Ärger, Wut und Zorn

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Travis
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#11 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Travis » Mo 23. Sep 2019, 06:37

SamuelB hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 06:27
Du meinst, man kann sein Verhalten nicht allein ändern?
Ich meine, man kann sein Innerstes nicht alleine ändern, zumindest nicht in Richtung Gott. Von ihm weg geht das, schließlich entspricht das genau dem, was wir können und sind.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

Leila
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#12 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Leila » Mo 23. Sep 2019, 09:41

Ärger Wut und Zorn!! Das ist ein Füllhorn erster Güte, wie vergiftet muss sich das Mensch fühlen, wenn es diese Edelsteine in sich trägt`?

Der in Christus ist, der erlebt anstelle dessen: Trauer, Ohnmachtsgefühle, er weiß, ohne Gott geht nichts voran, er muss hoffen, er muss warten, er muss sich ergo in Demut üben.

Wer kann daran anknüpfen? Wer hat das hier verstanden? Keiner? Ich nehme an, keiner.

Pluto
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#13 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Pluto » Mo 23. Sep 2019, 10:21

Ich galt immer als ziemlich jähzorniger Typ,aber in den letzten Jahren hat das stark nachgelassen. Meist kann das Ziel meines Zorns nichts dafür, also nehme ich die Welt viel gelassener als früher. Das tut mir und der Umwelt gut.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Munro
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#14 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Munro » Mo 23. Sep 2019, 10:32

Pluto hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 10:21
Ich galt immer als ziemlich jähzorniger Typ

Echt wahr? So kenn ich dich gar nicht! :idea:
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

Mirjam
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#15 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Mirjam » Mo 23. Sep 2019, 12:50

Laodizea hat geschrieben:
Mi 18. Sep 2019, 00:37
wie geht ihr damit um?
wenn ihr euch über etwas ärgert, wie werdet ihr den Ärger los?
wenn ihr wütend seid?
was macht ihr?
und wenn der Zorn kocht?
was dann???

es gibt so viele Möglichkeiten...
welche kennt ihr oder wendet ihr an?

Den Ärger loswerden... nun, erst einmal muss man ihn bemerken.
Wenn man sich ganz im Recht wähnt, während man unbeherrscht lospoltert, das bringt nichts:
"Die Wut des Heißherzigen, sie flammt auf wie Feuer im Stroh"

Ich bemühe mich immer zu reflektieren: Ich bin wütend, ungeduldig, ungehalten. Warum? Was war der Auslöser, woran liegt das?
Und ja, meistens kann mein Gegenüber gar nicht so viel dafür, meistens ist es einfach eine Verkettung von Umständen...
Stellen wir uns vor: ich bin müde. Ich bin unzufrieden mit mir selbst, weil ich nicht so viel geschafft habe wie geplant. Ich habe noch viel zu tun... und dann kommt dieser Idiot, unterbricht mich, und stellt mir die selbe dumme Frage wie schon die vier Leute vorher... und hätte er nur meine E-Mail sorgfältig gelesen, dann wüsste er die Antwort schon!
Tja, da steht dann ein armer Mitarbeiter, dessen einziger Fehler darin liegt, die Anweisungen in der E-Mail nicht ganz verstanden zu haben - und plötzlich kocht meine Ungeduld hoch und ich habe ein Ziel für meine Wut... ein Ziel, das zu 90% völlig unschuldig ist an meiner Emotion.
Wenn man solche Mechanismen einmal durchschaut hat, dann wird vieles einfacher, finde ich. Dann fällt es leichter geistig etwas Abstand zu gewinnen. Genau, wie es in den Schriften schon gesagt wird:

"Du möchtest eine Rede mit Zorn beantworten? Wende dein Gesicht ab und beherrsche dich!"
und:
"Beuge dich vor einem Gegner, zögere vor einem Angreifer, schlafe vor dem Reden."

Nicht konfrontieren, nicht provozieren lassen - sondern deeskalieren, beruhigen, überlegt handeln: das ist der Weg des "Schweigenden", der in den Schriften das Ideal des Weisen und den Gegenentwurf zum "Heißherzigen" darstellt.

Was soll man aber tun mit seinem Zorn, was unternehmen gegen einen Gegner, einen, der dir Unrecht tut?
Auch das sagen die Schriften: "Wende dich ab", "Setze ihn in die Hand Gottes" oder "melde ihn im Gebet deinem Gott".
Mir hilft es manchmal schon, wenn ich mir einfach im Gebet Luft machen kann, und meine Sorgen aussprechen und meinen Zorn darlegen kann... dann verraucht er ebenso schnell wie das Strohfeuer des Heißherzigen.


Laodizea hat geschrieben:
Mi 18. Sep 2019, 00:37
Doch wie räumt man den ständigen Anstoss aus dem Weg,
aus meinem Herzen, wenn der Unbeweglich ist?
Also meine eigene Unzulänglichkeit, meine Charakterschwäche...
darum geht es, wie werde ich Christus ähnlicher, letztlich!

Eine allgemeine Patentantwort habe ich nicht für dich... aber ich denke schon, dass man sich durch stetige Übung und Bemühung verändern kann.
"Siehe, der Stier tritt unter das Joch und die Gans kehrt zurück in den Stall vom kühlen Teich"
Wenn denn selbst die Tiere ihre Triebe zügeln und sich einer Regel unterordnen können, kann dann nicht auch ein Mensch Disziplin lernen, zumindest bis zu einem gewissen Grad? Wir können unsere Emotionen nicht vollkommen kontrollieren, außer wir leben in höchster Askese. Aber wir können durchaus Selbstbeherrschung lernen und uns verändern.

"Gib die Schriften in dein Herz", sei ein "Hörender":
Mir hilft das Schriftstudium sehr, ich entdecke immer wieder neue und wertvolle Ansätze.
Oft ist es auch sehr wertvoll, das Alte und das Neue zu vergleichen: Was lese ich in wissenschaftlichen Artikeln, was lehrt die moderne Psychologie und Kommunikationswissenschaft? Wie sehen im Vergleich dazu die Schriften unserer ältesten Vorfahren?

Auch da, wo ich mit dem Inhalt der alten Lehren nicht übereinstimme, da haben sie mich doch oft zum nachdenken und reflektieren gebracht.

Ja, wir Menschen sind oft schwach und unzulänglich:
"Es gibt keinen Künstler, der Vollkommenheit erworben hat, dann die Grenzen der Kunst werden nie erreicht."
Ich interpretiere diesen Spruch allgemeiner:
Es gibt keinen Mensch, der Vollkommen ist, denn die Wahrheit und das Gute sind zu groß, um von einem Menschen erreicht zu werden.
Es wir uns niemals jeder Plan gelingen, dazu sind wir den Umständen der Welt und des Schicksals viel zu sehr ausgeliefert:
"Der Strom des Wassers vom vorigen Jahr hat sich verlagert,
er bildet dieses Jahr einen anderen Wasserarm.
Große Seen werden trocken, und Ufer werden zu Tiefen.

Geht es nicht den Menschen ebenso?
Eines ist ihr Plan,
etwas anderes ist die Antwort des Herrn des Lebens "


Ist diese Schwäche aber ein Grund zum Heulen und Zähneklappern? Mitnichten.
Wir Menschen sind nicht allmächtig, aber auch nicht hilflos. Wir haben alle die Fähigkeit, das Gute zu erkennen, wenn wir nur ruhig in uns selbst hinein horchen: "Folge deinem Herzen solange zu lebst".
Wenn wir auch keine Vollkommenheit finden können, so doch zumindest ein Gleichgewicht, einen Weg der Mäßigung und des Ausgleichs.
Und das, welches nicht in unserer Macht steht, das können wir getrost in die Hand der barmherzigen Gottheit legen,
"die das Flehen dessen erhört, der in Bedrängnis ist,
wohlgeneigten Herzens gegenüber dem, der zu ihr ruft
und den Schwachen errettet aus der Hand des Gewalttätigen"



...naja, das sind nur meine persönlichen Erkenntnisse zu dem Thema...

liebe Grüße

Mirjam

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#16 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Pluto » Mo 23. Sep 2019, 13:17

Munro hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 10:32
Echt wahr? So kenn ich dich gar nicht! :idea:
Ja FRÜHER. Ich bin heute viel gelassener und lasse mehr zu als früher.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Laodizea » Mo 23. Sep 2019, 14:33

Travis hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 06:22
Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 02:22
Das betrifft aber nur die äusseren Umstände.
Da würde ich gar kein "nur" formulieren, da es ja bedeutet, Konfliktsituationen im Griff zu haben. Es ist ein vernünftiger Weg.
Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 02:22
Doch wie räumt man den ständigen Anstoss aus dem Weg, aus meinem Herzen, wenn der Unbeweglich ist? Also meine eigene Unzulänglichkeit, meine Charakterschwäche... darum geht es, wie werde ich Christus ähnlicher, letztlich!
Diesen Bereich haben wir nicht in der Hand. Innere Veränderung, also nicht nur die Therapie von Symptomen, nimmt Gott in uns vor. Niemand sonst. Ich würde also nicht einmal sagen, dass die tatsächliche innere Veränderung für einen Menschen zu schwer ist. Sie ist außerhalb unserer Reichweite. Diese Veränderung ist die eigentliche Nachfolge, da sie Innen und Außen betrifft.

Aus diesem Grund würde ich bereits die Frage anders stellen. Aber das ist nur meine Ansicht. Sie müsste eher in die Richtung von "Wie stehe ich Gott bezüglich meiner Veränderung nicht mehr im Weg?". Die Antwort muss von jedem selbst kommen. Die Konsequenzen von jedem selbst gezogen werden.

Ich habe euch Macht gegeben, im Himmel und auf Erden...
Gebet ist Macht.
Macht zur Veränderung.
Nachfolge ist zwingend um überhaupt Veränderung des eigenen Charakters zu erfahren.
Gott wirkt aktiv in meinem Leben, so ich aktiv in Christus unterwegs bin.
Ich glaube, Steine des Anstosse sind unvermeidbar...
Das ist ja genau Jesu Ding, der selbst der Stein des Anstosses ist, für jeden der sich stossen will...
Prüfsteine des Lebens und weiter geht es.
Wiederholung passiert, wenn ich meine Lektion nicht gelernt habe, dann kommt eine ähnliche Situation um mich wieder zu reizen...bis ich nicht mehr reizbar reagiere?! :idea:
Auch die verstreichende Zeit ist eine Hilfe, ich sehe mit Abstand klarer, differenzierter,
das ist sicher gut für das Nächste mal :roll:

Gruss,Laodicea :engel:
"Herr steh auf! 
Lass deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir!"
Komm wieder Herr! 
  4.Mose 10,35,36

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#18 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Travis » Mo 23. Sep 2019, 15:16

Bevor ich auf Deinen Beitrag reagiere... Welchen Vers meinst Du hiermit:
Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 14:33
Ich habe euch Macht gegeben, im Himmel und auf Erden...
Nicht, dass wir unterschiedliche Bezüge haben.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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#19 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Laodizea » Mo 23. Sep 2019, 19:52

Travis hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 15:16
Bevor ich auf Deinen Beitrag reagiere... Welchen Vers meinst Du hiermit:
Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 14:33
Ich habe euch Macht gegeben, im Himmel und auf Erden...
Nicht, dass wir unterschiedliche Bezüge haben.

Lukas 10:14: Siehe, ich habe euch die Macht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden.
Hierauf nehme ich Bezug.
Die Macht von der ich hier schöpfen und sprechen möchte ist, die Macht der Freiheit!
Die Freiheit sich für den einen oder anderen Weg zu entscheiden.
Also muss ich auch Freiheit finden können von meinen Ärgernis!
Verstehst du?

Gruss,Laodicea :engel:
"Herr steh auf! 
Lass deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir!"
Komm wieder Herr! 
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#20 Re: Ärger, Wut und Zorn

Beitrag von Travis » Mo 23. Sep 2019, 20:43

Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 19:52
Hierauf nehme ich Bezug.
Ah, danke.
Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 19:52
Die Macht von der ich hier schöpfen und sprechen möchte ist, die Macht der Freiheit!
Was hat das mit Lukas 10,14 zu tun? Waren wir nicht bei dem Thema "Ärger, Wut und Zorn" und wie wir damit umgehen?
Laodizea hat geschrieben:
Mo 23. Sep 2019, 19:52
Also muss ich auch Freiheit finden können von meinen Ärgernis! Verstehst du?
Ja, deshalb hatte ich unten einige Bibelstellen erwähnt. Du scheinst etwas anderes zu meinen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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