Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Ruth
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#151 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Mo 14. Dez 2020, 17:21

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 13:06
Du hast recht, es steht quasi drin, dass man durch Sorgen nicht wachsen kann (wobei die Konsequenz ein Vertrauen auf Gott sein soll).

Das ist aus meiner Sicht eine zu strikte Ablehnung von Sorge, weshalb ich das Zulassen von Sorgen explizit betone und nur die Übertreibung als Negativ ansehe.
"Sorge" kann man durchaus als eine Motivation ansehen.
In einem anderen Thread von dir geht es um Veränderung und genau hierfür kann "Sorge" ein Antrieb sein.
Als Beispiel: ein Raucher macht sich Sorgen, wie es später ausgehen wird und über die Sorge versucht er immer wieder vom Rauchen loszukommen.
Ich denke, in dem Abschnitt der Bergpredigt, wo es ums Sorgen geht, ist das genauso, wie mit vielen anderen Aussagen in der Bibel. Jeder liest und versteht sie auf seine Weise. Und ich denke sogar, das ist die einzige Art, wie man Bibeltexte verstehen sollte.

Das Vertrauen auf Gott ist nie passiv. Denn es bewegt Menschen dazu, aktiv zu werden. Auch die Vögel, über welche Jesus spricht, dass Gott sie versorgt, müssen sich das Futter suchen und ihre Jungen füttern, damit das Leben weiter geht. Die Verbindung zu Gott kann aber zB dazu führen, dass man Möglichkeiten findet, wo man vorher keine gesehen hatte, um seine Sorgen damit zu überwinden.

Ich persönlich verstehe keine strikte Ablehnung in dem Text. Es ist eine Aufforderung für solche, die sich von Sorgen leicht überwältigen lassen, und wenn sie nicht sofort Lösungen finden, resignieren, sich aufzumachen und mit Gott im Bunde nach neuen Möglichkeiten suchen. Ich persönlich erlebe dann Gott oft genau auf diese Weise, dass sich mir plötzlich Möglichkeiten auftut, wo ich vorher keine gefunden habe.

Eigentlich kann man sogar schon in unserer Sprache erkennen, dass man "Sorgen" positiv wie auch negativ benutzen kann.
Aktives Sorgen kann auf den "Nächsten" gerichtet sein: man sorgt für Andere, so dass es ihnen gut gehen kann.

Wenn man allerdings hauptsächlich jammert, dass einem etwas fehlt, und sich nicht bewegt, um eine Lösung zu finden, dann ist Sorgen sinnlos.

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 13:06
Ich denke, du würdest es durchleben und du würdest es so gut machen, wie es geht - bei mir wäre es auch so.
Da darf viel Traurigkeit und Weinen dabei sein, aber du würdest auch damit immer wieder aufhören und es anders versuchen.

Gab es bei diesen Fällen keine medizinische Linderung der Symptome?

Kann sein, dass es so sein wird. Für mich sind es oft sogar die medizinischen Möglichkeiten, die mir Angst machen. Schon die ganzen Vorsorgeuntersuchungen und die Vielzahl der Fachärzte, die man erst abklappern muss, um eine Diagnose zu finden, worauf man dann die Behandlung aufbauen kann, vermitteln mir ein Gefühl von Kontrollverliust, den ich fast noch eher als Verminderung der Lebensqualität empfinde, als Schmerzen, die man mit Schmerzmitteln besänftigen kann. . Die beinahe unbegrenzten Möglichkeiten, Organe auszutauschen, Proben zu entnehmen, indem man im Körper herumbohrt, Teile entnimmt und ersetzt, sind für mich ein rotes Tuch. Ich wünsche mir einfach, dass man bei Syptomen, so wie es früher meistens gemacht wurde, nach dem, wie ich meine Beschwerden schildere, mögliche Diagnosen bedenkt, und Medikamente ausprobiert. Lebensverlängerung ist für mich nicht wichtig. Wenn es so weit ist, möchte ich gehen, ohne vielfältige Versuche, die Flamme, die erlöschen will, immer wieder neu zu entfachen.
Ich finde es schlimmer, den Menschen hilflos ausgeliefert zu sein, als wenn ich weiß, es geht zu Ende. Dann hätte ich zwar gerne Linderung der Schmerzen und Hilfe, dass das Sterben nicht so schwer wird, aber wenn es dann zu Ende ist, dann soll die Klappe zu gehen ... und gut ist.

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 13:06
wie du es für dich schon mal beschrieben hast, benutze ich auch die Beiträge um eine eigene Klarheit in die Ansichten zu bringen und genau das war hier der Fall

Genau diese Art, miteinander zu kommunizieren, ist die beste, denke ich. Ich freue mich, dass du hier im Forum auf diese Weise etwas mehr Harmonie hinein bringst, als es vorher der Fall war. Schön, dass es dich gibt, und du hier bist. :thmpup:

Anthros

#152 Kuscheleien

Beitrag von Anthros » Mo 14. Dez 2020, 19:38

Ruth hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 17:21
Jeder liest und versteht sie auf seine Weise. Und ich denke sogar, das ist die einzige Art, wie man Bibeltexte verstehen sollte.
Wenn man nicht in der Lage ist, die Essenz herauszulesen, wird nach eigenem Maßstab gekuschelt. 


 
Ruth hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 17:21
ch freue mich, dass du hier im Forum auf diese Weise etwas mehr Harmonie hinein bringst, als es vorher der Fall war. Schön, dass es dich gibt, und du hier bist. :thmpup:
Kuscheleien!
 

SilverBullet
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#153 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von SilverBullet » Mo 14. Dez 2020, 19:48

Ruth hat geschrieben:Das Vertrauen auf Gott ist nie passiv. Denn es bewegt Menschen dazu, aktiv zu werden. Auch die Vögel, über welche Jesus spricht, dass Gott sie versorgt, müssen sich das Futter suchen und ihre Jungen füttern, damit das Leben weiter geht. Die Verbindung zu Gott kann aber zB dazu führen, dass man Möglichkeiten findet, wo man vorher keine gesehen hatte, um seine Sorgen damit zu überwinden.
Ich verstehe, durch das Vertrauen ist man bereit eine neue Handlungsgrundlage zu erkennen, was bestimmt auch von Hoffnung begleitet ist.

Ruth hat geschrieben:Ich persönlich verstehe keine strikte Ablehnung in dem Text. Es ist eine Aufforderung für solche, die sich von Sorgen leicht überwältigen lassen, und wenn sie nicht sofort Lösungen finden, resignieren, sich aufzumachen und mit Gott im Bunde nach neuen Möglichkeiten suchen. Ich persönlich erlebe dann Gott oft genau auf diese Weise, dass sich mir plötzlich Möglichkeiten auftut, wo ich vorher keine gefunden habe.
Eigentlich ist es egal, ob es da steht, deine Ausführung ist die bessere Version, was wiederum deine Leistung ist.

Ruth hat geschrieben:Wenn man allerdings hauptsächlich jammert, dass einem etwas fehlt, und sich nicht bewegt, um eine Lösung zu finden, dann ist Sorgen sinnlos.
Das auf jeden Fall, es wäre eine Übertreibung.

Ruth hat geschrieben:Ich wünsche mir einfach, dass man bei Syptomen, so wie es früher meistens gemacht wurde, nach dem, wie ich meine Beschwerden schildere, mögliche Diagnosen bedenkt, und Medikamente ausprobiert. Lebensverlängerung ist für mich nicht wichtig. Wenn es so weit ist, möchte ich gehen, ohne vielfältige Versuche, die Flamme, die erlöschen will, immer wieder neu zu entfachen.
Du bist ein erwachsener Mensch mit eigenen Hoheitsrechten - du kannst es genau so verlangen, wie du es dir wünschst - so würde ich es machen.
Von medizinischer Seite wird dir im Falle des Falles etwas geraten werden, das alles ausnutzt, was möglich ist, aber genau hier kannst du, wenn es dir nicht zusagt, auf deinen Wunsch bestehen.
Das muss man bestimmt gegen die Meinung der Ärzte durchsetzen (sie werden es nicht verstehen), aber es müsste durchsetzbar sein.
Für den Fall, dass du nicht mehr aktiv bestimmen kannst, gibt es glaube ich eine Patientenverfügung, in der du festhalten kannst, was du zulassen möchtest.

Ich bin eigentlich genauso eingestellt, ich will keine Krankenhauskarriere durchlaufen. Ärzte kennen mich nicht.

Ruth hat geschrieben:Ich finde es schlimmer, den Menschen hilflos ausgeliefert zu sein, als wenn ich weiß, es geht zu Ende. Dann hätte ich zwar gerne Linderung der Schmerzen und Hilfe, dass das Sterben nicht so schwer wird, aber wenn es dann zu Ende ist, dann soll die Klappe zu gehen ... und gut ist.
Genau, etwas Unterstützung, damit der Weg nicht unnötig belastend ist und dann soll der Körper, so wie vorher auch, seine "Entwicklung" durchlaufen und die Lebensreaktion abschliessen.

Ruth hat geschrieben:Genau diese Art, miteinander zu kommunizieren, ist die beste, denke ich.
Ich denke das auch und eine erreichte Harmonie ist ein starkes Argument dafür, dass wir nicht falsch liegen.

Ruth hat geschrieben:Ich freue mich, dass du hier im Forum auf diese Weise etwas mehr Harmonie hineinbringst, als es vorher der Fall war.
Du möchtest die Harmonie genauso wie ich und nur dadurch funktioniert es.

Ruth hat geschrieben:Schön, dass es dich gibt, und du hier bist. :thmpup:
Ihr Frauen seid klasse, mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit bringt ihr Schönheit in die Welt.

Vielen Dank, ich freue mich, dass es dich gibt und du auf meine Aussagen so wohlwollend eingehst.

---
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Anthros hat geschrieben:Kuscheleien!
Ja, der eigentliche Sinn im Leben.

Anthros

#154 Erpressung

Beitrag von Anthros » Mo 14. Dez 2020, 20:55

Ruth hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 17:21
Ich persönlich erlebe dann Gott oft genau auf diese Weise, dass sich mir plötzlich Möglichkeiten auftut, wo ich vorher keine gefunden habe.

So drückt sich derjenige aus, dem der "Glaube" an "Gott" aufgezwungen worden ist.

Ruth
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#155 Re: Erpressung

Beitrag von Ruth » Di 15. Dez 2020, 14:28

Anthros hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 20:55
Ruth hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 17:21
Ich persönlich erlebe dann Gott oft genau auf diese Weise, dass sich mir plötzlich Möglichkeiten auftut, wo ich vorher keine gefunden habe.

So drückt sich derjenige aus, dem der "Glaube" an "Gott" aufgezwungen worden ist.
Ich bin aber nicht "derjenige". Vielleicht ist das bei dir so. Bei mir ging es genau anders rum.
Zunächst habe ich nur geglaubt, dass ich glaube. wie ich glaube.
Danach habe ich aussortiert, was nicht wirklich passt. Und seitdem lebe ich ganz freiwillig mit Gott im Alltag. Anders als vorher, aber lebendiger.

Ruth
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#156 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Di 15. Dez 2020, 14:33

Anthros hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 19:38
Kuscheleien!
Brauchst du auch eine Kuschel-Einheit?
Dann musst du aber zuerst was Nettes sagen. Sonst fällt keinem was Nettes für dich ein. Die letzten Beiträge geben dazu nicht so wirklich viel her. :yes2:

Ruth
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#157 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Di 15. Dez 2020, 15:01

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 19:48
Eigentlich ist es egal, ob es da steht, deine Ausführung ist die bessere Version, was wiederum deine Leistung ist.

Danke für deine Einschätzung. Ich schaffe zumindest mehr, wenn ich auf Gott vertraue, als ohne ihn.

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 19:48
Du bist ein erwachsener Mensch mit eigenen Hoheitsrechten - du kannst es genau so verlangen, wie du es dir wünschst - so würde ich es machen.
Von medizinischer Seite wird dir im Falle des Falles etwas geraten werden, das alles ausnutzt, was möglich ist, aber genau hier kannst du, wenn es dir nicht zusagt, auf deinen Wunsch bestehen.
Das muss man bestimmt gegen die Meinung der Ärzte durchsetzen (sie werden es nicht verstehen), aber es müsste durchsetzbar sein.
Für den Fall, dass du nicht mehr aktiv bestimmen kannst, gibt es glaube ich eine Patientenverfügung, in der du festhalten kannst, was du zulassen möchtest.
Ja, ich weiß. Habe ich auch schon so praktiziert, im Krankenhaus, dass ich gesagt habe, was geht und was nicht. War aber eine neue Erfahrung für mich. Früher haben sich Ärzte nichts sagen lassen, und ich habe mich auch nicht getraut. Eine Patientenverfügung habe ich auch in meiner Tasche, beim Ausweis mit dabei. Muss ich, glaube ich, mal erneuern.

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 19:48
Ich bin eigentlich genauso eingestellt, ich will keine Krankenhauskarriere durchlaufen. Ärzte kennen mich nicht.

Habe ich auch viele Jahre so gemacht, dass Arztbesuche nicht auf der Todo-Liste standen. Bis ich einmal Nachts den Notarzt brauchte, weil mein Herz verrückt spielte, und ich alleine war, Angst hatte. Seitdem muss ich Medikamente nehmen, die mich regelmäßig verpflichten, zum Arzt zu gehen. So kann ich dem ganzen Drumherum auch schlecht ausweichen. Da muss ich eben abwägen, was ich tun will oder nicht.

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 14. Dez 2020, 19:48
Ihr Frauen seid klasse, mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit bringt ihr Schönheit in die Welt.

Vielen Dank, ich freue mich, dass es dich gibt und du auf meine Aussagen so wohlwollend eingehst.
Bei "Ihr Frauen" regt sich bei mir zwar ein bisschen Widerspruch, weil ich mich nicht gerne in eine Menge einordne ..... :shh:
... aber sonst danke ... hast du schön gesagt .... ;) :D :clap:

Anthros

#158 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Anthros » Di 15. Dez 2020, 16:33

Ruth hat geschrieben:
Di 15. Dez 2020, 14:33
Brauchst du auch eine Kuschel-Einheit?
Dann musst du aber zuerst was Nettes sagen. Sonst fällt keinem was Nettes für dich ein. Die letzten Beiträge geben dazu nicht so wirklich viel her. :yes2:
Das ist eine Umkehrung der Inhalte meiner Beiträge, es verdreht und versucht mit seiner Lüge, ein schlechtes Gewissen zu machen.

Ruth
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#159 Re: Ewigkeit <-> Vergänglichkeit

Beitrag von Ruth » Di 15. Dez 2020, 17:00

Anthros hat geschrieben:
Di 15. Dez 2020, 16:33
Ruth hat geschrieben:
Di 15. Dez 2020, 14:33
Brauchst du auch eine Kuschel-Einheit?
Dann musst du aber zuerst was Nettes sagen. Sonst fällt keinem was Nettes für dich ein. Die letzten Beiträge geben dazu nicht so wirklich viel her. :yes2:
Das ist eine Umkehrung der Inhalte meiner Beiträge, es verdreht und versucht mit seiner Lüge, ein schlechtes Gewissen zu machen.

Ich muss gestehen, dass ich deine Beiträge nicht so genau gelesen habe.
Mein Beitrag war nur auf das gerichtet, was ich von dir zitiert habe.
Es klang für mich so, als wenn du neidisch wärest, wenn jemand ein Kompliment macht, das nicht an dich gerichtet ist.

Anthros

#160 Spiegelbild

Beitrag von Anthros » Di 15. Dez 2020, 17:19

Ruth hat geschrieben:
Di 15. Dez 2020, 17:00
Ich muss gestehen, dass ich deine Beiträge nicht so genau gelesen habe.
Mein Beitrag war nur auf das gerichtet, was ich von dir zitiert habe.
Es klang für mich so, als wenn du neidisch wärest, wenn jemand ein Kompliment macht, das nicht an dich gerichtet ist.
Das ist dein Spiegelbild.

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