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Judische orthodoxe Aussteiger haben es schwer in der realen Welt Fuß zu fassen. Sie lebten in einer selbst gewählten oder auferzwungenen Isolation und Scheinwelt. Der Übertritt ins wirkliche Leben bedeutet nicht nur eine schwerwiegende Entscheidung sondern auch der Bruch mit der Familie.

Der Staat Israel empfindet die orthodoxen Juden zunehmend als Belastung für den öffentlichen Haushalt, denn die meisten sind Sozialhilfeempfänger mit einer großen Zahl an Kindern. Sie sind die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe und das wird zunehmend zu einem gesellschaftlichen Problem.

Jo, die habens wohl nicht leicht.
Mehr fällt mir aber ehrlich gesagt nicht dazu ein.

In einem anderen Film über orthodoxe Juden kommt gerade ein Jude aus einem Optikergeschäft und zeigt ganz stolz seine neue Brille, die er oben zu zwei Dritteln mit milchiger Folie abgeklebt hat und die die Warhnemung der Umwelt nur durch das untere Drittel erlaubt, damit der Gläubige durch die Versuchungen der Welt nicht abgelenkt wird und ganz auf den Glauben fokussiert bleibt.

Diese schöne Metapher bringt mich zu der Frage, ob fundamentalistischer Glaube nicht auch etwas mit selbst erwählter Blindheit zu tun hat?

sven23 hat geschrieben:In einem anderen Film über orthodoxe Juden kommt gerade ein Jude aus einem Optikergeschäft und zeigt ganz stolz seine neue Brille, die er oben zu zwei Dritteln mit milchiger Folie abgeklebt hat und die die Warhnemung der Umwelt nur durch das untere Drittel erlaubt, damit der Gläubige durch die Versuchungen der Welt nicht abgelenkt wird und ganz auf den Glauben fokussiert bleibt.

Diese schöne Metapher bringt mich zu der Frage, ob fundamentalistischer Glaube nicht auch etwas mit selbst erwählter Blindheit zu tun hat?

Veni, vidi, vici
=ich kam (an die Schwelle der Neugier )
=ich sah (meine eigene Brille genauer an )
=ich siegte (indem ich sie auszog und wieder die Freiheit und meine ungetrübte Sicht zurück gewann )
und ..
hallelula ..
ich wurde wieder sehend !
wobei ich nicht wirklich fundamentalistisch war aber ist der Glaube nicht an sich recht fundamentalistisch und einengend ?

Heliaia hat geschrieben: wobei ich nicht wirklich fundamentalistisch war aber ist der Glaube nicht an sich recht fundamentalistisch und einengend ?

Willkommen im Club der Sehenden
Ich will nicht alle Gläubigen über einen Kamm scheren, aber bei Fundamentalismus und Kreationismus rollen sich mir die Fußnägel auf.

sven23 hat geschrieben:

Heliaia hat geschrieben: wobei ich nicht wirklich fundamentalistisch war aber ist der Glaube nicht an sich recht fundamentalistisch und einengend ?

Willkommen im Club der Sehenden
Ich will nicht alle Gläubigen über einen Kamm scheren, aber bei Fundamentalismus und Kreationismus rollen sich mir die Fußnägel auf.

da bleibt einem nichts anderes übrig als :Smiley popcorn: und :smiley15: trinken

sven23 hat geschrieben:Diese schöne Metapher bringt mich zu der Frage, ob fundamentalistischer Glaube nicht auch etwas mit selbst erwählter Blindheit zu tun hat?

Hallo! :Smiley popcorn:
Nun ja... Fundamentalist ist ja auch so ein negativ besetztes Wort...
Aber ohne ein richtiges Fundament, also der glaube an Gott und sein Wort,
würde der Glaube keine gute Grundlage oder stabiles Fundament haben.

Und was diese Metapher angeht.
Muß man sich denn wirklich alles Schlechte, alles Böse, was es auf der Welt gibt, anschauen?

Warum sollte ich mein Gewissen zu belasten, indem ich mich von diesem gottlosen Treiben unterhalte?

Darum trage ich gerne freiwillig eine Brille, die meine Sehfähigkeit auf des Gute beschränkt...
In dieser Hinsicht ist sie glasklar!

Du hast dir nun eine andere Brille freiwillig aufgesetzt.
Ich reiche dir aber mal mein Brillenputztuch...
Dann wirst du:

(Johannes 8:32) 32 .... die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

(Jakobus 1:25) Wer aber in das vollkommene Gesetz, das zur Freiheit gehört, hineinschaut und dabei bleibt,
der wird glücklich sein, indem er [es] tut, weil er nicht ein vergeßlicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes geworden ist.

Ziska hat geschrieben:
Du hast dir nun eine andere Brille freiwillig aufgesetzt.
Ich reiche dir aber mal mein Brillenputztuch...
Dann wirst du:

Nein, meine liebe Ziska, ich brauche keine Brille und habe die 2 Augen von der Natur mitbekommen und ich benutze sie auch. "Wer Augen hat zu sehen, der sehe" steht schon in der Bibel.
Eine freiwillige Blindheit hilft im Leben nicht wirklich weiter.

sven23 hat geschrieben: Willkommen im Club der Sehenden
Ich will nicht alle Gläubigen über einen Kamm scheren, aber bei Fundamentalismus und Kreationismus rollen sich mir die Fußnägel auf.

Glaube ist nicht gleich Glaube. An irgendetwas glaubt jeder. So zum Beispiel an die eigenen Fähigkeiten. Es geht also nicht darum, OB ein Mensch glaubt, sondern WAS er glaubt. Und das ist letztendlich jedermanns eigene Sache. Wir können uns über Glauben austauschen, sogar den Glauben anderer teilen. Es steht uns auch frei, ihn abzulehnen, weil sich uns die Fußnägel aufrollen. Ich jedenfalls finde es faszinierend, mit welcher Toleranz das israelische Volk mit seinen orthodoxen Mitbürgern umgeht. Es gibt eine israelische Zeitung in deutscher Sprache, die das Leben in Israel mit einem humorvollen Augenzwinkern beschreibt. Nicht so zynisch und spöttelnd, wie es in unseren Zeitungen zugeht. Ich gebe mal diesen Link: Israel heute

dvdk hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben: Ich gebe mal diesen Link: Israel heute

Mhm, vom jiddischen Humor konnte ich auf dieser Seite nichts erkennen, aber trotzdem danke für den Link

Hier der Link über orthodoxe Aussteiger, der im Auslandsjournal des ZDF lief.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek#/beitrag ... Aussteiger