Naqual hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 18:58
Begriffe wie "Unendlichkeit" und "Ewigkeit" sind abstrakte Begriffe, die kein erfahrbares Vorkommnis in der Realität haben. Gibt es sowas überhaupt?
Wer will den ewig leben?
Es ist im Grunde ein Gefühl, das nicht begreifen kann, irgendwann mal nicht mehr zu existieren, zu fühlen und wahrzunehmen, was auf der Welt so passiert.
Ich persönlich kann mir ja auch vorstellen, dass in irgendeiner Form alle Menschen auch vor ihren Erdenleben irgendwo existiert haben ... und dorthin zurückgehen. So quasi, als wenn Menschen in die Welt geschickt wurden, um aneinander zu lernen ... um dann in der Ausgangsform wieder an den Ort zurückkehren, woher sie gekommen sind.
Aber ich weiß, dass dies eine Vorstellung von mir persönlich ist. Schon auch begründet durch manche Vorstellungen und Berichte anderer Menschen, sowie persönliche Erfahrungen.
Naqual hat geschrieben: ↑Do 19. Nov 2020, 18:58
Einerseits bin ich heute nicht mehr der, der ich in meiner Kindheit war. Und ich werde (endlose Existenz gedanklich vorausgesetzt) in einer Millionenen Jahren sowas von anders sein, dass ich mich selbst nicht mehr erkennen würde. Insofern ist das was ich als "Ich" kenne so oder so endlich.
Stimmt ... das habe ich in dem Zusammenhang noch nicht betrachtet. Ich wundere mich nur oft, wenn ich an meine verschiedenen Phasen meines Lebens denke und mich erinnere, wie ich über mein Handeln "damals" den Kopf schüttle. Bisher habe ich das noch nicht mal unbedingt als positiv oder normal betrachtet. Dachte eher, ich sei nur chaotisch und könne mich schwer entscheiden, wer oder wie ich sein möchte. Aber so wie du es in den Zusammenhang beschreibst, scheint es schlüssig zu sein, dass es normal ist, wenn Menschen sich verändern.
Wichtig finde ich in dem Zusammenhang auch, dass man sich bewusst wird, dass es IMMER die eigene Entscheidung ist, wie oder warum man sich verändern lassen will, durch das, was in der eigenen Umgebung geschieht und gesagt wird. Und dabei spielt auch eine Rolle, dass dazu eben Gegensätzliches nötig ist.
Dadurch, dass ich als Kind von der Botschaft geprägt wurde, das wirkliche Leben würde erst nach meinem Tod stattfinden ... wobei das Leben im Jenseits dann nur als gut, liebevoll und ausgewogen geschildert wurde, habe ich das "Böse" (Leiden) immer als etwas Schlechtes empfunden, und darum meine Zukunftswünsche darauf ausgerichtet, nicht mehr kämpfen zu müssen, und immer dem ganzen Geschehen um mich herum gewachsen zu sein. Ich habe mich lange vor dem kämpfen gewehrt, weil ich das als "Böse" betrachtet habe.
Wenn ich jetzt zurückblicke, dann waren es besonders die Zeiten, die einiges von mir gefordert haben, weil sie im Gegensatz zu meinen Wünschen standen, welche mich positiv geprägt haben. Ich persönlich sehe die positive Richtung besonders darin, dass ich mit Gott lebe. Ich verstehe die Überwindungen der Berge und der Täler als Kraftspende von Gott. Sicher in gewissem Maße deshalb, weil ich mit diesem Glauben aufgewachsen bin. Letztlich aber auch dadurch, dass ich mich dafür entschieden habe, diesen Weg zu gehen, und meine ganz eigenen Erfahrungen damit gemacht habe.