Reinkarnation

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
SilverBullet
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#641 Re: Reinkarnation

Beitrag von SilverBullet » So 20. Dez 2020, 12:27

Anthros hat geschrieben: Rudolf Steiner ist mir ein einzigartiger großer Lehrer, weil er die übergeordneten Zusammenhänge zwischen Welt und Kosmos und damit auch zwischen den Religionen sinnvoll erklärt.
OK, du hast ihn als einen bedeutenden Vermittler von Informationen für dich angenommen.
Bist du von dieser Haltung aus gestartet oder hast du sie dir erschlossen?
Ich frage deshalb, denn wenn ich diese Haltung einnehmen müsste, wüsste ich nicht, wie ich an diesen Punkt kommen soll.
Ich würde hierzu nach einem verlässlichen Fundament fragen.

Anthros hat geschrieben: Seine Anthroposophie trennt die Religionen nicht, sondern weist auf die Unterschiede und ihre Notwendigkeiten hin.
Was verstehst du unter Notwendigkeiten?
Kannst du dies am Beispiel der Bücherreligionen Judentum, Christentum und Islam festmachen?

Anthros hat geschrieben: "Positivismus" ist ihr Prinzip, ...
Liegt im "immer Positives erkennen" nicht auch die Gefahr eines Zwanges, der letztlich weg von vernünftigem Verhalten führen kann?
Durch was ist garantiert, dass die Suche nach dem Positiven der richtige Weg ist?

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sven23 hat geschrieben: Aber es kommt doch fast keine Religion ohne menschliche Protagonisten aus. Es bedarf offenbar (vorbildhafter) Menschen, die mit göttlicher Autorität sprechen und handeln.
Da hast du mich falsch verstanden, es geht mir nicht um die Religionsstifter, sondern um die Betroffenen von religiösen Behauptungen.
Beispiel:
homosexuell ausgerichtete und praktizierende Menschen werden von Christen (bestimmt nicht von allen Christen) als "vom Regelwerk der Bibel erfasst" angesehen.
Hier liegt eine Projektion vor - Motto "diese Leute werden von uns, auf Basis unserer Religion als sündhaft eingestuft und ihnen müssen Auflagen gemacht werden"

sven23 hat geschrieben: Da bist du fast schon auf der kantschen Linie. Kant hielt ja die Idee eines höheren Wesens eine in "mancher Absicht nützliche Idee", aber von Religionen, Dogmen, Offenbarungen, Wundern, Liturgien und dergleichen hielt er nichts.
Philosophische Meinungen spielen für mich hier keine Rolle.
Steh vor einem Menschen, der sich dem Ende seines Lebens gegenüber sieht und davon spricht, "dass man sich im Himmel wiedersieht" und schon hat man das Positive in Religion gefunden und will es nicht zerrstören.

sven23 hat geschrieben: Relgionen können sich auch zum Nachteil gegen Menschen richten. Besonders Religionen mit absolutem Wahrheitsanspruch neigen zur Abgrenzung, auch Ausgrenzung gegenüber anderen Kulturen und Religionen.
Nicht nur nach aussen - hier geht es ja um Reinkarnation, was begleitet wird von einem "Transport an guten/schlechten Einflüssen und einer späteren Auswirkung" -> Karma.
Im Kastensystem sehe ich eine mehr oder weniger "logische" Folge einer systematischen Einordnung von Menschen entlang der Karma-Idee.
Sobald jemandem etwas passiert, kann er auf Basis von Karma beurteilt werden - Motto "siehste, der war in seinem vorherigen früheren Leben unanständig".
Das Geboren-Werden in einem derartigen Schicksalsumfeld bedeutet dann in der Konsequenz, dass diese "Seelen" vom Karma her zusammengehören und durch ihr Schicksal "gereinigt" werden müssen -> Kastensystem.

Mir ist das viel zu viel Realitätsbezug von Religion. Das ist ein Anspruch, den sich Religion durch keinerlei Leistung verdient hat.

Anthros

#642 Wege zur Erkenntnis

Beitrag von Anthros » So 20. Dez 2020, 13:16

SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Bist du von dieser Haltung aus gestartet oder hast du sie dir erschlossen?
 Ich weiß nicht, ob ich deine Fragen immer genügend verstehe. Aber ich will's versuchen.

Die Haltung war unbewusst schon da, bis ein entscheidender Punkt in meinem Leben eintrat.


 
SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Ich frage deshalb, denn wenn ich diese Haltung einnehmen müsste, wüsste ich nicht, wie ich an diesen Punkt kommen soll.
Ich würde hierzu nach einem verlässlichen Fundament fragen.
Das wäre das Bestreben nach Erkenntnis über Höheres. 


 
SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Was verstehst du unter Notwendigkeiten?
Kannst du dies am Beispiel der Bücherreligionen Judentum, Christentum und Islam festmachen?
Die Völker seien unterschiedlich entwickelt und hätten eine dieser Entwicklung angemessenen Religion, so würde ich es kurz gefasst indirekt zitieren. Beim Christentum, wie es Anthroposophie lehrt, sei etwas höchst Bedeutsames eingetreten, das alle Menschen unabhängig ihrer Religion betrifft, wovon sie nichts zu wissen bräuchten, Wissen ist dafür keine Voraussetzung. Wer sich aber über die spirituellen Geschehnisse und ihre Bedeutung durch Erkenntnisarbeit nach und nach bewusst macht, der kann sich nach und nach berechtigt "Christ" nennen.


 
SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Liegt im "immer Positives erkennen" nicht auch die Gefahr eines Zwanges, der letztlich weg von vernünftigem Verhalten führen kann?
Natürlich, wie ja alles Zwang werden kann.


 
SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Durch was ist garantiert, dass die Suche nach dem Positiven der richtige Weg ist?
Das würde ich als Sache der Erfahrung sehen.
 

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sven23
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#643 Re: Reinkarnation

Beitrag von sven23 » So 20. Dez 2020, 14:02

Anthros hat geschrieben: Rudolf Steiner ist mir ein einzigartiger großer Lehrer, weil er die übergeordneten Zusammenhänge zwischen Welt und Kosmos und damit auch zwischen den Religionen sinnvoll erklärt.
Von der jüdischen Religion, also der Religion von Jesus, hielt Steiner nicht viel. Zumindest legen das einige Aussagen von ihm nahe.

„Es ist gewiss nicht zu leugnen, dass heute das Judentum noch immer als geschlossenes Ganzes auftritt und als solches in die Entwickelung unserer gegenwärtigen Zustände vielfach eingegriffen hat, und das in einer Weise, die den abendländischen Kulturideen nichts weniger als günstig war. Das Judentum als solches hat sich aber längst ausgelebt, hat keine Berechtigung innerhalb des modernen Völkerlebens, und dass es sich dennoch erhalten hat, ist ein Fehler der Weltgeschichte, dessen Folgen nicht ausbleiben konnten.“
Rudolf Steiner

Wie erklärt man sich seinen Antisemitismus, den er ja bereits lange vor den Nazis vertreten hat?


SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
sven23 hat geschrieben: Aber es kommt doch fast keine Religion ohne menschliche Protagonisten aus. Es bedarf offenbar (vorbildhafter) Menschen, die mit göttlicher Autorität sprechen und handeln.
Da hast du mich falsch verstanden, es geht mir nicht um die Religionsstifter, sondern um die Betroffenen von religiösen Behauptungen.
Beispiel:
homosexuell ausgerichtete und praktizierende Menschen werden von Christen (bestimmt nicht von allen Christen) als "vom Regelwerk der Bibel erfasst" angesehen.
Hier liegt eine Projektion vor - Motto "diese Leute werden von uns, auf Basis unserer Religion als sündhaft eingestuft und ihnen müssen Auflagen gemacht werden"
Aber es bedarf doch immer einer Gegenseite, einem Gegenüber. Religionen fallen ja nicht vom Himmel, auch wenn manche das zu glauben scheinen.


SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
sven23 hat geschrieben: Da bist du fast schon auf der kantschen Linie. Kant hielt ja die Idee eines höheren Wesens eine in "mancher Absicht nützliche Idee", aber von Religionen, Dogmen, Offenbarungen, Wundern, Liturgien und dergleichen hielt er nichts.
Philosophische Meinungen spielen für mich hier keine Rolle.
Jede menschliche Lebensäußerung läßt sich philosophisch ausdrücken. Ich wage mal die Behauptung, dass es kaum einen Gedanken gibt, der nicht schon philosophisch gedacht worden ist.

SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Steh vor einem Menschen, der sich dem Ende seines Lebens gegenüber sieht und davon spricht, "dass man sich im Himmel wiedersieht" und schon hat man das Positive in Religion gefunden und will es nicht zerrstören.
Damit wären wir in einem gewissen Sinne in religionsphilosophischen Überlegungen.


SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Sobald jemandem etwas passiert, kann er auf Basis von Karma beurteilt werden - Motto "siehste, der war in seinem vorherigen früheren Leben unanständig".
Ein ähnlicher Gedanke findet sich in der antiken Tun-Ergehen-Philosophie, die in der Hiob Geschichte kritisch bearbeitet wurde.


SilverBullet hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 12:27
Mir ist das viel zu viel Realitätsbezug von Religion. Das ist ein Anspruch, den sich Religion durch keinerlei Leistung verdient hat.
Aber was wäre eine Religion oder Philosphie wert ohne konkreten Realitätsbezug?
Und die meisten haben mit abstrakten Denksystemen so ihre Schwierigkeiten, gerade weil ihnen der Realitätsbezug fehlt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Anthros

#644 Re: Reinkarnation

Beitrag von Anthros » So 20. Dez 2020, 17:16

sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 14:02
Von der jüdischen Religion, ..., hielt Steiner nicht viel. ...
...

Wie erklärt man sich seinen Antisemitismus, den er ja bereits lange vor den Nazis vertreten hat?

Es liegt allein an dir, herauszufinden, wie du den Positivismus der Anthroposophie richtig verstehen musst.

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#645 Re: Reinkarnation

Beitrag von sven23 » So 20. Dez 2020, 18:19

Anthros hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 17:16
sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 14:02
Von der jüdischen Religion, ..., hielt Steiner nicht viel. ...
...

Wie erklärt man sich seinen Antisemitismus, den er ja bereits lange vor den Nazis vertreten hat?

Es liegt allein an dir, herauszufinden, wie du den Positivismus der Anthroposophie richtig verstehen musst.
Zum Positivismus der Anthroposophie gehört der Antisemitismus? Oder wie soll man das verstehen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Anthros

#646 Re: Reinkarnation

Beitrag von Anthros » So 20. Dez 2020, 18:24

sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 18:19
Oder wie soll man das verstehen?

Das musst du schon ganz allein herausfinden.

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sven23
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#647 Re: Reinkarnation

Beitrag von sven23 » So 20. Dez 2020, 19:28

Anthros hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 18:24
sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 18:19
Oder wie soll man das verstehen?

Das musst du schon ganz allein herausfinden.

 Danke für das Gespräch.
Und du wunderst dich, dass dich keiner versteht. :roll:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Yieva
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#648 Re: Reinkarnation

Beitrag von Yieva » Di 29. Dez 2020, 18:34


Anthros

#649 Re: Reinkarnation

Beitrag von Anthros » Mi 30. Dez 2020, 09:29

sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 19:28
Anthros hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 18:24
sven23 hat geschrieben:
So 20. Dez 2020, 18:19
Oder wie soll man das verstehen?

Das musst du schon ganz allein herausfinden.

 Danke für das Gespräch.
Und du wunderst dich, dass dich keiner versteht. :roll:
Das ist nie meine Aussage gewesen, aber es ist eine Technik von dir, anderen zu unterstellen.

Anthros

#650 Re: Reinkarnation

Beitrag von Anthros » Mi 30. Dez 2020, 09:31

Yieva hat geschrieben:
Di 29. Dez 2020, 18:34
 
Du musst schon einen Grund angeben, warum sich das angeschaut werden soll.

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