Buddhismus verliert Unschuld

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west-östliche Weisheitslehre
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Demian
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#21 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Demian » Mo 27. Mai 2013, 07:42

Richtig. Man unterscheidet traditionell zwischen einem/einer Bikkhuni und einer Mae Ji, also einer buddhistischen Nonne, die ein weißes Gewand trägt.
Diese sind aber nicht ordiniert und den Bikkhunis untergeordnet. Siehe auch:

Sie hat die Haare kurz geschoren wie ein Mann, sie ist nicht geschminkt, sie trägt keinen Schmuck und keine teure Kleidung. Aber dennoch ist ihr Gewand für Dr. Chatsumarn Kabilsingh das Wertvollste der Welt. Sie hat es hart erkämpft. Es ist das orange-gelbe Mönchsgewand, das Gewand, das traditionell den geweihten männlichen Mönchen zusteht, das Gewand, das Frauen in Thailand eigentlich nicht einmal berühren dürfen. Sie aber darf es sogar am Leibe tragen, denn sie ist Thailands erster „weiblicher Mönch“. Bikkhuni ist der Fachbegriff dafür. Nicht zu verwechseln mit einer buddhistischen Nonne. Davon gibt es viele.
Quelle

Martinus hat geschrieben: weibliche Mönche hab ich in den beiden Ländern noch nie gesehen :o vielleicht hat sich dort ja was geändert.

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Tara
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#22 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Tara » So 2. Jun 2013, 08:56

Dieses ständigen grinsen im Gesicht des Dalai-Lama's habe ich nieee getraut und jetzt weiss ich auch warum :x
Ich war erschüttert :shock: :shock: :shock: als ich heute den Vortrag von Colin Goldner, zuhörte, C. Goldner ist Psychologe und Wissenschaftsjournalist aus München. Goldner hat in den achtziger Jahren Tibet, Indien und China bereist, war Entwicklungs- und Sozialhelfer in Nepal und stellte Recherchen in der Autonomen Republik Tibet sowie am Exilregierungssitz des Dalai-Lama an ein Insider also.
Hinter dem Lächeln des Dalai Lama
(.) Was viele Menschen auch nicht sehen wollen, es bestehen beste Kontakte des Dalai Lama zu alten und neuen Nazis.

Das Video beleuchtet die Geschichtsverzerrungen und -klitterungen, obwohl es die Menschen besser wissen sollten, entlarvt leere Worthülsen und billige Polemik, derer sich der Dalai Lama bedient.

Der Vortrag verdeutlicht die gnadenlose Ausbeutung der Tibeter vor dem Einmarsch der Chinesen. 2-3% der Tibeter herrschten faktisch über Leibeigene, die den Klöstern und wenigen Reichen gehörten und die unendlich hohe Abgaben zu zahlen hatten. Es herrschten Sklaverei und Schuldknechtschaft, massive Armut und Hunger. Tibet war also keinesfalls das Paradies auf Erden, von dem der Dalai Lama stets schwärmt, und worauf die Europäer so gerne hereinfallen. Der Dalai Lama und seine Familie besaßen 40.000 Leibeigene, die 27 Landgüter bewirtschafteten.(.)



PS: Demian Bild
Der 8te Himmel gehört den Atheisten die der Überzeugung sind, dass die Realität zwar hart sein kann, aber umso wertvoller ist als alle schöne und sanfte Märchen zusammen.

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sven23
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#23 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von sven23 » So 2. Jun 2013, 09:12

Tara hat geschrieben:Dieses ständigen grinsen im Gesicht des Dalai-Lama's habe ich nieee getraut und jetzt weiss ich auch warum :x

Es ist beim Buddhismus wie bei allen anderen Religionen auch. Die Diskrezpanz zwischen dem, wie Religion angeblich ist und gesehen werden will, und dem, wie sie sich im Leben wirklich zeigt, ist gewaltig. Anspruch und Wirklichkeit stehen sich wie so oft diametral entgegen. :thumbdown:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#24 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Pluto » So 2. Jun 2013, 16:29

Tara hat geschrieben:Dieses ständigen grinsen im Gesicht des Dalai-Lama's habe ich nieee getraut und jetzt weiss ich auch warum :x
So ist es, Tara.
Das habe ich hier und hier auch schon versucht zu erklären.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#25 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Demian » So 2. Jun 2013, 23:09

Was bekanntlich ein typisch menschliches Problem ist ...

sven23 hat geschrieben: Anspruch und Wirklichkeit stehen sich wie so oft diametral entgegen. :thumbdown:

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#26 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Demian » Mo 3. Jun 2013, 16:00

Es bestehen also nicht nur Kontakte, sondern gleich beste Kontakte? In Anbetracht seiner Israelsympathie klingt das eher weit hergeholt. ;)
Wenn Colin Goldner sich über die Kalendersprüche des D.L lustig macht, frage ich mich doch, ob er selbst viel tiefere Weisheiten den ganzen Tag über von sich gibt - zweifelhaft. Wenn die westlichen Medien jedes Sprüchlein zu einer großen Weisheit stilisieren, dann ist das eher unser Problem.

Tara hat geschrieben: (.) Was viele Menschen auch nicht sehen wollen, es bestehen beste Kontakte des Dalai Lama zu alten und neuen Nazis.


Ich habe noch nie erlebt, dass irgendjemand Tibet paradiesische Zustände attestierte oder darauf „hereingefallen“ wäre. Der Dalai Lama hat selbst öffentlich immer wieder betont, dass sein Land umfassende Reformen nötig hat. Zwei Zitate aus diesem Vid:

„Seit meiner Kindheit bewundere ich demokratische Systeme. Die Welt gehört ja nicht irgendwelchen religiösen Führern, Königen oder Kaisern. Jedes Land gehört seinem Volk. Schon bei meinem Besuch in Amerika habe ich gesagt: Amerika gehört weder der demokratischen, noch der republikanischen Partei, es gehört den 300 Millionen Amerikanern. Tibet gehört also auch den Tibetern und nicht dem Dalai Lama.“

„Schon 1969 habe ich gesagt, ob es die Institution des Dalai Lama weiter geben soll, hängt allein vom tibetischen Volk ab. Ich mache mir darüber keine Gedanken. Die Institution des Dalai Lama ist vor rund 600 Jahren entstanden. Nun, da sich die Zeiten verändert haben, werden wir sehen, was passiert.“

Tibet war also keinesfalls das Paradies auf Erden, von dem der Dalai Lama stets schwärmt, und worauf die Europäer so gerne hereinfallen. Der Dalai Lama und seine Familie besaßen 40.000 Leibeigene, die 27 Landgüter bewirtschafteten.(.)

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DeMorgan
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#27 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von DeMorgan » Di 4. Jun 2013, 23:56

sven23 hat geschrieben:Buddhismus und Gewalt scheinen nicht mehr so unverträglich zu sein, wie es bisher den Anschein hatte. Das Image der gewaltfreien Religion ist spätestens seit den Morden an Muslimen in Myanmar dahin.

http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime

Damit reiht sich nun auch der Buddhismus in die große Zahl von Religionen ein, die Gewalt gegen Andersgläubige ausüben.

Haste gedacht 500 Mio. Menschen sind lieb, nur weil sie Buddhisten sind?
Mensch bleibt Mensch, egal wie hoch er seine ideellen oder spirituellen Ziele steckt.

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#28 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Pluto » Mi 5. Jun 2013, 23:36

DeMorgan hat geschrieben:Haste gedacht 500 Mio. Menschen sind lieb, nur weil sie Buddhisten sind?
Mensch bleibt Mensch, egal wie hoch er seine ideellen oder spirituellen Ziele steckt.
Dise etwas grausame, barbarische was in jedem Menschen steckt, erinnert mich an eines meiner Lieblingsgedichte aus meiner Schulzeit in England: Lord Tennysons In Memoriam.
Er hat das Gedicht über einen Zeitraum von 17 Jahren geschrieben. Eine der meist zitierten der 133(!) Strophen lautet:

Who trusted God was love indeed
And love Creation's final law
Tho' Nature, red in tooth and claw
With ravine, shriek'd against his creed.


was auf Deutsch in etwa heißt:

Wer kann dem Gott der Liebe noch vertrauen,
In Liebe gar ein Gebot der Schöpfung seh'n,
Rot sind die Klau'n und Zähne der Natur,
Räuberisch ertönt ihr Geschrei ge'n den Glauben.


passt doch, oder? ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Naqual
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#29 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von Naqual » Sa 15. Jun 2013, 17:57

sven23 hat geschrieben:Buddhismus und Gewalt scheinen nicht mehr so unverträglich zu sein, wie es bisher den Anschein hatte. Das Image der gewaltfreien Religion ist spätestens seit den Morden an Muslimen in Myanmar dahin.
Der Buddhismus hat seinen Ruf als gewaltfreie Religion in zweieinhalb Jahrtausenden erworben. Die Frage ist, inwieweit man Aktionen einzelner oder auch größerer Gruppen der Religion anlastet.

Damit reiht sich nun auch der Buddhismus in die große Zahl von Religionen ein, die Gewalt gegen Andersgläubige ausüben.
Solche Exzesse sind übel und schwer zu verurteilen. Nur würde ich nicht diesen Schluss ziehen.

Wenn in Deutschland rechtsnationale Gruppierungen Häuser mit Ausländern anzünden, schwarzfarbige Bürger auf offener Straße zu Tode prügeln, dann ziehe ich nicht den Schluss, dass nun auch Deutschland (oder die Deutschen) wieder rassistisch sind.
Und insofern wäre ich auch vorsichtig, die Vorgänge in Burma dem Buddhismus bzw. den Buddhisten anzulasten.
Zudem sollte man m.E. differenzieren.
Liegt tatsächlich Gewalt gegen Andersgläubige vor. Erst einmal ja. Aber ist die Religion der anderen der Grund für die Übergriffe? Bei den betroffenen islamischen Bevölkerungsschichten handelt es sich um eigene Ethnien in dem Vielvölkerstaat, in den betroffenen Gegenden in aller Regel "Neuimmigrierte". Einzelvorkommnisse in diesen Gruppen wurden von anderen dankbar aufgegriffen und für heftige Attacken verwendet. Insbesondere den oftmals gezeigten buddhistischen Mönch, der übrigens nicht religiös begründet, sondern rassistisch und deswegen den Spitznamen "Hitler von Burma" hat.
Die Einzelvorkommnisse, für die die islamische Seite verantwortlich sind, betreffen nach der Propaganda der Gegenseite: Prostitution, Drogenhandel, Gesetzesüberschreitungen wie der illegale Bau einer Moschee, Vergewaltigung von Frauen.
http://www.barenakedislam.com/2013/02/2 ... a-myanmar/
Also Dinge, die nicht mit der Religion der anderen Seite zu tun haben. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es aus Sicht der Buddhisten möglich ist, gleichzeitig sowohl Buddhist zu sein wie Christ oder Moslem oder....

Gewalt gegen Andersgläubige gibt es auch in der Form, dass man andere mit Gewalt zu seinem Glauben zwingt. Das ist noch einmal etwas Spezielles, das hier nicht vorliegt. Oder das man ganze Kriege im Namen eines Gottes gegen Länder führt, die keinen oder einen anderen Gott haben und im Falle eines Sieges ganze Bevölkerungen konvertieren zur religiösen Seite des Siegers.
Auch deswegen bin ich ein wenig skeptisch mit der Formulierung, dass der Buddhismus sich in die Reihen derer einreihen würde, die mit Gewalt gegen Andersgläubige vorgehen.
Anders würde ich es sehen, wenn es von buddhistischer Seite nicht Entsetzen, sondern Begründungsversuche für das Vorgehen in Burma gegeben hätte. Und Begründungsversuche sind in anderen Religonen um Welten leichter möglich, als im Buddhismus (hier eigentlich gar nicht). Ich denke hier vor allem an die beiden Buchreligionen, bei denen Andersgläubige verdammt werden von Gott. Nunja, und da hat man schon eine Begründung (zumindest in der Vergangenheit eingesetzt) mit der man die Leute dann zu Gott bringt, bevor man sie von Ketzern verführen lässt und der ewigen Qual anheim gibt.

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sven23
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#30 Re: Buddhismus verliert Unschuld

Beitrag von sven23 » Fr 5. Jul 2013, 18:07

In Myanmar beteiligen sich buddhistische Mönche an Gewalt gegen Muslime.
Hier ein Beitrag des ZDF Auslandjournals.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav ... %C3%B6nche
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