Der Nektarozean des Heiligen Namens

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JackSparrow
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#71 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von JackSparrow » Sa 14. Mär 2020, 20:56

SamuelB hat geschrieben:
Fr 13. Mär 2020, 20:53
Überall wird man verurteilt. Nicht beurteilt, die Leute gehen weiter.
Ansichtssache. Es könnte sich auch um Neid handeln.

Das ist so, selbst bei Kindern.
Kinder müssen lernen, wie sie sich in ihrer jeweiligen Umgebung zu verhalten haben - nennt sich Erziehung und ist biologisch erforderlich, weil der Mensch nicht von Geburt an selbstständig überlebensfähig ist.

Nach der Pubertät sollte man irgendwann gelernt haben, seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Die einzigen Instanzen, denen sich ein Erwachsener (aus rein pragmatischen Gründen) noch unterordnen muss, sind der eigene Arbeitgeber und die Vertreter der Staatsgewalt.

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SamuelB
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#72 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von SamuelB » So 15. Mär 2020, 11:01

JackSparrow hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 20:56
Die einzigen Instanzen, denen sich ein Erwachsener (aus rein pragmatischen Gründen) noch unterordnen muss, sind der eigene Arbeitgeber und die Vertreter der Staatsgewalt.
Mit Letzteren - in Gestalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunks - habe ich zzt ein Problem. Erst bis vor wenigen Wochen gab es Schriftwechsel mit dem WDR + längere Telefonate mit dem Beitragsservice aufgrund der leidigen Umwelt- und Nazisau-Affäre, denn ich möchte mich nicht auf kurze Kommentare in sozialen Medien beschränken. Jetzt wurde ein neues so genanntes Satire-Video zu Corona rausgehauen, das das vorgenannte Thema aber wieder anheizt. Entweder ist das empathielos-fahrlässig oder Absicht, unsere Gesellschaft noch weiter zu spalten; meines Erachtens sollten die ÖR einfach keine Satire machen. Ich habe den Rundfunkstaatsvertrag durchgelesen, demgemäß dürfen sie das schon. Es ärgert mich, dass ich so einen Schund finanziere. (Hoffentlich trifft Corona so richtig den Moppel in dem Video oder jmd, der ihm nah steht.)

Also: Ich habe ein Problem damit, mich dem unterzuordnen. 💔

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sven23
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#73 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von sven23 » So 15. Mär 2020, 16:07

SamuelB hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 11:01
Es ärgert mich, dass ich so einen Schund finanziere. (Hoffentlich trifft Corona so richtig den Moppel in dem Video oder jmd, der ihm nah steht.)

 Hättest du weniger Probleme damit, privat produzierten Schund zu finanzieren?
Das erinnert an den Protest der Ultras gegen den Kommerz im Fussball. Wie glaubwürdig ist der, wenn man gleichzeitig private Fussballsender abonniert, die genau diese Auswüchse im Kommerzfussball erst ermöglichen?
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Claymore
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#74 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von Claymore » So 15. Mär 2020, 20:24

sven23 hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 16:07
Hättest du weniger Probleme damit, privat produzierten Schund zu finanzieren?
Aber wenn er ein Problem damit hat, dann besteht kein Zwang dafür zu zahlen. Es gibt bestenfalls eine unfreiwillige sehr indirekte Mitfinanzierung von privatem Free-TV, wenn man Markenprodukte kauft (von Herstellern, die im Free-TV werben).

Dass der ÖRR effektiv privates Schund-Fernsehen "verdrängt", halte ich für eine steile Behauptung.

Und es sind eh Diskussionen von gestern, über das lineare Fernsehen, das hierzulande mit kurioserweise mit über 8-9 Milliarden € subventioniert wird (das Budget der NASA beträgt 20 Milliarden €). Denn die technischen Umstände haben sich verändert. Die alte Rechtfertigung für den ÖRR, dass wegen der Frequenzknappheit und des hohen technischen Aufwands die Meinungsvielfalt in Gefahr ist, wenn man das privaten Anbietern überlässt, greift nicht mehr.

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SamuelB
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#75 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von SamuelB » So 15. Mär 2020, 21:39

Claymore hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 20:24
Die alte Rechtfertigung für den ÖRR, dass wegen der Frequenzknappheit und des hohen technischen Aufwands die Meinungsvielfalt in Gefahr ist, wenn man das privaten Anbietern überlässt, greift nicht mehr.
Es wird zudem argumentiert, dass objektive Berichterstattung dann nicht mehr gewährleistet wäre und es kann passieren, dass man subtil als verfassungsfeindlich bezeichnet wird.
Das ist gar nicht Bestandteil meiner Kritik, sehr gerne möchte ich objektiv informiert werden und denke, wenn das nachgefragt wird, wird es auch angeboten. Dafür bezahle ich freiwillig, kein Thema.
Mich stört das Drumherum an bspw Unterhaltung, fürstliche Gehälter für MA, zweifelhafte, politische Kunst, die Höhe des Beitrages usw. Im Rundfunkstaatsvertrag ist alles aufgelistet, was die anbieten. Ich habe mir das Schriftstück reingezogen, weil ich schon vor ein paar Jahren nach einer Möglichkeit gesucht habe, da rauszukommen und weil es mich fachlich interessiert. Es gibt einige Leute, die sich gegen das aktuelle Rundfunksystem engagieren. Viele scheinen allerdings die rechtlichen Grundlagen überhaupt nicht zu verstehen und/ oder sind gedanklich im letzten Jahrhundert unterwegs. (Bsp: Die BRD wäre eine GmbH, Reichsbürger - da geht es richtig ab! 😂)
Ich habe ein bisschen was probiert, aber den mega Effekt hat das alles nicht, außer vllt auf Zeit zu spielen. Momentan sehe ich keine Chance, da rauszukommen, wenn man sich nicht befreien lassen kann gemäß der Bedingungen. Ich verfolge auch die Rechtsprechung; sieht nicht gut aus. 
Die Situation ärgert mich ziemlich! und daran hat mich das neue so genannte Satire-Video erinnert. Politisch ist es ohnehin sehr angespannt bei uns, der ÖRR sollte einfach kein Öl ins Feuer gießen.

 

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sven23
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#76 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von sven23 » Mi 18. Mär 2020, 18:53

Claymore hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 20:24
sven23 hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 16:07
Hättest du weniger Probleme damit, privat produzierten Schund zu finanzieren?
Aber wenn er ein Problem damit hat, dann besteht kein Zwang dafür zu zahlen. Es gibt bestenfalls eine unfreiwillige sehr indirekte Mitfinanzierung von privatem Free-TV, wenn man Markenprodukte kauft (von Herstellern, die im Free-TV werben).
Ich meinte ja auch eher Pay-TV und kostenpflichtige Spartensender, die immer mehr Marktanteile haben. Hier hat man ja auch kein Problem mit den Kosten.


Claymore hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 20:24
Und es sind eh Diskussionen von gestern, über das lineare Fernsehen, das hierzulande mit kurioserweise mit über 8-9 Milliarden € subventioniert wird (das Budget der NASA beträgt 20 Milliarden €). Denn die technischen Umstände haben sich verändert. Die alte Rechtfertigung für den ÖRR, dass wegen der Frequenzknappheit und des hohen technischen Aufwands die Meinungsvielfalt in Gefahr ist, wenn man das privaten Anbietern überlässt, greift nicht mehr.
Da muss ich mal eine Lanze brechen für die Öffentlich-Rechtlichen. Die Qualität journalistischer Beiträge ist immer noch um einiges besser als das meiste in den privaten Sendern. Warum es überhaupt diese Form des Informationsangebotes gibt, ist ja vor allem historisch begründet.
Was dabei herauskommt, wenn man sich ausschließlich von asozialen Medien, Youtube und Co "ernährt", läßt sich ja auch hier im Forum anhand der Verschwörungstheoretiker und Flacherdler sehen.
Die Öffentlich-Rechtlichen können nur ein Informations- und Bildungsangebot machen. Wie man so schön sagt: man kann die Pferde nur zu Tränke führen, saufen müssen sie schon selber.
 
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#77 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von Claymore » Mi 18. Mär 2020, 23:20

sven23 hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 18:53
Ich meinte ja auch eher Pay-TV und kostenpflichtige Spartensender, die immer mehr Marktanteile haben. Hier hat man ja auch kein Problem mit den Kosten.
Es ist halt freiwillig; das macht den entscheidenden Unterschied aus. Wenn Kinder für fragwürdige politische "Satire" benutzt werden (das ist was anderes als bloße Niveaulosigkeit), dann kannst du selbst die Entscheidung treffen: dafür zahle ich nicht mehr.

Natürlich zahlt auch jeder Steuern für Sachen, wo er keine Verwendung hat oder die er sogar stark ablehnt. Aber, ja Steuern (keine Beiträge) zahlen ist halt gekoppelt mit der Möglichkeit zu wählen. Und aus diesem normalen demokratischen Entscheidungsprozess ist der ÖRR herausgetrennt.

Man stelle sich vor, die Landesverteidigung wäre so organisiert wie der ÖRR:
  • Da wäre also ein ein seltsamer Militärdienstleister wie Academi, wo Spitzengehälter möglich wären, wie in der Privatwirtschaft (also z. B. 400.000 € Jahresgehalt - ach ja, das bekommt WDR-Intendant Tom Buhrow).
  • Die Bürger müssten jeden Monat für den einen einkommensunabhängigen "Verteidigungsbeitrag" zahlen.
  • Dieser Militärdienstleister hätte aber keine Rechenschaft abzulegen, wie er die Zwangsbeiträge ausgibt.
  • Einen Verteidigungsminister einer gewählten Regierung gäbe es nicht.
  • Stattdessen würde ein "Verteidigungsrat" unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Chef des Militärdienstleisters wählen.
  • Dieser "Verteidigungsrat" wäre mit nicht-gewählten Vertretern angeblicher "gesellschaftlich relevanter Gruppen" besetzt.
  • Es gäbe auch keine regelmäßigen parlamentarischen Abstimmungen über das Budget mit flexiblem Ergebnis, sondern eine Festsetzung für die ganze weitere Zukunft - durch eine genauso nicht direkt gewählte Kommission.
Gute Idee? Nein? Warum dann beim ÖRR?
sven23 hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 18:53
Da muss ich mal eine Lanze brechen für die Öffentlich-Rechtlichen. Die Qualität journalistischer Beiträge ist immer noch um einiges besser als das meiste in den privaten Sendern. Warum es überhaupt diese Form des Informationsangebotes gibt, ist ja vor allem historisch begründet.
Begründet wurde es mit der Frequenzknappheit. 1. Rundfunkurteil 1961. Man hat ja auch keine staatliche Zwangszeitung eingeführt, weil die BILD existiert.
sven23 hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 18:53
Was dabei herauskommt, wenn man sich ausschließlich von asozialen Medien, Youtube und Co "ernährt", läßt sich ja auch hier im Forum anhand der Verschwörungstheoretiker und Flacherdler sehen.
Nun, die journalistische Qualität der Öffentlich-Rechtlichen ist tatsächlich so hoch, dass man dort nicht behauptet, die Erde wäre flach. Das gebe ich zu. Gilt allerdings auch für die RTL II News.

Und apropos Verschwörungstheoretiker... seit dem vor einem Jahr im geleakten orwellschen Framing-Manual (Kostenpunkt 120.000 € - So geht man mit dem Geld der Beitragszahler um) der ARD für "betreutes Denken" kann ich diese Behauptungen nicht mehr so ernst nehmen.

Was du sagst ist sicher das Image, was sie transportieren wollen. D. h. unabhängige und verlässliche Informationen jenseits der "Echokammern" des Internets und "Kommerzmedien". Das müsste aber, da nun der Brunnen dermaßen vergiftet ist, dringend mit vielen konkreten Belegen unterfüttert werden.
sven23 hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 18:53
Die Öffentlich-Rechtlichen können nur ein Informations- und Bildungsangebot machen. Wie man so schön sagt: man kann die Pferde nur zu Tränke führen, saufen müssen sie schon selber.
Primär liefern die Öffentlich-Rechtlichen Unterhaltung für eine bestimmte... Altersgruppe. Wenn man sie wirklich auf Information und Bildung zurückstutzen würde, dann wär es ja eher so wie PBS + NPR. Und die kosten den amerikanischen Steuerzahler $1 im Jahr.

Das Problem ist, dass das ganze System durch Überfütterung jetzt in eine Sackgasse geraten ist. Wäre die Rundfunkgebühr wenigstens noch an den Besitz eines Fernsehers (d. h. wirklich Fernseher, nicht PC, Smartphone, etc.) gekoppelt, dann würde es halt auf organische Weise langsam immer mehr schrumpfen.

So wie es jetzt ist, kommt halt irgendwann der große Knall. Wenn für was anachronistisches teuer bezahlt werden muss, was nur noch eine Minderheit in Anspruch nimmt.

Arjuna
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#78 Re: Der Nektarozean des Heiligen Namens

Beitrag von Arjuna » Do 19. Mär 2020, 17:43

Bitte zurück zum Thema. Hier geht es um den heiligen Namen :) welche Erfahrungen habt ihr mit dem Chanten der Heiligen Namen Gottes gemacht? Im östlichen Christentum gibt es das Jesusgebet (auch Herzensgebet genannt) und islamische Sufis praktizieren das Chanten des heiligen Namens, nur ist es in diesem Falle „La ilaha illa Allah“. Das ist eine universale spirituelle Praxis, die es in allen religiösen Traditionen gibt. Das ist der Beweis, dass es eine Sehnsucht im menschlichen Herzen gibt: jeder sucht nach Gott. Manche wissen es vielleicht nicht, dass sie es tun, doch sie tun es. „Kṛṣṇa“ ist nur ein weiterer Name Gottes (kṛṣṇas tu bhagavān svayam). Der Beatle George Harrison hat das mal sehr schön in Worte gefasst:

Krishna ist Gott, der Ursprung alles Existierenden, die Ursache all dessen, was ist, war und zukünftig sein wird. Da Gott unbegrenzt ist, hat Er viele Namen: Allah, Buddha, Jehova, Rāma. Alle sind Krishna, alle sind eins. Gott ist nicht abstrakt, sondern in Seinem endgültigen Aspekt eine Person – die höchste Person –, die ewig, voller Glückseligkeit und voller Wissen ist. Wie ein Tropfen Wasser die gleichen Eigenschaften wie der Ozean besitzt, so hat unser Bewusstsein die gleichen Eigenschaften wie das Bewusstsein Gottes. Doch durch unsere Identifizierung und Verhaftung mit der materiellen Energie (dem physischen Körper, den Sinnenfreuden, materiellem Besitz, Ichgefühl, usw.) ist unser wahres, transzendentales Bewusstsein verunreinigt worden und kann daher, gleich einem staubigen Spiegel, kein klares Bild mehr reflektieren. Im Laufe vieler Leben hat sich unsere Verbindung mit dem Vergänglichen gefestigt. Den unbeständigen Körper, eine Handvoll Knochen und Fleisch, missverstehen wir als unser wahres Selbst und halten daher den gegenwärtigen, zeitweiligen Zustand für natürlich und endgültig.

Zu allen Zeiten waren Heilige der lebendige Beweis dafür, dass der nicht zeitweilige, beständige Zustand des Gottesbewusstseins in allen lebendigen Seelen wieder erweckt werden kann. Jede Seele ist ihrem Wesen nach göttlich. Krishna sagt in der Bhagavad-gītā: »Stetig im Selbst und befreit von aller materiellen Verunreinigung, erlangt der Yogi die Stufe vollkommenen Glücks.« (Bg. 6.28) Yoga (eine wissenschaftliche Methode zur Gottes-und Selbstverwirklichung) ist der Vorgang, durch den wir unser Bewusstsein reinigen, weitere Verschmutzung verhindern und auf die Stufe der Vollkommenheit – voller Wissen und Glückseligkeit – gelangen können. »Wenn es einen Gott gibt, möchte ich Ihn sehen«, mögen viele sagen, und das ist richtig, denn es ist nicht gut, blind an etwas zu glauben. Krsna-Bewußtsein oder vielmehr die Meditation im bhakti-yoga ist eine Methode, mit der man Gott tatsächlich wahrnehmen kann. Man kann Gott tatsächlich sehen[...]“

Quelle

Sehr wichtig ist: Yoga ist nicht nur eine Glaubensangelegenheit, sondern eine wissenschaftliche Methode zur Gottes- und Selbstverwirklichung. Jede Person kann es selbstständig ausprobieren und Gott als lebendige Realität erleben und kennenlernen. Es macht natürlich einen himmelweiten Unterschied ob man nur dogmatisch daran glaubt (bzw. ebenso dogmatisch nicht daran glaubt) oder das Gottesbewusstsein innerhalb einer ganzheitlichen Lebenspraxis zum realen Erlebnis wird.
Überall dort, wo Kṛṣṇa, der Meister aller Mystiker, und Arjuna, der größte Bogenschütze, anwesend sind, werden gewiss auch Reichtum, Sieg, außergewöhnliche Macht und Moral zu finden sein...“ (Bhagavad Gita 18.78)

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sven23
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#79 sven23

Beitrag von sven23 » Sa 21. Mär 2020, 07:55

Claymore hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 23:20
Natürlich zahlt auch jeder Steuern für Sachen, wo er keine Verwendung hat oder die er sogar stark ablehnt. Aber, ja Steuern (keine Beiträge) zahlen ist halt gekoppelt mit der Möglichkeit zu wählen. Und aus diesem normalen demokratischen Entscheidungsprozess ist der ÖRR herausgetrennt.
Weiß ich nicht, ob das so stimmt. Pazifisten zahlen über Steuern auch für die Bundeswehr und Auslandseinsätze, Atheisten finanzieren die Gehälter der Bischöfe.
In einem Gemeinwesen geht es wohl nicht anders.
Und ob man die Beiträge nun Gebühren oder Steuern nennt, kommt doch im Ergebnis auf dasselbe hinaus. Dann würden eben alle eine allgemeine Rundfunksteuer bezahlen.
 
Claymore hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 23:20
(also z. B. 400.000 € Jahresgehalt - ach ja, das bekommt WDR-Intendant Tom Buhrow).
Natürlich könnte man auch fragen, warum ein kleiner Sparkassendirektor mehr verdient als die Bundeskanzlerin. Oder warum die Deutsche Bank Milliarden Boni ausschüttet, während sie gleichzeitig Milliarden Verluste macht. Das führt auf ein sehr weites Feld.
Aber prinzipiell würde ich dir zustimmen, dass die Strukturen und Gehälter in den Rundfunkanstalten durchaus mal auf den Prüfstand gehören. Die Frage, ob das alles noch zeitgemäß ist, bedarf aber einer breiten gesellschaftlichen Debatte.
Claymore hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 23:20
sven23 hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 18:53
Da muss ich mal eine Lanze brechen für die Öffentlich-Rechtlichen. Die Qualität journalistischer Beiträge ist immer noch um einiges besser als das meiste in den privaten Sendern. Warum es überhaupt diese Form des Informationsangebotes gibt, ist ja vor allem historisch begründet.
Begründet wurde es mit der Frequenzknappheit. 1. Rundfunkurteil 1961. Man hat ja auch keine staatliche Zwangszeitung eingeführt, weil die BILD existiert.
Man darf aber auch die politischen Hintergründe nicht außer Acht lassen. Nach dem Krieg wollte man ja weg vom gleichgeschalteten Zentralstaat und hin zu föderalen Strukturen mit Meinungsvielfalt. Würde man das alles nach neoliberalem Muster dem Markt überlassen, könnte das zu Meinungsmonopolstrukturen führen, wie man sie im Berlusconi-Imperium oder bei Rupert Murdoch oder Fox-News beobachten kann.
Und nicht umsonst gibt es ja gerade von rechtspopulistischer Seite Bestrebungen, das öffentlich rechtliche System abzuschaffen, bzw. zu verstaatlichen. (siehe auch Schweiz und Österreich).
Claymore hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 23:20
sven23 hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 18:53
Was dabei herauskommt, wenn man sich ausschließlich von asozialen Medien, Youtube und Co "ernährt", läßt sich ja auch hier im Forum anhand der Verschwörungstheoretiker und Flacherdler sehen.
Nun, die journalistische Qualität der Öffentlich-Rechtlichen ist tatsächlich so hoch, dass man dort nicht behauptet, die Erde wäre flach. Das gebe ich zu. Gilt allerdings auch für die RTL II News.
Ganz im Ernst. Bis auf wenige Ausnahmen sind mir bei den Privaten keine Sendungen oder Magazine bekannt, die sich regelmäßig mit Mißständen in Politik und Wirtschaft so intensiv befassen wie die Öffentlich-Rechtlichen. Sicher könnte man sich an der ein oder anderen Stelle noch mehr wünschen. Bei der Dikussion um die private Altersvorsorge haben sich die alle Sender nach meinem Empfinden zu sehr auf die Schiene der Versicherungswirtschaft und ihrer Lobbyisten führen lassen.
Wohl auch deshalb, weil es politisch gewollt war.
 
Claymore hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 23:20
Das Problem ist, dass das ganze System durch Überfütterung jetzt in eine Sackgasse geraten ist. Wäre die Rundfunkgebühr wenigstens noch an den Besitz eines Fernsehers (d. h. wirklich Fernseher, nicht PC, Smartphone, etc.) gekoppelt, dann würde es halt auf organische Weise langsam immer mehr schrumpfen.
Wie will man das überprüfen? Eine bundesweite GEZ-Polizei, die alle Wohnungen in regelmäßigen Abständen durchsucht, kann sich ja auch niemand wünschen.
 
Claymore hat geschrieben:
Mi 18. Mär 2020, 23:20
So wie es jetzt ist, kommt halt irgendwann der große Knall. Wenn für was anachronistisches teuer bezahlt werden muss, was nur noch eine Minderheit in Anspruch nimmt.

Da ist leider was dran. Die Zahl der Freunde der seichten Unterhaltung wird wohl immer größer.

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