#61 Re: Yin und Yang und die Bibel
Verfasst: Di 18. Jun 2013, 22:58
Mt 16,19 Ich will dir (Petrus) die Schlüssel des Himmelreichs geben: Alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.Andy hat geschrieben:Ja, diese Stelle wird dazu gerne zitiert. Dass allerdings es nicht Petrus selber ist, der die Sünde vergibt….Naqual hat geschrieben:Der Papst kann sich auf die Stelle im NT berufen, nachdenen....
Da liest man eigentlich schon, dass hier Petrus entscheidet in Sachen vergeben einer oder vieler Sünden (das beinhaltet nicht Rettung/Verdammnis vor Gott!) Selbst wenn Du dies anders siehst, wirst Du nicht ausschließen können, dass die katholische Lesart eine durchaus mögliche ist.
Dieser Satz wird aber nicht von Jesus gesagt, sondern von den als verblendet und hasserfüllt dargestellten Schriftgelehrten.Mark. 2,7 hat geschrieben:Wer kann Sünden vergeben, als nur Gott allein?
Jesus selbst sagt: Lk 17,4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben.
Das ist schon fast ein Zwang zum vergeben! Aber für Menschen.
Blasphemie ist das Schlechtmachen, Lästern über Gott. Das geschieht hier nicht. Ganz im Gegenteil, man bezieht sich auf den Gott, der mehrfach im NT gesagt hat, dass die Bindungswirkung von Petrus (und den Jüngern) nicht nur in der Welt bestand hat, sondern auch im Himmel bei Gott.Das folgende Zitat ist pure Blasphemie.
Chatechism of the Catholic Religion( Verstegan´s Antiquities, s.10) hat geschrieben: Frage : Vergibt der Priester wirklich die Sünden oder erklärt er diese nur als vergeben?
Antwort: Der Priester vergibt wirklich und wahrhaftig die Sünde aufgrund der Macht, die ihm von Jesus Christus verliehen wurde.
Worüber man zu Recht streiten kann ist, ob die katholische Lesart richtig ist, dass nur Priester dies können (in der Nachfolge Petri). Ich persönlich finde dies verkehrt, aber man kann diese Interpretation im NT nicht ausschließen, weil das NT dies nicht ausdrücklich regelt, geschweige denn ausschließt.
Wenn's nicht ins Konzept passt, ist es auf einmal die Übersetzung.Was soll denn das für eine Übersetzung sein? In den Übersetzungen die ich finde lese ich ihm “gleichgestaltet“ oder „ähnlich“ sein, aber nicht „gleich“ sein.Naqual hat geschrieben:werden wir ihm (Gott) gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Homoios heißt beides: gleich und ähnlich. Der Begriff ist weiter gefasst. Wobei das deutsche "ähnlich" im Sinne von "so ganz grob ungefähr so sein wie.." hier nicht reininterpretiert werden kann in den griechischen Begriff. Luther hat hier schon Recht gehabt mit "gleich" zu übersetzen, denn es ist mehr als eine "bloße ungefähre Ähnlichkeit", es wird aber andererseits auch nicht erreicht, dass man auf gleicher Stufe mit Gott steht. Ob einem das dogmatisch in den Kram passt, steht auf einem anderen Blatt.
Dass der Teufel ein gefallener Engel ist, ist spätchristliche Mythologie, nicht biblisch.Das ist ein großer Unterschied, denn wir werden niemals Gott gleich sein auch nicht nach Jesu Wiederkunft. Die die das versuchten sind gefallen. Der Teufel, Adam und Eva.
Bei Adam und Eva lies folgenden Vers, in dem Gott selbst die Gleichheit in Bezug auf die Unterscheidung von Gut und Böse bestätigt: "Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist" Gen 3,22.
Aus meiner Sicht argumentierst Du sehr unscharf hier. Das Erreichen eines Trance-Zustandes heißt nicht Meditation. Du setzt dies gleich. Meditation ist das Sammeln und Beruhigen der Gedanken und Gefühle. Das was Du den Charismatikern hier vorhältst, ist genau das Gegenteil. Sie seien laut, hüpfen wild rum, etc. bis sie schließlich in einem Trance-Zustand sind. Trance-Zustände gibt es sehr viele unterschiedliche, die sowohl verschiedenen erreicht werden können, als auch unterschiedlich zueinander sind. Übrigens ist jeder Mensch mehrmals täglich in einem Trancezustand, die Übergänge sind reichlich fließend und ohne Ausbildung in diesem Bereich selbst nicht zu bemerken.Der hundertprozentige Charismatiker bringt sich sogar absichtlich in einen Trancezustand wo er sich selber nicht mehr kontrolliert und undefinierbare Laute von sich gibt die dann als Gottes Wort ausgelegt werden. Das hat mit Zungenrede aus der Bibel null Komma gar nichts zu tun. Ob man den vorherigen Zustand des sich Konzentrierens auf die spielende laute Musik die letztlich zur Extase führt nun Meditation oder anders nennt dürfte angesichts dessen, dass die Praktik purer Schamanismus ist der nichts mit dem Christentum gemein hat eigentlich egal sein. Doch ist es eben die Konzentration (sich leer und willenlos machen) wie eben bei der Meditation auch, die dieses Phänomen auslöst.Naqual hat geschrieben:Der durchschnittliche Charismatiker hat vor Meditation etwa so viel Bedenken wie Du.
Beispiel: Du fährst längere Zeit Auto und stellst auf einmal fest, dass Du Dich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern kannst, wie Du die letzte Ampel genommen hast. Stand sie auf rot oder auf grün? Keine Ahnung mehr. Auch das ist ein selbstinduzierter Trancezustand. Und da gibt es viele Alltagsbeispiele. Dein Bewusstsein verändert sich bereits wenn Du hingebungsvoll in einem Gottesdienst bist, sogar mit mehreren Phasen.
Meinem. Wen sonst. Es kann nur einen geben.Die Frage ist nur welchem Gott Du dann dankst.Naqual hat geschrieben:Und wenn jetzt in Wunderheiler vor mir stünde, der Moslem ist, und hilft einer mir bekannten Person mit einem Wunder: ich würde Gott danken.