Religiöse Gemeinschaften

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
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SamuelB
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#1 Religiöse Gemeinschaften

Beitrag von SamuelB » Do 16. Sep 2021, 21:04

Was sind aus eurer Sicht die Vor- und Nachteile einer religiösen Gemeinschaft für den Einzelnen?

Ich finde es wichtig, sich mit anderen auszutauschen allein schon für neue Anregungen und damit man sich nicht festfährt. Das kann man aber auch, ohne irgendwo offiziell beizutreten. Gemeinschaften erwarten, dass man sich einbringt und Aufgaben übernimmt. Bis jetzt komme ich gut so zurecht, wobei es Gemeinschaften gibt, die ich interessant finde, die ähnliche Sichtweisen haben wie ich und die viele gute Ideen zum Thema haben.
Der Temple of Ascending Flame hat mehrmals im Jahr offene Projekte, an denen man auch als Nicht-Mitglied teilnehmen kann.
Falls ihr mal gucken wollt: http://www.ascendingflame.com/projects.html

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?


Wir sind ja hier alle sehr unterschiedlich, es soll nicht nur um christliche Gemeinschaften gehen, gerne natürlich auch.

Ruth
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#2 Religiöse Gemeinschaften

Beitrag von Ruth » Fr 17. Sep 2021, 13:44

SamuelB hat geschrieben:
Do 16. Sep 2021, 21:04

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Für mich sind dafür die verschiedenen Foren im Internet sehr aufschlussreich. Wobei ich mich allerdings auch da nur für solche interessiere, bei denen eine gewisse Ähnlichkeit zu erkennen ist, zu dem, was Grundlagen und Erfahrungen meines persönlichen Glaubens sind, so wie dieser sich in meinem Leben bisher entwickelt hat.

Die Gemeinschaften, welche sich im realen Umfeld befinden, sind allgemein zu sehr auf die eigenen Richtlinien fixiert, als dass man da Anreiz zum Umdenken finden kann. Und das betrifft nicht NUR die christlichen Seiten. Mir hat mal jemand gesagt, dessen Glaube sich auf Buddhismus UND Christsein begründet, dass er in der buddhistischen Gemeinschaften genauso abgelehnt wird, wie in der christlichen.

In Foren kann man weitgehenst anonym dabei sein, und deshalb wird man (zumindest anfangs), wenn man sich nicht selbst als zu einer bestimmten Gruppe zugehörig outet, meist noch akzeptiert. Oft zwar mit missionarischem Einsatz, aber dem kann man ja seine eigene Sichtweise entgegen setzen. Wenn man dann dort in einer "Schublade" landet, kann man sich abmelden und neu anmelden, um wieder eine Zeitlang anonym zu sein, und über Grundsätze und Erfahrungen des Glaubens reden. Für mich war das, zumindest die letzten 15 Jahre eine gute Option, um meinen Glauben an anderen Denkweisen zu überprüfen, in Frage stellen zu lassen und mich zu verändern.

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SamuelB
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#3 Religiöse Gemeinschaften

Beitrag von SamuelB » Fr 17. Sep 2021, 20:38

Ruth hat geschrieben:
Fr 17. Sep 2021, 13:44
Die Gemeinschaften, welche sich im realen Umfeld befinden, sind allgemein zu sehr auf die eigenen Richtlinien fixiert, als dass man da Anreiz zum Umdenken finden kann. Und das betrifft nicht NUR die christlichen Seiten.
Absolut nicht. Anscheinend zieht sich das überall durch.

Ruth hat geschrieben:
Fr 17. Sep 2021, 13:44
Mir hat mal jemand gesagt, dessen Glaube sich auf Buddhismus UND Christsein begründet, dass er in der buddhistischen Gemeinschaften genauso abgelehnt wird, wie in der christlichen.
Wo ging er dann hin? Hat er sich von beiden zurückgezogen? Eig müssten religiöse Gemeinschaften berücksichtigen und akzeptieren, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Religionen befassen, sich Gedanken machen und integrieren, was sie sinnvoll finden. Gemeinschaften, die starr an ihrer Richtung festhalten, sind auch nichts für mich.

Ruth hat geschrieben:
Fr 17. Sep 2021, 13:44
Oft zwar mit missionarischem Einsatz, aber dem kann man ja seine eigene Sichtweise entgegen setzen. Wenn man dann dort in einer "Schublade" landet, kann man sich abmelden und neu anmelden
Auf der gleichen Plattform? Mancher treibt das Spiel bis zum Äußersten. Hab ich mal so gehört. :lol:

Online-Diskussionen kann man gut als Übung nutzen, falls man im real life mit diesen Themen konfrontiert wird.
Ungünstig wäre, wenn einige User das Forum mit ihrer Sicht dominieren wollen und sie in der Gruppe auftauchen, wenn einer von ihnen iwo verwickelt ist.

Ruth
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#4 Religiöse Gemeinschaften

Beitrag von Ruth » Sa 18. Sep 2021, 11:26

SamuelB hat geschrieben:
Fr 17. Sep 2021, 20:38
Wo ging er dann hin? Hat er sich von beiden zurückgezogen? Eig müssten religiöse Gemeinschaften berücksichtigen und akzeptieren, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Religionen befassen, sich Gedanken machen und integrieren, was sie sinnvoll finden. Gemeinschaften, die starr an ihrer Richtung festhalten, sind auch nichts für mich.
Hier ging es auch um Foren, die speziell auf eine Religion ausgerichtet waren. Im realen Leben hat dieser User eine kleine Gemeinschaft gefunden, die Glauben leben und darüber reden können, indem man die Verrbindungen zueinander sucht und findet, anstatt gegen die Unterschiede zu kämpfen.
SamuelB hat geschrieben:
Fr 17. Sep 2021, 20:38
Auf der gleichen Plattform? Mancher treibt das Spiel bis zum Äußersten. Hab ich mal so gehört. :lol:
Stimmt ... solche gibt es auch. Kommt also immer drauf an, wer oder was einen antreibt, es so zu tun. Ich tat es immer nur zum Austausch und um zu lernen, den Menschen zu sehen und zu schauen, was dessen Glaube bewirkt. Immer nach dem Motto: Prüft alles und das Gute behaltet. Ich wurde auch nie rausgeworfen oder vermahnt. Bin immer freiwillig gegangen.

piscator
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#5 Religiöse Gemeinschaften

Beitrag von piscator » Mo 20. Sep 2021, 08:59

Manche religiösen Gemeinschaften haben nach meiner Erfahrung zwei Gesichter.  Das ist nicht abwertend oder negativ gemeint. 

Ein Beispiel:
Ich durfte gestern einer Konfirmation in der NAK beiwohnen. Alles wie gewohnt, die so genannten Amtsträger im schwarzen Anzug und der Gottesdienst schlicht, ernst und nach dem gewohnten Ablauf. Auf mich wirkt das starr, gezwungen und unpersönlich. 

Im persönlichen sind diese Leute ganz anders. Als Nichtglaubender werde ich nicht ausgegrenzt oder gar missioniert, im Gegenteil. Ich kann verstehen, warum viele Menschen bei der NAK sind. Auf der einen Seite bekannte Rituale,  auf der anderen Seite findet sich immer jemand, der ein offenes Ohr hat. Mein Mädel sagt immer, dass die Seelsorge nicht an der Kirchentür endet und sie manchmal beides braucht. Das zugegegen starre Ritual und die persönliche Ansprache. 

 
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