Ist Glaube/Religion Privatsache?

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Ruth
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#111 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von Ruth » Mo 7. Sep 2020, 11:13

Tree of life hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 10:24

Aber wenn mans genau nimmt, ist auch das ein zuordnen, denn so wirklich beweisen kann man es nicht,

Darum ist es auch "Glauben". Der dann, wenn man ihn häufig anwendet, gestärkt werden kann, durch Erfahrungen. Man kann aber auch von Anfang an alles bezweifeln, weil es eben nur eine Theorie ist ... und dann glaubt man eben nicht. Kann aber dann auch natürlich keine Erfahrungen erwarten zum Glauben.

*ICH* denke sowieso, dass dieses Prinzip in den meisten Bereichen so funktioniert.

Wenn ich zum Arzt gehe, und dieser stellt eine Diagnose und verschreibt Medikamente, dann gibt es zwar Leute, die das besser nachvollziehen können, als ich, weil sie sich im medizinischen Bereich und deren Formeln auskennen. Aber grundsätzlich sind das auch immer nur Theorien, die auf Berechnungen und Statistiken basieren, die irgendwer mal erforscht und zugeordnet hat. Ich persönlich kann mich auch nur darauf verlassen, dass der Arzt hoffentlich die richtige Maßnahme getroffen hat. Und selbst, wenn diese einigermaßen gut wirkt, ist das immer noch kein Beweis dazu, dass meine Krankheit die gleiche ist, wie diejenige, auf welche die Theorie für die Diagnose und Maßnahme basiert. Man hat aus Erfahrungen eine Maßnahme ergriffen, die hilfreich war. Das führt möglicherweise dazu, dass ich diesem Arzt vertraue. Und je mehr "richtige" Maßnahmen dieser verordnet hat, verstärkt sich das Vertrauen. Umgelehrt ist es das selbe ....
Zuletzt geändert von Ruth am Mo 7. Sep 2020, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.

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SamuelB
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#112 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von SamuelB » Mo 7. Sep 2020, 11:27

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 09:32
Wenn Glaube Privatsache ist, dann ist Glaube das Eigentum des Glaubenden, und laut Grundgesetz soll Eigentum so gebraucht werden, dass es dem Wohle der Allgemeinheit dient.
Du meinst, der persönliche Glaube unterliegt dem Eigentumsrecht? 🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯🤯
Ich habe das Thema komplett anders verstanden.

Maryam
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#113 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von Maryam » Mo 7. Sep 2020, 16:54

Tree of life hat geschrieben:
So 6. Sep 2020, 18:33
Helmuth hat geschrieben:
So 6. Sep 2020, 17:55
Weil es eben....
Wärst du bitte so nett, dir beim schreiben etwas mehr Zeit zu lassen, das ist ja reinster Buchstabensalat da oben... :crazy:
Weiters stellt sich mir grade die Frage, ob du tatsächlich verstanden hast, was ich mit meiner Frage meinte.

Ich nenne dir ein Beispiel dafür:
Wenn du daran glaubst, daß Jesus Sühneopfer zur Errettung unbedingt notwendig ist, dann ist das eben so und du hältst daran fest, egal mit welchen Argumenten man kommen würde, Du glaubst das eben so und nichts kann diesen Glauben "erschüttern".
Mir kam jetzt spontan ein Gedanke und ich muss den jetzt anbringen, sorry..
Bei dir hab ich oft den Eindruck, daß ,wenn Jesus persönlich zu dir sagen würde, du irrst, würdest du nicht mal ihm glauben und sagen: "Das steht aber so in der Bibel, basta!!!

:lol:
Wenn irgend ein Gläubiger (egal welchem Glauben er anhängt) felsenfest von dem, was er glaubt, überzeugt ist, kanns ihm doch egal sein, ob andre das anders sehen wollen.

Im Prinzip ist doch jeder selber dafür verantwortlich, was er glauben/annehmen will und was nicht.

Und wenn du mir 77 Mal predigen würdest , daß man ohne das Sühneopfer Jesus nicht gerettet werden kann(denn so steht es ja in der Bibel geschrieben), wäre es mir egal und würde mich nicht berühren oder etwas an meinem persönlichen Glauben ändern.

Du tust dies womöglich in guter Absicht,weil du das eben so glaubst, aber es macht schon einen Unterschied, ob man seine Ansicht zu etwas äussert oder permanent versucht andere zu überzeugen oder korrigieren...


Hi Tree of life
Es ist erfahrungsgemäss KEINE böse Absicht, wenn Festhalter am längst umstrittenen Sühneopfertoddogma ihren Mitmenschen einreden, sie müssten dies dankend annehmen sonst würden sie für ewig  Verlorene sein keine Errettung erleben und erhielten keine Sündenvergebung gottseits.

Sie meinen es gut. Aber wenn es dann noch heisst und bekräftigt wird: Du kannst überhaupt nichts tun um Gott zu gefallen, bei ihm zählen auch weder noch so gute Taten, anständiges Leben, sondern einzig und allein, dass man bezeuge, dass Jesus damals -schon im voraus- die Strafe für bisherige und künftige Sünden am Kreuz auf sich genommen habe. Erst dann sei der Weg zu Gott frei....dann ist das für mich nicht mehr privater Glaube.

Ich glaube, besser noch bin ich überzeugt, dass mir persönluch das Loslassen von allen negativen, krank (Jesus nannte sie unrein machend) machenden Gedanken, echte Vergebungsbereitschaft  und das überzeugte Beherzigen des Liebesgebotes Jesus zu Gott, (der schöpferischen Macht demzufolge die u.a auch mich schuf)und zu meinem Umfeld,  mir die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling ermöglichte. Raus aus der Finsternis des Kokons, der mich früher umfing...Befreiung und Leichtigkeit spürend, voller Dankbarkeit das nun weiterhin er-leben zu können.

Das werte ich dann als meinen ganz privaten Glauben.
Lg Maryam




 

JackSparrow
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#114 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von JackSparrow » Mo 7. Sep 2020, 17:59

Tree of life hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 09:37
Vielleicht kommt es gar nicht darauf an , ob man nun um etwas Bestimmtes bittet oder nicht
Dann besteht auch kein Grund, etwas Bestimmtes einem Gott zuzuschreiben.


Ruth hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 11:13
Darum ist es auch "Glauben". Der dann, wenn man ihn häufig anwendet, gestärkt werden kann, durch Erfahrungen. Man kann aber auch von Anfang an alles bezweifeln, weil es eben nur eine Theorie ist ...
Am Anfang mag der Mensch noch vieles glauben, aber glücklicherweise kann Zweifel ebenfalls durch Erfahrungen gestärkt werden.


Und selbst, wenn diese einigermaßen gut wirkt, ist das immer noch kein Beweis dazu, dass meine Krankheit die gleiche ist, wie diejenige, auf welche die Theorie für die Diagnose und Maßnahme basiert.Man hat aus Erfahrungen eine Maßnahme ergriffen, die hilfreich war.
Man hat hoffentlich objektive Symptome und objektive Messwerte bestimmt und ergreift dann eine evidenzbasierte Maßnahme, die sich in kontrollierten Studien bei den gleichen objektiven Symptomen und den gleichen objektiven Messwerten als die hilfreichste herausgestellt hat.

SilverBullet
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#115 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von SilverBullet » Di 8. Sep 2020, 09:41

Ruth hat geschrieben: Das ist ja auch schwierig, weil Gott immer jemand ist, der nicht über die bewussten Sinne wahrnehmbar ist. Es liegt also immer in der Definition des Einzelnen, woran dieser (für sich selbst) festsetzt, dass das, was er/sie (unsichtbar) wahrnimmt, "Gott" sei.

Für mich sind die Muster inzwischen klar, als Spuren, die ich Gott zuordne.
Sobald du das „für mich“ ins Zentrum stellst und dabei explizit den Absolutheitsanspruch herausnimmst, gehört es eher zu deinem Privatbereich.

Natürlich kann man fragen, woher du die Idee hast, „Muster“ dahingehend zu „erkennen“, dass sie von etwas verursacht worden sein sollen, für das du mit dem Wort „Gott“ deine Anbetungshaltung ausdrücken möchtest – diese Idee geht nicht von deinem Privatbereich aus, sondern stammt von aussen, also genau aus dem Bereich, für den du explizit die Gültigkeit deines „Erkennens“ infrage stellst.

Nun würde ich sagen:
Religion ist gefährlich, wenn es zu Abstimmungen/Festlegungen zwischen „Gläubigen“ kommt, also der Privatbereich verlassen wird.
Am besten wäre es, Religion spielt sich voll und ganz im Privatbereich ab.

Leider funktioniert das nicht, denn es genügen ganz harmlose Situationen (z.B. der „Gläubige“ will auf einen anderen Menschen unterstützend einwirken und erzählt diesem Menschen, wie es beim „Gläubigen“ „funktioniert“), damit es zu Abstimmungen/Festlegungen kommt.

Religion ist quasi falsch, egal aus welcher Richtung :-)

Nun willst du aber einen positiven Effekt für dich herausziehen können aus dieser „Glaubens/Erkennungs“-Übung, was ich dir ohne Probleme zugestehe, denn wir können uns alle derart auf Geschichten einlassen, dass wir in Rollen schlüpfen und daraus Motivation ziehen.

Der einzelne „Gläubige“ trägt ein wenig die Verantwortung, dass er nicht ein dumpfes Unterstützungszahnrad im Machtspiel von Religion wird.
Wenn du es schaffst, den Privatbereich sauber vom Öffentlichbereich abzutrennen und nur im Privaten die Funktion für möglich hältst, dann könnte es dir gelingen.
Insgesamt wird dies aber wohl nur für wenige „Gläubige“ machbar sein und diese kleine Gruppe wird in ihren jeweiligen Religionen nicht gerade als „Elite“ angesehen werden – ich vermute das ist auch das, was du erlebst.

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“SamuelB“ hat geschrieben: Mich persönlich bringt es keinen Schritt weiter, andere überzeugt zu haben. Es ist nicht automatisch eine Bestätigung, dass ich Recht habe, nur weil mir vllt 20 Leute glauben.
Im Grunde bringt das niemanden einen Schritt weiter – es kann aber sein, dass es um eine Religion geht, die hierzu einen Bonus verspricht und dann denkt der verbreitende „Gläubige“, dass er etwas ganz Dolles geschafft hat.

“SamuelB“ hat geschrieben: Den Rundfunkbeitrag zahle ich übrigens auch nicht freiwillig, sondern weil Zwang besteht.
Ja, es ist schon erstaunlich, wie teuer und wie „freiwillig“ wir uns die tägliche Bankenwerbung erkaufen müssen :-)

“SamuelB“ hat geschrieben: Einige Christen wollen sich von Frauen in Glaubensfragen grundsätzlich nichts sagen lassen und verweisen auf ein Lehrverbot gemäß Paulus. Dann kommen lange Diskussionen, was Lehren überhaupt ist und ob eine Frau Befugnisse überschritten hat.
Ja, und das alles in einer Religion mit angeblicher „Liebes- und Friedensausrichtung“, einem Themengebiet, für das Frauen auf Basis ihres weichen Körpers die eigentlichen Experten sind. Die Evolution hat hier eine Entscheidung getroffen, aber die Religions-Hardliner wissen es natürlich mal wieder besser.

Naja, mich erstaunt das nicht so fürchterlich, denn den Ursprung des Christentums sehe ich nicht in der „Jesus“-Figur sondern in knallharten zelotischen Vorgängen (aber dazu gibt es ja einen anderen Thread).

“SamuelB“ hat geschrieben: In welchem Rahmen kann man das ansprechen? Meine Lebensgestaltung ist jetzt nicht gut dafür geeignet, dass ich mich mit Organisationen anlege.
Da wir darüber reden, ist der Anfang bereits gemacht.

Ich denke, Korrektheit bahn sich ihren Weg – mal schauen wo unsere kleine „Flaschenpost“ überall auftaucht :-)

Ruth
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#116 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von Ruth » Di 8. Sep 2020, 10:33

SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:41
Ruth hat geschrieben: Das ist ja auch schwierig, weil Gott immer jemand ist, der nicht über die bewussten Sinne wahrnehmbar ist. Es liegt also immer in der Definition des Einzelnen, woran dieser (für sich selbst) festsetzt, dass das, was er/sie (unsichtbar) wahrnimmt, "Gott" sei.

Für mich sind die Muster inzwischen klar, als Spuren, die ich Gott zuordne.
Sobald du das „für mich“ ins Zentrum stellst und dabei explizit den Absolutheitsanspruch herausnimmst, gehört es eher zu deinem Privatbereich.

Hier habe ich den Eindruck, dass du ziemlich nahe an mein Anliegen zu diesem Thread heranreichst. Es hilft mir, das in Worten zu formulieren und darzustellen ... das heißt, ich lasse mich von deinen Worten inspirieren, so dass dabei natürlich auch schon wieder viel Prägung von außen mitspielt.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:41
Natürlich kann man fragen, woher du die Idee hast, „Muster“ dahingehend zu „erkennen“, dass sie von etwas verursacht worden sein sollen, für das du mit dem Wort „Gott“ deine Anbetungshaltung ausdrücken möchtest – diese Idee geht nicht von deinem Privatbereich aus, sondern stammt von aussen, also genau aus dem Bereich, für den du explizit die Gültigkeit deines „Erkennens“ infrage stellst.
Stimmt. Ohne auch von aussen beeinflusst zu werden, würde das nur dann funktionieren, wenn ich sozusagen vom Himmel gefallen wäre, und von Anfang auf einer einsamen Insel, ohne jeglichen Einfluss von außen, gelebt hätte und leben würde.
Wenn das so wäre, dann würde ich aber auch keinen Gedanken daran verschwenden, in einem Forum meine Gedanken mitzuteilen. Dann gäbe ich für mich einfach nur mich .... und alles, was mich ausmachen würde, wäre *ich* selbst.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:41
Nun würde ich sagen:
Religion ist gefährlich, wenn es zu Abstimmungen/Festlegungen zwischen „Gläubigen“ kommt, also der Privatbereich verlassen wird.
Am besten wäre es, Religion spielt sich voll und ganz im Privatbereich ab.

Leider funktioniert das nicht, denn es genügen ganz harmlose Situationen (z.B. der „Gläubige“ will auf einen anderen Menschen unterstützend einwirken und erzählt diesem Menschen, wie es beim „Gläubigen“ „funktioniert“), damit es zu Abstimmungen/Festlegungen kommt.

Religion ist quasi falsch, egal aus welcher Richtung :-)

Nun willst du aber einen positiven Effekt für dich herausziehen können aus dieser „Glaubens/Erkennungs“-Übung, was ich dir ohne Probleme zugestehe, denn wir können uns alle derart auf Geschichten einlassen, dass wir in Rollen schlüpfen und daraus Motivation ziehen.

Ich stolpere hier nur über die Bezeichnung "in Rollen schlüpfen". Für mein Verständnis schlüpft man nur in vorgegebene Rollen, wenn diese NUR von außen vorgegeben werden, und eigentlich nichts mit *mir* selbst zu tun haben.

Natürlich wurde mein Leben (und mein Glauben) von allen möglichen Einflüssen von außen geprägt. Aber irgendwann hat es bei mir angefangen, dass ich diese Einflüsse hinterfragt habe, und im Zweifelsfall abgelegt habe ... zumindest versucht habe, das zu tun (Elternhaus verlassen). Für mich war es besonders von Bedeutung, dass ich mich nicht sofort von einer Bindung in die nächste begeben habe (zb Ehe), als Muster, das ich in meiner großen Ursprungsfamilie mitbekommen habe.

Mein Drang nach Freiheit hat mich dazu bewegt, dass ich viele Male in meinem Leben den Wohnort gewechselt habe, und ganz viele Punkte hatte, an denen ich bewusst Altes abgelegt und neue Wege beschritten habe - im allgemeinen Leben, sowie im Glaubensleben. An den meisten Stellen dieser markanten Veränderungen habe ich bewusst sozusagen Listen geschrieben, mit denen ich meine Lebensmuster hinterfragt und abgelegt habe, was mir sinnvoll erschien, sowie behalten, was für mich wichtige Erfahrungen in meinem Leben zum Fundament gemacht haben.
Darum habe ich auch nie meinen Glauben ganz aufgegeben. Die Frage "gibt es überhaupt einen Gott?" ist für mich keine Frage (mehr). Bestenfalls, dass ich es nicht mehr unbedingt "Gott" nennen muss, aber dennoch diese Bezeichnung im Gespräch mit anderen Gläubigen so benutze, weil sonst erst recht keiner mehr wüsste, worüber ich rede. Vermutlich würde ich dann einfach als eine neue Religionsstifterin angesehen, der niemand folgt.

SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:41
Der einzelne „Gläubige“ trägt ein wenig die Verantwortung, dass er nicht ein dumpfes Unterstützungszahnrad im Machtspiel von Religion wird.
Wenn du es schaffst, den Privatbereich sauber vom Öffentlichbereich abzutrennen und nur im Privaten die Funktion für möglich hältst, dann könnte es dir gelingen.
Insgesamt wird dies aber wohl nur für wenige „Gläubige“ machbar sein und diese kleine Gruppe wird in ihren jeweiligen Religionen nicht gerade als „Elite“ angesehen werden – ich vermute das ist auch das, was du erlebst.

Ja, so kann man es ausdrücken, und es passt besser, als viele andere Gläubige es audrücken.
Danke dir!

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SamuelB
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#117 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von SamuelB » Di 8. Sep 2020, 20:22

SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:41
Ja, und das alles in einer Religion mit angeblicher „Liebes- und Friedensausrichtung“, einem Themengebiet, für das Frauen auf Basis ihres weichen Körpers die eigentlichen Experten sind.
Und unseres schönen, Elfen-Körpers. ☝️
Das ideale Christentum wird mMn in der Geschichte vom barmherzigen Samariter erzählt. Mitgefühl zeigen, wo andere sich abwenden. Es gibt ja auch viele christliche, caritative Einrichtungen, in denen mit deutlicher Mehrheit Frauen arbeiten.
SilverBullet hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:41
Die Evolution hat hier eine Entscheidung getroffen, aber die Religions-Hardliner wissen es natürlich mal wieder besser.
Zum Ausgleich, dass sie ihren Mann als Vorgesetzten haben, würden sie von ihm geliebt. Ich finde, da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis nicht.

 
Ruth hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 10:33
Ich stolpere hier nur über die Bezeichnung "in Rollen schlüpfen".
Ich verstehe es einfach als Bezeichnung für die Beziehung, in welcher ich zu jmd/etwas stehe. Also nicht abwertend.
Ruth hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 10:33
Aber irgendwann hat es bei mir angefangen, dass ich diese Einflüsse hinterfragt habe, und im Zweifelsfall abgelegt habe ... zumindest versucht habe, das zu tun (Elternhaus verlassen).
So war es bei mir auch. Warum bin ich wie ich bin? Damit anfangen konnte ich erst, nachdem ich bereits einige Jahre ausgezogen war und Abstand hatte. Fertig bin ich nicht, es geht munter weiter und manchmal bleibt es beim Versuch.
Ruth hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 10:33
An den meisten Stellen dieser markanten Veränderungen habe ich bewusst sozusagen Listen geschrieben
😅 Same here! Ich fackel sie auch ab.
 

Tree of life
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#118 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von Tree of life » Mi 9. Sep 2020, 03:33

JackSparrow hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 17:59
Tree of life hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 09:37
Vielleicht kommt es gar nicht darauf an , ob man nun um etwas Bestimmtes bittet oder nicht
Dann besteht auch kein Grund, etwas Bestimmtes einem Gott zuzuschreiben.
Du hast nur einen Teil meiner Aussage zitiert.
Ich schrieb aber:
Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. (Mt 6,8)

Vielleicht kommt es gar nicht darauf an , ob man nun um etwas Bestimmtes bittet oder nicht
Ich versuch mal anhand eines Beispiels zu vermitteln, was ich "eigentlich" meinte.

Nehmen wir mal an, wir wären schon länger ein Paar :wink: und wohnen im gemeinsamen Haushalt.
Eines Tages habe ich die Absicht zum Abendessen Wiener Schnitzel zu kochen und du weisst davon, weil ich dich am Tag davor(oder wars 2-3 Tage davor?) informiert habe...
Dafür bedarf es Mehl(für die Panier)
Da ich aber beim letzten Einkauf darauf vergessen hatte Mehl nachzukaufen und es mir erst eine Stunde vor dem kochen wieder in den Sinn kam "Fuck, ich hab ja gar kein Mehl mehr im Küchenschrank"...und ich brauch das jetzt unbedingt für die Panier , aber aus irgend einem Grund nicht selber besorgen kann, bitte ich darum, ob du so nett wärst, schnell in den Laden zu gehn um uns Mehl zu besorgen.
Worauf du mich anlächelst  :) und sagst: " Schatz, guck mal in den Schrank, steht schon drin!"
"Echt jetzt?" :think:
" Jup, hab ich gestern nach der Arbeit schnell besorgt, weil mir auffiel(?), daß kein Mehl mehr da ist und du ja die Absicht hast, Schnitzel zu kochen, hab bloß vergessen, es dir mitzuteilen...." :D
" Ach Spätzchen, wie froh ich doch darüber bin, so einen aufmerksamen Partner zu haben, danke  dir fürs Mehl besorgen.... :Herz:
" Babe, keine Ursache, gern geschehn...du weißt doch, für dich mache ich alles..naja- FAST alles... :wink:


Du wusstest von meiner Absicht, Schnitzel zu kochen und daß kein Mehl daheim war und hast gehandelt.

Christen glauben, daß Gott alles alles sieht und weiß und handelt(eingreift), bevor sie ihn bitten und manchmal tut er es (lt. ihrem Glauben) eben nicht, was damit begründet wird, daß ER wahrscheinlich Gründe hat, nicht einzugreifen...

Und in meinem Beispiel könnte es durchaus möglich sein, daß Gott durch(dich) dein Handeln indirekt gewirkt hat.










 

JackSparrow
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#119 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von JackSparrow » Mi 9. Sep 2020, 10:48

Tree of life hat geschrieben:
Mi 9. Sep 2020, 03:33
Und in meinem Beispiel könnte es durchaus möglich sein, daß Gott durch(dich) dein Handeln indirekt gewirkt hat.
Ich habe das Mehl gekauft weil mir auffiel, dass keins mehr da ist und weil ich wusste, dass welches gebraucht wird. Welchen Anteil davon hat Gott geleistet?

Vielleicht hat schon ein Gott gewirkt, als in der Möbelfabrik der Schrank produziert wurde, in dem das Mehl drin steht?

Wenn wir nicht sicher sein können, welches Handeln durch Götter und welches Handeln durch Menschen bewirkt wird, sollten wir dann nicht sicherheitshalber das gesamte Verhalten der gesamten Menschheit für eine Wirkung Gottes halten?

Tree of life
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#120 Re: Ist Glaube/Religion Privatsache?

Beitrag von Tree of life » Mi 9. Sep 2020, 14:57

JackSparrow hat geschrieben:
Mi 9. Sep 2020, 10:48
Tree of life hat geschrieben:
Mi 9. Sep 2020, 03:33
Und in meinem Beispiel könnte es durchaus möglich sein, daß Gott durch(dich) dein Handeln indirekt gewirkt hat.
Ich habe das Mehl gekauft weil mir auffiel, dass keins mehr da ist ....
...hast du zu mir gesagt, so stehts geschrieben. :hypocrite:

ABER es war auch kein Reis, Zucker, Backpulver und keine Linsendosen mehr im Schrank und vor allem auch kein Kaffeepulver, daß du doch morgens zur Zubereitung deines Lieblingskaffees benötigst. Das fiel dir nicht auf?
Nun, hast du eine Erklärung dafür, warum dir ausgerechnet auffiel, das Mehl fehlt (und nicht dein dringend benötigtes Kaffeepulver)? :D
Welchen Anteil davon hat Gott geleistet?
Es gibt da den vielen bekannten Spruch:
Der Mensch denkt, aber Gott lenkt.

Vielleicht
lenkte er deinen Blick ausgerechnet so, daß dir auffiel, das Mehl fehlt
Vielleicht griff er in dein Erinnerungsvermögen ein (Bäumchen möchte doch Schnitzel machen, aber....) und dann gingst du in den Laden nach der Arbeit um es zu besorgen....

Um ehrlich zu sein, wunderte es mich ohnehin sehr, dass du das getan hast. :)
Warum?
:secret:
Wir wissen doch beide, daß Einkauf nicht so dein Ding ist...darum habe ich mich "innerlich" auch so darüber gefreut, daß du deine Abneigung überwunden hast und das Mehl  besorgt hast, bevor ich es überhaupt bemerkte und dich darum bitten hätte müssen, es zu besorgen...

Aber es könnte ja auch sein, daß es gar keiner Überwindung bedurfte und Gottes Liebe zu mir, durch dich wirkte, so daß du voller Freude in den Laden gingst um Mehl zu besorgen, wer weß, wer weiß... 8-)
Vielleicht hat schon ein Gott gewirkt, als in der Möbelfabrik der Schrank produziert wurde, in dem das Mehl drin steht?
Könnte durchaus möglich sein...
Bedenke, jeder hat so seine Talente(Fähigkeiten) und Gaben und die könnten durchaus von Gott gegeben sein -oder auch nicht...
Wenn wir nicht sicher sein können, welches Handeln durch Götter und welches Handeln durch Menschen bewirkt wird, sollten wir dann nicht sicherheitshalber das gesamte Verhalten der gesamten Menschheit für eine Wirkung Gottes halten?
Ist das jetzt eine rein rhetorische Frage?



 

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