltigung), das Recht des Mannes, der Frau das Arbeiten zu verbieten, das Recht des Mannes, über alles Geld der Familie zu verfügen...
grüsse, barbara