Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

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Ruth
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#141 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Mi 9. Dez 2020, 16:02

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
ich finde dein Leben sehr interessant und für die kleine Veränderung nächsten Monat bekommst du jetzt einfach schon mal meinen Glückwunsch (du darfst "das Türchen" aber erst aufmachen, wenn es so weit ist).
"Danke" kann ich ja schon mal heute sagen. Sonst vergesse ich es noch, wenn es soweit ist. ;)

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
Das stimmt, wir sind etwas abgekommen, obwohl, der "gewiefte Handwerker" kann ja aus allem etwas machen - mal sehen
:) ... dann bin ich ja mal gespannt, wie viele Handwerker sich hier angesprochen fühlen ;)
SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
D.h. du hast die Vergänglichkeit (und den Neuanfang) zu einem Lebenskonzept gemacht.
Das klingt jedenfalls viel netter, als so manche andere Leute meine Ortswechsel gerne bezeichnen. Etliche sehen darin ein weglaufen. Wenn es so wäre, würden die Dinge, vor denen ich weglaufen würde ja immer noch dort zu finden sein. Aber bisher habe ich noch keine davon wieder getroffen ;) Ich habe meine Veränderungen immer als Neuanfang verstanden. Eine Chance, alte Lasten loszulassen, um Neues zu entdecken.
SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
Das steckt im Grunde auch (ein wenig) in meiner Haltung, denn die aktuelle Beschäftigung wird enden und dann möchte ich darauf achten, dass ein neues Interesse startet usw. usf. bis ich dann am Ende "keine Zeit für das Ende von mir selbst habe".
Bestimmt kann man dies als "mein Fundament" ansehen.
Dazu wünsche ich dir dann auch viel Erfolg ... wenn es denn soweit ist.
Allerdings klingt für mich dieses Anliegen, dass du "keine Zeit für das Ende von dir selbst haben" schon auch ein wenig nach Stress. So als wenn du deine Zeitplanung bis oben hin vollpacken müsstest, um ja nicht ans Ende denken zu müssen. Aber wahrscheinlich sehe ich das auch wieder ein bisschen zu extrem.
SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
Darüber hinaus habe ich noch den Verdacht, dass ich in den letzten Lebensjahren (da sind wir beide noch weit weg davon) eine immer grössere Toleranz meiner eigenen Vergänglichkeit gegenüber entwickeln werde.
Wie sieht für dich eine größere Toleranz zur Vergänglichkeit aus? Dass du weniger dran denkst? Oder dass du dran denkst, und es dich nicht berührt?
Tatsächlich ist die Vergänglichkeit ja schon von Geburt an sichtbar. Auch Babys und junge Menschen können sterben, werden krank und kommen an den Rand des Todes. Jeder weiß eigentlich, dass das Ende von einem Augenblick zum anderen kommen kann.

Eigentlich wünsche ich mir sogar, dass wenn mein Ende kommt, ich die "Schwelle", welche zwischen den beiden Welten liegt, gar nicht mehr sehen muss. Von einem Augenblick zum anderen ... und drüben bin ich. Ganz egal, ob ich das "Drüben" bewusst wahrnehme oder nicht. Den Übergang würde ich gerne übergehen.

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
Vielleicht habe ich irgendwann die Einstellung "im Grunde alles gesehen zu haben".
Bei manchen Geschichten im AT der Bibel heißt es über den Tod eines Menschen: "er starb alt und lebenssatt"
Dieses "lebenssatt" sein wünsche ich mir. Nicht vergleichbar mit lebensmüde. Einfach satt und zufrieden und nichts besseres mehr erwartend. Das wäre ein gutes Ende, finde ich.

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
Die Idee der "Ewigkeit" scheint mir nicht wirklich ausformuliert zu sein (bestimmt geht das auch gar nicht).
Die Bezeichnung wird zwar meistens mit der Zeitmessung verbunden. Aber ich denke, "Ewigkeit" soll etwas ausdrücken, was gar nicht erklärbar ist, weil niemand es wirklich weiß, was das sein soll.

SilverBullet
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#142 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von SilverBullet » Mi 9. Dez 2020, 18:01

Lena hat geschrieben:Nicht ausformuliert
Einfach zu verstehen
Wunderschön
Ist das Jenseits (für dich) mit der "Weisheit Gottes", die in "1.Kor 2,9" angedacht ist, erfüllt?

---
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Ruth hat geschrieben:"Danke" kann ich ja schon mal heute sagen. Sonst vergesse ich es noch, wenn es soweit ist. ;)
OK, das darfst du :-) - Bitteschön.

Ruth hat geschrieben:Das klingt jedenfalls viel netter, als so manche andere Leute meine Ortswechsel gerne bezeichnen. Etliche sehen darin ein weglaufen.
Du bist doch nicht weggelaufen, sondern das war von A bis Z mutig - Hut ab.

Ruth hat geschrieben:Dazu wünsche ich dir dann auch viel Erfolg ... wenn es denn soweit ist.
Allerdings klingt für mich dieses Anliegen, dass du "keine Zeit für das Ende von dir selbst haben" schon auch ein wenig nach Stress. So als wenn du deine Zeitplanung bis oben hin vollpacken müsstest, um ja nicht ans Ende denken zu müssen. Aber wahrscheinlich sehe ich das auch wieder ein bisschen zu extrem.
Ich kann mich auch mit Entspannungsübungen beschäftigen, mit dem Streichen eines Gartenzauns, mit einer Aufmerksamkeitsübung im Wald, oder dem Hören von Musik und dem Schwelgen in Phantasie usw.
In den Themen, die ich mir heraussuche, muss ich nicht "der Beste" sein, weil das wäre ja wiederum total sinnlos - schön, wie sich dieser Kreis schliesst :-)

Ruth hat geschrieben:Wie sieht für dich eine größere Toleranz zur Vergänglichkeit aus? Dass du weniger dran denkst? Oder dass du dran denkst, und es dich nicht berührt?
Es gehört zusammen mit dem "alles gesehen zu haben".

Der Körper wird mehr und mehr nachlassen, aber es ist irgendwo in Ordnung, denn es wird dann erstaunlich sein, wie lange es gut gegangen ist.

Mein Denken wird an Qualität verlieren, aber auch das ist Ordnung, denn was soll ich mehr entdecken, als das, was ich bin: der Körper (das ist halt jetzt ganz aus meiner Nicht-Gläubigen-Perspektive gedacht - sorry). Selbst wenn ich meine Überlegungen in ein wirklich funktionierendes Modell umsetzen würde, so wäre es nicht unbedingt mehr als jetzt.

Meine Wünsche, meine Ziele werden abnehmen/nachlassen und vielleicht werde ich mehr und mehr zu einem einfachen Beobachten von Natur und Umwelt übergehen (was ja auch eine Beschäftigung ist).

Ruth hat geschrieben:Eigentlich wünsche ich mir sogar, dass wenn mein Ende kommt, ich die "Schwelle", welche zwischen den beiden Welten liegt, gar nicht mehr sehen muss. Von einem Augenblick zum anderen ... und drüben bin ich. Ganz egal, ob ich das "Drüben" bewusst wahrnehme oder nicht. Den Übergang würde ich gerne übergehen.
Du musst keine Angst haben, den Übergang hast du jeden Abend und jeden Morgen "vor dir": das Einschlafen und das Aufwachen.
Selbst wenn davor Schmerzen oder Schrecken liegen sollten, am Ende wird es ein Loslassen und Entspannen sein.

Ich bin mal aus einer Bewusstlosigkeit aufgewacht und das Sonderbare ist, ich kann mich daran erinnern.
Es war, wie wenn ich Stück für Stück (mehr und mehr) von mir und der Umwelt erkennen würde. Zuerst war ein Rauschen da, dann ist mir aufgefallen, das es ja ein rhythmisch wiederholendes Rauschen ist, dann war dies zum Teil meine Atmung(!) und letztlich, als ich wieder meine Lage, meinen Körper (Arme, Beine, Rücken, Kopf) im Raum verstanden habe, hörte ich das Radio spielen.
All das war eigentlich die ganze Zeit da, aber meine Wahrnehmung musste erst noch zustande kommen.

Selbst wenn es wegen der Umstände kein Einschlafen wie am Abend ist, dann musst du nur diesen Weg in umgekehrter Richtung entlang schauen - mehr wird es nicht sein.

Ruth hat geschrieben:Bei manchen Geschichten im AT der Bibel heißt es über den Tod eines Menschen: "er starb alt und lebenssatt"
Dieses "lebenssatt" sein wünsche ich mir. Nicht vergleichbar mit lebensmüde. Einfach satt und zufrieden und nichts besseres mehr erwartend. Das wäre ein gutes Ende, finde ich.
Ja, es wäre wundervoll einen Punkt zu erreichen, an dem man, wenn es Zeit ist, sagen kann "es ist in Ordnung, ich bin soweit"

Vielleicht gelingt es mir sogar in meiner letzten Beschäftigung, dass ich noch diese Einstellung einnehme.

Ruth hat geschrieben:Die Bezeichnung wird zwar meistens mit der Zeitmessung verbunden. Aber ich denke, "Ewigkeit" soll etwas ausdrücken, was gar nicht erklärbar ist, weil niemand es wirklich weiß, was das sein soll.
Stimmt, es soll nur etwas Gutes, etwas Schönes und Angenehmes sein.

Ruth
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#143 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Do 10. Dez 2020, 10:47

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 18:01
Du musst keine Angst haben, den Übergang hast du jeden Abend und jeden Morgen "vor dir": das Einschlafen und das Aufwachen.
Selbst wenn davor Schmerzen oder Schrecken liegen sollten, am Ende wird es ein Loslassen und Entspannen sein.
Mir machen da eher die "Schmerzen und Schrecken davor" Sorgen. Sie sind die Schwelle. Wenn man erst einmal schläft, ist die Schwelle schon überwunden.

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 18:01

Ich bin mal aus einer Bewusstlosigkeit aufgewacht und das Sonderbare ist, ich kann mich daran erinnern.
Es war, wie wenn ich Stück für Stück (mehr und mehr) von mir und der Umwelt erkennen würde. Zuerst war ein Rauschen da, dann ist mir aufgefallen, das es ja ein rhythmisch wiederholendes Rauschen ist, dann war dies zum Teil meine Atmung(!) und letztlich, als ich wieder meine Lage, meinen Körper (Arme, Beine, Rücken, Kopf) im Raum verstanden habe, hörte ich das Radio spielen.
All das war eigentlich die ganze Zeit da, aber meine Wahrnehmung musste erst noch zustande kommen.
Das waren wahrscheinlich ziemlich eindrückliche Erfahrungen, die du da hattest. So wurde eine eigentlich negative Erfahrung positiv, und mit der Endlichkeit verbunden. Freut mich für dich.

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 18:01

Selbst wenn es wegen der Umstände kein Einschlafen wie am Abend ist, dann musst du nur diesen Weg in umgekehrter Richtung entlang schauen - mehr wird es nicht sein.
Verstehe ich grad nicht, wie das gehen soll. Wenn man das Einschlafen gleichsetzt mit dem Sterben, wie kann man das in umgekehrter Richtung anschauen?

Lena
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#144 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Lena » Do 10. Dez 2020, 11:08

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 18:01
Ist das Jenseits (für dich) mit der "Weisheit Gottes", die in "1.Kor 2,9" angedacht ist, erfüllt?

Verstehe ich deine Frage richtig? Fragst Du mich ob ich die Worte von Paulus 
als etwas verstehe, das jenseits, also nach dieser Erdenzeit geschehen wird? 
Wenn ja, dann ist meine Antwort Ja. So habe ich es bis heute verstanden. 
Auf der andern Seite kann man mit Gott schon in der Gegenwart Dinge erleben
die einem einen Vorgeschmack auf die Ewigkeit schenken. Jetzt sind wir noch 
mit Gott verlobt, in der Ewigkeit verheiratet, um es biblisch auszudrücken. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

JackSparrow
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#145 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von JackSparrow » Do 10. Dez 2020, 13:42

SilverBullet hat geschrieben:
Mi 9. Dez 2020, 11:05
=> Die Idee der "Ewigkeit" scheint mir nicht wirklich ausformuliert zu sein (bestimmt geht das auch gar nicht).
Vor allem ist die Idee unbiblisch, da in der Bibel von zeitlich begrenzten Äonen (im Plural) gesprochen wird und keineswegs von einer zeitlich unbegrenzten Ewigkeit (im Singular).

Ich vermute dass sich im Laufe der Zeit das jüdische Weltbild mit dem hellenistischen Weltbild vermischt hat und der Glaube an eine rein körperliche Auferstehung irgendwann altmodisch wurde, weil man überall im restlichen Mittelmeerraum ein ewiges Leben im Hades bevorzugte.

SilverBullet
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#146 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von SilverBullet » Fr 11. Dez 2020, 12:00

Ruth hat geschrieben:Mir machen da eher die "Schmerzen und Schrecken davor" Sorgen. Sie sind die Schwelle. Wenn man erst einmal schläft, ist die Schwelle schon überwunden.
Ich gehe von einer hohen Wahrscheinlichkeit aus, dass es ohne Schmerzen und Schrecken abgeht.

Sogst du dich um ein bestimmtes Szenario, sagen wir Krankheit oder Unfall?

Ruth hat geschrieben:Verstehe ich grad nicht, wie das gehen soll. Wenn man das Einschlafen gleichsetzt mit dem Sterben, wie kann man das in umgekehrter Richtung anschauen?
Es ging mir hier nicht um das Einschlafen, sondern um das "Aufwachen aus der Bewusstlosigkeit".
Je nach Situation könnte es beim Sterben auch um den umgekehrten Weg gehen, d.h. man verliert zuerst die Wahrnehmung der Umgebung, dann die der Körperteile, damit dann auch den "Ich"-Bezug und letztlich hört die Reaktion auf.

Interessant ist auch, wie man in so eine Bewusstlosigkeit hineinfällt, denn dies war bei mir von einem Moment zum anderen, da habe ich keine Erinnerung zur Verfügung.

Für das Sterben könnte ich mir die Varianten Unmittelbar, Einschlafen und Abklingen vorstellen.

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Lena hat geschrieben:Verstehe ich deine Frage richtig? Fragst Du mich ob ich die Worte von Paulus
als etwas verstehe, das jenseits, also nach dieser Erdenzeit geschehen wird?
Wenn ja, dann ist meine Antwort Ja. So habe ich es bis heute verstanden.
Auf der andern Seite kann man mit Gott schon in der Gegenwart Dinge erleben
die einem einen Vorgeschmack auf die Ewigkeit schenken. Jetzt sind wir noch
mit Gott verlobt, in der Ewigkeit verheiratet, um es biblisch auszudrücken.
OK, die Ewigkeit ist für dich dadurch geprägt, dass der Vorgeschmack (gute Situationen), noch deutlicher ausgeprägt sein wird.

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JackSparrow hat geschrieben:Vor allem ist die Idee unbiblisch, da in der Bibel von zeitlich begrenzten Äonen (im Plural) gesprochen wird und keineswegs von einer zeitlich unbegrenzten Ewigkeit (im Singular).
Bestimmt haben sich hier Ansichten verändert, aber das ist im Grunde nur dann ein Argument, wenn eine "Bibelexaktheit" (-> "Hardliner") vertreten wird.

Ruth
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#147 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Fr 11. Dez 2020, 17:12

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 12:00
Ich gehe von einer hohen Wahrscheinlichkeit aus, dass es ohne Schmerzen und Schrecken abgeht.

Sogst du dich um ein bestimmtes Szenario, sagen wir Krankheit oder Unfall?

Diese Wahrscheinlichkeit kann ich leider nicht sehen, wenn ich nur an das Sterben so mancher Menschen in meinem näheren Umkreis oder auch aus Berichten von außen denke.
Alles, was mich mehr oder weniger hilflos macht, und abhängig von anderen Menschen ... deren Entscheidungen und Handlungen an meinem Körper, ohne dass ich irgendetwas dafür oder dagegen machen kann.
SilverBullet hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 12:00
Je nach Situation könnte es beim Sterben auch um den umgekehrten Weg gehen, d.h. man verliert zuerst die Wahrnehmung der Umgebung, dann die der Körperteile, damit dann auch den "Ich"-Bezug und letztlich hört die Reaktion auf.


Es kann aber auch genau umgekehrt sein, dass man den eigenen Verfall bei vollem Bewusstsein wahrnimmt ... bis es dann ganz vorbei ist.
Aber vielleicht wird es mir ja auch vergönnt, einfach einzuschlafen und nicht wieder aufzuwachen. So würde ich es mir wünschen.
So, wie du es hier auch sagst:
SilverBullet hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 12:00

Für das Sterben könnte ich mir die Varianten Unmittelbar, Einschlafen und Abklingen vorstellen.

... wünschen kann man es sich, und ich bete sogar zwischendurch, dass es bei mir so sein wird ... aber es kann auch ganz anders kommen.

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#148 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von SilverBullet » Fr 11. Dez 2020, 19:02

Ruth hat geschrieben:... wünschen kann man es sich, und ich bete sogar zwischendurch, dass es bei mir so sein wird ... aber es kann auch ganz anders kommen.
Richtig, keiner von uns kann den Verlauf seiner letzten Zeit voraussehen.
Das Einzige, was wir vielleicht machen können, ist eine gewisse Harmonie in Form einer Freundlichkeit zu uns selbst zu finden.
Die Sorgen zulassen (also nichts blockieren), aber genauso auch wieder das Vergessen dieser Sorgen zulassen (also nichts übertreiben).

Ruth hat geschrieben:Aber vielleicht wird es mir ja auch vergönnt, einfach einzuschlafen und nicht wieder aufzuwachen. So würde ich es mir wünschen.
Ja genau, die Sorgen kann man auf so einen Wunsch umlenken - dann ist man freundlich zu sich selbst.

Ruth
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#149 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Fr 11. Dez 2020, 20:00

SilverBullet hat geschrieben:
Fr 11. Dez 2020, 19:02
Die Sorgen zulassen (also nichts blockieren), aber genauso auch wieder das Vergessen dieser Sorgen zulassen (also nichts übertreiben).

Darüber steht überhaupt auch was in der Bergpredigt (ist zwar ein anderer Thread, aber egal) Matthäus 6,27
Da wird gesagt, dass man mit Sorgen überhaupt nichts bewirken kann und seinem Leben kein bisschen verlängern kann ... naja, so ähnlich jedenfalls.

Ich denke aber, das hab ich im Griff. Nur manchmal denke ich dran. Besonders dann, wenn ich das Sterben von jemand mitbekomme, der noch leiden muss oder eben völlig hilflos ist und sich quasi "bearbeiten" lassen muss, ohne selbst irgendwie mitwirken zu können. Das finde ich dann schon beängstigend.

Aber danke für deinen guten Rat ! :smilielight:

SilverBullet
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#150 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von SilverBullet » Mo 14. Dez 2020, 13:06

Ruth hat geschrieben:Darüber steht überhaupt auch was in der Bergpredigt (ist zwar ein anderer Thread, aber egal) Matthäus 6,27
Da wird gesagt, dass man mit Sorgen überhaupt nichts bewirken kann und seinem Leben kein bisschen verlängern kann ... naja, so ähnlich jedenfalls.
Erstaunlich, ich habe beim bisherigen Durchlesen diese Stelle eher nur überflogen und ihre Aussage gar nicht wirklich erfasst.
Du hast recht, es steht quasi drin, dass man durch Sorgen nicht wachsen kann (wobei die Konsequenz ein Vertrauen auf Gott sein soll).

Das ist aus meiner Sicht eine zu strikte Ablehnung von Sorge, weshalb ich das Zulassen von Sorgen explizit betone und nur die Übertreibung als Negativ ansehe.
"Sorge" kann man durchaus als eine Motivation ansehen.
In einem anderen Thread von dir geht es um Veränderung und genau hierfür kann "Sorge" ein Antrieb sein.
Als Beispiel: ein Raucher macht sich Sorgen, wie es später ausgehen wird und über die Sorge versucht er immer wieder vom Rauchen loszukommen.

Ruth hat geschrieben:Ich denke aber, das hab ich im Griff. Nur manchmal denke ich dran.
Das ist gut.

Ruth hat geschrieben:Besonders dann, wenn ich das Sterben von jemand mitbekomme, der noch leiden muss oder eben völlig hilflos ist und sich quasi "bearbeiten" lassen muss, ohne selbst irgendwie mitwirken zu können. Das finde ich dann schon beängstigend.
Ich denke, du würdest es durchleben und du würdest es so gut machen, wie es geht - bei mir wäre es auch so.
Da darf viel Traurigkeit und Weinen dabei sein, aber du würdest auch damit immer wieder aufhören und es anders versuchen.

Gab es bei diesen Fällen keine medizinische Linderung der Symptome?

Ruth hat geschrieben:Aber danke für deinen guten Rat !
Gerne.

(wie du es für dich schon mal beschrieben hast, benutze ich auch die Beiträge um eine eigene Klarheit in die Ansichten zu bringen und genau das war hier der Fall)

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