Halman hat geschrieben:Teil einer grundlegenden Reform sollte eine Aufarbeitung der "Jahrtausend lange Sklaverei des Islam" und dem verschleierten und verzögerten "Völkermord der Araber" sein.
Muslime, kannten gut 1300 Jahre lang quasi nur ein einziges Geschäftsmodell. Die Sklaverei! Erst im 21. Jahrhundert fällt ihnen dank des puren Zufalls mit dem Öl und dessen Ausfuhr, ein weiteres in den Schoß. Sie haben nicht nur Millionen von Menschen versklavt und noch viel mehr Leid zugefügt, (bei weitem mehr als alle damaligen, der Sklaverei schuldigen Kolonialländer) Sie hatten „ihre Sklaven“ im Gegensatz zu all anderen Kulturen auch bewusst kastriert, insofern damit auch unzählige verzögerte Völkermorde begangen. Sie hielten sich über Jahrhunderte große Eunuchenheere wie die Geschichte heute lehrt, die sowohl einen essentiell, ökonomischen, und somit darüber hinaus auch einen Sicherungsfaktor für den Machtherhalt inkludierten.
Bei den Antworten denkt bitte daran, dass ich mir auf eine ZDF-Dokumentation stütze und nicht auf Fake News.
Die islamische Kultur hat Menschen wie Deschelal ed-Din Rumi hervorgebracht, weshalb verschweigst Du das? Der Suppenkasper ist doch auch nicht der Maßstab, um die christlich-europäische Kultur zu beurteilen. Als gebildeter Bürger des 21. Jahrhunderts betrachte ich jede Religion mit historisch-kritischen Augen: der Koran ist rein historisch ein Text der
Spätantike
Der Islam entstammt der arabischen Stammeskultur des 7. Jahrhunderts und ist demnach eine 1400 Jahre alte Offenbarungsreligion. Das ist eine enorme Differenz.Religion braucht von Zeit zu Zeit eine Erneuerung.
Angelika Neuwirth: Das Buch selber legt das dar. Ich versuche zu zeigen, dass wenn man den Koran historisch liest, man auf dieselben Traditionen stößt, die von Europäern als für ihre Kultur grundlegend in Anspruch genommen werden. Der Koran wird als eine Verkündigung gelesen, das heißt als Botschaft an Personen, die noch gar nicht Muslime waren. Denn Muslime wurden sie ja erst durch die Verkündigung. Dieser Blick zeigt, dass damals dieselben Probleme auf der arabischen Halbinsel diskutiert wurden, wie in der umliegenden spätantiken Welt, die später dann gewissermaßen als Grundlage Europas wahrgenommen wurde. Das heißt, wir entstammen alle einem gemeinsamen Entstehungsszenario – ein Sachverhalt, der nur durch spätere historische Entwicklungen verunklärt worden ist.
https://de.qantara.de/inhalt/interview- ... aerung-ist
Was spricht dagegen den Koran, als einen „lebendigen Debattenbeitrag der Spätantike“ zu verstehen und historisch einzuordnen? So würde ein Religionswissenschaftler und Historiker vorgehen. Bei den biblischen Texten bereitet Dir das keinerlei Probleme, weshalb bei diesem?

ein positives Beispiel dafür, wie eine zeitgemäße Auslegung des Islam aussehen kann, zeigen praktisch die Bahá'Ã. Das, was häufig gefordert wird, ein „reformierter“ oder „aufgeklärter“ Islam, leben die Bahá'à schon (dazu sei angemerkt, dass ich diese Religion durchaus sympathisch finde) man muss genau sehen, zu welcher Zeit, in welcher Kultur und in welchem Volk Muhammad hineingeboren wurde, falls wir diese unbestreitbar bedeutende Gestalt der Religionsgeschichte wirklich verstehen wollen.
Denn er war nun mal ganz und gar Kind seiner Zeit, so wie wir hier und heute. Nach einem Hadith heißt es, dass „
die Tinte des Gelehrten heiliger ist als das Blut des Märtyrers.“ oder ein anderes Hadith, welches besagt, dass „
die Vollkommenheit der Religion darin liegt, dass man nach Wissen strebt.“ - in der kulturellen Blütezeit des Islam, haben sich die Muslime daran gehalten. Diese Weltreligion nur auf das zu reduzieren, was religiöse Fanatiker daraus machen, halte ich für falsch. Nur um mal den einseitig „ethnozentrischen“ Blick ein bisschen zu erweitern und weil nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit uns frei machen kann:
Tausendundeine Erfindung
Wir verdanken dem Islam mehr, als wir glauben.
Ein Universitätsprofessor aus Manchester hat nun erstmals zusammenhängendes Quellenmaterial aufgearbeitet, das ein anderes Bild der neueren Geschichte liefert
Von Andrea Bistrich
jW, 05.02.2007 / Thema / Seite 10 (http://www.jungewelt.de/2007/02-05/017.php)
Wenn es nach Professor Salim Al Hassani ginge, müßte man jene Zeitspanne auf der westlichen Geschichtsskala, die man gewöhnlich das »dunkle Mittelalter« nennt, korrekterweise in das »muslimische Zeitalter« umbenennen. Denn als der Westen schlief, erreichte die islamische Welt mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen und kulturellen Entdeckungen ihren Zenit. »In Europa, Amerika und in den meisten englischsprachigen Ländern wird gelehrt, daß nach den Griechen und den Römern im Grunde die Zeit stillstand: Man spricht vom sogenannten dunklen Zeitalter. Ich behaupte jedoch: Es war die goldene Zeit des Islam«, sagt Al Hassani. Umso bedauerlicher findet er, daß die Beiträge muslimischer Wissenschaftler im Westen bisher so wenig gewürdigt wurden.
Seit 1993 ist Professor Al Hassani, der an der Universität von Manchester Linguistik und Kulturwissenschaften lehrt, auf der Suche nach der angeblich »fehlenden Geschichte« von über 1000 Jahren. Hunderte arabischer Manuskripte hat er durchgearbeitet, um unsere Geschichtsbücher mit den Puzzleteilen aus der islamischen Welt zu ergänzen.
Tatsächlich wurden viele wichtige Entdeckungen und Erfindungen zwischen 600 und 1600 u.Z. gemacht – in einer Zeit also, als sich die muslimische Welt von China bis nach Südspanien spannte. Dennoch weiß man heute nur wenig darüber, welche Erfindungen der Westen den Muslimen tatsächlich verdankt. Salim Al Hassani ist überzeugt: Es waren muslimische Gelehrte, die mehr als 600 Jahre vor der Geburt von Leonardo da Vinci den Grundstein für die spätere Blüte der Renaissance legten.Viele der Erkenntnisse der hellenischen Klassik wurden uns von Muslimen übermittelt. Doch die arabischen Gelehrten waren mehr als nur Fackelträger, die das Wissen der Griechen lediglich bewahrt hatten, um es dem Westen später wieder zurückzugeben. Denn anders als die griechische Wissenschaft stellte die muslimische Wissenschaft nicht die Theorie in den Vordergrund, sondern war vor allem praktisch ausgerichtet. Neue Erkenntnisse wurden mit Hilfe von Experimenten und Beobachtungen erworben, ganze Disziplinen wurden so begründet.
In zahlreichen Versen im Koran werden Vorgänge der Natur beschrieben – von der Schöpfung des Universums bis hin zur befruchteten Eizelle. Der Mensch soll seine Umwelt erforschen und die Zeichen der Schöpfung erkunden, so will es der Islam. Gebiete wie die Astronomie, die Medizin, die Mathematik, die Architektur und die Geographie entwickelten sich zu den bedeutendsten Pfeilern wissenschaftlicher Erkenntnis des mittelalterlichen Islam
[...]
Während die islamische Welt die Hände nach den Sternen des Wissens ausstreckte und sich dem Licht der Erkenntnis zuwandte, verharrte das christliche Abendland in Finsternis. Was auch im wörtlichen Sinne zu verstehen ist, denn islamische Städte wie Córdoba in Andalusien, das 711 von den Arabern eingenommen worden war und nur vier Jahre später Hauptstadt des muslimischen Spanien wurde, erfreuten sich bereits der Straßenbeleuchtung zu einer Zeit, als London noch die Bezeichnung eines »schmutzigen, dunklen Lochs« verdiente. Europa hatte kaum Infrastruktur, ganz zu schweigen von einer zentralen Regierung. Studenten und Schüler aus allen Teilen der Welt kamen nach Córdoba, um sich dort ausbilden zu lassen. Im 9. Jahrhundert galt die Bibliothek von St. Gallen mit 36 Bänden als größte Bibliothek des christlichen Europa; im muslimischen Córdoba standen den Gelehrten zur gleichen Zeit bereits weit über 500000 Bücher zur Verfügung.
Die katholische Kirche machte ihren Standpunkt unmißverständlich deutlich: Geistige Freiheit, gleichgültig auf welchem Gebiet, war ketzerisches Teufelswerk. Wer es dennoch wagte, ein von den herrschenden Dogmen abweichendes Gedankengut zu vertreten, und sei es nur aus wissenschaftlicher Neugier, verstieß gegen das Heil der kirchlichen Weltordnung und wurde durch die Inquisition bestraft. Aus humanistischer Sicht war es eine Epoche des Niedergangs. Viele der einstigen Errungenschaften der griechisch-römischen Antike – literarische, wissenschaftliche, technologische und zivilisatorische – waren dem Zerfall geweiht und gingen mit den Jahrhunderten verloren. Kein Wunder, daß den Muslimen das christliche Europa als zurückgeblieben, unorganisiert, strategisch bedeutungslos und daher im wesentlichen irrelevant erscheinen mußte. Städte wie Bagdad, Damaskus, Kairo und Córdoba dagegen waren die Zentren der Zivilisation, des Handels und der Kultur.
http://www.antikriegsforum-heidelberg.d ... ng_jw.html
Wenn Du von der „
Kriminalgeschichte des Islam“ sprichst, müsstest Du konsequenter Weise gleichermaßen von der „
Kriminalgeschichte des Christentums“ sprechen, wie es Karlheinz Deschner tut. Doch wenn Du mit zweierlei Maß misst, ist das unredlich. So wie es Verfehlungen in der Religionsgeschichte gab, gab es auch immer Tugend, gute, rechtschaffene Menschen und Wahrheit in allen Völkern der Welt. Das ist ein fortschrittlicher Gedanke im Islam, dass göttliche Gesandte und Propheten in allen Völkern berufen wurden, um die Menschen zu erleuchten, nicht nur unter den Israeliten. Das ist nicht begrenzt auf eine bestimmte Nationalität, Rasse oder Religion.
Wahrheit ist nicht nur eine christliche Wahrheit, sie ist universal, zeitlos und ewig wahr, sonst ist es keine Wahrheit. Wahrheit ist etwas, was
alle Menschen miteinander teilen.