Laodizea hat geschrieben: ↑Do 26. Sep 2019, 21:17
Wie sah es denn in alt Europa aus?
Germanen, Kelten...da kommen wir doch genetisch her.
Erst monumental, später eher konservativ.
Ziemlich beeindruckend sind die Grabanlagen der Megalithkulturen aus der Jungsteinzeit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Nordische ... rchitektur
Ein absolutes Highlight dieser Grabarchitektur ist natürlich Newgrange:
https://de.wikipedia.org/wiki/Newgrange
Bei den Völkern der Bronze- und Eisenzeit gab es dann zwei Haupttypen der Bestattung: Urnengräber und Körperbestattungen.
Bei beiden Typen werden in der Regel Grabbeigaben gefunden, in Form der persönlichen Habe, Schmuck, sowie Tongefäße mit Nahrung.
Interessantes Detail: Wenn Menschen ihre Schwerter mit ins Grab bekamen, so wurden die Waffen vor der Beisetzung oft absichtlich zerbrochen oder verbogen. Warum man das tat ist nicht gesichert, aber vielleicht waren sie so im Diesseits unbrauchbar und konnten den Krieger ins Jenseits begleiten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Grabbeiga ... chwert.jpg
Die Art der Bestattung ist oft der besterhaltene archäologische Hinweis auf die Grenzen zwischen Epochen und Stämmen.
Die Menschen wurden also entweder verbrannt und ihre Asche in Urnen aus Ton beigesetzt, oder die Körper wurden in Erdgruben bestatten, diese Erdgruben wurden manchmal noch mit Steinplatten ausgelegt. Bei Körperbestattungen spielte immer auch die Haltung eine Rolle. Manche Kulturen bestatteten die Toten in Hockstellung, was an die Körperhaltung eines Kindes im Mutterleib erinnert, andere in Rückenlage. Die Ausrichtung nach einer bestimmen Himmelsrichtung und die Kopfhaltung/Blickrichtung ist dabei bei den meisten Kulturen, nicht nur in Europa, traditionell festgelegt und immer gleich.
Keltische Fürstinnen und Fürsten bekamen steinerne oder hölzerne Grabkammern mit reicher Ausstattung, und darüber einen beeindruckenden Grabhügel
https://de.wikipedia.org/wiki/Keltische ... n_Reinheim
https://de.wikipedia.org/wiki/Keltenmuseum_Hochdorf
Auch Germanische Fürsten hatten solch reich ausgestattete Gräber mit Hügeln darüber. Interessanterweise wurden ihre Körper beigesetzt, während der Großteil ihrer Untertanen die Brandbestattung praktizierten.
Die Römer bauten ihre Gräber und Friedhöfe gerne am Rand großer Straßen, damit die Grabsteine und Inschriften von möglichst vielen Menschen gesehen und gelesen wurden.
Tierbestattungen sind zwar nicht so häufig, aber aus vielen Epochen bekannt. Fürsten und Könige bekamen manchmal ihre Pferde mit ins Grab, und schon seit der Steinzeit haben manchmal Hunde ihre Menschen ins Jenseits begleitet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tierbesta ... %A4ologie)
... so, allmählich werde ich warm. Was als nächstes? Leichen, die in Bäume gehängt werden? Sekundärbestattungen, bei denen Omas Knochen im Fluss gewaschen werden? Totgeborene Kinder unter dem Küchenfußboden? Tote Eltern, die noch jahrelang im Nebenzimmer des Hauses im Sarg liegen? Tönerne Armeen und ein Meer aus Quecksilber für chinesische Kaiser? Berühmte Mönche, die im Alter nicht mehr reisen dürfen? *
* denn würde er fern der Heimat sterben, so könnte das Kloster eventuell den Leichnam und damit die möglichen Reliquien nicht wieder bekommen. Und das lukrative Geschäft mit den Überresten des Heiligen wollten sich die "frommen" Mitbrüder nicht entgehen lassen...