Glauben ...

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Ruth
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#1 Glauben ...

Beitrag von Ruth » So 17. Mai 2020, 11:04

... was verstehst du unter diesem Begriff ?

… welchen Stellenwert hat er/sie/es in deinem Leben ?


Das Wort bedeutete früher, dass man etwas vermutete, das einem schlüssig erschien, und das es wert ist, zu prüfen, wieweit das sinnvoll für mich selbst ist.

Heute wird das Wort oft für Religionen benutzt. Sozusagen wie ein Fundament, auf das man baut, oder eine festgeschriebene Gebrauchsanweisung, wie man die (einzige) Wahrheit finden könne.

Manche ersetzen das Wort auch mit „Gewissheit“ (Wissen).
Wobei diese Art der Gewissheit nur in einem selbst stattfinden kann – also nicht übertragbar ist. Trotzdem versuchen etliche Glaubende ihre persönliche Gewissheit als Wissen darzustellen, mit dem Absolutheitsanspruch, die einzige Wahrheit erfasst zu haben.

Darum interessiert es mich, was für den/die Einzelnen hier im Forum „Glauben“ bedeutet. Und zwar zuerst der eigene Glaube. Und dann auch der Glaube anderer Menschen.

Was möchtest du darstellen, und bewirken, wenn du über deinen Glauben redest/schreibst?

…. und was bewegt dich dazu, den Glauben anderer User als „falsch“ zu bezeichnen (sofern du das tust) ?

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AlTheKingBundy
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#2 Re: Glauben ...

Beitrag von AlTheKingBundy » So 17. Mai 2020, 11:09

Glaube hat nichts mit Wissen zu tun, wer das behauptet, ist für mich unglaubwürdig. Glaube hat eher etwas mit Hoffnung in der Ungewissheit zu tun.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Helmuth
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#3 Re: Glauben ...

Beitrag von Helmuth » So 17. Mai 2020, 11:26

Hey Ruth, echt guter Thread! :thumbup:

Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
Darum interessiert es mich, was für den/die Einzelnen hier im Forum „Glauben“ bedeutet. Und zwar zuerst der eigene Glaube. Und dann auch der Glaube anderer Menschen.
Der Glaube ist für mich mein Leben, dessen Basis Jesus Christus ist.

Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
Was möchtest du darstellen, und bewirken, wenn du über deinen Glauben redest/schreibst?
Darstellen möchte ich einen Jünger Jesu, bewirken möchte ich, dass andere auch zu liebenden Anhängern Jesu werden.

Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
…. und was bewegt dich dazu, den Glauben anderer User als „falsch“ zu bezeichnen (sofern du das tust) ?
Das muss so sein, Wer seinen Glauben nicht für richtig hält, der hat ja gar keinen. Und was richtig und falsch ist, entscheidet sich daran, ob er das ewige Leben erreicht oder nicht.

Wenn der Glaube dazu führt ewiges leben zu erhalten, dann finde ich den richtig, FÜhrt er dazu NICHT das ewige Leben zu erhalten, finde ich ihn falsch. Und wenn dich das Wort "falsch" dabei stört, dann nimm nutzlos oder irrelevant. Alles was stirbt ist eines Tages für immer tot. Was nützt es dann, zuvor behauptet zu haben, ich lag "richtig"?


AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:09
Glaube hat nichts mit Wissen zu tun, wer das behauptet, ist für mich unglaubwürdig.
Glaube IST Wissen, nur eben nicht ein Wissen dieser Welt, sondern aus dem Wissensschatz Gottes, dem einzigen Wissen, das vielmehr als nur Fakten ausmacht, sondern auch das Leben selbst bedeutet.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:09
Glaube hat eher etwas mit Hoffnung in der Ungewissheit zu tun.
Hoffnung ist für mich unverzichtbarer Bestandteil des Glaubens. Ohne Hoffnung kein Glaube, ohne Glaube keine Hoffnung, alles aber in Liebe, somit Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Liebe ist aber ist das Höchste, weil nur sie auch wahren Glauben und sinnvolle Hoffnung in uns erzeugt, und das alles aus Gottes Geist.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Ruth
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#4 Re: Glauben ...

Beitrag von Ruth » So 17. Mai 2020, 11:55

AlTheKingBundy hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:09
Glaube hat nichts mit Wissen zu tun, wer das behauptet, ist für mich unglaubwürdig. Glaube hat eher etwas mit Hoffnung in der Ungewissheit zu tun.

Das hast du gut verständlich und anschaulich formuliert, und so ungefähr kann ich das auch nachvollziehen.

Wobei ich aber auch die, von Gläubigen oft benutzte, "Gewissheit" (worin das Wort "Wissen" auch enthalten ist) verstehen und bestätigen kann.

Ich bin quasi schon gläubig zur Welt gekommen ;)
Das heißt, die Frage, ob es Gott gibt, war für mich nie relevant - sondern selbstverständlich.
Geglaubt habe ich zunächst einfach das, was man mich gelehrt hat ... wie es für ein Kind meist selbstverständlich ist.

Dann kam aber die Zeit, wo ich Erfahrungen mit dem, was und wie ich glaubte, machte. Diese Erfahrungen waren und sind für mich real. Und je mehr die Erfahrungen wuchsen und meinen Glauben prägten, wurden gewisse Dinge zur Gewissheit für mich. Einfach nach dem Motto: da sind Dinge passiert, die für mich bestätigten, dass Gott da ist und in meinem Leben etwas bewirkt. Durch die Häufigkeit dieser Erfahrungen wuchs mein Glaube - so, dass jetzt, nach vielen Jahrzehnten Erfahrung, für mich keine Zweifel bestehen, dass Gott am Werk mit seinen Menschen ist.

Mein Kindheitsglaube hat sich in dieser Zeit um mindestens 300° verändert. Vieles, was ich früher glaubte, dass es wichtig und richtig sei, ist für mich heute eher fraglich - bestenfalls eine Annahme, dass es so sein könnte. Trotzdem gibt es ein "Urvertrauen", welches in mir fest verankert ist, welches mir zeigt: Gott ist real, und er ist ständiger Begleiter meines Lebens. Mein Leben läuft nur mit Gott - ohne wäre es für mich kein Leben mehr.

Aber das ist eben MEIN Glaube.
Anderseits beobachte ich auch vielfältige Arten zu glauben bei anderen Menschen, welche dieses Urvertrauen auch haben - aber das Drumherum völlig anders aussieht. Das hat mich zu dem Schluss gebracht, dass Gott auf vielfältige Weise zu den Menschen redet, in der "Sprache", welche diese verstehen. Wichtig ist dabei nicht die Richtigkeit des Glaubens, sondern der, auf den der Glaube baut: Gott. Und genau da vereint der Glaube die Glaubenden. Mehr ist nicht nötig.

Ruth
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#5 Re: Glauben ...

Beitrag von Ruth » So 17. Mai 2020, 12:09

Helmuth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:26
Das muss so sein, Wer seinen Glauben nicht für richtig hält, der hat ja gar keinen.

Bis hierher kann ich dir teilweise zustimmen. Teilweise aber nur, weil der Weg dorthin für den einzelnen Glaubenden richtig sein kann ... für andere aber nicht.

Und was richtig und falsch ist, entscheidet sich daran, ob er das ewige Leben erreicht oder nicht.

Was selbstverständlich erst dann für Menschen nachprüfbar ist, wenn man es hat. Darum ist Gott der Einzige, der das beurteilen kann und der es entscheidet.
Wenn der Glaube dazu führt ewiges leben zu erhalten, dann finde ich den richtig,

...ist eine Annahme von dir, die du für dich haben kannst, und die für dich richtig ist. DEIN Maßstab gilt aber nicht für andere Gläubige, weil du nur begrenzte "Beweise" für dein Denken hast ... nämlich dein persönlicher Glaube.
Helmuth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:26

...Glaube, Hoffnung und Liebe. Die Liebe ist aber ist das Höchste,....

Du zitierst hier einen Teil des 1. Korinther Kap. 13

Genau dieser Text zeigt ziemlich deutlich, dass alles, was Menschen im irdischen Leben wahrnehmen, Stückwerk ist, und damit fehlerhaft sein kann ... jedenfalls seine Grenzen hat. Und das bei JEDEM Menschen und bei jedem Menschen innerhalb seiner eigenen Grenzen.

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SamuelB
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#6 Re: Glauben ...

Beitrag von SamuelB » So 17. Mai 2020, 17:34

Hallo!
Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
dass man etwas vermutete, das einem schlüssig erschien
...wofür einem der Beweis fehlt. Gewissheit geht mir persönlich sogar zu weit.
Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
welchen Stellenwert hat er/sie/es in deinem Leben ?
Es ist schon spannend, sich im Bereich des Glaubens Gedanken zu machen und ich bin immer auch auf der Suche nach Spuren und Zeichen des Lichtbringers. Das ist jedoch nicht der einzige Hauptbestandteil meiner Religion. Einerseits sehe ich sie als Unterstützung im Alltag sowie der persönlichen Entwicklung und zum anderen als ein Kunstwerk, an dem ich immer mal wieder was mache. Wie sehe ich/sieht es aus?? 😉 😊 
Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
Was möchtest du darstellen, und bewirken, wenn du über deinen Glauben redest/schreibst?
Kommt drauf an, wer das Gegenüber ist. Im Falle von Schwestern und Brüdern geht es um Tipps und Hilfestellung, manchmal auch Zusammenarbeit. Hin und wieder erhalte ich Zuschrift von Personen, die sich interessieren; meist sind es Teenager. Völlig ok, ich beantworte nach bestem Wissen und Gewissen, sofern ich Lust habe. Wenn das Gegenüber jmd mit anderem Glauben/ anderer Weltsicht ist, geht es mir um den Austausch. Vllt ist was Interessantes dabei. Ich sehe mich bei TeamLucifer im Bereich PR und Stylist. Wenn man einigen Usern hier glaubt, dann passt es ganz gut. 😂
 

Ruth
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#7 Re: Glauben ...

Beitrag von Ruth » So 17. Mai 2020, 19:32

SamuelB hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 17:34
Hallo!
Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
dass man etwas vermutete, das einem schlüssig erschien
...wofür einem der Beweis fehlt. Gewissheit geht mir persönlich sogar zu weit.
Geht mir jetzt eigentlich ähnlich. Glauben wächst im Grunde daran, dass ich erkenne, dass das, was ich zu wissen glaubte, auch anders sein kann - weil mein Wissen eingeschränkt ist. Und das, ohne dass mein Glaube daran zerbricht, oder dass etwas fehlt, wovon ich glaubte, daran festhalten zu müssen.

Es ist schon spannend, sich im Bereich des Glaubens Gedanken zu machen und ich bin immer auch auf der Suche nach Spuren und Zeichen des Lichtbringers. Das ist jedoch nicht der einzige Hauptbestandteil meiner Religion. Einerseits sehe ich sie als Unterstützung im Alltag sowie der persönlichen Entwicklung und zum anderen als ein Kunstwerk, an dem ich immer mal wieder was mache. Wie sehe ich/sieht es aus?? 😉 😊 

Ich erlebe auch, dass es die Spuren sind, welche meinen Glauben bestätigen. Wobei diese Spuren dort entstehen, wo ich aktiv vorwärts gehe, und zulasse, dass sich mein Glaube verändert. Veränderung zeigt mir, dass mein Glaube lebendig ist, und nicht starr und unbeweglich wird.

SamuelB hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 17:34

Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
Was möchtest du darstellen, und bewirken, wenn du über deinen Glauben redest/schreibst?
Kommt drauf an, wer das Gegenüber ist. Im Falle von Schwestern und Brüdern geht es um Tipps und Hilfestellung, manchmal auch Zusammenarbeit. Hin und wieder erhalte ich Zuschrift von Personen, die sich interessieren; meist sind es Teenager. Völlig ok, ich beantworte nach bestem Wissen und Gewissen, sofern ich Lust habe. Wenn das Gegenüber jmd mit anderem Glauben/ anderer Weltsicht ist, geht es mir um den Austausch. Vllt ist was Interessantes dabei. Ich sehe mich bei TeamLucifer im Bereich PR und Stylist. Wenn man einigen Usern hier glaubt, dann passt es ganz gut. 😂
 

Gut ist, wenn man bereit ist, von anderen zu lernen - ohne aneinander gebunden zu sein. So kann man weitergeben, was einen selbst stark macht und den Fragenden die Freiheit lassen, für sich selbst zu entscheiden, welcher Weg der richtige ist.
Mein Glaube hat es nicht nötig, seine Fundamente zu verteidigen, damit sie nicht einstürzen. Das ist die Stärke, die Glauben wachsen lässt.

Traugott
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#8 Re: Glauben ...

Beitrag von Traugott » Mo 18. Mai 2020, 09:02

Hi, ihr beiden.

Ihr glaubt an die selbe Sache? Den selben Gott? Nein? Doch? Wisst es bloß nicht? Oder unterliegt der Glaube gewissen Mechanismen? Kann Glaube eine Art von Mechanismus sein? Es scheint so, was sagt denn Jesus zum und über den Glauben?

Irrelevant? Scheint so. Wer an Jesus glaubt bleibt besser oder einfach überhaupt, in seinem Wort.

Lieber Al, Glaube ist nicht zwingend passiv.
wer aber die Wahrheit tut...

Ruth
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#9 Re: Glauben ...

Beitrag von Ruth » Mo 18. Mai 2020, 10:41

... was mich besonders interessiert, sind die Beweggründe zur Darstellung des eigenen Glaubens, also diese Fragen:
Ruth hat geschrieben:
So 17. Mai 2020, 11:04
Was möchtest du darstellen, und bewirken, wenn du über deinen Glauben redest/schreibst?

…. und was bewegt dich dazu, den Glauben anderer User als „falsch“ zu bezeichnen (sofern du das tust) ?

Ergänzend dazu ...

... gehört für deine Art zu glauben und Glauben zu leben dazu, dass du alle davon abweichenden Glaubensmuster von anderen Glaubenden, meinst, sie darüber informieren zu müssen, dass ihre Wege und Grundlagen/Maßstäbe falsch sind ❓

Warum ist das so, dass du es tun musst ❓

Wird dein eigener Glaube davon beeinflusst, wenn du Das nicht tust ❓

Tust du es, um deinen eigenen Glauben zu stärken, oder bist du einfach so überzeugt davon, dass du "richtig" bist, mit deiner Art zu glauben, dass alle anderen sich deinem Muster anschließen müsste ❓ ... worauf stützt sich diese Einstellung von dir ❓

Traugott
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#10 Re: Glauben ...

Beitrag von Traugott » Mo 18. Mai 2020, 12:56

❓ ❗️

Darum. Was mich betrifft, mir sind deine Fragen nicht meine Fragen. Lass doch die Leute machen, wie sie wollen. Du machst doch auch, wie du willst. Am Ende ist meine Beziehung zu Gott meine Beziehung zu Gott, wer will das beurteilen? Gott alleine, oder?

In so einem Forum kann man sich zwar äußern, aber egal ist dir anscheinend nicht. So viele rote Fragezeichen, oh je, warum interessiert dich das so?

Deine Meinung oder anderer Leute Meinung, mir ist das leidlich egal, von daher, ich bin raus.
wer aber die Wahrheit tut...

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