#411 Re: Reinkarnation
Verfasst: Do 13. Feb 2020, 15:42
Und, wo soll der zu lesen sein? - Ein christlicher Theologe wird immer von einem liebenden Gott ausgehen. Was sonst?
Mit Zitaten muss man genauso aufpassen wie mit Bibelzitaten, sie haben schnell Schwächen in der Interpretation.Spice hat geschrieben: ↑Do 13. Feb 2020, 13:56das stimmt nicht mehr. Inzwischen wurde das Theodizee-Problem gelöst: In einer Rezension zu Helmut Obsts Buch „Reinkarnation. Weltgeschichte einer Idee“schreibt Kirsten Dietrich:
"Reinkarnation erscheint schlüssig, auch wenn man keine ausformulierte Religion hat. Und Reinkarnation bietet eine unbarmherzige, aber vernünftige Lösung für die Frage, warum es in der Welt so viel Leid gibt, die sogenannte Theodizee-Frage. Nicht ein undurchschaubarer Gott ist dafür verantwortlich, die Menschen haben sich ihr Los durch vergangene Taten selber eingebrockt. Gegen diese Vorstellung protestieren vor allem die christlichen Kirchen. Aber auch sie, so Obst, sollten versuchen, nach kreativen Verbindungen von christlicher Auferstehung und allgemein-religiöser Reinkarnation zu suchen. Für ihre Gläubigen ist das nämlich schon längst Realität.“
Wenn die Reinkarnationsvorstellungen das Theodizee-Problem lösen sollen, dann müssen alle durch einen Vulkanausbruch Getöteten es verdient haben, durch einen Vulkanausbruch getötet zu werden.
Bestraft der Gott gleiche Straftaten auf unterschiedliche Weise, dann ist er ein ungerechter Gott und das Theodizeeproblem ist nicht gelöst. Ergo müssen alle bei einem Vulkanausbruch Getöteten in einem früheren Leben selbst einen Vulkanausbruch verursacht haben.Das "Abbekommen des selbst verursachten Leids" würde ja genügen.
Jedes nichtpflanzliche mehrzellige Lebewesen tötet im Laufe seines Lebens zahlreiche andere Lebewesen.Wozu braucht Gott Krokodile, die töten?
Bitte schlage dir zur Übung fünfmal kräftig mit einem Holzhammer auf den Daumen und berichte uns anschließend von deinem Wachstum.Leid mag unangenehm sein, es ist aber nicht böse. Sondern gut. Denn am Leid wächst man.
Hat diese Welt nicht schon genug religiöse Fanatiker und sich selbst auserwählte Übermenschen mit Erbansprüchen auf ein Gottsein?Die Welt braucht nicht mehr „Christen“, „Juden“, „Muslime“, „Hindus“ und „Buddhisten“. Die Welt braucht mehr Menschen, die den Dharma praktizieren.
Eine Glaubensbehauptung; mehr ist das halt letztlich nicht.
Und in anderen Schriften wird gesagt, dass die Welt sowie deren Schöpfer einer riesigen Muschel entsprungen sind... nun... man liest eben viel in den unterschiedlichsten Religionsbüchern.