Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

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Halman
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#341 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Fr 28. Apr 2017, 12:59

Eben habe ich ein sehr aufschlussreiches Video von Barino Barsoum zur Theologie der Abrogation im sunnitischen Islam gesehen.

In der islamisch-sunnitischen Dogmatik, der ca. 80% aller Muslime folgen, wird der Koran als das umgeschaffene Wort Allahs betrachtet. Nun ist es mit den Versen des Korans, wie er uns heute als gebundenes Buch vorliegt, jedoch nicht so einfach, denn es gibt verschiedene Arten von Versen:
1- Verse, die im Koran stehen und eine islamrechtliche Bedeutung haben
2- Verse, die im Koran stehen, aber keine islamrechtliche Bedeutung mehr haben
3- Verse, die im Koran nicht stehen, aber eine rechtliche Bedeutung haben
4- Verse, die im Koran nicht stehen und keine rechtliche Bedeutung mehr haben
Dafür, dass der Islam den Jugendlichen als klares und eindeutiges Glaubenssystem verkauft wird, ist das schon recht komplex. Aber diese Komplexität wird natürlich wissentlich oder aus eigener Unwissenheit heraus verschwiegen.
In diesem Video wird für jede Versart ein Beispiel genannt, um Licht ins Dunkel zu bringen.
Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#342 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Pluto » Fr 28. Apr 2017, 13:39

Halman hat geschrieben:Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.
Wo finde ich die Übersetzung?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Halman
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#343 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Fr 28. Apr 2017, 13:50

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.
Wo finde ich die Übersetzung?
Oh, ich bitte um Entschuldigung, die hatte ich versehendlich vergessen. Hier die Übesetzung: Jihad dient nicht nur der Verteidigung.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#344 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 12:53

Andreas hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich sehe es so, dass die Zukunft aller Weltreligionen in der verbindenden Botschaft liegt. In der universalen Blickrichtung, wie sie die verschiedenen Propheten, Mystiker und Heiligen immer wieder gewagt haben.
Dem möchte ich mich anschließen, weil Frieden nur dann sein kann, wenn alle daran mitarbeiten und teilhaben. Die Rettung ist die Wahrheit des Anderen: die naturwissenschaftlichen Wahrheiten verfehlen ihr Ziel ohne die religiösen Wahrheiten, ebenso wie die Mathematik ohne die Poesie vom Menschen weg führt, Verstand ohne Emotion die Weisheit nicht findet, das Wort ohne das Bild nicht bildet, der Ernst des Lebens nicht ohne das Spiel gemeistert werden kann, das Unendliche ohne die Gegenwart nicht ist und das Ich ohne das Du sich nicht findet.

So sehe ich das auch :thumbup: Da wir hier den Islam thematisieren: Muhammad als Mensch und Prophet wurde schon immer gleichermaßen geliebt und war umstritten, wurde verehrt oder abgelehnt, wenn wir uns die Geistesgeschichte anschauen. Die Meinungen über ihn gingen schon immer sehr weit auseinander. Doch wen wundert das? Es ist geradezu das Merkmal jedes prophetischen Menschen, dass er Anstoß erregt. Auch Jesus wurde entweder geliebt oder abgelehnt. Fischer und einfache Leute folgten ihm und die Hohepriester (die herrschende Elite) fühlte sich bedroht. Das muss also nicht unbedingt gegen ihn sprechen. In der Zeit der Kreuzzüge hat man Muhammad zum Antichrist und Inbegriff des Dämonischen hochstilisiert, weil es den politischen Interessen ganz gut in den Kram passte. Viele moderne Europäer sind sich vermutlich nicht bewusst, dass ihre einseitig negative Rezeption Muhammads und der durch ihn inspirierten Religion dieser Zeit entstammt.

Doch es gab immer auch Menschen wie Goethe, die deutlich mehr differenziert haben. In dem Gedicht „Mahomets Gesang“ schuf er Muhammad ein Denkmal:

Mahomet's Gesang

Seht den Felsenquell,

Freudehell,

Wie ein Sternenblick;

Über Wolken

Nährten seine Jugend

Gute Geister

Zwischen Klippen im Gebüsch.



Jünglingsfrisch

Tanzt er aus der Wolke

Auf die Marmorfelsen nieder,

Jauchzet wieder

Nach dem Himmel.



Durch die Gipfelgänge

Jagt er bunten Kieseln nach,

Und mit frühem Führertritt

Reißt er seine Bruderquellen

Mit sich fort.



Drunten werden in dem Tal

Unter seinem Fußtritt Blumen,

Und die Wiese

Lebt von seinem Hauch.



Doch ihn hält kein Schattental,

Keine Blumen,

Die ihm seine Knie umschlingen,

Ihm mit Liebesaugen schmeicheln:

Nach der Ebne dringt sein Lauf

Schlangenwandelnd.



Bäche schmiegen

Sich gesellig an. Nun tritt er

In die Ebne silberprangend,

Und die Ebne prangt mit ihm,

Und die Flüsse von der Ebne

Und die Bäche von den Bergen

Jauchzen ihm und rufen: "Bruder!

Bruder, nimm die Brüder mit,

Mit zu deinem alten Vater,

Zu dem ewgen Ozean,

Der mit ausgespannten Armen

Unser wartet

Die sich, ach! vergebens öffnen,

Seine Sehnenden zu fassen;

Denn uns frißt in öder Wüste

Gierger Sand; die Sonne droben

Saugt an unserm Blut; ein Hügel

Hemmet uns zum Teiche! Bruder,

Nimm die Brüder von der Ebne,

Nimm die Brüder von den Bergen

Mit, zu deinem Vater mit!"



Kommt ihr alle!

Und nun schwillt er

Herrlicher; ein ganz Geschlechte

Trägt den Fürsten hoch empor!

Und im rollenden Triumphe

Gibt er Ländern Namen, Städte

Werden unter seinem Fuß.

Unaufhaltsam rauscht er weiter,

Läßt der Türme Flammengipfel,

Marmorhäuser, eine Schöpfung

Seiner Fülle, hinter sich.



Zedernhäuser trägt der Atlas

Auf den Riesenschultern; sausend

Wehen über seinem Haupte

Tausend Flaggen durch die Lüfte,

Zeugen seiner Herrlichkeit.



Und so trägt er seine Brüder,

Seine Schätze, seine Kinder

Dem erwartenden Erzeuger

Freudebrausend an das Herz.
Johann Wolfgang von Goethe: Mahomets Gesang


Das ist wirklich ein großartiges Gedicht, welches von seiner Hochachtung und Sympathie zeugt. Ich kann zwar nicht für Goethe sprechen, aber ich vermute, dass er etwas gesehen hat, was der moderne Europäer häufig nicht sieht: Muhammad hat die Menschen seiner eigenen Zeit aus dem Aberglauben und der Primitivität einer sehr konfliktträchtigen Stammeskultur heraus geholt. Der Islam war zweifellos ein kultureller Fortschritt. Die Zeit vor dem Islam wird darum heute noch von Muslimen als "Zeitalter der Unwissenheit" (Dschâhiliyya) bezeichnet, weil nur eines galt: das Recht des Stärkeren. Es wird erzählt, dass Mädchen bei lebendigem Leibe in der Wüste begraben wurden, weil Jungen als wertvoller galten. Außerdem wurde den Armen und Schwachen keine Beachtung geschenkt, sie wurden rücksichtslos ausgebeutet. Im Vergleich dazu gilt die Zakāt (Almosensteuer) als eine der 5 Säulen des Islam. In einem überlieferten Prophetenwort heißt es: „Seid barmherzig zu denen auf der Erde, dann wird der im Himmel zu euch barmherzig sein.“

Der Islam war für viele Menschen anziehend und enorm erfolgreich, weil er soziale Regelungen brachte und eine spirituelle Deutung des Lebens, die dem menschlichen Leben einen höheren metaphysischen Sinn zuspricht. Tausende unterschiedliche Stämme wurden in eine Gemeinschaft, die Umma (arabisch أمة) umgeformt. Für mich ist klar, dass das ein enormer zivilisatorischer Sprung war. Das mündete dann in die Blütezeit des Islam:

Als Blütezeit des Islam (auch Goldenes Zeitalter des Islam genannt) wird in der populärwissenschaftlichen Literatur die unter den Abbasiden (750 n. Chr. – 1258 n. Chr.) entwickelte Zivilisation in den islamisch beherrschten Gebieten bezeichnet.[1] Ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung entstand in wenigen Jahrzehnten in der im Jahr 762 gegründeten Stadt Bagdad. Es beerbte die wenige Kilometer entfernte im Jahr 637 von den Arabern eroberte persische Metropole Seleukia-Ktesiphon.

Ebenfalls zu einem Zentrum des Wissens und der Literatur entwickelte sich die Region Chorasan in Zentralasien. Sie bildete später den Kern der iranischen Renaissance.[2]

Auch das von den Mauren beherrschte Al-Andalus, insbesondere das Emirat von Córdoba/Kalifat von Córdoba und das spätere Emirat von Granada im Süden der Iberischen Halbinsel erreichten im Mittelalter eine Blüte an Kultur und Wissenschaft.[3]

Die führende Stellung in den Wissenschaften ist noch heute an der arabischen Vorsilbe al- bei grundlegenden Fachbegriffen wie Algebra, Alchemie, Alkohol und Alkalien erkennbar. Die bekanntesten Wissenschaftler waren in folgenden Gebieten tätig:
Wikipedia: Blütezeit des Islam

Bild
Darstellung des menschlichen Auges nach Hunayn ibn Ishaq, aus einem Manuskript um 1200

Sternnamen wie Aldebaran, Algol, Atair, Rigel und andere sowie die Bezeichnung Zenit und Nadir kommen aus dem Arabischen. Die sind alle ein selbstverständlicher Bestandteil unsrer Sprache, die alle noch Zeugnis davon ablegen, dass der Islam einmal eine progressive Kraft war, der die Menschen zu geistigen Höchstleistungen antrieb. Das wundert mich nicht, denn der Koran fordert die Menschen dazu auf ihre Vernunft zu gebrauchen und die Natur zu erforschen, da die Erforschung der Schöpfung ein Weg ist, um ihrem Schöpfer näher zu kommen. Die islamische Mystik geht davon aus, dass sich in der gesamten Schöpfung die göttlichen Namen und Eigenschaften manifestieren, und es ist die Bestimmung des Menschen, diese zu erkennen. Ibn Arabi bezeichnete den Menschen als Spiegelbild Gottes.

Wir brauchen Gott, um zu existieren, während Er uns braucht, damit Er Sich Selbst für Sich manifestieren kann. Auch ich gebe Ihm Leben, indem ich Ihn in meinem Herzen erkenne.

Muyhiddin Ibn Arabi

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.
Wo finde ich die Übersetzung?
Oh, ich bitte um Entschuldigung, die hatte ich versehendlich vergessen. Hier die Übesetzung: Jihad dient nicht nur der Verteidigung.

So ist das nun mal mit Begriffen. Sie können vollkommen unterschiedlich verstanden werden. Ich verstehe den Begriff so, dass primär der Kampf gegen die eigenen niederen Eigenschaften gemeint ist (jihad an-nafs). Der Koran selbst erklärt das:

… Bei der Seele und bei Dem, Der sie bildete. Und ihr ihre Schlechtigkeit ebenso eingab wie ihre Gottesfurcht. Wohl ergeht es dem, der sie läutert. (Qur'an, 91: 7-9)

Die Seele des Menschen ist der Schauplatz eines geistigen Kampfes: der göttlichen Macht, die ihn zu den himmlischen und göttlichen Dingen zieht und zum Guten inspiriert, aber es gibt auch die niederen (satanischen) Kräfte, die ihn zum Schlechten treiben können. Das ist eine allgemeingültige psychologische Einsicht über die Ambivalenz des menschlichen Wesen ( von mir hier mit religiösen Begriffen himmlisch/satanisch beschrieben, wir könnten ebenso säkulare Begriffe verwenden). Dieses Wissen finden wir in jeder authentischen spirituellen Lehre. Der Mensch hat ein im Grunde unendliches Potential in beide Richtungen. Gleich am Anfang des Korans steht die Bitte um Rechtleitung:

Leite uns den geraden Weg, den Weg derjenigen, denen Du Gunst erwiesen hast, nicht derjenigen, die (Deinen) Zorn erregt haben, und nicht der Irregehenden! Sure 1: al-Fatiha (Die Eröffnende)

Wenn das die Eröffnung ist, dann sollte man im Licht dieser theologischen Prämisse den gesamten restlichen Text lesen, meinst Du nicht auch? Das ist einfach vernünftig.

Novas
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#345 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 16:35

Detlef hat geschrieben: Glaube sollte im gesamtgesellschaftlichen Kontext keine Rolle spielen und absolute Privatsache bleiben!

Ich verstehe meinen christlichen Glauben so, dass die Forderung nach Frieden, soziale Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung - alles politische Gedanken - immer dazu gehören. Das Evangelium vermittelt eine spirituelle Botschaft, ist aber auch politischer Sprengstoff (beispielsweise bin ich aus diesem Grund kapitalismuskritisch eingestellt ;) ) Wie soll man das denn auf eine bloße Privatsache reduzieren? Religion ist immer beides: höchst persönlich und zugleich wesentlich mehr als das, denn der Glaube prägt nun mal das Leben und dadurch auch die Wertvorstellungen im gesamtgesellschaftlichen Kontext.

Wenn mehr Muslime in Deutschland leben, wird das seine Spuren hinterlassen. Sorgen mache ich mir deshalb nicht, denn ich gehe davon aus, dass es sich dabei um überwiegend anständige Menschen handelt. Sorgen machen mir lediglich die Salafisten. Der Chef des Bundeskriminalamtes (BKA) sieht das genauso und forderte schon ein härteres Vorgehen. Das halte ich für richtig. Tolerant bin ich, aber das beinhaltet keinen Kuschelkurs für Fanatiker. Hier ist es wichtig, dass wir genau unterscheiden! Dieses Video klärt darüber auf:




Zum Thema "Fanatismus" heißt es auf der Seite der Ahmadiyya:

Wenn wir von islamistischen Fanatikern sprechen, dann meinen wir jene Menschen, die sich ohne jegliche Berechtigung für die Umsetzung ihres politischen Programms auf die Heilige Schrift berufen und vor Gewalttaten im Namen Gottes nicht zurückschrecken. Das Phänomen des Fanatismus, der oft erschreckendes zu Tage befördert, kann sich also nicht auf den Heiligen Koran berufen.

Denn im Heiligen Koran gibt es keine Rechtfertigung für ihre verquere Logik. Diese Fanatiker ignorieren den Großteil des Heiligen Korans und missbrauchen einige Passagen für ihre Zwecke, indem sie diese aus dem Zusammenhang reißen. Das aber macht gerade den Fanatismus aus: Von einer Teilwahrheit begeistert, unterschlägt man verblendet im Hochgefühl der eigenen Unfehlbarkeit alles, was dem eigenen Stolz zuwider läuft.

Durch was aber wird dieser Stolz, der sich zum Größenwahn steigern kann, hervorgerufen? Er entsteht aus einem Gefühl der Minderwertigkeit, der Ungeduld und einem Mangel an Wissen. Es sind soziale, ökonomische und kulturelle Mängel, an denen die Mehrheit der islamischen Gemeinschaft leidet. Die Fanatiker meinen, sie würden sich an die Gebote des Heiligen Koran halten und demzufolge das Recht für sich in Anspruch nehmen dürfen, anderen ihre Meinung als für alle verbindlich aufzuzwingen.

Sie sind zudem geleitet von einem Missionsauftrag, wobei sie allerdings die grundlegenden Hinweise für die Verbreitung und Einsetzung des Islam missachten, die zum Beispiel in dem folgenden Vers ausgeführt werden: „Rufe auf zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung, und streite mit ihnen auf die beste Art.“ (16:126)
http://www.ahmadiyya.de/islam/islam-und ... -toleranz/




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#346 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 19:09

fin hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Ich sehe es so, dass die Zukunft aller Weltreligionen in der verbindenden Botschaft liegt. In der universalen Blickrichtung, wie sie die verschiedenen Propheten, Mystiker und Heiligen immer wieder gewagt haben.
Dem möchte ich mich anschließen, weil Frieden nur dann sein kann, wenn alle daran mitarbeiten und teilhaben. Die Rettung ist die Wahrheit des Anderen: ...

Du/ihr solltet die zugehörigen Schriften studieren!

Das friedliche Zusammenleben, sprich, jene Phasen und Zeiten nachbarschaftlicher Eintracht, zb. zwischen Juden, Christen und Muslimen, war/ist sicherlich nicht dem Umstand der konkurrierenden Schriften zu verdanken, die gerade diese Gemeinschaft in ein Spannungsverhältnis setzen, sondern es entspricht der natürlichen Veranlagung des Menschen, seinem 'göttlichen' Wesen, das sich nach Frieden und Harmonie sehnt.

Ein fruchtbarer Boden war/ist zb. der Humanismus ...


Der Humanismus findet eine seiner absolut maßgeblichen Quellen gerade in den Heiligen Schriften der Menschheit (wenn man sie richtig versteht). Nicht nur Juden, Christen und Muslime, sondern auch alle anderen. Wenn ich mich frage, welche Menschen wirklich authentische Humanisten sind, nicht nur dem Worte, sondern den Taten nach, dann denke ich an Menschen wie Erbreich (Ueli Kormann) :) http://www.satipatthana.ch/ ich denke, dass sich die Religion in Zukunft am ehesten durchsetzen wird, welche die universale Blickrichtung wagt, denn diese ist im Zeitalter der Globalisierung notwendig. Die Vertreter des Buddhismus scheinen bei der Formel-1 der Religionen wirklich vorne dran zu sein. Da können sich manche Christen eine Scheibe abschneiden. Prüft aber alles und das Gute behaltet (1 Thessalonicher 5,14-24)


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#347 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 19:37

Kingdom hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: Ist das nicht die einzige Chance, diesem ewigen Dilemma: "Meine Religion ist besser als deine!" zu entkommen? Glaube sollte im gesamtgesellschaftlichen Kontext keine Rolle spielen und absolute Privatsache bleiben!

Ja sicher wenn das eben die Mehrheit in der Demokratie so wünscht. Dies muss aber eben nicht heissen das dies der Bessere Weg ist, es sei den die Mehrheit hätte eben immer Recht. Wenn ich aber zwischen Fundamental Islamisten und der Demokratie wählen kann dann lebe ich sicher lieber in einer Gesellschaft welche meinen Glauben nicht verfolgt. Ob das dann am Ende für die Mehrheit einer solchen Gesellschaft die Rechnung aufgeht oder nicht, das hingegen ist eben noch nicht erwiesen.

Lg Kingdom


Ich halte jede Form von religiösen Fanatismus für einen Feind der Menschheit. Fanatismus ist keine Religion, er ist eine Geisteskrankheit und der Höhe des menschlichen Geistes unwürdig. Er ist nur der Staub unter den Füßen jedes freien Menschen und nicht wert Religion genannt zu werden.
Zuletzt geändert von Novas am Sa 29. Apr 2017, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.

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#348 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 20:21

Halman hat geschrieben:Ferner empfehle ich allen wirklich Interessierten Barinos Übersetzung einer Abhandlung aus dem Arabischen zur Koranexegese zum Jihad von Sheikh Ibn Baz.

Ist dieser Sheikh das offizielle Sprachrohr aller Muslime oder weshalb hältst Du das für relevant? :D
Zuletzt geändert von Novas am Sa 29. Apr 2017, 20:25, insgesamt 1-mal geändert.

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#349 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Halman » Sa 29. Apr 2017, 20:24

Es ist traurig, dass meine Quellen in meinen jüngsten Beiträgen weitesgehend ignoriert werden. Warum?
Zur Erinnerung verlinkte ich sie hier noch mal:
— Judenhass im Islam (Schriftsteller und Essayist Chaim Noll), auch Maimonides kommt zu Wort.
— Die aufgehobenen Verse des Korans (Abrogation)
— Jihad dient nicht nur der Verteidigung (sunnitische Koranexegese)

In meinen etwa älteren Beiträgen verwies ich u.a. auf die
— Libanesin Brigitte Gabriel (unten im Beitrag),
— einen Beitrag einer hhalb-libanesischen Buddhistin (unten im Beitrag), sowie Open Doors und die Assyrian International News Agency ,
— den Islamunterricht an deutschen Schulen,
— ein Einblick ins sunnitische Kinderprogramm (unten im Beitrag)
— und Statistiken des Pew-Meinungsforschungsinstitut wie die in diesem und nachfolgend verlinkten Beitrag:
— A Global Study of Interfaith Relations.

Das sind FAKTEN. Die kann man nicht wegquatschen.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#350 Re: Weltreligion Islam: Ist eine grundlegende Reform möglich?

Beitrag von Novas » Sa 29. Apr 2017, 20:27

Halman hat geschrieben:Es ist traurig, dass meine Quellen in meinen jüngsten Beiträgen weitesgehend ignoriert werden. Warum?
Zur Erinnerung verlinkte ich sie hier noch mal:
— Judenhass im Islam (Schriftsteller und Essayist Chaim Noll), auch Maimonides kommt zu Wort.
— Die aufgehobenen Verse des Korans (Abrogation)
— Jihad dient nicht nur der Verteidigung (sunnitische Koranexegese)

In meinen etwa älteren Beiträgen verwies ich u.a. auf die
— Libanesin Brigitte Gabriel (unten im Beitrag),
— einen Beitrag einer hhalb-libanesischen Buddhistin (unten im Beitrag), sowie Open Doors und die Assyrian International News Agency ,
— den Islamunterricht an deutschen Schulen,
— ein Einblick ins sunnitische Kinderprogramm (unten im Beitrag)
— und Statistiken des Pew-Meinungsforschungsinstitut wie die in diesem und nachfolgend verlinkten Beitrag:
— A Global Study of Interfaith Relations.

Das sind FAKTEN. Die kann man nicht wegquatschen.


Ich könnte Dir glauben, dass Du hier von edle Absichten motiviert bist, wenn Du differenzieren würdest.

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