Das ist richtig. Und gilt für jede meiner Äusserungen wie auch für diese, deine Aussage:Demian hat geschrieben:Ohne die Fähigkeit unsre Weltbilder – und selbst die scheinbar sichersten Vorstellungen zu hinterfragen – gibt es kein echtes Verstehen.
Die Nur-Geist-Idee ist auch ein Konzept. Was auch immer wir sprachlich äussern sind Konzepte, keine objektiven, absoluten Realitäten. "Doch wenn ihr Grübeln sie in Theorien festgelegt..." (siehe Signatur).Es scheint zwar so zu sein, als gäbe es eine materielle Welt, aber letztlich nehmen wir nichts anderes, als Wahrnehmungen, Gedanken und Empfindungen wahr.
Realität wird subjektiv (von einem Subjekt) erlebt als unmittelbarer Kontakt an den Sinnentoren. Auslöser des Erlebens ist das Zusammentreffen (eben der Kontakt, die Berührung) körperlicher und/oder geistiger Phänomene mit den körperlichen Sinnen und/oder dem Geistsinn. Die erste Reaktion auf die Berührung ist das Gefühl. Das ist immer noch unmittelbares Erleben, frei von Konzeptualisierung. Dann folgt die Wahrnehmung. Sie ist Beschreibung und mit ihr fällt das unmittelbare Erleben (Bubers Ich-Du) weg und wird durch ein begriffliches Wahrnehmen abgelöst (Bubers Ich-Es). Und wie Buber treffend feststellt:
Das Grundwort Ich-Du kann nur mit dem ganzen Wesen gesprochen werden.
Das Grundwort Ich-Es kann nie mit dem ganzen Wesen gesprochen werden.
Und weiter:
Ohne Es kann der Mensch nicht leben.
Aber wer mit ihm allein lebt, ist nicht der Mensch.