Welche Götter haben euer Leben geprägt?

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west-östliche Weisheitslehre
EaYggdrasil
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#1 Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von EaYggdrasil » Mo 4. Feb 2019, 18:38

Gleich vorweg:
Die Frage richtet sich überwiegend an Nichtchristen.

Mich prägten vor allem Cernunnos, Frigg, und Wotan (als wandernden Wissenssucher).

Cernunnos als Gott der Natur und Verbindung zu ihr.
Frigg als Göttin der Familie.
Wotan als den suchenden Wanderer.
Wotans Raben werden kommen,
Wissen bringen in der Nacht.
Hör ihr Wispern, hör ihr Klagen.
Ob der Götter du gedacht.

Tree of life
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#2 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von Tree of life » Mo 4. Feb 2019, 18:42

EaYggdrasil hat geschrieben:
Mo 4. Feb 2019, 18:38
Cernunnos als Gott der Natur und Verbindung zu ihr.
Frigg als Göttin der Familie.
Wotan als den suchenden Wanderer.
Ich würde diese "Götter" gerne mal daten.
Wohin kann ich meine Einladung senden?

Munro
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#3 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von Munro » Mo 4. Feb 2019, 19:52

EaYggdrasil hat geschrieben:
Mo 4. Feb 2019, 18:38
Mich prägten vor allem Cernunnos, Frigg, und Wotan (als wandernden Wissenssucher).

Odin oder Wodan (südgermanisch Wōdan, altisländisch Óðinn, altenglisch Wōden, altsächsisch Uuoden, althochdeutsch Wuotan, langobardisch Godan oder Guodan, gemeingermanisch *Wôðanaz) ist der Hauptgott in der nordischen und kontinentalgermanischen Mythologie. In der eddischen Dichtung fungiert er als Göttervater, Kriegs- und Totengott, als ein Gott der Dichtung und Runen, der Magie und Ekstase mit deutlich schamanischen Zügen.

Ich muss immer wieder neu nachschauen, welche Version eigentlich für mich als Südgermanen gilt: Wotan oder Odin?!
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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SamuelB
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#4 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von SamuelB » Mo 4. Feb 2019, 20:37

EaYggdrasil hat geschrieben:
Mo 4. Feb 2019, 18:38
Cernunnos als Gott der Natur und Verbindung zu ihr.
Den find ich auch sehr faszinierend und inspirierend. Er bewahrt die Natur, weil er sie liebt, und wer schützen will, muss zur Not kämpfen können. Beides gehört zusammen und weist auf etwas Grundlegendes hin: Wenn dir jmd aggressiv gegenüber tritt, schützt/liebt er auf der anderen Seite etwas. Danke, Cernunnos, das ist interessant.
Zudem ist Cernunnos der Gefährte der Großen Göttin und steht für männliche Zeugungskraft und Fruchtbarkeit. <--sympathisch.




Faun - Hymn to pan
https://www.youtube.com/watch?v=Mep_Kxt0K7s

EaYggdrasil
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#5 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von EaYggdrasil » Mo 4. Feb 2019, 20:38

@Munro
Ist letztlich nicht wichtig.
Ich sage Wotan (Odin) und Donar (Thor) weil ich den Klang der Namen mag. Sage aber in Gesellschaft Odin, da der Name bekannt ist und fast jeder weiß wer das ist.
Wotans Raben werden kommen,
Wissen bringen in der Nacht.
Hör ihr Wispern, hör ihr Klagen.
Ob der Götter du gedacht.

Martinus
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#6 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von Martinus » Mo 4. Feb 2019, 22:19

Teutates ! Als ein treuer Leser von Asterix gehörte der dazu. :wave: Und natürlich Manitou aus der Indianerzeit :D
Angelas Zeugen wissen was!

Mirjam
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#7 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von Mirjam » Di 5. Feb 2019, 00:21

Endlich mal wieder ein Thema für mich!

Allen voran: Hathor, die Goldene, Herrin der Sykomore, das Auge des Re.
Sie ist meine strahlende Herrin, eine humorvolle, geduldige Lehrerin und Ehrfurcht gebietende Schützerin.
Meine Verbindung zu Hathor will ich hier nicht im Detail offenlegen - das ist eine sehr persönlich Sache.
Und nein, Hathor ist NICHT nur die Göttin von Schönheit, Musik und Sex. Das sind lediglich einige Ihrer Aspekte. Sie ist eine der ältesten Gottheiten Ägyptens - das bedeutet: mindestens 5000 Jahre alt. Eine kuhgestaltige Gottheit mit starken solaren Aspekten und einer engen Verbindung zur Himmelskuh (Nut und Mehet-Weret). Auch eine Herrin des Westens, also des Totenreichs, die die Toten schützt. Als Herrin der Sykomore eine Baumgöttin, die die Menschen ernährt, und als Wilde Kuh der Marschen eine ebenso beeindruckende wie gefährliche Gestalt, die man durch das Rasseln von Menat und Sistrum besänftigen und gnädig stimmen will.

Ma'at, Tochter des Re. Die Verkörperung der rechten Schöpfungsordnung. Wurde schon als Wahrheit, Gerechtigkeit oder Gleichgewicht übersetzt - es gibt eben kein dem entsprechendes Konzept in der deutschen Sprache.
In der Ma'at, so wie sie in der Weisheitslehren der Ägypter beschrieben wird, habe ich eine Ethik und Philosophie gefunden, die viel älter ist als die 10 Gebote und dir mir viel mehr zusagt als jene.
Das Wort "Ma'at" (in Hieroglyphen, versteht sich) ist auf meine rechte Schulter tätowiert, um mich daran zu erinnern, dass jede meiner Handlungen vom Streben nach Gerechtigkeit, Wahrheit und Solidarität geprägt sein soll.

Dann natürlich Re, der Sonnengott. Auch in seiner verborgenen Gestalt als Amun-Re, der die Stimmen der Armen und Unterdrückten erhört und als Himmelsfalke Re-Harachte.
König der Götter, Vater der Gerechtigkeit, Neb-r-Djer (gerne als "Allherr" übersetzt, wörtlich aber "Herr bis zur Grenze", denn ALLmächtig ist keiner meiner Götter)
Er erinnert mich an die Kreisläufe der Schöpfung. Daran, dass jeder Sonnenaufgang ein Zep-Tepi ist ("erste Zeit", der Schöpfungsmoment), eine Erneuerung der Welt und neue Chance, ebenso wie jede Sonnenwende und jeder Neujahrsmorgen (ägyptisches Neujahr ist Anfang August) einen neuen Anfang symbolisiert.
Er ist für mich als Sonne am Himmel die sichtbare Verkörperung der Leben spendenden Schöpferkraft.

Djehuty (Thoth), Herr der Achtheit, Herr der Gottesworte, Vize des Re. Der Pavian, der über der Waage wacht und der Ibis, dessen Schnabel in der Mondsichel erkennbar ist.
Gott der Gelehrsamkeit, der Neugier und der Redekunst. Ein Gott, der Betrug und Korruption hasst, der aber dem ein oder anderen Trick selbst nicht abgeneigt ist. Einer, der zwischen Feinden vermittelt und Versöhnung fördert. Der aber, wenn nötig, als das "scharfe Messer" auch die kriegerischen Aspekte eines ägyptischen Mondgottes verkörpert.
Djehuty bestärkt mich in meiner endlose Neugier und meinem Wissensdurst. Es gilt, immer weiter zu lernen und zu forschen... der Mensch ist so klein und das Wissen und die Welt so groß, wie kann man da jemals satt sein an Wissen, jemals zufrieden mit dem gelernten?

Und noch ein Favorit von mir: Upuaut, "der die Wege öffnet", der Wolfsgott, unter dessen Schutz ich meine Radreisen quer durchs Land stelle.

Neit, die uralte Jägerin, Mutter der Mütter und Vater der Väter, Schöpfungsgöttin nach dem saitischen Mythos.
Sie verkörpert für mich einen Uraspekt des Weiblichen. Mutter und Kriegerin gleichermaßen, ebenso fruchtbar wie furchtbar(schönes Wortspiel im Deutschen).

Dann natürlich Nut, die Göttin des Nachthimmels.
Atum, Schu und Tefnut, die erste Triade der heliopolitanischen Neunheit.

Ich könnte auch noch zu Seth schreiben, groß an Kraft, dem Herrn des Chaos und der Wüste. Von Isis, seiner Schwester und Feindin, der listigen Zauberin. Von Min, dem Herrn der Ostwüste, ebenso alt und urtümlich wie Neit. Von Geb und Osiris, Vater und Sohn, den Göttern der Erde und der Fruchtbarkeit. Von den Augen des Re, den mächtigen Sonnengöttinnen, in ihren Namen als Tefnut, Mut, Sachmet, Bast, Mafdet...

Tja, ihr merkt... ich meine das ernst mit dem Polytheismus. Mein Glaube hat zwar auch pantheistische Züge, aber in erster Linie begegnet mir das Göttliche in seiner Vielheit, nicht in der Einheit.


liebe Grüße

Mirjam

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SamuelB
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#8 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von SamuelB » Di 5. Feb 2019, 08:39

Mirjam hat geschrieben:
Di 5. Feb 2019, 00:21
Endlich mal wieder ein Thema für mich!
:lol:

Mirjam hat geschrieben:Dann natürlich Re, der Sonnengott. Auch in seiner verborgenen Gestalt als Amun-Re, der die Stimmen der Armen und Unterdrückten erhört und als Himmelsfalke Re-Harachte.
König der Götter, Vater der Gerechtigkeit, Neb-r-Djer (gerne als "Allherr" übersetzt, wörtlich aber "Herr bis zur Grenze", denn ALLmächtig ist keiner meiner Götter)
Er erinnert mich an die Kreisläufe der Schöpfung. Daran, dass jeder Sonnenaufgang ein Zep-Tepi ist ("erste Zeit", der Schöpfungsmoment), eine Erneuerung der Welt und neue Chance, ebenso wie jede Sonnenwende und jeder Neujahrsmorgen (ägyptisches Neujahr ist Anfang August) einen neuen Anfang symbolisiert.
Er ist für mich als Sonne am Himmel die sichtbare Verkörperung der Leben spendenden Schöpferkraft.
Oh, Re! I like. :Herz:
Überhaupt Symbolik, die mit Wiedergeburt zu tun hat, berührt mich sehr, denn das ist ein großes Thema im Luciferianismus und hat viel mit meinem eigenen Lebensweg zu tun. Irgendwann im letzten Jahr habe ich mir bspw einen Skarabäus-Anhänger angeschafft, der mich im Alltag daran erinnern soll. Wenn man vor den Scherben seiner Vergangenheit steht - dazu braucht es Kraft und Mut! - dann bedeutet es nicht das Ende von allem, sondern ist eine Chance, aus diesen Scherben etwas Neues zu erschaffen, sozusagen wiederaufzuerstehen. Und zwar so, wie man selbst zufrieden ist. --> Das Geschöpf wird zur Gottheit. Die Psychologin, die mit uns auf der Arbeit Supervision gemacht hat, trug ebenfalls einen Skarabäus. Interessant.^^

Mirjam hat geschrieben:der Mensch ist so klein und das Wissen und die Welt so groß, wie kann man da jemals satt sein an Wissen, jemals zufrieden mit dem gelernten?
Nie. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass mir jemals ernsthaft langweilig sein könnte. :mrgreen:


Ganz besonders fasziniert mich Samael und beeinflusst mein religiöses Leben. Er ist ein strenger und niemals zufriedener Lehrer. Egal, was ich tue, es ist immer Luft nach oben. Das empfinde ich nicht als negativ, sondern als Antrieb, mich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Als (Rechts-)Gelehrter verfügt er über großes Wissen und Weisheit und motiviert, sich selbst ebenfalls Wissen anzueignen, um nicht hilflos der Gnade anderer ausgeliefert zu sein (--> Die Schlange in Eden, der Lichtbringer). Er scheut keine Diskussion, selbst nicht mit Gott, und ist sehr wortgewandt. Seinem stechenden Blick entgeht nichts. Samael ist schonungslos ehrlich und führt ein scharfes Schwert. Was oder wer sein Missfallen erregt, wird mit aller Härte bekämpft.

Zudem finde ich mit Melek Taus sympathisch. Der eitle, schöne Pfau, der Schöpferengel der Jesiden, der sich weigert, vor dem Menschen niederzuknien.

Lena
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#9 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von Lena » Di 5. Feb 2019, 10:58

Du hast den Satan recht gut beschrieben Samuel. Dein erwählter gott bekämpft dich wenn du ihm missfällst. Ein gestrenger Machthaber der nichts durchgehen lässt. Einer der seine Leute fest im Griff hat. Der die ganze Welt anbietet wenn man ihm huldigt und in Wahrheit ist jeder sein Gefangener.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Mirjam
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#10 Re: Welche Götter haben euer Leben geprägt?

Beitrag von Mirjam » Di 5. Feb 2019, 11:40

Lena hat geschrieben:
Di 5. Feb 2019, 10:58
Dein erwählter gott bekämpft dich wenn du ihm missfällst. Ein gestrenger Machthaber der nichts durchgehen lässt. Einer der seine Leute fest im Griff hat.
Lena, mal ganz ehrlich: diese Beschreibung passt auch ziemlich gut auf den Jahwe des AT.
Sendet die Sintflut oder zerstoert Soddom und Gomorra, wenn ihm etwas missfaellt. Hat seine Leute fest im Griff - siehe Exodus mit den Geboten, und all den Gesetzen, und wer sich nicht dran haelt irrt weiter durch die Wueste...

lg

Mirjam

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