Vielleicht hat ja auch noch jemand anderes etwas hierzu beizutragen. Wobei mich gerade besonders Antworten hierzu interessieren:
Ruth hat geschrieben: ↑So 17. Mai 2020, 11:04
Was möchtest du darstellen, und bewirken, wenn du über deinen Glauben redest/schreibst?
…. und was bewegt dich dazu, den Glauben anderer User als „falsch“ zu bezeichnen (sofern du das tust) ?
Wie ich an anderer Stelle schon sagte, wurde ich sozusagen in den Glauben hineingeboren. Zwar wird gerade in extremen Kreisen besonders betont, dass man nicht als Christ geboren wird. Aber bei mir war es so, dass ich viele Jahre einfach alles übernommen habe, was man mir in meiner Familie und in der Gemeinde dazu aufgetragen wurde. Bis ich über viele Jahre hinweg einen guten Weg heraus, in die Freiheit des Glaubens, in der Beziehung zu Gott gefunden habe.
Zu den "Geboten" gehörte auch das bekennen, welches als Muss dargestellt wurde, weil "wenn man nicht bekennt (möglichst der ganzen Welt), dann wird sich auch Jesus nicht zu dir bekennen".
In den Kreisen, in denen ich aufgewachsen bin, gehörte dazu, dass man mir möglichst schon von außen ansehen können sollte, zu wem ich gehöre. Zum Beispiel mit langen Röcken, langen Haaren und braver Erscheinung. Wenn man mal auswärts essen geht, dann ist es Pflicht, öffentlich sichtbar vor dem Essen zu beten, und jedem, mit dem ich über mehr als das Wetter rede, zu verklickern, dass ich so glaube, wie ich es tue, selbstverständlich incl. der Warnung, dass alle Menschen "verloren gehen", wenn sie sich nicht auf die gleiche Art, wie ich es gelehrt wurde, bekehren würden.
Ich war sehr bestrebt, alle Forderungen (Gottes?) zu erfüllen, aber mit diesem "Gebot" hatte ich schwer zu kämpfen. Hatte ständig ein schlechtes Gewissen, weil ich versagt habe ... und viel Angst, dass Jesus sich von mir abwenden könnte.
Also kam mein Glaube damals, mit allem, was ich darunter verstand, überwiegend aus der Angst heraus, vom richtigen Weg abzukommen und von Jesus verworfen zu werden.
Ich habe bei so manchen festgelegten Gläubigen den Eindruck, dass dieser Antrieb aus der Angst heraus, deren Glauben besonders antreibt. Darum interessiert mich sehr, wovon Andere in ihrem Glauben angetrieben werden, so zu hanedeln, wie sie es tun. Und falls es hier jemand gibt, der auch ähnlich wie ich, langsam aber sicher eine neue Sicht auf die Beziehung zwischen Gott und Menschen gekommen ist, dessen Werdegang interessiert mich auch.