SamuelB hat geschrieben:Hallo zusammen!
Da ich mich gerade aus unterschiedlichen Richtungen mit dem Thema befasse, stelle ich es hier mal zur Diskussion in der Hoffnung auf neue Erkenntnisse.
Was ist der Baum des Lebens?
Eine sehr gute Frage, Samuel

wie Janina schon richtig angesprochen hat, gibt es die Idee eines Baum des Lebens/kosmischen Weltenbaum in verschiedenen Religionen, so wie Yggdrasil in der nordischen Mythologie, der den ganzen Kosmos verkörpert. Oder im Buddhismus die Idee des Weltenbergs. Wir können hier wirklich von einer gemeinsamen göttlichen Offenbarung der Menschheit sprechen. In der jüdischen Mystik wird er Ez Chajim genannt. Die Kabbalah beschreibt die Emanation der göttlichen Schöpfung aus dem Licht des vollkommenen Einen. Da ich mich als Nachfolger Jesu dem Judentum/Volk Israel besonders verbunden fühle, werde ich hier die heidnische Gedankenwelt (die auch sehr interessant und faszinierend ist

) auslassen und mich auf die jüdische Mystik beziehen.
Wisse, dass vor der Schöpfung nur das eine höhere Licht existierte, welches einfach und unbegrenzt war und das gesamte Universum erfüllte… Es gab kein Erstes und kein Letztes, keinen Anfang und kein Ende. Alles war gleichmäßig ausgewogenes, unendliches Licht. Harmonisch und sanft, vollkommen in Erscheinung und Art. Als diese Welt und Seine Kreaturen durch Seinen Willen geschaffen wurden, und Er so Seine Perfektion enthüllte, Quelle der Schöpfung aller Welten. Hier wo Er sich in Seinem zentralen Punkt zusammenzog, bewirkte Er eine Begrenzung und Rückgang des Lichtes, und schuf aus diesem zentralen vom Licht umgebenen Punkt, einen aus Kreisen geformten leeren Raum.
Nach dieser Einschränkung von Oben nach Unten,
Löste sich ein Strahl des unendlichen Lichts,
Und stieg stufenweise durch Evolution,
In diesen leeren Urraum hinab.
Vereinigt und verschmolzen mit diesem Strahl,
Durchquerte das ewige Licht
Diesen leeren kreisförmigen Raum,
Und alle vollkommenen Welten waren erschaffen.
Vor diesen Welten gab es nur Ihn,
In einer solchen perfekten Einheit,
Deren Schönheit
Sich keine Kreatur vorzustellen vermag.
Von keiner einzigen Intelligenz kann Er jemals erfasst werden,
Denn Er bewohnt keinen Ort und Er ist unendlich.
Er war, Er ist,
Und Er wird immer sein.
Und der Lichtstrahl stieg hinab,
In die dunkle Leere dieser Welten,
In der jede Welt um so wichtiger ist
Je näher sie sich am Licht befindet,
Bis zu unserer materiellen Welt,
Die in ihrem Zentrum liegt,
Innerhalb aller Kreise,
Inmitten dieser schillernden Leere,
Weit entfernt, von Dem,
Der Eins ist,
Ferner noch als alle weiteren Welten,
Von der Materie extrem erschwert.
Denn innerhalb aller Kreise,
Da ist unsere Welt
Genau im Zentrum
Der leuchtenden Leere.
Auszug aus dem Buch: „Baum des Lebens“ des Ari.
hagalil.com: Der Baum des Lebens
Das ist eine esoterische Beschreibung, wie sich die Schöpfung der Welt aus dem Vollkommenen Einen schrittweise ereignete. Der Baum des Lebens ist die allumfassende göttliche Einheit und Ganzheit und die Welt der Vielheit und Mannigfaltigkeit ist seine Emanation aus dem Urlicht, das Ayn Soph (En Sof) welches das unendliche und unbegrenzte Licht Gottes ist. Die Kabbalah unterscheidet verschiedene Daseinssphären, die sogenannten Sefiroth. Die unterste Sefira heißt Malkuth: und das ist die Welt der Materie, unser Planet Erde

die oberste Sefira hingegen ist die Gegenwart Gottes, die Sefira Kether. Zwischen der Sefira Kether, der höchsten Manifestationsebene/Daseinssphäre und der niedrigsten, der Welt der Materie, liegt nach jüdischer Vorstellung übrigens das menschliche Bewusstsein, die Sefira Tiferet. Zwischen dem Bewusstsein und der irdischen Welt wiederum liegt das Unterbewusstsein, die zwischen der Welt des Bewusstseins und der Materie vermittelt, die Sefira Yesod (so gesehen ist es nicht erstaunlich, dass ausgerechnet Sigmund Freude - ein Jude - die Psychoanalyse begründete und über das Unbewusste gesprochen hat)
Meiner Ansicht nach haben die verschiedenen Sefira auch etwas mit den Energiezentren (Chakren) des Menschen zu tun. Der Mensch ist sozusagen eine Miniatur-Version des göttlichen Lebensbaumes. Geschaffen nach dem Bild Gottes, Du erinnerst Dich? Die höchste Sefira Kether (hebr. כתר keter „Krone“) bezieht sich auf das Kronenchakra (7. Chakra, Sahasrara), wie es in der fernöstlich-indischen Lehre beschrieben wird. Sahasrara ist Sanskrit und bedeutet übersetzt tausendfältig/tausendfach. Es wird auch als Scheitelchakra bezeichnet, weil es dem Bereich direkt am und über dem Scheitelpunkt des Kopfes zugeordnet wird. Dieses Energiezentrum wird mit dem Einheitsbewusstsein und Erleuchtung, Weisheit und Transzendenz assoziiert.
Das Kronenchakra ist nach oben geöffnet, denn es verbindet das Menschliche mit dem Göttlichen und Kosmischen, dem Großen Ganzen. Es befindet sich außerhalb des grobstofflichen Körpers und ist Sitz des Einheitsbewusstseins. Durch diese Verbindung zum Göttlichen durch das Kronenchakra können wir die höchste Form von Wissen und Weisheit erlangen – Wissen durch Verschmelzung und Einheit. Ein Verstehen, das wir existenziell begreifen, ohne es verstandesgemäß zu verstehen. Ein vollständig geöffnetes Kronenchakra bedeutet vollständiges Transzendieren der Identität als getrennte Person – dies ist, was wir allgemein unter dem Begriff „Erleuchtung“ verstehen.
Chakren.net
Mehr Informationen darüber kannst Du hier finden.
Lehrbuch der Mystischen Kabbala: Strukturprinzipien des Göttlichen (Philosophische Praxis des Inneren Kreises)
Das Wort Kabbala steht für das Empfangen einer Geheimlehre. Diese Lehre gründet auf der esoterischen Tradition der jüdischen Tora. Die Kabbala ist jedoch ein Einweihungsweg für Menschen jeden Glaubens. Ursprünge der kabbalistischen Tradition sind Jahrtausende alt und wurzeln im alten Ägypten und Babylon. Im Mittelalter wurden die mündlichen Äußerungen der historischen Kabbala-Meister niedergeschrieben. So entstand der esoterische Textkorpus dieser universalen Lehre. Neben ihren magischen Aspekten, ist die Kabbala eine zeitlose Weisheitslehre und ein esoterisches System zur Erkenntnis Gottes, der Natur und des Menschen.
Mit diesem Buch wird ein Gesamtwerk der Kabbala vorgelegt. Es ist ein Kompendium der zentralen Gesichtspunkte der esoterischen Tradition im Judentum. Das theoretische Gedankengebäude, wie auch die magischen Methoden der Kabbala-Tradition, werden in diesem Buch ausführlich beschrieben.
Themen
* Der Kabbalistische Lebensbaum
* Magie der hebräischen Buchstaben
* Hierarchie der himmlischen Lichtwelt
* Die Glieder der Seele
* Inkarnation, Wiedergeburt, Seelenwanderung
* Magische Elemente der Kabbala
* Die 72 heiligen Namen (Engel) der Kabbala
* Das Heilige Buch Sefer Yetzira
Shalom aleichem; „Friede sei mit Dir/Euch“